Neubau Wallauer Spange (ab 2026)

  • Wallauer Spange (update)

    Die sog. Wallauer Spange ist eine Gleisverbindung von der Bahnstrecke Wiesbaden <> Frankfurt auf die SFS K <> F, über die der Hessenexpress künftig in kurzer Zeit von Wiesbaden nach Darmstadt über Flughafen-Fernbahnhof verkehren soll. Dieses Vorhaben ist Teil des Ausbauprogramms FrankfurtRheinMainplus, wenngleich es planungsrechtlich der Planfeststellungsabschnitt 0 der Neubaustrecke Rhein-Main <> Rhein-Neckar (vulgo: Frankfurt <> Mannheim) ist und stets in diesem Zusammenhang genannt wird.


    Auf einer gestrigen Informationsveranstaltung in Hofheim hat DB Netz den aktuellen Stand des Projekts vorgestellt.


    Wer sich dafür interessiert, findet Einzelheiten in der Präsentation von 25.6.2019


    Der Bau eines neuen Haltespunkts südlich von IKEA (südlich der A66) mit P&R-Anlage wird abgekoppelt, d.h. die Strecke selbst wird ohne Haltespunkt geplant, ermöglicht aber deren Bau (nachträglich zu zusammen mit der Strecke), wenn RMV und Land Hessen ihn wollen und bezahlen.

  • Wallauer Spange


    Die FAZ widmete am 08.12. der Wallauer Spange einen Zeitungsartikel. Wie wir wissen, handelt es sich hierbei um den Lückenschluss der Bahnstrecke zischen Wiesbaden Hauptbahnhof und dem Flughafen Fernbahnhof und soll voraussichtlich Ende 2026 in fertiggestellt und durch zwei Lienen, dem sogenannten Hessenexpress, bedient werden - so denn die Arbeiten im Jahr 2024 beginnen. Die Fahrtzeit von Wiesbaden zum Flughafen soll sich von 33 auf 17 Minuten verkürzen.

    Nun wurden für den Haltepunkt zischen Wallau und Delkenheim die ersten Entwürfe vorgestellt. Unter anderem ist dort ein P+R-Parkhaus mit 500 Parkplätzen geplant, sowie Stellplätze für Fahrräder und Car-Sharing-Anbieter. Ebenso ist ein Busbahnhof mit 10 Haltepositionen vorgesehen, was den Haltepunkt zu einem attraktiven Verkehrsknotenpunkt entwickeln soll. Angebunden wird das ganze über eine Erschliessungsstrasse zur Landesstrasse, sowie an das Radverkehrsnetz.

  • Danke. Das ist Pressematerial und kann getrost direkt hier eingefügt werden. Pressemitteilung:


    Kowol stellt erste Entwürfe für neuen Bahnhof bei Delkenheim vor

    Am Dienstag, 1. Dezember, berichtete Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol im städtischen Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr über die jüngsten Entwicklungen rund um den geplanten Haltepunkt zwischen Wallau (Hofheim am Taunus) und Delkenheim an der Neubaustrecke ‚Wallauer Spange‘. Die Neubaustrecke selbst wird durch die Deutsche Bahn AG errichtet. Diese Baumaßnahmen sollen Ende 2026 abgeschlossen werden. Danach sollen zwei neue Bahnlinien (Hessen-Express) den Wiesbadener Hauptbahnhof durch kurze Fahrzeiten mit dem Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen und den Hauptbahnhöfen in Frankfurt und Darmstadt verknüpfen. Der Flughafenbahnhof mit seinen über 150 Fernverkehrszügen pro Tag ist dann zum RMV-Tarif in nur 17 Minuten vom Wiesbadener Hauptbahnhof aus erreichbar. „Weil der Bahnhof am Flughafen damit von Wiesbaden nur noch einen Katzensprung entfernt ist, bekommen wir mit der Wallauer Spange quasi einen neuen großen Fernbahnhof für Wiesbaden“, so der Verkehrsdezernent.

