Was sind eure Lieblingsstädte? (unter Deutschlands 15 größten)

  • Zitat von itchedSky

    An alle Berliner: Nein! Es gibt keinen Berlin-Hype! Und Berlin ist nicht eines der lebendigsten und tollsten Weltstädte überhaupt! Berlin ist überhaupt keine Weltstadt!


    Ich als Berliner sehe das genauso wie du. Aber dieses Geschwärme höre ich immer eher von "Ausstädtern" und nicht unbedingt von Berlinern...OK, es ist ganz nett hier, aber wenn ich in irgendwelchen Interviews mit (Lokal-)Politikern oder Promis immer höre, dass Berlin mindestens so viel zu bieten hat, wie Paris, London etc., frage ich mich auch immer nur wieder, ob die eigentlich selbst glauben, was die da sagen...Das war zur Kaiserzeit der Fall...

  • Zitat von Ben

    wenn ich in irgendwelchen Interviews mit (Lokal-)Politikern oder Promis immer höre, dass Berlin mindestens so viel zu bieten hat, wie Paris, London etc.,


    Das stimmt allerdings für den Normalbürger: In den Weltstädten gibt es nicht wirklich etwas, was es in Berlin nicht gibt, von einer höheren Promi-Dichte mehr Hochhäusern die das Licht wegnehmen, ein paar Luxusartikeln (aber davon gibt's ja auch immer mehr hier), unpünktlichen und zu vollen U-Bahnen, höheren Preisen, mehr stinkender Verkehr und zu viel Hektik abgesehen (für manche kommt dann das "Flair" dazu, in einer Weltstadt zu sein, aber das kann man genauso als Gefühlsdusel-Gespenst abtun - und Deutschland hat im Gegenzug mehr jüngere Geschichte zu bieten). Das Gebilde Weltstadt zählt doch erst dann, wenn man von der internationalen Bedeutung der Stadt auf bestimmten, oft wirtschaftlichen und politischen Gebieten ausgeht - und das interessiert im täglichen Leben in der Regel einen ***dreck...


    Es sei denn natürlich, man hat keine Arbeit, nicht wahr itchedSky? Aber der Rest sollte hier eigentlich total zufrieden sein.

  • Max BGF
    Deutsche Städte sind bedeutend kleiner, das Land wenig zentralistisch. Mit Vor- und Nachteilen. Ich bin eigentlich froh, daß wir gut verteilt viele ganz ordentliche Zentren mit entsprechenden Großstadtangebot und auch Unterschiedlichkeit haben
    Mir gefällt das auch sehr gut, die deutschen Großstädte haben im Durchschnitt eine relativ gute Infrastruktur und sind gut nutzbar. Natürlich wäre eine richtig geile Metropole für Dland wünschenswert, aber man kann nicht alles haben.


    @stati zu Stuttgart
    Nicht viele aufregende Geschäfte, eher mittelmäßiges Angebot zum Weggehen und auch kein besonderes Flair
    In Berlin z.B. gibt es natürlich viele junge Kleinstunternehmer (mit mehr oder weniger krativen Shops), die es einfach mal probieren wollen, und einige schaffen es auch. Das ist klasse und trägt zu einem interessanten Mix in der Einkaufslandschaft bei. Das ist in Städten mit höheren Mieten allgemein schwieriger zu realisieren.
    Mit den Königsbau-Passagen oder dem neuen Kronprinzbau mit unzähligen neuen Läden und einiger Gastronomie schafft die Stuttgart aber neue Passantenmagnete in der Stadtmitte, und wer sich samstags dort einmal aufgehalten hat, weiß, dass schon jetzt richtig was abgeht. Da sehe ich zwischen Zeil, Kaufinger Str. und Königstraße so gut wie keinen Unterschied.


    Weggehen:
    Stuttgart hat sich mit der neuen Ausgehmeile Theo-Heuss und Seitenstraßen imo ganz gut gemausert, da kommt wahrscheinlich eine Konzentration von ca. 25 Lounges, Bars und Clubs raus. Vor ein paar Jahren war da offenbar so gut wie nix außer langweilige Büros.

  • Zitat von T.o.b.i.

    Reinoldikirche, Petrikirche, Florianturm, den geilsten Fanblock der Welt, viele Stadtparks (Westfalenpark, Rombergpark, Revierpark, Freizeitpark Fredenbaum, Hoeschpark...), Hohensyburg, bald den Phoenixsee, Industriegeschichte..., ist eine alte Hansestadt


    Dortmund mit Frankfurt gleichzusetzen ist allerdings schon etwas gewagt. Die Städte sind absolut nicht zu vergleichen. Jede Stadt hat was besonders und das ist auch gut so.



    keine der genannte "attraktionen" ist wirklich eine überregionale attraktion. und auch frankfurt hat geschichte...




    frankfurt wird wohl noch jahre brauchen, das image loszuwerden, das hier so lebendig aufrechterhalten wird.


    in den letzten jahren hat sich frankfurt sehr zum positiven gewandelt. es gibt eine unglaubliche fülle von ausgehmöglichkeiten für eine stadt der grösse. ich gehe mehrmals pro woche aus - und keineswegs immer in die selben läden. es machen ständig neue sachen auf. die anzahl guter bars kann es locker mit den grössten städten deutschlands aufnehmen. frankfurt hat schon seit jahren viel mehr als die zeil, den römer und die paulskirche (oder wie andere argumentieren den flughafen, die banken und die hochhäuser). die hier verwendeten argumente sind alte argumente, die auf eine stadt vor 5-10 jahren zutrafen. die meisten , die diese argumente benutzen, kennen die stadt gar nicht oder waren gar noch nie da.



    aber mal im ernst: selbst wenn frankfurt "nur" die zeil, den römer, die paulskirche, den flughafen, die banken und die hochhäuser hätte....hätte die stadt schon viel mehr, als die mesten städte...

  • Zitat von BMXican

    in den letzten jahren hat sich frankfurt sehr zum positiven gewandelt. es gibt eine unglaubliche fülle von ausgehmöglichkeiten für eine stadt der grösse. ich gehe mehrmals pro woche aus - und keineswegs immer in die selben läden. es machen ständig neue sachen auf. die anzahl guter bars kann es locker mit den grössten städten deutschlands aufnehmen. ...


    Das trifft im Grunde aber auf jede Grossstadt in D zu die ich kenne. Es ist doch ein allgemeiner Trend nach immer mehr Freizeitangeboten zu erkennen. Zudem versuchen viele Städte sich mit Attributen wie lebendig, spannend, etc. ein positiveres Image zu verpassen.


    Aber auch ich als Ruhrgebietskenner ;) würde Frankfurt in einer anderen Liga wie Dortmund und einer ähnlichen wie Köln sehen. Wobei mir Köln aufgrund seiner in Deutschland einmaligen Lebendigkeit lieber ist.

  • BMXican


    Stimme Dir voll zu. Ich bin nach Frankfurt gezogen, zu einer Zeit, als es wirklich noch ein Sche...stadt war. Kalt, übellaunig, drogenverseucht. Das hat sich gewaltig verändert. Seit dieser Zeit wurden zig Kilometer Mainufer von Sperrgebiet zum Naherholungsgebiet umgewandelt oder sogar neu erschaffen, ich sage nur Westhafen, Ost-Frankurt, Deutschherrenufer. Jetzt kann man hier mit Familie leben ohne für verrückt erklärt zu werden. Aber vieles von dem Flair anderer Großstädte in Deutschland und der Welt wird Frankfurt leider nie haben - dafür ist die Stadt einfach zu winzig.


    Um nochmal auf Berlin zurückzukommen:;


    Zitat R.V. Weizsäcker in einem Spiegel Interview


    "Natürlich ist in Berlin nach der Vereinigung vieles nicht optimal gelaufen. Aber ich frage Sie: Wo soll das nötige Geld herkommen? Wir haben nur noch ein einziges wirkliches Industrieunternehmen hier, Schering. Alles andere ist abgewandert und kommt natürlich nicht zurück. Auch der Dienstleistungsbereich ist einigermaßen uneinholbar vermindert. Wer sind denn die Steuerzahler in Berlin, verglichen mit den potenten Steuerzahlern in Hamburg oder München? Warum haben wir keine Direktverbindungen im Luftverkehr? Weil wir nicht das Publikum haben. Berlin ist eine Stadt mit dreieinhalb Millionen Einwohnern, aber fast ohne Umland. Wo sind denn die Passagiere, die die Tickets bezahlen? Das sind doch alles Voraussetzungen eines funktionierenden Hauptstadtlebens, die in praktisch allen anderen europäischen Hauptstädten gegeben sind, in Berlin dagegen nicht. "


    Damit ist eigentlich alles gesagt. Die Zukunft Berlins könnte gar nicht schlechter aussehen.

  • Hallo Forum,


    interessante Diskussion ! Einer der riesigen Standortvorteile Deutschlands ist sicher, dass es in der Bundesrepublik um die 3 - 5 ueberaus lebenswerte Metropolen gibt, die sich allesamt im internationalen Vergleich nicht verstecken brauchen !


    Witzig fand ich dass irgendwer meinte Londoner wuerde gerne nach Berlin ziehen. Ich lebe seit 6 Jahren dort, aber den Spruch hab ich echt noch nicht zu hoeren gekriegt.
    Ich denke auch die einzige Weltstadt Europas ist wenn man ehrlich ist London, die uebrigen sind fuer mich Europaeische Metropolen, haben aber einen zu stark National gepraegten Charakter um wirklich als Weltstadt durchzugehen. Nirgendwo findet man annaehernd soviele Zugewanderte aus aller Herren Laender wie in London; zur WM wars eigentlich auch egal wer gewinnt, Piccadilly waere in jedem Fall mit Tausenden die feiern voll gewesen, wo sonst findet man das ? Die ganzen Touris wie in Paris und Rom reichen fuer mich noch nicht um in einer Liga wie London oder New York zu spielen, auch wenn das die restlichen Europaeischen Metropolen natuerlich nicht weniger lebenswert macht !


    Bezgl Weizäcker: interressanter Punkt, an welcher Stelle im Bezug auf Einwohner steht eigentlich die Berliner Metropolregion ? Da duerften Muenchen, Hamburg oder Frankfurt eventuell vorne liegen oder ?

  • was is n Rhein Main ? Frankfurt ? dann lag ich ja garnicht so schlecht mit meiner Vermutung.


    Das Ruhrgebiet ist ja bekanntlich der Groesste Ballungsraum Europas, als Metropole hatte ich s nicht wirklich auf der Rechnung, es fehlt das EINE Zentrum oder was sagen die Lokalpatrioten dazu ? Ich bezweifle, dass man sich auf Dortmund, Essen, Bochum oder eines der andren etlichen kleinen Zentren im ganzen Pott wird einigen koennen.....

  • Dann machen die Zahlen aber keinen Sinn fuer RheinMain und RheinRuhr, eine Metropole sollte sich doch wohl um ein Zentrum scharen auf dass sich alle einigen oder ? Meine Erfahrung ist das sich da meistens nichtmal die Koelner und Duesseldorfer einig sind, wie solls dann mit dem ganzen Rest vom Pott zusaetzlich noch klappen, das hat mit Metropolregion doch nun wirklich nichtsmehr zu tun oder ?

  • Einigkeit ist in meinen Augen kein Kriterium für oder wider den Status Metropolregion. Aber in der Tat gibt es einen Unterschied zwischen gewachsenen Metropolen und Städteclustern, die durch Vernetzung aneinander wachsen.

  • 1. Stuttgart
    2. München
    das war meine Auswahl.


