Fehmarnbelttunnel wird gebaut!

  • Das ist schon wirklich unglaublich, dass das kleine Dänemark von Deutschland dazu gezwungen wird das Infrastrukturprojekt alleine zu stemmen. 5,5 mrd € bei eine Einwohnerzahl von 5,5 mio das sind 1000€ die jeder dänische Bürger für diese Brücke zahlen muss. Obwohl Schweden und Deutsche davon mit profitieren. Hoffentlich schiesst die Eu einen Grossenteil der Kosten dazu, dass ist einfach nur eine unfaire Politik.

  • Im Gegenteil zur Rostock-Gedser Verbindung die ja auf Berlin ausgerichtet war, wird jetzt Hamburg sicher von dieser Brücke profitieren. Und das auch noch gratis! :daumen: :D

  • Ich denke eigtl, dass in Richtung Hamburg die Bruecke wesentlich mehr Sinn macht. Hamburg ist eine wichtige Wirtschaftsregion und hinter Hamburg gibt es mehr wichtiges, als hinter Berlin. Ausserdem hat Hamburg den Hafen, der auch fuer Daenemark wichtig sein wird.

  • @Waxo, so erstaunlich ist diese Kostenverteilung nicht. Derartige Bauwerke erzeugen Kosten, aber auch Nutzen. Wahrscheinlich spiegelt der ausgehandelte Anteil eine einigermaßen interessengerechte Kosten-Nutzen-Teilung wider. Das reiche Dänemark kann auf diesem Wege einen bedeutenden Teil seines Personen- und Güterverkehrs in das bevölkerungsreiche Mittel-, West-, Ost- und Südeuropa beschleunigen und evtl. verbilligen. Während z.B. nur ein Bruchteil der deutschen Güter nach Skandinavien geht. Und langfristig könnte sich das Projekt schon allein durch die Maut finanzieren, welche Dänemark zufließen dürfte.


    Übrigens schön daß die Brücke gebaut wird.


    Daß in Deutschland etwas falsch läuft, sieht man auch daran, daß so kleine Nachbarstaaten wie die Schweiz oder Dänemark seit Jahren größere Projekte stemmen als die große tolle Bundesrepublik.


    Escobar
    Im Gegenteil zur Rostock-Gedser Verbindung die ja auf Berlin ausgerichtet war, wird jetzt Hamburg sicher von dieser Brücke profitieren.


    Damit erklärt sich auch die Zurückhaltung unserer preußischen politischen Führungsriege in solchen Dingen gegenüber der Fehmarnquerung.


    LugPaj
    Hamburg ist eine wichtige Wirtschaftsregion und hinter Hamburg gibt es mehr wichtiges, als hinter Berlin.


    Genau. Und das muß unter allen Umständen geändert werden, damit wir alle schön stolz auf unsere Hauptstadt sein können.

  • Deutschland profitiert wirtschaftlich wahrscheinlich recht wenig von der Brücke. Andererseits erhöht sich die Abnutzung des deutschen Straßennetzes durch den zusätzlichen LKW-Verkehr. Deutsche Urlauber profitieren auch, zahlen aber auch die Brücke mit der Maut teilweise mit. Insofern finde ich es nicht völlig unverständlich, dass Dänemark die Brücke alleine zahlt. Die Maut dürfte astronomisch ausfallen - bei der Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö sind es 40 Euro pro Richtung.

  • Hier ist auch ein erweiteter SPIEGEL ONLINE-Link, der auch Grafiken und Bilder enthält.
    Da ist er: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,491468,00.html
    Demnach ist vor allem Fehmarns Bevölkerung gegen das Projekt (Zusammen mit den Umweltschützern). Während erstere ökonomische Einbußen insbesondere den Verlust von Arbeitsplätzen befürchte, haben die Ökos Angst davor, dass die Vogelzugrouten beeinträchtigt werden. Ausserdem könnte es durch Tankerkollisionen mit den Pylonen oder Pfeilern zu einem ziemlichen Schweinkram in der Ostsee kommen.

  • micro, aus Handel profitieren eigtl immer 2 Richtungen. Und das Skandinavien und Daenemark den Exportweltmeister Deutschland so dominieren und die Handelsstroeme da nur in eine Richtung rollen, will ich mal stark bezweifeln. Ausserdem bezueglich des LKW Arguments....mit der LKW Maut zahlen die sicherlich mehr, als die Instandhaltungskosten sind.

