Friedrich-Ebert-Platz (Oberflächengestaltung)

  • Friedrich-Ebert-Platz (Oberflächengestaltung)

    Die U 3 hat den Friedrich-Ebert-Platz als Tunnel schon unterquert, der Ausbau des Bahnhofs ist im Gange. Jetzt geht es an die Oberflächengestaltung.


    Weil das einer der wichtigsten Plätze in der Nordstadt - sozusagen eine Art Stadtteil-Hauptplatz - ist, ist Sorgfalt und Gestaltungsqualität unbedingt angesagt. Aber ganz nebenbei ist und bleibt der Platz natürlich eine wichtige Verkehrsdrehscheibe. Alles in allem keine einfache Aufgabe.


    Mittlerweile ist die Amtsplanung ja unter verschiedensten Gesichtspunkten ins Sperrfeuer der Kritik geraten....


    Zum einen sollen etliche Kurzzeitparkplätze verschwinden (darunter leiden die kleinen Kaufleute am Platz) ...


    Zum anderen wird beklagt, dass der Platz nicht grüner und 'bebaumter' ist als vorher (und die pflegeleichten Cotoneaster-Hochbeete nach SÖR-Vorstellungen sind auch nicht gerade der letzte Schrei)....


    Zum dritten stoßen sich manche an den überdimenisierten Pflasterflächen....


    oder an den Gebäuden und dem volumigen Zugangsbauwerken....



    Hier erst mal die Planungen (als Diskussionsgrundlage):


    Oberflächenplan Friedrich-Ebert-Platz (vorsicht, ziemlich mächtiges PDF)


    Oberflächenplan (2) Friedrich-Ebert-Platz


    Aufgänge, Überdachungen


    Hochbeete, Einfassungen

  • Offenbar ist der Oberflächenplan 1 der aktuellere, da er weniger Parkplätze aufweist.



    Erstmal danke für die detaillierteren Ansichten, nun kann man wirklich schon eher erkennen, warum und weshalb der platz so erstellt wird.



    meines erachtens (ich wiederhohle mich) ist die gestaltung tatsächlich das optimum wenn man die spätere verkehrsmäßige weiterentwicklung (u-bahn/stadtbahn) und die derzeitige nutzung (hohes verkehrsaufkommen) abwiegt.
    ich bin für die verminderung der parkplätze und finde den platz von dem grad der ausweisung für grünflächen grün genug. vorallem wenn man bedenkt, das nebenan ja auch der archivpark liegt. ob die bepflanzung selbst meinen vorstellungen gerecht werden wird, das mag ich an den plänen nicht vorauszusagen.
    die aufgänge sind modern und nicht das schlechteste was man in diesem zusammenhang schon so gesehen hat. aber auch hier fehlen mir die renderings zur bebauung ringsum. eine abschließende haltung will ich daher erst nach fertigstellung abgeben.



    deutlich ist zu erkennen, das für einen späteren zweiten Bahnhof in Nord/Süd-Ausrichtung vorrichtungen getroffen wurden. die anordnungen der aufgänge lassen das recht schön nachvollziehen.


    sollte die straßenbahn dann verschwinden, könnte die fahrbahn stadtauswärts (also die rechte) ohne probleme auf die bisherige straßenbahntrasse verlegt werden. der Aufzug würde dann auf einer kleinen verkehrsinsel liegen, der abgang zum bahnhof auf dessen seite wäre dann überflüssig und könnte verschwinden.


    die nörd/östliche seite (welche die sonnige und daher für mögliche stadtteilnutzung attraktivste ist) würde davon flächenmäßg enorm profitieren, den die straßenführung würde den platz dann nicht mehr im bogen zerschneiden.


    aber das ist spekulative zukunftsmusik. wenn ich die pläne aber so anschau, rechnet man in der stadtverwaltung mit dem bau der stadtbahn nach erlangen. sonst hätten es einfachere - und billigere lösungen - für den bahnhof und den platz auch getan.



    D.

  • Hallo Seh-Zeichen,


    danke für die Verlinkungen (und Hut ab vor Deinem Enthusiasmus bzgl. der Möglichkeiten an der Gestaltung etwas zu verbessern); aber eigentlich ist doch alles durch und nix mehr zu reparieren:
    der Stadtrat hat mehr oder weniger entschieden, was aber eher Randnotiz ist, da die Straßenbahngleise liegen, die Aufgänge betoniert sind, das Verteilergeschoss gebaut wird, die Oberflächengestaltung und -wiederherstellung im Gange ist, ...


