DB: Luftschlösser für die Hauptstadt?

  • DB: Luftschlösser für die Hauptstadt?

    Man kann dieser Tage ziemlich wütend werden, wenn man über die stark abgespeckten Pläne der Deutschen Bahn AG philosophiert. Erst heute waren wieder Hiobsbotschaften zu hören. So wird der Bahnhof Gesundbrunnen/Nordkreuz nur eine "Light-Version" werden. Nachdem man sich schon früh von den 6-stöckigen Baukörpern verabschiedet hatte und diese auf zwei reduziert hat, wird man (die Fahrgäste natürlich, wer auch sonst) völlig ohne Bahnhofsempfangsgebäude auskommen. Die Grundversorgung mit Fahrkartenschaltern und Toiletten soll aber "unter freiem Himmel!" gewährleistet sein. Hintergrund sind die nicht gefundenen Investoren. Immerhin: Sollte die Bahn das Finanzloch selber stopfen können, kann man auf den Entwurf zurückkommen.
    Mehr hier:http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/bezirke/story639207.html
    Ich schätze mal, daß man aus dem selben Grund so lange nichts vom Lehrter/Hauptbahnhof hört - ich meine hierbei die bd. Bügelbauten. Wenn man im Jahr '06 fertig sein will, müßte man allmählich anfangen zu bauen. . .
    Auch der Bahnhof Papestraße wird nur in Teilen verwirklicht, so wird zunächst nur das kleinere nördliche Parkhaus gebaut - auch hier hofft man auf einen privaten Betreiber, der dann das zweite baut. Insgesamt soll dieser zweitgrößte Berliner Bahnhof nur noch 150 Mille kosten, ein Bruchteil der ursprünglich veranschlgten Summe. Zum Vergleich: Der Umbau des Bahnhofs Ostkreuz wird mit 500 Mille veranschlagt, dieser hat nur S-Bahn und später auch noch Regionalbahnstatus.
    Naja, wir empfangen dann vom Nordkreuz aus halt unsere Gäste im strömenden Regen, denen wirds egal sein - haben sie doch wenigstens einen U-Bahnanschluß. Eine Maßnahme, die man am größten europäischen Kreuzungsbahnhof für Hochgeschwingkeitszüge ja nicht für nötig hält.


    Das es auch ganz anders geht zeigt uns derzeit Italien mit einem spektakulären Entwurf von Zaha Hadid in Neapel.
    http://www.baunetz.de/db/news/index.php?news_id=77628
    natürlich hat man (zumindest am Lehrter) in Berlin auch große Namen verpflichtet, aber wenn man diese sowieso nicht verwirklichen kann, dann kann man zukünftig auch Studenten verpflichten, damit spart man nämlich kräftig im Vorfeld.:mad2: :angry2: :angry:

  • Es ist natürlich immer die Bahn, der man den schwarzen Peter zuschieben kann.
    So durfte ich erst kürzlich das hier lesen: "Neuer Ärger zwischen Bahn und Senat ist bereits vorprogrammiert. Dieser will aus Spargründen nur eine Regionalbahnlinie im neuen Bahnhof Ostkreuz - geplanter Baubeginn bislang Ende 2004 - enden lassen. "Damit lohnt sich der Neubau in der geplanten Größe nicht mehr", sagte Ruppert."


    Wenn da nicht bald mit der Sanierung begonnen wird, dann können sie gleich ´neu bauen - ein Wunder das da noch nichts zusammengebrochen ist.

  • Tja...Erstmal viel Blabla und dann passiert doch nichts! Wie wär's, wenn man allgemein mal auf die Idee kommt ERST alles(Geld, Entwurf, Grundstück etc.) zu ORGANISIEREN und dann erst anfängt zu bauen, sodass man nicht mittendrin merkt "OOOPS! Wir haben ja kein Geld mehr für Fenster und Türen...!". Oder zumindest ein Mega-Projekt nach dem anderen beginnt und nicht alles auf einmal!
    Dann ist der Lehrter irgendwann mal offen für Zugverkehr und wird dann vorerst wieder geschlossen, weil mit diesen Brückebauten begonnen wird...

  • Ostkreuz abgespeckt?

    Wie ich Euch schon einmal berichtet hatte - wo auch immer?- jetzt ist es nachzulesen. Wenn Berlin nicht genug (mind. 3 Linien) auf dem Regionalbahnring bestellt, dann wirds auch nicht mit der Bahnsteighalle. Lest hier:


    Ursprünglich sollte die Halle, die im oberen Teil des Ostkreuzes entstehen soll, auch den geplanten 210 Meter langen Bahnsteig für den Regionalverkehr überspannen. "Bisher konnten wir davon ausgehen, dass für diesen Teil der Ringbahn mindestens drei Regionalbahnlinien bestellt und bezahlt werden", hieß es bei der DB. Doch inzwischen ist man sich beim Senat nicht mehr sicher:


    Quelle: Berliner Zeitung, 4.2.04

  • Mann, das wird vielleicht ein Chaos wenn die anfangen das Ostkreuz umzubauen, ganz gleich in welchem Ausmaß. Meinetwegen können sie es auch so lassen wie jetzt, so ist's kultiger. Und billiger!

  • The berliner: Kultig sicherlich, passt auch gut zum Friedrichshainer Kiez.
    Allerdings wundere ich mich auch, daß da noch niemand durch die Decke gestürzt ist, . . .
    Es ist ja ein Bahner-Jargon der da besagt: Das Ostkreuz steht nur noch aus Gewohnheit:D

  • Schön dieser Tage am "Lehrter" vorbeizufahren und zu sehen, daß die Hochbauarbeiten für den ersten Bügel begonnen haben - zumindest denke ich das, es könnte natürlich auch das Abluftrohr sein??
    Aber zu anderem: Die seit Urzeiten (schon vor dem Mauerfall!) erstellten Bebauungspläne für die sog. "Schöneberger Linse", das ist das Gebiet am Sachsendamm unweit des neuen Bhf. Papestraße bekommen neue Aktualität - Grund ist natürlich der Bahnhofsneubau. So werden die Gespräche mit den Betreibern der Columbiahalle konkreter auch das Gasometer in eine Eventhalle zu verwandeln (5000 Zuschauer!).
    Auch scheint jetzt festzustehen, daß es auf der ehem. Radrennbahn einen Möbelmarkt geben wird - also keine neue Großarena. Ansonsten nichts umwerfendes in der Planung, viel Grün- und Parkflächen (wie immer wenn man in Berlin kein Konzept hat!). Immerhin man will in die Kasernengebäude an der General-Pape-Str. hochwertiges gewerbe und Dienstleistung ansiedeln, diese sollen durch den neuen Bahnhof gelockt werden - wollen wir hoffen das es klappt.


    Am nächsten Dienstag (9.3.) um 19.00 Uhr werden die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt. Ort ist die Königin-Luise-Gedächtniskirche am Gustav-Müller-Platz

  • Ich fahre noch heute nach Berlin, vielleicht kann ich morgen früh im Vorbeifahren ein Bild von der Baustelle machen.