Bunter Mix aus Leipzig

  • Wieder mal tolle Gebäude. Das Buchhändlerhaus ist ja ein wahres Schloss. Schade um das Buchgewerbehaus. Da könnte man bestimmt was schönes draus machen.

  • Mal ein paar Schnappschüsse von oben (muss mir mal 'ne bessere Kamera zulegen, bei solchen Aufnahmen stößt eine gewöhnliche Digitalkamera eindeutig an ihre Grenzen).



    Blickrichtung Nordwest über die Innenstadt zum Zentralstadion



    Zoom zum Zentralstadion. Mittig ganz hinten am Horizont vermute ich Halle an der Saale (35-40 km).



    Noch einmal nordwestlicher Blick. Wie ein grünes Band schlängelt sich der Auewald in Nord-Süd-Richtung durch die Stadt. Die gerodete Wiese im beliebten Rosental, die ihr mittig im Bild seht, entstand vor knapp 300 Jahren, als Sachsenkönig August der Starke sich dort ein Schloss errichten wollte. Das bürgerliche Leipzig verhinderte dies in letzter Minute.



    Blick über die Innenstadt zu den westlichen Stadtteilen. Links hinten das Plattenbaugebiet Grünau. Mitte rechts hinten ist schwach die Raffinerie Elf Aquitaine (Leunawerke) in Sachsen-Anhalt zu erkennen.




    Blick nach Norden zum Hauptbahnhof. Dahinter sind die Arbeiten zum CityTunnel auszumachen. Die Einfahrt zum Tunnel steht schon.




    Blick zu den östlichen und nordöstlichen Stadtteilen.




    Blick nach Südosten. Hier haben Krieg und Nachkriegszeit am schwersten gewütet. In der Bildmitte ist das Gelände des Uniklinikums zu erkennen, hinten das Völkerschlachtdenkmal.




    Und noch ein Blick nach Süden mit dem gefluteten Cospudener See, den ich schon mal im Neue-Ufer-Thread präsentiert habe. Mehr Infos dazu hier.


    Eigene Bilder

  • Ben
    Dieses Gebäude ist die ehem. Zentrale des Verbandes dt. Handlungsgehilfen. Erbaut von Georg Wünschmann zwischen 1914 - 1917. Heute haben dort die Leipziger Verkehrsbetriebe ihren Sitz.

  • Cowboy
    Interessant zum Schloss auf der Rosentalwiese ist noch zu wissen, das August d. Starke dort ein sächsisches Versailles errichten wollte, dies allerdings vom Leipziger Rat mit der Begründung abgelehnt wurde, dass es im Sommer ständig Mückenplagen gäbe und Räuberhorden dort ihr Unwesen trieben. :lach:

  • LEonline, diese Geschichte kannte ich auch, wobei mich bei ihr immer das Gefühl beschleicht, dass in der Überlieferung aufgrund der offenen Feindschaft zum königlich-sächsischen Dresden viel dazugedichtet wurde. Bleede wor dr olle August ni, aber dass der egozentrische August der Starke das Veto des Leipziger Stadtrats akzeptierte, unterstreicht die gehobene Stellung der Messestadt bereits zu dieser Zeit. Eine barocke Schlossanlage würde aber heute noch städtebaulich an dieser Stelle hervorragend passen, und die Touristenzahlen wären wohl ähnlich hoch wie die von Dresden.



    Mal ein Gebäude, das wahrscheinlich jeder kennt: Das City-Hochhaus, zwischen 1968 und 1972 nach Plänen von Hermann Henselmann errichtet, misst vom Boden bis zur Antennenspitze 155,40 Meter, und war bis der JenTower (ebenfalls von Henselmann errichtet) vor ein paar Jahren aufgestockt wurde, das höchste Gebäude Ostdeutschlands. Das Gebäude wurde lange Zeit von der Universität genutzt, die Architektur soll ein aufgeschlagenes Buch interpretieren. 2001 wurde die Fassade nach den Plänen von Peter Kulka umgestaltet. Heute befindet sich in dem Gebäude u.a. der Hauptsitz der Europäischen Strom- und Energiebörse (EEX).



    Eigenes Foto

  • Cowboy
    Ist in der Tat ungewöhnlich, dass der olle August dort nicht zum Zuge kam. Er war ja häufig in Leipzig (vor allem zu Messezeiten). Abgestiegen ist er in Ermangelung eines Schlosses dann immer im Königshaus am Markt. Dieses Gebäude wartet ja auch noch auf seine Sanierung. Hoffentlich passiert da bald mal was. Wäre schön wenn hier die urspr. Dachlandschaft und die Passage mit dem Lichthof aus den 30ern rekonstruiert werden würden.

  • Leipziger Freisitzkultur

    Weil Sommer ist, ein paar Bilder aus der Innenstadt, die weniger mit Architektur, dafür mehr die "Freisitzszene" der Straßenkneipen beleuchten


    Barthels Hof



    Kneipenmeile Barfußgässchen Sonntag vormittag. Am Nachmittag findet man hier kaum noch einen Platz





    Das Caféhaus "Zum Arabischen Coffee-Baum" gilt nach dem Café Procope in Paris als zweitältestes noch erhaltene Kaffeehaus weltweit. Seit 1718 wird hier Kaffee ausgeschenkt. Heute befindet sich in dem Haus u.a. ein Museum, das über die fast 300jährige Geschichte des Hauses erzählt.



    Freisitz der Hunderwasserkneipe. Das Ambiente drinnen ist komplett im Hunderwasser-Stil gehalten.




    Blick in die Klostergasse, wo sich der Paulaner-Freisitz am Rokokopalais "Altes Kloster" (Bj. 1755) und der Freisitz der (sehr schönen) spanischen Tapasbar "Café Madrid" befinden.





    Der Freisitz an der Thomaskirche...



    ...gehört zu dem Café mit diesem schönen Portal



    Japanische Touristen an der Thomaskirche (war gerade Bach-Fest)...



    ...und am Freisitz im Thomaskirchhof



    Freisitz am Rodizio



    Freisitz am Bauwenshaus



    Lichthof Bauwenshaus mit Blick auf Freisitze in der Ratsfreischulstraße



    Deutlich weniger touristisch geht's in der Gottschedstraße zu.




    Freisitz Café Luise




    Weiter nördlich in der Gottschedstraße das Café Sinfonie


    Eigene Bilder


  • Freisitz am Rodizio


    Das Gebäude direkt gegenüber dieses Restaurants ist aktuell in einem erbärmlichem und jämmerlichen Zustand! Die Fassade wurde zum x-ten Mal mit weißer Farbe überpinselt und auch sonst wirkt alles recht versifft. Gerade jetzt, wo das Rodizio so wunderschön saniert ist, sticht einem das sofort ins Auge.
    Kennt ihr Bilder, welche die Situation dieses Gebäudes vor dem Krieg zeigen? Vor allem die Dachlandschaft würde mich interessieren. Aktuell kann man ja nicht wirklich von einem Dach gesprechen.

  • Du meinst das Eckhaus mit der Matratzenbude? :D
    Da hab ich mich auch schon immer gefragt wie das vorher mal aussah. Sieht insgesamt ja nach einer in der DDR erfolgten Sanierung aus. :mad:


    MfG
    Steve

  • schöne sache, cowboy!
    klar - freisitze gibt es in jeder stadt. die grosse freude kommt aber auf, wenn man sich wieder mal überlegt, wie das alles ausgesehen hätte, wenn du die selben motive vor 20 jahren fotografiert hättest. da wären nur ruinen zu sehen und leute, die nach irgendwas anstehen. und geregnet hätte es auch.


    nee, im ernst, zum beispiel beim 100wasser würde der vorher/nachher-vergleich wieder mal zeigen, aus was für grauenhaften zuständen sich die stadt seither entwickelt hat. mit einem eimer farbe war es da nicht getan. da war mindestens ein eimer wunder im spiel...

  • Du meinst das Eckhaus mit der Matratzenbude? :D
    Da hab ich mich auch schon immer gefragt wie das vorher mal aussah. Sieht insgesamt ja nach einer in der DDR erfolgten Sanierung aus. :mad:


    MfG
    Steve


    Ja, das Haus wurde zu DDR-zeiten saniert und geglättet...


    ich hatte mal ein bild aus den 30-iger Jahren gesehen, vielleicht finde ich es wieder.


    Auf jedenfall ist der Unterschied so riesig, dass man nie meinen würde, dass es das selbe Haus ist!