    Neben den Fortschritten im DB-Projekt Wallauer Spange zeigte sich Andreas Kowol allerdings auch „sehr glücklich darüber, dass es uns gelungen ist, einen zusätzlichen Haltepunkt Wallau/Delkenheim in das Projekt zu integrieren, der gleichzeitig von der Deutschen Bahn errichtet wird“. Im Vordergrund der Ausführungen des Dezernenten standen deswegen nicht nur die bahneigenen Planungen, sondern die flankierenden Maßnahmen im Bahnhofsumfeld, die in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Vertretern der anliegenden Kommunen Wiesbaden, Hofheim und Hochheim vorangetrieben werden. Dass sich Wiesbaden aktiv an diesen Planungen beteiligt, ist für den Verkehrsdezernenten naheliegend: „Die östlichen Vororte Wiesbadens profitieren in besonders großem Umfang von diesem neuen Haltepunkt. Deswegen wollen wir am Bahnhof Wallau/Delkenheim alle denkbaren Verkehrsmittel an einem Punkt verknüpfen, um unseren östlichen Vororten und unseren Nachbarkommunen ein ganz neues Mobilitätsangebot zu ermöglichen. Dafür ziehen wir in der Arbeitsgruppe mit allen Projektpartnern an einem Strang.“

    So sehen die aktuellen Planungen am Haltepunkt vor, ein großes P&R-Parkhaus mit bis zu 500 Stellplätzen vor Ort zu errichten, den Haltepunkt über neue Buslinien und acht bis zehn neuen Haltepositionen optimal mit den umliegenden Stadtteilen zu verknüpfen, ausreichend attraktive Fahrradabstellplätze bereitzustellen und auch weitere Maßnahmen, wie Kiss & Ride, Sharing-Angebote und einen Infopunkt mit Kiosk, zu verwirklichen.

    Flankiert werden sollen diese Maßnahmen laut Kowol auch durch weitere Infrastrukturen: „Ein besonderes Anliegen ist mir eine Erschließungsstraße zwischen dem Haltepunkt an der Landesstraße L 3017 und der westlich parallel verlaufenden Landesstraße L 3028. Denn so können wir erstens eine schnelle Erreichbarkeit aus allen Richtungen garantieren und zweitens den Durchgangsverkehr durch Delkenheim um mehrere Tausend Fahrzeuge täglich verringern.“ Vorgesehen ist zudem auch eine attraktive Anbindung des Haltepunkts an das lokale und regionale Radverkehrsnetz unter Einbezug einer möglichen Radschnellverbindung zwischen Wiesbaden und Frankfurt.


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    Visualisierung Umfeld des zwischen Wallau und Delkenheim geplanten Haltepunkts:


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    Weitere Ansicht:


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    Fahrzeiten (Klick vergrößert):


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/wallauer_spange_pressemat_12.2020_04.jpg

    Text und Grafiken: Stadt Wiesbaden

  • Die von tunnelklick in Beitrag #1 verlinkte Präsentation der DB Netz AG zeigt anschauliche Übersichtsfotos des Haltepunkts und des Streckenverlaufs der Wallauer Spange. Heute folgen ein paar Fotos aus tieferer Perspektive.


    Die aufgeschütteten Erdwälle stammen von der damaligen ICE-Neubaustrecke Frankfurt a. M. / Köln. Ob im Jahre 2002, dem Jahr der Fertigstellung, schon jemand an die Wallauer Spange dachte, man könnte es vermuten.


    Auf dem ersten Foto ist links der Rettungsplatz Wandersmann Südportal zu sehen, rechts dahinter der Erdwall, auf dem die neue Strecke verlaufen wird. Zu erkennen ist auch die Stelle, an der die ICE-Strecke in einen 799 Meter langen Tunnel abtaucht.


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    Entgegengesetzte Blickrichtung:


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    Der Blick zeigt Richtung Wiesbaden. Ca. 500 Meter weiter hinten wird ein Abzweig zur neu zu bauenden Wallauer Spange entstehen.


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    Am Kopf dieses Erdwalls muss ein Brückenbauwerk zur Überquerung der Landesstraße L3017 errichtet werden.


