Hochhaus 'Alexander - Berlin's Capital Tower' (150 m | in Bau)

  • Mir ist es ein Rätsel warum so viele so absolut geil darauf sind aus jeder möglichen Ecke der Stadt freies Sichtfeld auf dieses sozialistische Phallus-Symbol haben zu müssen.


    Wenn man danach geht dürfte sich die Stadt ja an keiner Stelle mehr weiterentwickeln. Zum Beispiel hätte man Daimler am Mühlendamm nicht bauen dürfen weil die Autofahrer jetzt den Fernsehturm nicht mehr sehen können.

  • Mir ist es ein Rätsel warum so viele so absolut geil darauf sind aus jeder möglichen Ecke der Stadt freies Sichtfeld auf dieses sozialistische Phallus-Symbol haben zu müssen.


    Wir sind nicht absolut geil darauf, und wir fokussieren uns lediglich auf die Magistrale schlechthin in Berlin. Diese Ansprüche sind durchaus legitim und wichtig. Die Frage ist, was man letztendlich höher gewichtet. Ich freue mich sehr über einen Wolkenkratzer dort. Traurig finde ich es trotzdem, wenn man den Fernsehturm von der Karl-Marx-Allee nicht mehr richtig sieht.


    Wenn dich Phallus-Symbole stören, sollten wir den Alexa-Turm wohl besser nicht bauen. :cool:

  • Um den 365-Meter-Fernsehturm aus der Ferne weiterhin richtig wirken zu lassen wurde ja bei dem Kollhoff-Plan die Höhe der Turmhäuser auf 150 Meter begrenzt. Ich halte das für angemessen. Wenn zwischen Turmcafé und den Dachaufbauten der Hochhäuser mehr als 50 Meter liegen, dann ist auch der Rundum-Blick gewährleistet. ;)


    Als in den 90er Jahren Donald Trump einen seiner Tower dort bauen wollte konnte man sich nicht auf die Höhe einigen:
    Trump baut grundsätzlich nicht unter 200 Metern und Berlin hätte höchstens 160 zugestanden. So wurde daraus nichts.
    Recht so!

  • Mir ist es ein Rätsel warum so viele so absolut geil darauf sind aus jeder möglichen Ecke der Stadt freies Sichtfeld auf dieses sozialistische Phallus-Symbol haben zu müssen.
    Wenn man danach geht dürfte sich die Stadt ja an keiner Stelle mehr weiterentwickeln....


    Lieber Ostkreuzblog, du sprichst ein wahres Wort!


    Ich begreife ohnehin nicht, warum um den Fernsehturm ein solcher Hype gemacht wird. Es mag sein, daß der Fernsehturm Kultcharaker hat. Aber mal ehrlich: Der Fernsehturm ist einfach nur pott-hässlich! Offenbar macht Liebe blind. Und viele wollen sich nicht eingestehen, daß der Berliner Fernsehturm einfach nur hässlich ist. Der Berliner Fernsehturm dürfte der wohl hässlichste Fernsehturm Deutschlands sein. Und jeder in Berlin entstehende Neubau muß sich diesem grauenhaften Monstrum unterordnen.


    Ich warte nur noch darauf, bis irgendjemand mal sagt, daß die Barockfassade des Stadtschlosses nicht gebaut werden dürfte, weil diese den Blick auf den "wunderschönen" DDR-Fernsehturm verstellt.

  • Andererseits sind die Gewährleistung dieses Rundum-Blicks ja privatwirtschaftliche Interessen. Die Telekom als Eigentümer des Telespargels lässt sich ja die Aussicht gut bezahlen! Und auf unverstellten Luftraum besteht bestimmt kein Anrecht!?
    Ein höheres HH an einer Stelle würde wahrscheinlich 5% des 360° Panoramas wegnehmen, absolut verschmerzbar! Vielleicht auch gerade interessant in gegenüberliegende Fenster zu schauen?
    Ob es klug war einen weltweit tätigen Immobilien-Tycoon wie D. Trump zu verprellen . . . nun ja, daß Ergebnis sehen wir ja! 21 Jahre Masterplan, kein einziger Spatenstich, stattdessen wollen viele weiter und wieder diskutieren und man würde einem Investor wahrscheinlich genauso überheblich begegnen wie seinerzeit!?