  • Ja, es kommt aber daneben noch auf die Stärke des Handels an.
    Dänemark verbessert durch diese Brücke seine Güterbeziehung mit 80 Mio Deutschen, je 60 Mio Franzosen, Italienern und Iberern. Dazu noch etliche Millionen in den ebenfalls wirtschaftsstarken Gebieten Benelux, Schweiz, Österreich. Wobei umgekehrt all diese Länder auch profitieren und gar nichts beisteuern. Deutschland rückt also einem um ein Vielfaches kleineren Gesamtmarkt näher als Dänemark.

  • Endlich! Güter- und Passagierverkehr zwischen Hamburg und Kopenhagen werden so schneller, vielleicht auch billiger. Der Hamburger Hafen wird somit ein noch größeres Tor für die dänische Hauptstadt. Allerdings könnte vielleicht der Lübecker Hafen ein paar kleine Einbußen erleben, wegen des dann evtl. wegfallenden Güterumschlags in die Metropolregion Kopenhagen-Malmö. (Der Lübecker Hafengesellschaft entgehen so evtl. ein paar Einnahmen bei den Liegegebühren).
    Natürlich sollte die Bahntrasse zwischen beiden Regionen ausgebaut werden. Auf deutscher Seite heißt das: Elektrifizierung der gesamten Strecke (wird gerade zwischen Hamburg und Lübeck realisiert), zweigleisiger Ausbau der Strecke Lübeck - Puttgarden. Wünschenswert wäre dann noch ein Ausbau auf höhere Geschwindigkeiten auf beiden Seiten der Brücke, damit Hamburg - Kopenhagen in 90 Minuten realisierbar ist (bisher sind es über 4 Stunden!).

  • Ob die Dänen die deutsche Allesverhinderungskultur einkalkuliert haben? Der Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) hat bereits vollmundig angekündigt, seine Organisation werde jede Möglichkeit nutzen, um "das aberwitzige Projekt mit juristischen Mitteln zu verhindern". Die Kollegen, vom BUND etwa, werden sicherlich folgen.

  • Zur Rostock-Gedser Querung


    Soweit ich weiß wird diese Verbindung von den meisten Vekehrsexperten der Fehmarnbeltquerung vorgezogen. Die Baukosten wären obwohl die Rostock-Gedser Querung erheblich länger ist auf dem gleichen Niveau, da der Küstenbereich nahe Rostock und Gedser wesentlich seichter und damit leichter zu bebauen ist.


    Vekerhrstechnisch bietet die RGQ insgesamt mehr Vorteile als die FQ. Die aufstrebenden osteuropäischen Märkte rücken näher an die nord- und mitteleuropäischen heran. Auch die Verbindung Richtung Süden ( Süddeutschland, Italien ) würde sich mit der RGQ vekürzen.


    Die Zeitersparniss der FQ würden sich aufgrund des Nadelöhrs Hamburg ohnehin in Grenzen halten.


    Das sind sicher auch alles Gründe dafür das dieses Vekehrsprojekt im VM weniger Priorität besitzt als z.B der Ausbau des Autobahnnetzes. Deutschland profitiert von so einer Vebindung weit weniger als Dänemark und insbesondere Schweden. Das die Bemühungen das Projekt zu verwirklichen auf dänischer Seite weit größer sind als auf deutscher ist nicht verwunderlich. In Dänemark ist die Infraktruktur für die FQ schon vorhanden, in Deutschland noch nicht. Bei der RGQ verhält es sich genau umgekehrt.


    Nebenbei bemerkt hätten die Deutschen mit der RGQ den längsten ;)
    Derzeit längste Hängebrücke der Welt

  • Das Nadeloehr Hamburg gehoert eh ausgebaut. Zumindest auf Strassenebene wird das ja mit dem geplanten Nordumfahrungsring auch realisiert werden.
    Ich hoffe mal sehr stark, dass diese Strecke auf Schienenebene zu einer schnellen ICE Strecke ausgebaut wird.

  • micro, aus Handel profitieren eigtl immer 2 Richtungen. Und das Skandinavien und Daenemark den Exportweltmeister Deutschland so dominieren und die Handelsstroeme da nur in eine Richtung rollen, will ich mal stark bezweifeln.


    Die Brücke dient ja nicht nur dem Handel zwischen Dänemark und Deutschland, sondern zwischen Dänemark und dem ganzen Rest von Europa -- oder der ganzen Welt, wenn man den verbesserten Zugang zu Häfen einbezieht. Deutschland ist dann nur Transitland.

