Archäologische Zone und Jüdisches Museum

  • Ich stimme Rheingeo und Luigi zu. Der Platz ist vor dem Rathaus ist eine einzige Katastrophe und ist ja auch erst durch den Krieg entstanden. Denn vorher war der Platz ja bebaut.


    Ich denke, wenn das Museeum erstmal steht, werden viele Kritiker das dann doch anders sehen. Es ist ja auch ein Stück Stadtreparatur. Über den Bau mag man streiten, das ist wie immer Geschmackssache. Das Fassadenelement, welches ich mir vor einigen Tagen angeschaut habe, stimmt mich aber sehr positiv.


    Das die Kosten explodieren ist unschön aber ja nichts neues. Das ist doch fast immer so, egal ob in Köln oder anderswo. Das als alleiniges Argument anzubringen ist mir zu wenig. Mit diesem Museeum wird etwas wirklich einzigartiges in Köln entstehehen und zur weiteren Attraktivität der Stadt beitragen.

  • Der Stadtanzeiger hat jetzt auch einen Bericht online, leider klemmt die Bildergalerie des Gegenentwurfs bisher...


    Bild 5 der Bildergalerie: Egal wie die Fassade aussieht und aus welchem Material, diesen beschlossenen Lorch Entwurf kann ich mir persönlich nicht schön reden!

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  • Mir hat dieser Rathausplatz als ruhender Pol im geschäftigen Sturm immer ein wenig gut getan. Mit dem jetzt ins Rennen geworfenen Entwurf wäre dies beizubehalten. Mit dem prämierten Klotz, der einer Trutzburg gleicht, sieht es dann anders aus.


    Zudem beinhaltet der Beitrag im Stadtanzeiger ja auch die Optionen für die Ausstellungsflächen: Größer und deutlich preiswerter! Das sollte man berücksichtigen.

  • hallo beisammen,
    leider ist der Stadtanzeiger bei diesem Thema (wie schon oft genug oben beschrieben) keine neutrale Quelle, vielmehr betreibt er hier Kampagnenjournalismus. die herausgehobenen billigeren Kosten sind nicht so klar. Der Architekt Busmann spricht davon nach groben Schätzungen mit der Hälfte des veranschlagten Geldes auszukommen (ca. 30 Millionen). Es ist allerdings davon auszugehen, dass der LVR, der die Betriebskosten übernehmen möchte, von dem geplanten Gebäude und der Fläche ausgeht und die geschlossenen Verträge sodann ungültig sind, d.h. ca 5 Millionen pro Jahr muss dann die Stadt Köln aufbringen. Zudem beziehen sich auch die städtebaulichen MIttel aus dem Regionale Projekt auf die Bebauung der Fläche. Hier schlagen dann nochmal 15 Millionen zu Buche. In der Folge hieße das, die Stadt verzichtet darauf eine Kriegslücke zu schließen, leistet sich eine Fläche in der historischen Altstadt direkt vor dem Rathaus, welche keinen Bezug auf das Rathaus und die umherliegende Fläche nimmt und zahlt dafür auch noch den gleichen Betrag, für den sie ein angemessenes Ausstellungsgebäude erhalten hätte. Das riecht für mich nach Schildbürgerstreich. Also ich hoffe, dass endlich Ruhe in diese Diskussion kommt und endlcih gebaut wird. Damit sich der Stadtanzeiger auch mal wieder Wichtigerem widmen kann.

  • Um ehrlich zu sein, finde ich das Museum immer besser. Die geplanten Materialien sind hochwertig, die optische Trennung von Erdgeschoss und oberen Stockwerken gefällt mir auch (Patchwork aus historischen Steinen, Gitter und Glasflächen) und die Dachform ist immer noch genial. Hier entsteht ein durchaus ansprechendes Gebäude, das wirklich einen Beitrag zur Stadtreparatur leistet. Anstelle eines großen, funktionslosen Nicht-Platzes entstehen zwei kleine, ansprechende, intime und gut proportionierte Stadtplätze mitten in der Altstadt: Ein wirklicher Rathausplatz und ein Platz zwischen den Museen.


    Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass der Alternativentwurf wirklich kostengünstig wird (volle Zustimmung zu emvau!). Außerdem bleibt diese Kriegsbrache erhalten, die durch diese komischen Glaskuben räumlich nicht gefasst wird und keine Beachtung finden wird. Das Rathaus wird in diesem Entwurf weiterhin merkwürdig unproportioniert wirken und die Chance auf Stadtreparatur ist für immer dahin...


    Die Ambitionen Peter Busmanns sind sehr offensichtlich. Er möchte seinen Entwurf (von 2008) unbedingt nachträglich durchdrücken. Der Gedanke macht mir allerdings Angst, da die Stadt schon häufiger von seinen Gebäuden "beglückt" wurde: http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/1073

    2 Mal editiert, zuletzt von Rheingeo ()

  • Der KStA setzt seine Kampagne gegen das Jüdische Museum fort. Nicht nur, dass er ständig Leserbriefe, die sich mehrheitlich grundsätzlich gegen die Bebauung des Rathausplatzes und gegen den Entwurf des Büros Wandel Hoefer Lorch + Hirsch aussprechen druckt, er kommentiert in seiner heutigen Print-Ausgabe jetzt auch den offenen Brief des BDA Köln , in dem der Architekt Peter Bussmann scharf kritisiert wird, dass er entgegen des Wettbewerbsergebnisses einen neuen Entwurf für einen unbebauten Platz eingeworfen hat und somit dem potenziellen Wutbürger neues Futter für die Anti-Museums-Kampagne gibt.


    Das ganze erinnert mich um die Berliner-Braunfels-Debatte um den Ostflügel des Berliner Stadtschlosses (auch hier im Berlin-Forum zu verfolgen), bei dem auch von einem Architekten Entwürfe lanciert wurden und damit in der Öffentlichkeit eine längst entschiedene Diskussion außerhalb jeglicher Wettbewerbsregeln angezettelt wurde.


    Das hat leider nichts mehr mit objektiven Journalismus zu tun, lieber Stadt-Anzeiger!


    :Nieder:

  • ^
    Sehe ich genauso Benevolo.


    Ich denke, man sieht das Jüdische Museum einfach als unliebsame Konkurrenz zum Erweiterungsbau des Wallraff-Richartz-Museum.
    Das will der Verleger so schnell wie möglich bauen, aber die Stadt hat maximal Geld für eines; deshalb - so glaube ich - die Stimmungsmache.


    Die alternativen Pläne finde ich auch nicht behutsam sondern ziemlich plump.
    Rechteckige Kästen mit Bäumen drauf; so wurden Plätze in den 70er Jahren geplant und die meisten davon würde man heute gerne wieder umgestalten.
    Wenn man bedenkt, dass die Baumwurzeln einen großen Teil der Glasfläche einnehmen, muss man sich wohl bücken, um darunter noch einen Blick auf die Ruinen werfen zu können.


    Der Glaskasten in der Platzmitte wirkt auch irgendwie trennend; da ist mir die konsequente Lösung mit zwei kleinen Plätzen viel lieber.
    Für die Hochzeiten ist ein kleiner Platz sowieso viel schöner.


    Meine Vermutung: Die neuen Pläne sollen gar nicht realisiert werden, sondern dienen lediglich dazu, das Museum ganz zu verhindern.

    Man muss nur mal Nachdenken:

    Abbruch der alten Planung = hohe Kosten
    Neuer Architekturwettbewerb = hohe Kosten
    Wegfall der Förderungen = sehr hohe Kosten
    Neubau mit Umgestaltung des Rathauses = sehr hohe Kosten
    Zeitverzögerung des Baubeginns bei vermutlich dann deutlich höheren Preisen (Inflation) = hohe Kosten


    Irgendwann wird man feststellen, dass sich der Neubau nicht mehr lohnt und das Projekt einstellen.


    Also wenn man für das jüdische Museum ist, dann in seiner jetzigen Planung.
    Ich bin absolut dafür, weil es einfach ein tolles Projekt ist.

  • Ich habe die Leserbriefe auch gelesen und mich wundert es, dass oft von "Aufenthaltsqualität" gesprochen wird. Ich bin zwar ein großer Freund von kleinen, schönen Plätzen in schnuckligen Altstädten, aber m.E. ist dort ein Aufenthaltsplatz völlig fehl am Platze (u.a. weil keinerlei Gastronomie vorhanden und der Alter Markt einen halben Steinwurf entfernt ist).