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    Fotos: Beggi

  • ^^ Die genaue Positionierung und damit auch die Ausführung der P+R-Anlage und daraus resultierend die Straßeninfrastruktur ist noch nicht finaliziert. Denn die DB hat, mittlerweile vom Sinn des Haltepunktes (Hp) überzeugt, den Umkreis der profitierenden Bewohner sehr eng gefasst, nämlich mit einem Zwei-Kilometer-Radius. Dieser schließt nur Wallau, Delkenheim und Massenheim ein was folglich eine geringere Kapazität an Kfz-Stellplätzen - nach DB-Rechnung 110 Stück - erfordern würde. Man darf unterstellen das die DB den Kreis der mitredenden Kommunen bewusst klein halten möchte um den Bau der Wallauer Spange möglichst zügig zu realisieren, aber dazu später mehr (siehe *).

    Aus Hofheimer Sicht profitieren effektiv auch Bewohner zw. Naurod im Norden und Hochheim im Süden vom Hp. was eine größere Anzahl an Stellplätzen - nach Hofheimer Rechnung bis zu 500 Stück - erfordern würde.

    Daher schlagen die betroffenen Landwirte die Straßeninfrastruktur und P+R-Anlage nördlich der Wallauer Spange, also zw. A66 und Wallauer Spange zu errichten, vor. Diese Variante hat am wenigsten Aussicht auf Umsetzung da hierbei im größeren Umfang Ingenieursbauwerke im Damm der Wallauer Spange, möglicherweise gar in der A66, zu bauen wären.

    Die zweite Variante würde den Busbahnhof mit seinen 6 bis 8 Bushaltestellen südlich der Wallauer Spange positionieren und diesen mit einer P+R-Anlage überbauen um die beanspruchte landwirtschaftliche Fläche ebenfalls möglichst klein halten. Diese wäre jedoch die zweitteuerste weil die Kfz-Stellplätze komplett im Parkhaus unterzubringen wären.

    Die auf den Visualisierungen gezeigt Variante wäre die günstigste, da hierbei am wenigsten Ingenieursbauwerke benötigt würden, ein kleineres Parkhaus und nur einfache Wartehallen zu errichten wären. Zw. den Beteiligten besteht die Verabredung das die Kommunen Wiesbaden, Hochheim und Hofheim die P+R-Anlage und die Straßeninfrastruktur zur Anbindung mitfinanzieren. Aktuell beläuft sich die Kostenschätzung auf 8 Mio. EUR wobei auf die Kommunen 3,5 Mio. EUR entfallen und der Hofheimer Anteil wäre 40%, also 1,4 Mio. EUR.


    Und jetzt sind wir beim *. Die DB ahnte schon das der Wunsch nach einem Hp den Bau der Wallauer Spange zeitlich verzögern könnte und hatte ursprünglich eine getrennte Realisierung projektiert. Das hätte für die Kommunen höhere Kosten für die Baumaßnahmen im Bezug zum Hp. bedeutet und auch eine wesentlich spätere Inbetriebnahme des Hp. Folglich haben die Kommunen auf zeitgleiche Realisierung bestanden und sich damit durchgesetzt.

    Weiterhin ist eine Untersuchung über die Verlagerungseffekte vom MIV auf die Schiene notwendig. Und der Lesende ahnt es bereits das ausgerechnet die Verkehrszählung des MIV, welche ein wichtiger Bestandteil der Untersuchung ist, wegen der CC gegenüber der Ante-Corona-Zeit nicht genügend repräsentativ sein könnte. Auch das könnte den geplanten Fertigstellungstermin zu Ende 2026 in Frage stellen (Quelle 1, Quelle 2).