  • Deutschland ist in vielerlei Hinsicht "nur" Transitland. Auch der Hamburger Hafen ist ja hauptsächlich ein Transithafen, aber genau das macht ihn ja so erfolgreich (und bringt Einnahmen).
    Was das Nadelöhr Hamburg angeht: Die B404, die östlich von Hamburg in Nord-Süd-Richtung verläuft, wird Stück für Stück zu einer Autobahn umgebaut und Reisende aus den "neuen" Bundesländern können auch die Route über die A20 wählen.

  • Was soll denn überhaupt aus der Fehrmarnsundbrücke werden? Die ist ja von der Straße her nur 2-spurig ausgebaut. Will man da eine Zweite neben bauen?

  • So wie ich es gehört und gelesen habe, wird der deutsche Teil der Verbindung also die Brücke vom Festland nach Fehmarn, das Nadelöhr sein.


    Die Bahnstrecke von Hamburg -> Lübeck -> Fehmarn -> Kopenhagen


    Wird auf der deutschen Seite 5 Gleisig im Bereich Hamburg 3-4 Gleisig im Bereich Hamburgerumland 2-3 Gleisig im Bereich Lübeck bis zur Brücke und dann 1 Gleisig ab Großenbrode.


    Das gleiche wird wohl oder eher übel, dem Straßenverkehr drohen.


    Wenn das prognostizierte Verkehrs- Güteraufkommen sich auch nur in Teilen bewahrheitet gibt es einen der größten Dauerstaus nördlich des Elbtunnels.
    Und das in einem Feriengebiet.... Das war es wohl mit den Touristen auf Fehmarn

  • Der Fahrgastverband "Pro Bahn" will statt der Brücke lieber die Bahnstrecke Berlin - Rostock - Gedser - Kopenhagen als TEN-Route (TEN = Transeuropäisches Netz) vorantreiben. Zwischen Rostock und Gedser soll eine Expressfähre verkehren. Wenn man zusätzlich noch die Strecken Berlin - Rostock und Gedser - Kopenhagen für 160 km/h ausbauen würde könnte man zwischen berlin und Kopenhagen eine Fahrzeit von 4h erreichen. Die Strecke Rostock Berlin wird schon jetzt ausgebaut und wird 2015 vollständig feritiggestellt sein. Bahnchef Hartmud Mehdorn hatte anlässlich einer ICE Forführfahrt sogar davon gesprochen die Strecke mit den Europäischen Zugsicherungssystem ETCS auszurüsten und für 200km/h auszubauen. dann wäre laut pro Bahn sogar eine Fahrzeit von 3,5h zwischen Berlin und Kopenhagen zu erreichen.
    Weiter kritisiert Pro Bahn das auch mit der Brücke die Verbindung ein Engpass bliebe. Vor allem da die Brücke 2018 fertig sein soll, die Strecke aber erst 2025. Außerdem würde der umweg über Hamburg die Fahrzeit Berlin - Kopenhagen um 30min verlängern. Des Weiteren verweis Pro Bahn auf einen von ihr vorgebrauchen Alternativentwurf die Zulaufstrecken zu Puttgarden und Rodby auszubauen und zwischen Putgarden und Rodby eine Schnellfähre einzusetzen. Das würde auf der Strecke Hamburg - Kopenhagen die Fahrzeit von heute 4,5h auf 3h verringern. Der Landdtag von Schleswig-Holstein habe den Vorschlag mit offenen Ohren empfangen.Die Kosten für den Abschnitt Lübek - Puttgarden wüden 460 Mio Euro betragen.
    Weitere Vorteile wären das man keine Steuermittel für die Brücke aufbringen müsste. Die Fährgesellschaften würden sogar Steuern erwirtschaften.
    Die eingesparten Mittel könnten für andere Projekte wie z.B. den ausbau der Bahnstrecke Lübeck/Hagenow - Stalsund verwendet werden. Das würde zu einen besseren Zugangebot zwischen Lübeck und Rostock führen.


    Quelle: Der Fahrgast 4/07

  • Ich glaube den Dänen ist es so ziemlich egal was Pro-Bahn so alles will und ob die Fahrzeit Berlin-Kopenhagen nun 30 Min länger ist.


    Die Dänen wollen an die Häfen, und da wäre die Gedser-querung der Umweg.