    Viel will ich auch nicht mehr schreiben, sonst rege ich mir nur wieder umsonst auf. Denn je länger und je intensiver ich mir die von Dir verlinkten Pläne anschaue, umso mehr Murks, v.a. in Details, entdecke ich. Die aus meiner Sicht wichtigsten Dinge habe ich bereits hier genannt (http://www.deutsches-architekt…wthread.php?t=7708&page=2).



    Für mich ist und bleibt es der absolute Irrsinn so einen wichtigen Platz von unten nach oben zu gestalten! :Nieder:
    D.h. die unterirdische Optimierung für einen sehr hypothetischen Zustand (nämlich U4) determiniert was wie an der Oberfläche, also da wo die Menschen und Licht etc. sind, passieren kann/darf.



    Ich hoffe allerdings dass der Platz am Ende doch besser wird, als ich befürchte und der FEP sein Rolle als ein belebter und wichtiger Stadtteilplatz und Nah(versorgungs-)zentrum behält (und kein zweiter Rathenauplatz wird, der zum davonlaufen ist).




    Dexter
    wie Du darauf kommst die Aufgänge seien für eine U4/U-Stadtbahn optimiert ist mir schleierhaft.
    Da diese in der -3 Ebene liegen müsste, geht es ala Plärrer nur über den Bahnsteig der U3 in der -2 Ebene, über das bestehende Verteilergeschoss an den Rändern (und dann ist es "wurscht" wie man von der Straße da runter kommt) oder über neue Aufgänge am Süd- oder Nordende des zukünftigen Bahnsteigs als direkter Zugang ala Hbf und U1. Das einzige Element das die U4 berücksichtigt ist vermutlich der Aufzug, da er genau im Kreuzungspunkt der Bahnsteige liegt (die sich nur auf einer Fläche von ca. 10x10m überdecken).



    P

  • ich geh davon aus das an der oberfläche die Straßenbahn verschwindet. mit den derzeitigen plänen für die anordnung der ausgänge ist das mit minimalem aufwand möglich da die rechte, stadtauswärtige fahrbahn auf die bisherige straßenbahntrasse verlegt werden kann.
    für mich ist der doch recht großzügig dimensionierte ausgang mit rolltreppe auf der straßenbahninsel (und nicht am straßenrand) richtung thon ein hinweis. auch die abstände zwischen aufzug und aufgang könnte man so interpretieren. das muss man natürlich nicht so sehen und ist natürlich spekulativ...

    aber sollte die stadtbahn nach erlangen kommen, lässt sich im grunde nur mit einem tunnel unter der bucher straße ein dichter und zuverlässiger takt ermöglichen. der zweite bahnsteig (der unter dem der U3 liegen würde und ja baulich berücksichtigt ist) bekommt sicherlich einen dirketen zugang an einem der enden und zusätzliche treppen zum verteilergeschoss.

    der großzügigste, überdachte und mit fahrtreppe ausgestatte aufgang des verteilergeschosses führt aber derzeit noch zur straßenbahninsel. da dieselbige aber dann nicht mehr gebraucht würde, wäre es nach den oben verlinkten plänen ein leichtes die fahrbahn wieder zu verschwenken. der aufgang läge dann am rande des archivparks.

    D.

  • Hallo Dexter,


    so hatte ich das noch nicht gesehen. Eine Möglichkeit wäre das in der Tat. Ich habe nur, wie bereits geschrieben, große Zweifel ob das jemals so kommt.
    Ein Tunnel unter der Bucher Str. wäre sicher gut für die Straßenbahn, aber kaum finanzierbar, zumindest nicht die nächsten 25 bis 30 Jahre.
    Und solange mit einem Povisorium leben? Wenn der Tunnel kommen sollte, müsste sowieso viel umgebaut werden. Geld gespart durch heutige Vorleistungen wäre also kaum.



    P.

  • Als ich letzte Woche in Südfrankreich war, konnte ich auf fast jedem Platz Brunnen bewundern! Selbst wenn es nur ein winziger Platz war, der nicht bemerkenswerte Fluchtration aufweist. Da wäre wirklich einiges auf den Plätzen zu tun!

  • Die Diskussion um die unsägliche 'Gestaltung' (Verunstaltung wäre treffender) des Friedrich-Ebert-Platzes gewinnt Fahrt:


    Abendzeitung (Nbg) vom 12.06.2009:
    "CSU schlägt Alarm: Friedrich-Ebert-Platz nach Umbau noch hässlicher"



    da ist die CSU aber reichlich früh dran.....