  • ^^Und mir ist es ein Rätsel, warum eine dargestellte Meinung so schwer zu verstehen ist. Ihr müßt sie ja nicht teilen.


    Generell: Stadtidentität und das Erleben Stadtkern und damit das Signal von Urbanität bilden seit Jahrtausenden weitreichende Sichtbarkeit der Hochbauten, ob ne Pfalzkapelle als ursprünglich höchster Kuppelbau nördlich der Alpen in Aachen, die 5 Hauptkirchen in Hamburg oder neuere Hochhauscluster in welcher Stadt auch immer. Hochbauten, Cluster und Türme sind Innenstadt und deren Sichtbarkeit ist natürlich identitätsstiftend. Da kann man jetzt lange drüber diskutieren, aber am Ende ist es so.


    Zu Berlin: Nu hat Berlin keine erlebbare Innere Stadt im Kern mehr (Alt-Berlin und Alt-Cöln sind weg). Und Kirchtürme sind zu Dutzende neben dem Stadtschloss und Mombijou dann auch noch von der DDR weggesprengt worden, darunter der höchste Turm Berlins, der Petrikirchturm (eine der beiden ersten Kirchen/standorte der Stadt), in den Vorstädten u.a. Georgenkirche am Alex, Luisenstädtische Kirche, Markuskirche oder Andreaskirche. Der Altstadt-Turm/Gebäude-Korso innerhalb des Walls, nämlich Nikolaikirche, Marienkirche, Rathhaus, Stadthaus, Dom und demnächst wieder Schlosskuppel und Parochialkirche) müssen oder sollten imho daher an Sichtachsen so sichtbar wie möglich bleiben, weil das die letzten Überreste der Altstadt sind. Kaum ein Berliner weiß, wo Alt-Berlin und Alt-Cölln entstand, weil es vor Ort nicht sichtbar/erlebbar ist. Und die meisten behaupten, dass Berlin gar keinen Stadtkern hat, weil er eben nicht mehr da ist; das ist richtig, aber Berlin hatte ihn eben vor dem Krieg und der DDR-Überplanung mal. Und den Mythos Alex gäbs gar nicht, hätte es diese Altstadt nicht gegeben. Ohne diese Altstadt bei gleichzeitigem Entfall der Vorstadtfunktion Strahlauer Vorstadt und Königstadt bleibt der Alex auf Dauer stadtplanerisch Nirvana.


    Zu Plattenabrissen: Dort, wo der Rest Stadtkern sichtbar sein und sich angrenzende Stadtteile verbinden könnte/n, wurde er von Platten zugestellt (u.a. Rosa-Luxemburg-Straße auf Marienkirche, Bodemuseum-Brücke auf Marien und Rathaus, aber auch TLG-Riegel auf Nikolaikirche, Rathaus und fehlendem Petrikirchturm, Blumenstraße auf Stadthaus, ehemalige Theater-Wallner-Straße auf Marienkirche) oder aber Platten durchschneiden und trennen optisch wie physisch die Altstadt und deren Wahrnehmung (Platten an der Karl-Liebknecht und Rathauspassagen) und zu guter letzt werden auch noch bestehende Blickbeziehungen zugebaut (z.B. Magazinstraße auf Stadthaus und Parochial). So ist es kein Wunder, dass sich jeder fragt: "Sag mal, wo ist eigentlich der Stadtkern?" bzw. "Was ist in Berlin eigentlich Stadtkern?".