    Es gibt auch andere "Plätze" in der Altstadt, die nicht genutzt werden oder auf Dauer keine "Aufenthaltsqualität" geschaffen haben:
    - "Platz" an der Gürzenichstraße (zwischen Quatermarkt und Martinstraße)
    - Platz am Quatermarkt mit dem Eiscafé (grauenvolle Ecke übrigens)
    - Jupp-Schmitz-Plätzchen
    - Laurenzplatz
    - Theo-Burauen-Platz
    ...und ein bisschen weiter weg auch noch...
    - Kolpingplatz
    - L.-Fritz-Gruber-Platz
    Das sind nachts vermutlich bis auf wenige Ausnahmen alles Sammelstellen für Wildpinkler.


    Ich finde außerdem, dass die Altstadt eine große, grundsätzliche Aufwertung benötigt. Und wenn man die Chance hat, dem größten Junggesellenparty-Treff Kölner Altstadt sichtbare Kultur entgegenzustellen, dann sollte man diese unbedingt nutzen!

  • Pro Zone

    @ Shoppy


    Absolut richtig. Bei den sogenannten "Argumenten", die da gegen das Projekt hervorgebracht werden, würde ich fast soweit gehen, dass sich die Ablehnung gegen das Projekt evtl. aus ganz anderen Motiven speist... ich glaube, da haben sich ein paar prominentere ältere Bürger sowie die DuMont-Presse einfach auf etwas eingeschossen, wobei die Vernunft komplett auf der Strecke geblieben zu sein scheint - schade. Das Gute ist: das Projekt wird umgesetzt! - der Protest weitet sich nicht so aus, dass man sagen könnte, hier wäre plötzlich die halbe Stadt dabei, wie das bspw. beim Schauspielhaus war. Die Leute haben eben doch ein gutes Gespür dafür, was Sinn macht und wohinter sich schnöde Profilierungssucht verbirgt. Auch sind die Beschlüsse sowie die Kooperation mit dem LVR weit gediehen. Dennoch kannst Du deinen Zuspruch unter anderem hier zum Ausdruck bringen:


    https://de-de.facebook.com/pag…K%C3%B6ln/517186824970321


    http://museumsbaukoeln.de/unterschreiben/

  • Ich verstehe Herrn Neven DuMonts Motivation zur Antihaltung überhaupt nicht, ohne unlautere Gedanken zu unterstellen. Das räumliche "Cluster" aus WRM, inkl. Erweiterungsbau, plus Jüdischem Museum sind doch so eine enorme Bereicherung für die Kulturlandschaft Köln und insbesondere für die Altstadt, da müsste doch dem gehobenen Kulturestablishment das Herze tanzen, zumal das Jüdische Museum dann vom LVR betrieben wird. Als ob den Herrschaften die finanziellen Aspekte so interessieren würden.


    Der unbebaute Rathausplatz würde niemals ein Platz mit Aufenthaltsqualität und für Veranstaltungen werden. Schließlich hat er jahrelang zuvor nie als solcher fungiert. Warum sollte sich das jetzt plötzlich ändern? Die einziger Veranstaltung die ich dort früher jemals erlebt habe war die Tanzbühne zum CSD!


    Herr Alfred hat doch schon damals beim lancierten Kottmaier-Erweiterungsbau zum Kölnischen Stadtmuseum so ein Theater im Alleingang veranstaltet. Damals ist er zum Glück auch nicht durchgekommen. Vielleicht sollte er sich endlich mal zur Ruhe setzten und nicht seinen gesamten Verlag für seine Interessen instrumentalisieren

  • @ Shoppy


    Bei den sogenannten "Argumenten", die da gegen das Projekt hervorgebracht werden, würde ich fast soweit gehen, dass sich die Ablehnung gegen das Projekt evtl. aus ganz anderen Motiven speist...