    Als Partei die in den letzten 12 Jahren alle Planungen im Stadtrat mitberiet und mitentschied ist das reichlich unglaubwürdig. Nimmt man dann noch die Aussagen von CSU-Stadträten aus anderen Lokalzeitungen dazu, die gleichzeit deutlich mehr Parkplätze am FEP fordern, ohne zu sagen wo diese hinsollen, dann ist das nur noch unredlich und populistisch.


    Keine der im Stadtrat vertretenen Parteien kann sich hier rausreden!!! Die Grundzüge der Gestaltung und Planung waren allen bekannt und sind vor Jahren im Stadtrat verabschiedet worden.


    Zu Beginn diesen Jahres hat der Nürnberger Stadtrat bspw. die Grundzüge der Gestaltung für den U-Bahnhof Nordwestring abgesegnet. Baubeginn vermutilch nicht vor 2015, eher später. Bis auf die Grünen waren alle für eine schnelle Entscheidung und Abstimmung sowie vermutlich zufrieden (sonst hätten sie ja mit für eine Verschiebung und Umplanung stimmen können). Bei der ebenfalls verkorksten Planung, siehe dazu die Pläne auf dem von Seh-Zeichen verlinkten Server der Stadt Nürnberg, wird es wenn es zu spät sein wird auch wieder populistische Proteste der dann in der "Opposition" seienden Partei geben. Wetten!!!

  • Der Kasten des Westaufgangs vor dem Jugendstilhaus ist einfach nur häßlich.


    Darf ich kurz Kritik üben? Derartige Aussagen - ohne Begründung etc. - finden sich zu Hunderten, wenn ich deinen Benutzernamen in der Suchfunktion eingebe. Statt immer nur abwechselnd Provinz! /München-Bevorzugung! /Franken-Biederlichkeit! etc. vorzuwerfen: wie wäre es mal mit etwas Konstruktivem?
    Nimms nicht persönlich.

  • Diese pauschale Kritik an Kritik ist aber persönlich.


    Sorry, aber findet irgend jemand diesen monströsen Aufgang an dieser Stelle passend?
    Da wäre doch z.B. eine ganz leichte Konstruktion mit viel Glas und etwa Kupfer ganz gut gekommen.


    PS: Natürlich finde ich auch einiges gut - z.B.:
    - Vieles im Messezentrum, u.a. der neue Eingang
    - Vieles am Flughafen
    - Wüst- und Taufelder-Haus
    - Neues Museum
    - IMAX
    - teilweise Sebalder Höfe



    Leider sind viele Gebäude eben gestalterisch völlig austauschbar, nur Gebrauchsgrafik. (Somit überwiegen für mich die negativen Beispiele.)
    Für ein schönes Stadtbild sollte man aber - außer vielleicht in einem Industriegebiet - schon etwas höhere Ansprüche stellen dürfen.

  • ich empfinde den Aufgang nicht als deplaziert. betrachtet man ihn im kontext der bebauung rechts und links neben dem erwähnten jugendstilhaus ergibt sich druchaus ein stimmiges bild. ich finde sogar, das der aufgang ganz gut vermittelt zwischen den durchaus vorhandenen, ästhetischen brüchen bei den fassaden.



    D.

  • ich empfinde den Aufgang nicht als deplaziert. betrachtet man ihn im kontext der bebauung rechts und links neben dem erwähnten jugendstilhaus ergibt sich druchaus ein stimmiges bild. ich finde sogar, das der aufgang ganz gut vermittelt zwischen den durchaus vorhandenen, ästhetischen brüchen bei den fassaden.



    D.


    Hallo zusammen,
    die Argumentation verstehe ich leider nicht.


    Man findet an einem "Platz" ein erhaltenes und einigermaßen gestalterisch geglücktes Jugenstilhaus vor. Rechts davon ein passables Wohn- und Geschäftshaus, links davon zwei banalmodernistische Häuser aus den 60er Jahren. Jetzt vermittelt man also zwischen diesen "ästhetischen Brüchen" indem man vor den "Blickfang" einen ca. 4m hohen schrägen Glaskasten stellt?


    Übrigens steht der gleiche Glaskasten in der Sichtachse der Bucher Str., wenn man Stadtauswärts fährt.