    Zum Fernsehturm: Nun hat uns die DDR aber auch ein wirkliches Geschenk gemacht, das dieses Defizit (die Sichtbarkeit der inneren Stadt) teilweise aufgefangen hat. Sie hat den Fernsehturm genau ins Blickfenster der Ost-Radialen gebracht und damit für Ost und auch West Stadtidentität erzeugt (Ja, auch für den Westberliner war und ist der Fernsehturm Stadtidentität). Der Fernsehturm steht genau im Blickzentrum von Frankfurter, Landsberger, Prenzlauer, Schönhauser, Brunnen und Oranienburger. Dieser kilometerweite Blick, der ins gesamte Stadtgebiet Stadtindentität stiftet und das Signal Innere Stadt weithin sichtbar werden lässt, ist zu pflegen, genau wie Blicke auf historische Stadtkerntürme, dort wo sie waren oder/und noch möglich wiederherzustellen oder/und zu qualifizieren sind. Ob nu der Turm als hässlich empfunden wird oder nicht, sei dem jeweiligen biographischen Unfall geschuldet.


    Zu Kollhoff: Die Kollhoffschen Hochhausplanung am Alex ist nahezu genial gelöst, weil das Cluster im wesentlichen eben nicht diese gewachsenen Blickbeziehungen stört: Von Unter den Linden ist das Cluster (eben bis auf Alexa-Tower) jenseits des Fernsehturms nicht zu sehen. Ebenso von Oranienburger, Brunnen und Schönhauser, von Prenzlauer aufgrund der Höhenlage optisch überwindbar, von Frankfurter und Landsberger bleibt der Fernsehturm im Zentrum. Dennoch wird das Cluster weithin sichtbar sein (u.a. vom Hackeschen Markt, Lustgarten, Molkenmarkt, KMA, Greifswalder und Prenzlauer und fast überall von der Spree zusätzlich zum Fernsehturm und eben zusätzlich zu den historischen Türmen). Überlappen sich diese, ist das für das Erleben der verschiedenen Zeitschichten des Stadtkerns (Mittelalter und Gründung, Preussen und Könige, Reich und Kaiser, DDR-Moderne und kapitalistische Post-Moderne) schlecht. Je weniger man sieht, desto weniger wahrgenommener Stadtkern.


    Zum Alexa-Tower: Der Alexa-Tower stört diese gewachsene Komposition daher elementar und vor allem "für immer". Er stört aus Blickrichtung West und Unter den Linden die Wahrnehmung von historischen Türmen - also das Erlebnis des historischen Stadtkerns - und aus Blickrichtung Frankfurter Allee den Fernsehturm. Alle Türme, die nördlich des Haus des Lehrers gebaut werden, sind vollkommen ok und wünschenswert, zumal jeder (neben den geplanten) zusätzliche Turm Richtung bis an die Moll alle genannten Bedingungen erfüllt, auch weil die Greifswalder eben keine Blickbeziehung zum Fernsehturm und Prenzlauer Höhenlage hat.


    Zur sichtbaren Stadtkrone: Alle die jetzt sagen, wie toll doch Neubauten (in die Höhe) wären für mehr Urbanität oder Verdichtung das geschäftige Stadttreiben stärkt, sollten mal eben innehalten und drüber nachdenken, ob Berlins innerstes Inneres weithin sichtbar identitätsstiftende Urbanität signalisieren und die Zeitschichten der Stadtkrone mit allen verschiedenen Stadtkronen-Elementen im Kollektiv-Gedächtnis weithin sichtbar, erkennbar und erlebbar bleiben sollten oder eben nicht.


    @Ostkreuzblog: Jedem, aber auch jedem Hochbau kannst Du mit Phallus-Symbolik kommen.... Zum Mercedes-HH: Das ist ok, wie auch Max und Moritz oder das Hochhaus an der Warschauer Brücke, aber das Wohnhochhaus an der Brommy-Brücke/ESG direkt am Ufer ist aus meiner Sicht ein (stadtplanerisches) Verbrechen oder zumidest eine vollkommen unnötige Zerstörung, weil es die Blickbeziehung von Oberbaum entlang der Spree entscheidend stört, und zwar nicht so sehr Fernsehturm, sondern vom Ostufer die historische Stadtkrone. Mich nervt es inzwischen, dass man sich mit einzelnen Hochbauplätzen nicht mal konstruktiv und argumentativ auseinandersetzen kann, ohne das irgendeine Generalkeule geschwungen wird. Es geht nicht darum, ob hoch gebaut werden soll, sondern wo genau.


