Rund um die Siegessäule - Großer Tiergarten

  • Tunnel zur Siegesäule

    Seit dem 20.05.2011 ist die Siegesäule wieder eröffnet und sind auch die Tunnel wieder zugänglich (s. #120).


    Nach ca. 2,5 Monaten bin ich mal wieder hinabgestiegen und war überrascht, dass immer noch alles sauber und frisch aussieht (und auch riecht). Keine Schmierereien, kein Vandalismus, nicht mal Pipiduft.


    Da machen die Schwalben, die sich auf einer der Lampen eingenistet haben, noch am meisten Dreck:







    3 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • @ Backstein: Danke für deine aktuellen Bilder!


    Vor ein paar Monaten war in der Berliner Zeitung die Rede, dass auch das Bismarck-Nationaldenkmal sowie die Statuen von Roon und Moltke restauriert werden sollen. Sind die Arbeiten bereits in vollem Gange oder tut sich dort weiterhin nichts? Momentan habe ich nämlich nichts mehr davon gelesen und den entsprechenden Artikel kann ich leider auch nicht mehr finden!

  • Ja, da wird bzw. wurde gewerkelt. Ob eine Komplettsanierung noch erfolgt oder bereits eine dezente Sanierung bzw. Aufhübschung vorgenommen wurde, weiß ich allerdings nicht. M. E. ist der jetzige Zustand der Denkmälder okay und es besteht kein Handlungsbedarf - so "olle" Denkmälder dürfen ruhig Patina haben und müssen nicht wie neu aussehen. Aber darüber kannst du dir selbst ein Bild machen, wenn die diese "Briefmarken" anklickst:



    Zudem werden ja die Geh- und Radwege am Großen Stern erneuert bzw. verbreitert und der äußere Bereich vor der Mauer/Park bekommt einen neuen Tennenbelag. Die Str. des 17. Juni westlich des Brandenburger Tores ist inzwischen auch fertig saniert und neu asphaltiert:



    Der Parkweg, der ungefähr der ehem. Siegesallee entspricht und von Süden nach Norden zum Sowjetischen Ehrenmal verläuft, diente in den letzten Jahren als Baustraße. Inzwischen wurde sie auch zu weiten Teilen neu angelegt: (Das rechte Bild ist nochmal der olle Bismarck.)



    Im südöstlichen Tiergartenbereich ist die Umgestaltung weit vorangeschritten, speziell um das Global Stone Projekt:



    Inzwischen wird im westlichen Teil des Tiergartens gearbeitet, speziell zwischen dem bereits sanierten Großen Weg und der Straße des 17. Juni. Hier sind derzeit große Teile des Parks mit Bauzäunen abgesperrt (keine Bilder).

    4 Mal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Bilder eingefügt

  • Vielen Dank für deine Bilder! :D
    Ich finde schon, dass gerade Moltke und Bismarck eine Komplettsanierung nötig hätten.
    Das Moltkedenkmal bröckelt schon richtig und soweit ich weiß, fehlt auch ein Ohr! Den Schriftzug am Sockel kann man auch nicht mehr lesen.
    Das Bismarck Denkmal ist insgesamt ein Trauerspiel. Die Proportionen des Sockels stimmen ja schon seit der Umsetzung an den Großen Stern nicht mehr, die Oberflächen der Statuen sind schon so sehr korrodiert, dass Details der Figuren kaum mehr erkennbar sind, Überall Geschossabplatzungen am Sockel und dürftig geflickte Löcher in Bismarck selbst und von den nicht mehr vorhandenen Reliefs am unteren Teil des Sockels fehlt die Hälfte der Zierbolzen.
    Roon ist hingegen tatsächlich mit Würde gealtert. Schaut irgendwie gut aus! :)

  • Wieso wird denn der neue Radweg asphaltiert? Ich dachte die Radwege in Berlin sind rot gepflastert?

  • ^ Oh Gott - du bist kein Radfahrer, oder? :D


    Radwege werden heutzutage nur noch von Ignoranten GEPFLASTERT (unnötig hoher Rollwiederstand). :) Glatter Asphalt ist da wesentlich besser und wird auch von den Radfahrern präferiert. Auch an prominenter Stelle sind seit etlichen Jahren zum Glück viele Radwege asphaltiert - so z. B. am 17. Juni östlich des Großen Sterns.


    Über die Farbe kann man diskutieren. Da, wo es sinnvoll ist zur Unterscheidung, wird oft rot eingefärbter (am besten glatter) Belag verwendet. Einheitlich rot waren Radwege aber noch nie.


    Beim großen Stern ist der Zweirichtungsverkehr des neuen Radweges die eigentliche Neuerung, da eine ("legale") Umrundung im Rechtsverkehr aufgrund der unverschämt vielen Ampeln an den Straßenquerungen früher eine gefühlte Ewigkeit dauerte und viele Radfahrer daher eh schon "falsch rum" fuhren.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Ja wie... hat man die Nalbach-Laterne, die man direkt vor das Ehrenmal gepflanzt hat, wieder entfernt? Ich jedenfalls kann sie nicht mehr erkennen...

    Einmal editiert, zuletzt von Hans Dampf () aus folgendem Grund: Nahlbach ist nicht Nalbach

  • Offenbar. Ich hatte seinerzeit bei der Aufstellung umgehend den Auftraggeber, SenStadt, mit einem Bild versorgt. Die waren auch entsetzt. Im Rahmen des Setzens der übrigen Masten ist es korrigiert worden.


    Jetzt sind auch die Bäume gesetzt.


    Schön finde das alles immer noch nicht, jedoch wesentlich vom Großen Stern bis zum Brandenburger Tor einheitlich.

  • @ Backstein:
    Bin sehr wohl Radfahrer :) Sowohl Sommers (z.B. heute, gestern, vorgestern,...) als auch Winters und auch bei Regen bin ich praktisch ausschließlich mit dem Radl unterwegs. U-Bahn nutze ich so gut wie nie, auch nicht abends beim Weggehen. (Hab nicht mal eine Dauerkarte.)


    Allerdings bin ich halt in M unterwegs und nicht in B. Bei meinen Besuchen in der Hauptstadt hab ich das allerdings so aufgefasst, als wären Radwege uniform rot gepflastert (auch die neuen). Abweichungen vom Standard fallen mir sofort auf, bin da empfindlich geworden, nachdem in meinem Heimatort an jeder Ecke ein anderer Fußwegbelag gepflastert oder geteert wurde und in München gegenteilig der Standard sehr ernst genommen wird. Radwege sind hier übrigens (standardmäßig) schwarz geteert. :)


    Zum Chatten bitte die PN-Funktion oder irgendwas anderes nutzen. Danke.
    Bato

  • @ Treverer: Bezüglich des schlechten Zustands des Bismarck-Nationaldenkmals stimme ich dir vollkommen zu. Wie man auf den Bildern von Backstein gut erkennen kann, ist der Granitsockel mit Taubenkot übersät und weist zahlreiche Beschädigungen auf. Statuen und Reliefs sind über die Jahre hinweg stark erodiert, überall sind Schmierereien zu finden und die Inschriften auf Vorder- und Rückseite sind teilweise nicht mehr lesbar.


    Seitdem das Monument 1938 durch die Nationalsozialisten vom Platz der Republik entfernt worden ist, fristet es am Großen Stern ohnehin ein regelrechtes Schattendasein: Die Verkürzung des Abstands der vier Allegorien vom Piedestal um ca. einen Meter führte dazu, dass die Figuren untereinander im Missverhältnis stehen. Damals wurde auch die Anzahl der Treppenstufen von sieben auf drei verringert, was der Gesamterscheinung des Denkmals zusätzlich bis heute schadet. Schließlich verlor die Anlage bei einer „Restaurierung“ im Jahr 1958 auch noch sechs Bronzereliefs, deren Verbleib selbst dem Berliner Landesdenkmalamt nicht bekannt ist. Als Ersatz für die Bronzereliefs wurden später rote Granitplatten angebracht.


    Aus denkmalpflegerischen Aspekten bin ich deshalb der Meinung, dass hier dringend Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Die Restaurierung der Siegessäule könnte als Vorbild dienen, weil dort zwar bauliche Schäden behoben wurden, die Spuren der Zeit aber für den Betrachter weiterhin sichtbar geblieben sind.


    Denkbar wäre auch eine Rückversetzung des Bismarck-Nationaldenkmals an seinen ursprünglichen Standort, um der gähnenden Leere vor dem Reichstagsgebäude etwas entgegenzutreten.



    Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1986-0502-500 / CC-BY-SA

  • Cool. Bismarck, der Reichsgründer, vor der Foster-Kuppel. Und Gregor Gysi bei der Einweihung! Ich fänd's super aber ca. 70 Prozent der Parlamentarier wird es den Magen umdrehen.


    Der Große Stern hingegen stand eigentlich in seiner Nazi-Fassung unter Denkmalschutz. Das Prinzip des Landesdenkmalamtes (LDA) in Berlin sind sog. Zeitinseln. Deshalb stehen zwischen S-Bahnhof Tiergarten und Großem Stern, parallel zum Hansaviertel, auch die hierzu passenden Peitschenmasten.


    Unter dem Regiermeister Weizäcker in den 1980ern ist dem Stern mit Schinkel-Kandelabern das Kaiserzeitliche Flair verpaßt worden - die Denkmalschützer haben seinerzeit massiv protestiert. Trotzdem wurde umgebaut.


    Bzgl. der Reliefplatten empfehle ich dem LDA, mal in den Katakomben unter dem Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg zu schauen. Da liegt auch das Originalrelief der Alten Münze (Schlüter) und die Reste der zerschossenen Quadriga. Die heutige ist ja eine Kopie aus DDR-Zeiten...

  • @ Konstantin:


    Ich halte das Prinzip des Berliner Landesdenkmalamtes für absurd. Durch die verschiedenartige Gestaltung der Straßenbeleuchtung wird der Tiergarten als homogenes Ensemble beeinträchtigt, was sich mit vernünftigem Denkmalschutz meiner Meinung nach nicht vereinbaren lässt.


    Bei einer Restauration sollte das Bismarck-Nationaldenkmal seine ursprünglichen Proportionen, die fehlenden Bronzereliefs und vier zusätzliche Treppenstufen zurückerhalten. Damit wäre bereits ein wichtiger Aspekt des Denkmalschutzes gewährleistet, und Berlin hätte wieder eine weitere echte Sehenswürdigkeit, die ihren Namen auch verdienen würde.

  • @Architektator


    Treppenbau:
    Dies würde bedeuten, dass Monument komplett zu zerlegen um einen komplett neuen Sockel zu errichten.


    "Damit wäre bereits ein wichtiger Aspekt des Denkmalschutzes gewährleistet," - welchen Aspekt sprichst du damit an?


    Den Erhalt und Schutz des Bestands sicher nicht.
    Dein Vorschlag hat wenig mit Denkmalschutz zu tun, sondern mit Nachahmung des Ursprungszustandes, der nur an dieser Stelle nie in dieser Form existierte.
    Eine Reinigung und mögliche Anbringung der Platten wären da eher zu begrüssen, da dies dann der Zeitschicht 1939-1950iger entspricht.

  • @ sebiart:


    Denkmalschutz sollte den Bestand nicht nur dauerhaft erhalten und schützen, sondern im Idealfall auch dafür sorgen, dass dieser nicht beeinträchtigt oder entstellt wird.


    Aus diesem Grund habe ich mich für eine vollständige Rekonstruktion des Bismarck-Nationaldenkmals mit eventueller Versetzung an den ursprünglichen Standort ausgesprochen; über eine umfangreiche Renovierung inklusive Wiederanbringung der Bronzereliefs wäre ich allerdings auch schon sehr froh.

  • bzgl. Backsteins Post #124: Strasse des 17. Juni


    War endlich auch mal da. Sehr schön geworden - prima auch die verbreiterten Fahrradwege. Leider durfen Busse immer noch parken.


    Aber ich frage mich, wann kommen endlich die Peitschen weg?
    Oder will man sie dort stehen lassen?

  • Zweirichtungsradweg fertig

    Der neue Zweirichtungsradweg um den Großen Stern ist nun fertig. An der Einmündung der Hofjägerallee wurden die Ampeln samt Furt des Rad- und Fußweges ca. 30 m zum Großen Stern hin verlegt, was weniger Enge, bessere Übersichtlichkeit und eine gradlinigere Führung bedeutet. Und vor allem weniger Gefährdung, da die vom Stern kommenden Autofahrer die Furt früher und besser sehen.



    Zuvor waren Ampeln und Furt dort, wo nun die Platten vorne rechts im Bild zu sehen sind.



    Ansonsten sind die meisten Aufhübschungsarbeiten am großen Südwestsektor des Tiergartens abgeschlossen. Die meisten Wege wurde erneuert und mit frischem Tennenbelag versehen, zahlreiche neue Bänke aufgestellt, ebenso mehrere der neuen Infotafeln mit Plan. Das ganze wird wohl erst im Frühling so richtig zur Geltung kommen.

  • 17. Juni - Brandenburger Tor, Sowj. Ehrendenkmal

    bzgl. Backsteins Post #124: Strasse des 17. Juni
    War endlich auch mal da. Sehr schön geworden - prima auch die verbreiterten Fahrradwege. Leider durfen Busse immer noch parken.
    Aber ich frage mich, wann kommen endlich die Peitschen weg?
    Oder will man sie dort stehen lassen?


    Die Frage habe ich mir auch intensiv gestellt.


    Heute bin ich vorbei gefahren und siehe da: Fast alle Peitschen sind weg. Wirklich schön geworden! :daumen:

    Shot at 2012-03-30


    Nur hier waren noch zwei übrig:

    Shot at 2012-03-30



    Shot at 2012-03-30

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()