  • Naja... Man muß ja immer was tolles in moderne Architektur reininterpretieren, damit sie Sinn macht. Ist doch genauso wenn der zehntausendste Glaskasten zwischen Altbauten gesetzt wird "was gar nicht deplatziert wirkt, da der Kontrast von Alt und Neu so perfekt ist" :lach:


    An sich muß ich aber sagen, daß ich den Aufgang gar nicht so störend finde. Natürlich hatte man es elganter gestalten können und vllt einen ähnlich schönen Metroaufgang wie in Paris hinsetzen können - aber das wäre ja nicht modern.


    Ich finde, daß der Kasten weder enorm stört, noch gut aussieht. Also es ist wie die meiste neue Architektur in Nürnberg "neutral" - schon fast "langweilig".

  • Da links und rechts des Jugendstilhauses völlig banale Wohnhäuser stehen, stört der Kasten gottseidank/leider (wie man es eben sieht) nicht! Wäre ein Essamble vorhanden, - ok, dann wäre der Kasten deplatziert. So ist´s aber nur banal...

  • Hallo zusammen,
    die Argumentation verstehe ich leider nicht.


    Man findet an einem "Platz" ein erhaltenes und einigermaßen gestalterisch geglücktes Jugenstilhaus vor. Rechts davon ein passables Wohn- und Geschäftshaus, links davon zwei banalmodernistische Häuser aus den 60er Jahren. Jetzt vermittelt man also zwischen diesen "ästhetischen Brüchen" indem man vor den "Blickfang" einen ca. 4m hohen schrägen Glaskasten stellt?


    Übrigens steht der gleiche Glaskasten in der Sichtachse der Bucher Str., wenn man Stadtauswärts fährt.


    Das sehe ich auch so. Natürlich sind die Häuser links und rechts nicht gerade Schmuckstücke. Warum man aber dann die einzig interessante Fassade mit so einem Klotz zubaut, verstehe ich nicht. Wie gesagt, man hätte den Aufstieg ja nur etwas anders gestalten müssen. Abgesehen davon haben z.B. die Aufgänge bei der Lorenzkirche auch keinen solchen Überbau - dort gibt es eben einfach Treppen...

  • Da links und rechts des Jugendstilhauses völlig banale Wohnhäuser stehen, stört der Kasten gottseidank/leider (wie man es eben sieht) nicht! Wäre ein Essamble vorhanden, - ok, dann wäre der Kasten deplatziert. So ist´s aber nur banal...


    Das sehe ich etwas anders. Bei einem Ensemble von vielen Häusern würde es weit weniger stören, wenn man vor einem Haus etwas Neues baut.


    Ausserdem ist auf dem Bild das Dexter verlinkt hat zu sehen, das nur die Häuser direkt links vom Haus "banal" sind, neben diesen kommen weitere Bauten aus der Gründerzeit. Das Bank-Haus rechts daneben ist vielleicht kein Augenschmauss, aber trotzdem keine schlechte Architektur. Also ist das ganze mehr oder weniger auch ein "Ensemble".


    Das was ich von den Plänen zum "neuen" Friedrich-Ebert-"Platz" gesehen habe, erinnert stark an den Zustand vor dem Umbau, nur das die Strassenbahn-Haltestelle durch die notwendigen Treppenanlagen zur U-Bahn breiter geworden ist.
    Es wurde weder ein Platz geschaffen, noch wurde versucht die Nutzungen etwas mehr zu ordnen

  • voll daneben !

    Was ist entstanden? Eine funktionalistische Verkehrswüste ohne jedes Flair und ohne Aufenthaltsqualität. Ein Un-Ort mit abweisenden Hochbeeten zur Aufnahme von pflegeleichter 'Grünausstattung', unproportionierten auftrumpfenden Subarchitekturen und anderen verkrampften Design-Versuchen. Peinlich. Hier wird sich kein Leben entfalten.


    Von hohen Designbetonkanten eingefasste Restflächen mit Restgrün und ohne Gefühl und räumliches Empfinden auf den Platz verteilte aufgeregt überdesignte Kleinbauten prägen den ansonsten von Fahrbahnen zerschnittenen Platz. Was dem Fußgänger wie zufällig übrig bleibt ist als Pflastersee aus Betonwerkstein versiegelt. Die gesamte Platzgestaltung ignoriert die Architektur der Umgebung, sie ist stilistisch danebengegriffen und nimmt keinerlei Rücksicht auf den gründerzeitlichen Charme des Viertels.


    Katastrophal. Die volle Fehlleistung! :Nieder: