180min. in Rotterdam

  • 180min. in Rotterdam

    Rotterdam ist die zweitgrößte Stadt der Niederlande (585.000 Ew., Großraum 1,2 Mio. Ew.), mit dem größten Seehafen Europas. Nach den verheerenden Luftangriffen im 2.Weltkrieg wurde das Zentrum weitest gehend modern wiederaufgebaut, was der Stadt zwar einerseits den einstigen Charme einer europäisch-gemütlichen Großstadt genommen hat, anderseits haben es aber die als besonders ehrgeizig bekannten Rotterdamer geschafft, ihre katastrophal zerstörte Stadt in ein architektonisches Labor der Moderne zu verwandeln, das seinesgleichen in Europa, vielleicht gar der Welt sucht.


    Größtes Städtebauprojekt derzeit ist Kop van Zuid mit dem Wilhelminapier auf den ehemaligen Hafenanlagen bei der Maas.


    Kop van Zuid

    Wilhelminapier


    Links Renzo Pianos interessanter KPN-Toren, das gelungene Luxor Theater, darüber Ben van Berkels (UN Studio) Erasmusbrug, das Wahrzeichen des neuen Rotterdam




























    Der m.E. sehr gelungene wie schlanke Maastoren (165m) von seiner besten Seite


    Bilder:Wagahai


    Fortsetzung folgt.

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  • Auf dem Weg in die Innenstadt












    Um den Bahnhof Blaak






    Um den U-Bahnhof Beurs (Börse)


    Blick Richtung Kop van Zuid/Wilhelminapier



    Beurs/WTC

    Beurstraverse



    Bilder:Wagahai

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  • Um den zentralen Boulevard Coolsingel



    Rathaus


    Der spacige Schouwburgplein

    Coolsingel noch einmal von der Bahn

    Um den Hauptbahnhof (Centraal Station)/Boulevard Weena
    Milleniumtoren




    Gebouw Delftse Poort











    Bilder:Wagahai

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  • Weitgehend unversehrt erhalten der extrem multikulturelle Stadtteil Oude Westen westlich des Hauptbahnhofs (u.a. Chinatown) mit der zentralen Einkaufsstraße Westkruiskade




    Wer braucht schon die westliche Schulmedizin




    Typische Seitenstraße der Westkruiskade






    Bilder:Wagahai

  • Danke für die Bilder! Rotterdam ist sicher architektonisch gesehen alles andere als langweilig, besonders bewundernswert finde ich den Mut, ganz neue Wege zu gehen und Massstäbe zu setzen. Hier ist scheinbar alles möglich, auch wenn vieles nicht mein Geschmack ist. Leider hat die Stadt ausserhalb des kleinen historischen Viertel kaum Aufenthaltsqualität, wie ich finde. Besonders die Innenstadt, die grösstenteils noch von 50er/60er Architektur dominiert wird, ist wirklich reif für eine Generalüberhohlung.

  • Johnny
    Nun, geplant ist viel, gerade auch in der Innenstadt, und es wird auch einiges Gutes gebaut. Die Aufenthaltsqualität ist noch nicht so ganz das Wahre, es mangelt vor allem ein wenig an zentralen, großzügigen und ansehlichen Plätzen (z.B. etwa wie Dam in Amsterdam). Aber man kann nicht alles haben. Für den an moderner Architektur Interessierten ist die Stadt jedenfalls ein Muss. Aber auch die traditionellen Viertel außerhalb des Stadtkerns sind nicht zu verachten. Da gibt es durchaus schöne Ensembles.

  • Nachdem ich neulich auch zwei Tage in Rotterdam war, möchte ich den Thread hier etwas hochieven.


    Inhaltlich versuche ich mich zurückzuhalten, Wagahai hat hier wie ich finde schon ganze Arbeit geleistet.
    Persönlich möchte ich aber dann doch noch den den Eindruck bestätigen, dass Rotterdam für jeden architekturinteressierten Menschen ein absolutes Muss ist!


    Ob einem gefällt, was dort seit dem Krieg entsteht und entstanden ist, (und warum) ist eine Frage die jeder für sich selber beantworten wird.
    Aber die unbeschwerte Art und Weise, sich als Stadt neu erfinden zu wollen und der allgegenwärtig spürbare Mut zum experimentieren, die Aufgeschlossenheit, die die gesamte Stadt und ihr gegenwärtiges und zukünftiges Erscheinungsbild durchziehen, nötigt Respekt ab. Das Ergebnis ist alles Mögliche, aber NIE langweilig!
    Ich für meinen Teil definiere das Ergebnis als bunt, wagemutig, individuell, interessant, und trotzdem unverwechselbar in seinem eigenen Stil. Schlicht schön!


    Mit der Rückgewinnung des Hafens für die Stadt, und dem Sprung der Innnenstadt nach Süden über die Maas scheint mir Rotterdam schon ein gutes Stück weiter als Hamburg. Und das Ergebnis beeindruckt! Der "Punch", der dort hinter einer urbanen Restrukturierung steckt, die in der Größenordnung mindestens mit dem Frankfurter Europaviertel oder der Hamburger Hafencity konkurrieren kann, beeindruckt! Sowohl was die strukturelle Größzugigkeit, als auch die architektonische Experimentierfreudigkeit angeht, sucht Rotterdam hier seinesgleichen. Es ist schwer vorstellbar, wenn man sich hier aufhält, dass man es mit einer Stadt zu tun haben soll, die nominal kleiner als Frankfurt oder gar Stuttgart sein soll...