    Ich gehe auch nicht davon aus, dass dieses Haus, solange es in diesem Zustand verbleibt Mieter finden wird. Mehr als die "Matratzenbude" ist da nicht drin.

  • So, habe gerade meine Festplatte mal nach meinen geschossenen Fotos durchstöbert und noch ein paar zeigenswerte gefunden:













    Zwei Ruinen. Was da wohl mal drin war?




    Endlose Weiten und klares Wasser. Neuseenland.



  • Das Jugendstilhaus auf dem 3. und 4. Bild sieht ja klasse aus, und ist schon so perfekt, dass ich mich an dem Durchfahrtsschild mit der Höhenangabe von 3,5 Metern störe (als ob dort 'n LKW durchfahren würde). Wo steht denn das Gebäude? Südvorstadt? Die oberen Rundbogenfenster ähneln sehr dem Stil des Leipziger Jugendstilarchitekten Paul Möbius. Der Umbau des 30er-Wohnbauriegels zu Reihenhäuser auf den Bildern darunter finde ich auch interessant (wäre auch im Thread Leipziger Wohnungsbau erwähnenswert), obwohl mir die Visualisierung zu sehr nach herkömmlicher Reihenhausbebauung aussieht. Weiter drunter dürfte die 20er-Jahre-Arbeiterwohnsiedlung in Lößnig zu sehen sein.

  • Cowboy: Dein Wunsch sei mir Befehl...wenn auch ein sehr aufwändiger! Hab grad bei Maps-Live die ganze Gegend abgegrast wo ich damals langgefahren bin, und bin fündig geworden :) In der Schönbachstraße, direkt gegenüber des Dr.-Güntz-Parks, steht das feine Gemäuer! Mich hats auch beeindruckt, daher hatte ich es auch abgelichtet. Was mich jedoch wundert, ist die Sanierung der Erdgeschosszone. Wurde da ein ehemaliger Eingang zugemauert? Und warum fehlen die blauen Klinkersteine zwischen den zwei rechten Fenstern im EG? Fragen über Fragen...!


    PS: Dank an leipziger für die interessanten Infos! Besitzt du eventuell Vorkriegsaufnahmen der erwähnten Objekte? Gerade bei der Villa Mühlholzgasse 2 kann ich mir nicht im Ansatz vorstellen, wie die Villa mal komplett ausschaute, und welches Ausmaß sie hatte.

  • Was mich jedoch wundert, ist die Sanierung der Erdgeschosszone. Wurde da ein ehemaliger Eingang zugemauert?


    Ich glaube, das ist schnell erzählt. Im EG befand sich früher gewiss ein Laden. Die zugemauerte Tür war der Eingang, links daneben das großes Ladenfenster. Da die Zeiten für Tante-Emma-Lädchen heute schlecht sind, hat man das ehemalige Geschäft als Wohnung umfunktioniert, aus dem großen Fenster zwei gemacht (was das Fehlen der Klinkersteine zwischen beiden Fenstern erklärt), und den Eingang, wie schon erwähnt, zugemauert.

  • das kann ich nicht so recht glauben. für eine ladentür ist diese "zugemauerte" öffnung zu hoch. mein tipp: im gesamten erdgeschoss war einst ein gewerbebetrieb untergebracht. daher die einfahrt und die fensterstürze. auf der ungekachelten fläche könnte das firmenschild oder ähnliches gewesen sein. wenn es überhaupt tatsächlich eine zweite öffnung neben der einfahrt gegeben hat, dann war dies vielleicht eine art laderampe.
    ist natürlich auch nur eine vermutung. auf jeden fall ein schönes haus, vorbildlich saniert.


    den umbau der häuserzeile zu einer art reihenhäuser finde ich auch interessant. meinen geschmack trifft das auch nicht so ganz, aber es zeigt zweierlei: den trend zum halbwegs individuellen wohnen und dass sich entwickler für jedes bedürfnis etwas einfallen lassen (müssen).


    wenn ich das richtig sehe, sind darunter häuser aus der gartenvorstadt marienbrunn abgebildet. eine anlage, die im zuge der iba 1913 entstand und ebnefalls sehr gut saniert wurde.
    um den saal in dölitz ist es sehr schade. glaube nicht, dass da noch viel zu retten ist. er hätte zwar die richtige grösse für einen supermarkt. aber für das geld der sanierung können aldilidlplusetcetera sicher fünf billigkisten bauen. und werden es tun.