    Genau solche Gedanken sind mir auch schon mehrfach gekommen, diese hier im Forum im Detail zu äußern oder zu diskutieren würde ich ablehnen wollen. Das könnte in eine falsche Richtung laufen und schon hat man eine Diskussion um die "deutsche Schuld" am Hals. (Vermutlich müsste man das Museum nur umbenennen... :mad:)


    Ich jedenfalls bin ein Fan der Pläne im Detail, zum Beispiel den Eingang zur archäologischen Zone am Alter Markt oder die visuelle Vergrößerung des Rathausplatzes, zu sehen hier auf Abb. 3: Klick mich an! (Früher "zerschnitt" die Ecke Judengasse/Portalsgasse den Rathausplatz ja in zwei Plätze, die förmlich so nicht zusammenpassten)

  • @ Shoppy


    Absolut richtig. Bei den sogenannten "Argumenten", die da gegen das Projekt hervorgebracht werden, würde ich fast soweit gehen, dass sich die Ablehnung gegen das Projekt evtl. aus ganz anderen Motiven speist...



    Was heißt denn "sogenannte Argumente" ?
    Die Stadt Köln macht immer noch neue Schulden, ab 2019 greift die Schuldenbremse des Landes NRW, d.h. es ist mit weniger Zuschüssen zu rechnen. Es fehlt heute bereits Geld für die Renovierung der bestehenden Museen und im Haushalt wird händeringend nach Einsparmöglichkeiten gesucht.


    Es gibt genügend Gründe gegen ein weiteres Museum in der Stadt.

  • Ich muss mal Off-Topic gehen....
    MasterMind: Und warum bist du dann nicht gegen die Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums, oder gegen die Bauvorleistungen unter der Rheinuferstraße an der Schönhauser Str. (meiner Meinung nach wirklich unnötig verbuddelte 5 Millionen Euro!), oder gegen die Erweiterung des Kölnischen Stadtmuseums oder auch gegen den Bau der unterirdischen Kinderoper? Die Betriebskosten des neuen Museums werden durch den LVR getragen. Das ist bei den anderen Museen nicht so. Und wenn die Stadt Köln sparen möchte, dann kann sie das an vielen Punkten tun. Die Stadt braucht z.B. keine neun Stadtbezirke, 17.000 Verwaltungsangestellte erscheinen mir auch sehr viel, wozu braucht es ein "Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern", was kostet so ein überflüssiger Ehrenamtstag ("hauptsache die Höhner treten auf"), was kostet Karneval und über die zu hohen Mietausgaben beim technischen Rathaus wollen wir nicht mal reden.... Und das ist nur ein klitzekleiner Bruchteil dessen, was wirklich eingespart werden könnte, wenn man wirklich wollen würde. Wenn wir mal ehrlich sind, ist die Stadt Köln nicht erst seit gestern vollkommen Pleite. Es hat die Bürger aber kaum gestört ("hauptsache wir können Karneval feiern") und die DuMont-Gruppe noch weniger ("hauptsache unsere Lieblingsprojekte werden gefördert, egal was es kostet"). Aber aus der archäologischen Zone wird nun plötzlich ein Riesenproblem konstruiert.

  • Man kann dafür - Man kann aber auch dagegen sein.
    Die bislang erschienenen Visualisierungen und die Fassaden-Demo
    am Platz überzeugen mich nach wie vor nicht. Die Fassade wird ja wahrscheinlich Ähnlichkeiten
    mit dem Münchner Museum der Architekten haben... http://www.panoramio.com/photo/26881439


    Bin gespannt, wie der fast fensterlose und unruhige Steinklotz am Ende aussieht.

    Einmal editiert, zuletzt von betterboy ()

  • hallo beisammen,
    interessanterweise kocht die Diskussion um das Museum immer wieder hoch.

    Man sollte jedoch nicht den Fehler machen die die Diskussion bestimmenden zwei Ebenen miteinander zu vermischen: die Geldebene und die Gestaltungsebene. auf der Gestaltungsebene ist es normal, dass unterschiedliche Geschmäcker, unterschiedliche Ideen herrschen. gerade in solch prominenter Lage finden sich nicht nur zwei Ideen der möglichen Gestaltung.
    Bei den Kosten hingegen, die immer wieder genannt werden, ist das Projekt durch die Ausgrabungen soweit gediehen, dass ein Abbruch möglicherweise sogar mehr kosten würde als der Weiterbau. Dazu kommen die bereits oben geposteten Kosten (Rückzug LVR, Entschädigung Architekten, städtebauliche Mittel des Landes NRW, neuer Architektenwettbewerb).


    Ich persönlich hoffe, dass bald mit dem Bau begonnen wird und die Diskussion endlich beendet wird.

  • Man kann dafür - Man kann aber auch dagegen sein.
    Die bislang erschienenen Visualisierungen und die Fassaden-Demo
    am Platz überzeugen mich nach wie vor nicht. Die Fassade wird ja wahrscheinlich Ähnlichkeiten
    mit dem Münchner Museum der Architekten haben... http://www.panoramio.com/photo/26881439


    Bin gespannt, wie der fast fensterlose und unruhige Steinklotz am Ende aussieht.


    Der Bau wird aussehen wie eine Trutzburg mitten in der Stadt, also abweisend. Bei der angestrebten Gestaltung des Museeums finde ich leider nichts Einladendes, eher nur Schwermütiges.

  • hallo beisammen,
    war heute mal vor Ort. Gerade auch Kölner kennen ihre Altstadt ja nicht immer so genau. Folgendes ist mir aufgefallen:


    • die Fassade wirkt z.B. aus Höhe St. Alban luftig und leicht und nichts deutet daraufhin, dass dort ein erdrückender Klotz entstehen wird.


    • viele Menschen bleiben vor den Ausgrabungen stehen, lesen die Informationstafeln. Das Interesse an der Geschichte Kölns, an der römischen Vergangenheit ist ungebrochen und wird derzeit an keinem Ort Kölns angemessen und zusammenhängend und an Originalorten erzählt.


    • die Altstadt hat Plätze und Freiflächen im Überfluss. Gleich gegenüber von St. Alban ist ein große bislang unbebaute Fläche, die zum einen als Parkplatz, als Außengastronomie für ein Cafe und als etwas gestaltete Parkfläche genutzt wird. Hier ist das Potential der Aufwertung gegeben. Unterhalb des Rathauses wartet der Alter Markt, dahinter in der Altstadt mit den während der Altstadtsanierung entstandenen Plätzen und zum Abschluss der doppelt interessante Platz vor St. Martin. Zum einen ist es tatsächlich eine Oase der Ruhe inmitten des Trubels gegeben und zum anderen ist die gesamte Gegend von Herrn Busmann gestaltet und man kann schon einige Elemente (Bäume in Hochbeeten) wiedererkennen. Leider kann man auch erkennen, dass dies keine zeitüberdauernden hochwertigen Gestaltungsmerkmale sind.
  • Anscheinend hat der BDA den Architekten Busmann jetzt ein wenig "einfangen" können und ihm für die Einmischung in die Planung des Jüdischen Museums / Archäologische Zone einen Denkzettel verpasst.


    http://www.ksta.de/koeln/alter…ch,15187530,25936970.html


    Diese Meldung war online (natürlich) nur kurz auf der Hauptseite, bevor sie nach kurzer Zeit in der Tiefe des KStA-Internetpräsenz verschwand.
    Im Print habe ich sie nicht gesehen, vielleicht aber auch nur übersehen.

  • Steht noch auf der Seite zur Innenstadt.


    Dennoch wäre es sehr wünschenswert, wenn die hier im Forum und vom BDA vertretene Posititon auch stärker in Leserbriefen an den KSTA zum Ausdruck käme!

  • BDA - Montagsgespräch

    Anscheinend hat sich der Kölner Stadtanzeiger doch dazu herabgelassen einen Artikel über die Archäologische Zone/Jüdisches Museum (AZ/JM) zu schreiben, welcher auf den ersten Blick eine sachliche Beschreibung des gestrigen BDA-Montagsgespräches darstellt. Hierbei wird zunächst auf Kritik an den Plänen verzichtet.


    Kölner Stadtanzeiger


    ABER:
    Wer genau zwischen den Zeilen liest kann auch in diesem Artikel die Tendenz in die er weisen soll ganz klar erkennen!
    Zunächst einmal wird dieser Artikel mit einer vollkommen nichts aussagenden Überschrift gekrönt, aus der das Thema nur erahnt werden kann. Domforum als Über-überschrift und als Hauptüberschrift ein Zitat. Da hatte jemand wohl keine Lust mehr...


    Dieser Stil geht so weiter: Damit sich die "Journalisten" der "vierten Gewalt in Köln" (häufig verwendetes Zitat vom Montagsgespräch!) nicht noch mehr die Hände mit sachlichen Artikeln schmutzig machen müssen, belässt es der Schreiberling dabei und lässt fortan nur noch Zitate für sich sprechen, die vollkommen unkommentiert bleiben.
    Zum einen natürlich schön, dass sich die DuMont-Propaganda hier zurückhält, aber so wird auch eine Haltung beim Leser impliziert, dass das gesprochene Wort in der Veranstaltung es halt nicht wert ist besprochen zu werden.


    Auch werden die Kernaussagen der Veranstaltung komplett negiert: Museumshoch- und tiefbau sind ein Projekt. Dieses zu trennen würde zur Folge haben, dass das Land NRW keine Zuschüsse mehr gibt.
    Macht also 14,... Millionen Euro weniger. Dadurch würde man aber (was diese Bürgerinitiative scheinbar will?) "nur" 12 Millionen Euro für den Museumsbau auf dem Rathausplatz (Kosten werden wohl noch steigen) einsparen. Zusätzlich müssten noch Architektenkosten, neue benötigte Deckenplatte für die Archäologische Zone, deutlicher Zeitverzug und Ersatzräume für die Judaika finanziert werden.
    Alles in allem wäre ein Verzicht auf das Museumsgebäude für die Stadt Köln also viel teurer!


    Des Weiteren wurde seitens des BDA nochmals ausdrücklich betont, dass auch mit dieser Veranstaltung die Position des BDA deutlich gemacht werden sollte:
    Der Architektenbund steht zu 100% hinter den Plänen zum Bau der kompletten Archäologischen Zone und des Jüdischen Museums in einem Hochbau auf dem Rathausplatz.



    In der Diskussion wurden zahlreiche sehr interessante Aspekte beleuchtet: Zum einen wurde mehrmals die Rolle der Medien ("vierte Gewalt in Köln") außerordentlich scharf kritisiert. Durch Nichterwähnung von Positionen pro AZ/JM, falsche oder alte Architekturentwürfe, tendenziöse Berichterstattung in Qualität und Quantität und immer wieder Veröffentlichung eines Entwurfes? eines Kölner Architekten B. (was definitiv keine Alternative darstellt!) wird die öffentliche Meinung klar in die vom Verleger gewünschte Richtung gelenkt.
    Hierbei wurden auch die Vorwürfe gegen die Familie DuMont / Schauberg erhoben, durch eine künstlich übersteigerte Aufregung um die AZ/JM jegliche Diskussion vom Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums fern zu halten. Als willige Erfüllungsgehilfin dieser Privatinteressen betätigt sich die CDU in Köln und macht dabei (auch schon dieses Umstands wegen) eine höchst unglückliche Figur, wie die Historie ihrer "Entscheidungsfindung" zum Jüdischen Museum darlegt, was gestern auch thematsiert wurde.


    Ein ganz besonders interessanter Aspekt kam noch zur Sprache, als sich heraus kristallisierte, dass es zwei verschiedene Strebungen innerhalb der Bürgerinitiative existieren:
    Zum einen die in der Öffentlichkeit wahrzunehmenen Wortführer, die sich gegen die Bebauung des Platzes aussprechen.
    Zum anderen diejenigen, die den reduzierten Entwurf für den Museumsbau für inakzeptabel halten und, wie ursprünglich vorgesehen, den kompletten Platz mit dem Museumsbau bespielen wollen.
    Mir ist es schier unbegreiflich, wie zwei, jedenfalls in meinen Augen, volkommen konträre Ansichten sich in dieser einen Bürgerinitiative wiederfinden konnten. Die einzige Interpretationsmögkichkeit besteht meiner Meinung nach darin, dass man das Projekt komplett zu Fall bringen will; halt keine halben Sachen dulden will.



    Jedenfalls wird es immer spannender die weiteren Entwicklungen mit zu verfolgen; weitere Diskussionsrunden werden folgen.