    Jetzt aber Bilder...
    Rund um den Hauptbahnhof und entlang Veena:







    Hier oben im Vordergrund der Beweis, dass wir in Holland sind :D

  • Chinatown

    Rotterdams Chinatown ist bei Weitem nicht so geschlossen, wie die in beispielsweise Amsterdam. Darüberhinaus ist sie nicht annähernd so "touristisch erschlossen", wie man das teilweise aus britischen, oder nordamerikanischen Städten kennt, mit chinesischen "Stadttoren", und ähnlichem. Ethnisch ist das Viertel südwestlich des Hauptbahnhofs durchmischt mit Surinamern, Javanern, Türken, und Chinesen.


    Das mag zwar Im Ergebnis nicht so pittoresk aussehen, ist aber echt, und weniger um Folklore, als um Integration bemüht:





  • Erasmusbrug

    Die Erasmusbrug, angeblich auch gern als "der Schwan" bezeichnet, ist wirklich schön, und inzwischen eine der absoluten Touristenattraktionen Rotterdams.
    Sie übespannt die Maas zwischen Nord und Süd auf Höhe der Innnenstadt, und endet auf dem Wilhelminaplein.
    Das Wetter war übrigens, wie man sieht, Sch...lecht!





  • Euromast bei Nacht

    Der Euromast ist anlässlich der Florida 1960 wenn ich mich nicht täusche gebaut worden. (Ich bin gerade zu faul, das gegenzuchecken, beim Jauch bitte nicht mich anrufen!)
    Leider hatte ich kein Stativ dabei deshalb wenig brauchbares:




  • Hafen

    Der Hafen ist aus der Rotterdamer Innenstadt weitgehend verschwunden.
    ....funktional. Die alten Docks und Piers werden heute von urban redevelopment totally occupied.


    Trotzdem sind die alten Hafenbecken natürlich noch vorhanden, und überquellen geradezu von optischen Reminiszenzen an alte Hafentage. Athmosphärisch ist das Ganze eine Sinfonie aus Alt und Neu, aus Mövenkacke und Luxusappartment, aus Kutter und Zaster.




    Eines der vielen Denkmäler in Rotterdam, die an den 2. Weltkrieg erinnern.



    Das "Witte Huis" von 1898, einer der ersten "Wolkenkratzer" in Europa.























    Einmal editiert, zuletzt von Chewbacca ()

  • Laan op Zuid / Kop van Ziud

    Und weiter auf der (Strasse nach (Süden, aka Feyenoord) aka Laan op Zuid):
    Ich fange mal mit Wilhelminaplein an, dem Angelpunkt zwischen Wilhelminapier und der weiteren Stadtentwicklung richtung Süden.




    Ich möchte bitte bei der Gelegenheit darauf hinweisen, dass es hier gelungen ist, keine etwa Bürostadt-Niederrad-ähnliche Leiche zu schaffen. Luxor ist ein Theater,und das Rote Gebäude auf dem Letzten Bild ist das Kopfgebouw des neuen Rotterdamer Gerichtskomplexes. Das links daneben ist wohl auch ein Bürogebäude. Aber die (zugegeben nur meinem Gefühl nach) Ratio zwischen Wohnungen und Gewerbe war ausgewogen, und durch ein gerüttelt Mass an Geschäften und Gastronomie auf Strassenebene fand hier mehr Leben statt, als es meine Bilder vermuten lassen. Deutlich weniger, als in der alten Innenstadt, (noch, klar!) und dem miesen Wetter geschuldet wirklich wenig.
    Aber die Hochhäuser auf Wilhelminapier und rund um den alten Hafen sind zum großen Teil Wohnhochhäuser.



    Das hier ist die Rotterdamer INH Holland :







    ...womit wir dann bei einem Blick zurück auf den nach Süden führenden Laan op Zuid gelandet wären...
    (^^ Falls Frankfurter Forumer hier zuschauen: Denkt an den Europaboulevard, und weint bei dem Gedanken was möglich gewesen wäre recht bitterlich!)


    Weiter Richtung Zuid (aka Feyenoord):

  • Die Rotterdamer Innenstadt:




    Beinhaltet immer noch einzelne Strassenzüge, die eine Ahnung vom alten Rotterdam geben.





    ...Aber auch davon, dass Rotterdam Neuem nie abgeneigt war....




  • Innenstadt




    Jetzt etwas ungeordnet:









    Der Kern der Rotterdamer Innenstadt heute ist auch schon wieder ein Denkmal. Hochhausriegel durschneiden eine 1-3-geschossige Innenstadt, die ca. 3 mal 4 Blocks Fußgängerzone umfasst. Look&Feel ist das einer ShoppingMall aus den 60er Jahren. Was die oben angesprochene Frage der Aufenthaltsqualität angeht, möchte ich nichts weiter sagen, aber anmerken, dass die Bilder so um Ladenschluss geschossen sind:






    "Die zerstörte Stadt"





  • Vielen Dank für die wunderbaren Bilder @Chewbacca. Insbesondere den spacigen Neubau Blaak 31 (2.Bild *17) hast Du fantastisch erwischt.

  • Update

    Kop van Zuid mit Erasmusbrug



    Baustelle "De Rotterdam" von Rem Koolhaas

    Visualisierung mit De Rotterdam in Mitte






























    Rotterdam Centraal wird derzeit aufwändig umgebaut und modernisiert






    Bilder:Wagahai