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  • Das HK berichtet heute vom Stand der Dinge zur Wallauer Spange bzw. zum Haltepunkt Wallau/Delkenheim. Wie bekannt trägt die DB die Infrastrukturkosten für die Wallauer Spange und den Haltepunkt. Die betroffenen Kommunen Wiesbaden (40%-iger Anteil), Hofheim (40%) und Hochheim (20%) für die Infrastruktur abseits des Haltepunkts bzw. für Extrawünsche beim Haltepunkt. Das Land Hessen will die Kommunen bezuschussen wobei noch nicht feststeht wie hoch dieser pro Kommune sein wird. An den späteren Betriebskosten müssen sich die Kommunen ebenfalls beteiligen und auch hier herrscht noch keine Klarheit über die Zahlen. Die Stadt Hofheim nennt gegenüber dem HK eine aktuelle Kostenschätzung von 15,05 Mio. EUR für den Bau. Derzeitige Kostensteigerungen sind dabei noch nicht berücksichtigt und die Planung, insbesondere wg. der MIV-Erschließung, müsste in diesen Monaten abgeschlossen werden wenn im Sommer 2022 die DB nach jetzigem Zeitplan den Antrag auf Planfeststellung einreichen möchte. In der Hofheimer Magistratsvorlage 2021/167 vom 16.11.2021 wurde hierfür noch Ende 2021 genannt. Der von der DB kommunizierte Zeitplan nennt als weitere Schritte den Baubeginn Anfang 2025 und die Inbetriebnahme Ende 2027 vor.


    Zurück zur MIV-Erschließung: Die Stadt Wiesbaden möchte das der Haltepunkt auch von der L 3028 erschlossen wird welche u.a. die Wiesbadener Stadtteile Nordenstadt und Delkenheim miteinander verbindet. Für diese Erschließung findet aktuell eine Verkehrsuntersuchung statt und die Erschließungsstraße würde Teile von Landwirtschaftsfläche auf Hofheimer Gemarkung in Anspruch nehmen (bestehende Wirtschaftswege habe ich in der Übersichtskarte in hellgrün und hellblau markiert). Wir erinnern uns das dieses Thema schon Konflikte bei der Wahl der Trasse nämlich zw. A 66 und Verbindungskurve Breckenheim oder südlich ebenjener hervorrief.

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    Grafik: DB Netz AG, Frankfurt/M. | Markierung: main1a


    Ergänzend dazu jeweils Stand Januar 2021 der Lageplan und eine Visualisierung des Haltepunktes aus nordöstlicher Vogelperspektive.


    Zum Schluss noch zwei Visualisierungen in mittlerer Auflösung von der zukünftigen Eisenbahnüberführung (EÜ) Autobahn 3 und den EÜ Elisabethenstraße Nord und Süd bzw. dem Überwerfungsbauwerk zur Strecke 2690:

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    Visualisierungen: DB Netz AG, Frankfurt/M.

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  • Auf der Projektseite teilt die DB Netz AG heute mit, dass sie die Unterlagen für die Planfeststellung beim EBA eingereicht hat. Sollte die DB Netz im Vorfeld alles ordentlich erledigt haben, was wir mal hoffen, dann sollte das Planfeststellungsverfahren für die 4 km lange Wallauer Spange im ersten Anlauf durchlaufen werden können damit der geplante Baubeginn Anfang 2025 bzw. die Inbetriebnahme Ende 2027 eingehalten werden kann. Aus der Pressemitteilung geht nicht eindeutig hervor ob die begleitende Infrastruktur des Haltepunktes Wallau / Delkenheim bereits inkludiert ist (ich vermute mal ehr nicht). Denn das P&R-Parkhaus inkl. dem Busbahnhof werden als kommunales Projekt ausgewiesen. Demnächst müssten der 108-seitige Erläuterungsbericht, div. Lagepläne, Anlagen zur Baustellenlogistik usw. beim EBA online sein und dann sollte sich diese Frage klären.

  • In einer Presseinformation teilt die DB am 20.03.2024 mit, dass sie die Unterlagen für die Planfeststellung beim EBA neu eingereicht werden, da im Oktober 2023 der Planfeststellungsantrag zurückgezogen wurde. Grund dafür war, dass die umweltfachlichen Kompensationsmaßnahmen genauer herzuleiten sind aufgrund der zwischenzeitlichen Aktualisierung von Richtlinien und Verordnungen. Derzeit nennt die DB einen späteren Baustart von etwa einem Jahr.


    @ Moderation: Der Titel müsste bei Gelegenheit angepasst werden.