    Stuttgart habe ich gerade, man mag es nicht glauben, auch wegen den Ausgehmöglichkeiten gewählt. Verglichen mit Frankfurt, das ich auch ganz gut kenne geht da mittlerweile deutlich mehr. Theodor-Heuss-Strasse als Bar-Clubbing-Meile und mit einigen kleineren Innenstadtclubs in der Nähe, die alle ihren eigenen (Musik-) Stil mitbringen. Keinesfalls Einheitsbrei, wie man ihn sonst oft findet. Zudem gibts am Rande des Stadtgebiets eine größere Auswahl an großen Szene-Clubs. Mit dem Frühlingsfest und dem Cannstatter Wasen wird auch das 2. größte Volksfest nach dem Oktoberfest geboten. Insgesamt ist der Wasen mittlerweile ein Veranstaltungs- und Freizeitgelände, das seines gleichen sucht in Deutschland.


    Außerdem weiß ich ehrlich gesagt nicht, was es an dem Einkaufsangebot zu meckern gibt. Ich finde die Auswahl auf und neben der Königsstrasse mindestens genauso gut wie z.B. auf der Zeil, die auch deutlich kürzer ist. Weiterhin gibt es ein hervorragendes Angebot an Kultur und Museen, welches seinen Reiz hat. Das sieht man auch an der langen Nacht der Museen, bei der 80 Kulturinstitutionen geöffnet haben und zur Zeit um die 30000 Besucher kommen. Das sind fast doppelt soviele wie in Frankfurt.


    Ganz klar zählt auch, neben den neuen Architektur-Highlights die topographische Lage und die Menschen zu dem, was ich an der Stadt mag. Schwäbische Zurückhaltung ist mir einfach viel lieber als diese Hamburger Arroganz zum Beispiel. Man weiß halt was man hat und die Leute, die es nicht begreifen und wissen sind selbst schuld.


    Außerdem darf man die Stadt Stuttgart nie alleine sehen. Man muss meiner Meinung nach immer die Region mit einbeziehen, welche durchaus ihre eigenen Reize hat. Das Stadtgebiet Stuttgart ist ja beispielsweise auch viel kleiner als Hamburg. Trotzdem gehören die umliegenden Gemeinden eigentlich dazu, da diese der Innenstadt vergeichsweise nahe sind und im Gegensatz zum Hamburger Umland sehr viel mehr bieten. Dies zeigt auch die hohe Bevölkerungsdichte in der Region Stuttgart, die in Europa nur noch von der Île de France übertroffen wird.


    München habe ich vor allem wegen der Nähe zu den Alpen gewählt. Für einen Ski-Freak wie mich ist das auch ein mitentscheidendes Kriterium. Außerdem finde ich die City ebenfalls sehr lebenswert, zumal sie ein wenig dörfliches Flair behalten konnte. Was mir dort noch fehlt ist die Vielfalt, die mir die Region rund um Stuttgart bietet. Wo sonst kann ich zwischen mitteralterlichem Stadt(Bietigheim-Bissingen), Residenzstadt(Ludwigsburg), Großstadtflair(Stuttgart), Böblingen(eher die Nachkriegstadt ;) ) auf so kleinem Raum wählen? Diese Städte haben alle ihre eigenen Zentren und Fußgängerzonen und Shoppingmalls,... Wo sonst hab ich die Wahl zwischen so vielen Naherholungsgebieten?

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    Einmal editiert, zuletzt von Chewbacca ()

  • Hamburger Arroganz? Mmmh, ist mir noch nicht untergekommen. Komisch eigentlich, wo ich doch schon seit geraumer Zeit in Hamburg wohne.... :confused:


  • Stuttgart habe ich gerade, man mag es nicht glauben, auch wegen den Ausgehmöglichkeiten gewählt. Verglichen mit Frankfurt, das ich auch ganz gut kenne geht da mittlerweile deutlich mehr.



    Ein Kollege, der beide Städte ungefähr im selben Umfang kennt, vertritt heute noch die Meinung, dass Frankfurt mehr zu bieten hat. Ich weiss zwar net, wie diesbezüglich die Enwicklung in Stuttgart aussieht, aber ich habe bei uns momentan das Gefühl, dass in letzter Zeit ein Club nach dem anderen aufmacht.

  • Ist wohl genau wie mit der berliner Schnauze, die oft als unhöflich missverstanden wird. Auswärtige... *g*