    Zur Aussicht Fernsehturm: Das ist ja wohl ein Ammenmärchen, dass wegen der Aussicht vom Fernsehturm als vielmehr wegen der Aussicht auf den Fernsehturm eine Höhenbegrenzung gezogen worden ist.

  • libero: Ich kann Deine Meinung sogar sehr gut verstehen, empfinde ich doch in der Sache selbst ein gewisses Dilemma.


    Davon abgesehen, dass ich den Fernsehturm persönlich überhaupt nicht hässlich (oder hässlicher als andere Fernsehtürme) finde, sehe ich ihn nämlich ebenfalls als DAS zentrale bauliche Symbol der Stadt an und bezweifle eher dass ein Turm à la Gehry oder Zoofenster oder auch ein Ensemble aus mehreren Türmen diese Funktion in dieser Form ausfüllen könnte - Berlin ist für mich nicht mit London oder Frankfurt zu verwechseln. Natürlich muss man den Fernseturm deshalb nicht unbedingt überall/ aus jedem Winkel Berlins sehen können, aber irgendwo muss man sich schon einigen welche Blickfenster auf den Turm zu erhalten sind. Es kann doch kaum bestritten werden, dass es eine besondere Wirkung hat wenn man etwa durch das Frankfurter Tor hindurch auf den Turm blickt, oder eben von anderen zentralen Achsen aus. Ähnlich geht es mir, wenn ich z.B. mit der Ringbahn das Tempelhofer Feld oder die Uferbebauung bei den Treptowers passiere. Da hat man mE jedes Mal ein gewisses intuitives Gefühl dafür wo es gerne noch weitere bauliche Akzente geben dürfte und wo eher Zurückhaltung angebracht wäre um nicht die Ensemble- bzw. räumliche Gesamtwirkung zu stören. Vermutlich ist das nicht zu 100% objektivierbar aber ich gehe u.a. durch die hier angestoßene Diskussion schon davon aus, dass viele diese Form räumlichen Empfindens bzw. das Erleben der Stadt Berlin in gewisser Weise teilen. Nicht ohne Grund ist ja der Begriff des Genus Loci geprägt worden...


    Wobei ich zugleich den Alex durchaus als unfertig/ entwicklungsfähig betrachte und denke, dass ihm das ein oder andere zusätzliche Hochhaus durchaus gut zu Gesicht stehen würde. Da man sich die Standorte ja nun einmal nicht beliebig aussuchen kann, ist das eben auch immer ein gewisser Abwägungs- und Abstimmungsprozess. Und auch wenn das wie eine Plattitüde klingt, muss man bei einer Pluralität der Meinungen eben auch mit Entscheidungen leben die man selbst so nicht getroffen hätte. Positiv sehe ich aber, dass der Alex nun überhaupt mal etwas mehr ins Zentrum des öffentlichen Interesses rückt, denn da gehört er mE hin. Wenn dort jetzt wirklich "Entwicklungsdruck" entsteht, werden wir sicher noch einige spannende Jahre erleben.


    Übrigens finde ich den Ortner und Ortner Entwurf an sich ganz interessant. Erinnert mich mit der einerseits recht einförmigen aber doch recht konsequenten Gliederung irgendwie an die bedrohlich-faszinierenden Kulissen in Fritz Langs "Metropolis". Aber wenn es denn wirtschaftlich tragfähig ist, wäre der sich zuspitzende Turm wie er im anderen Thread besprochen wurde für diesen Standort vielleicht optisch das Sinnvollste. Wenn nun ein Wohnturm geplant ist, wird der Entwurf aber sicher ohnehin kräftig überarbeitet und vermutlich kommt am Ende wieder eine eher quaderförmige Form zum Zug...

  • Wir sind nicht absolut geil darauf, und wir fokussieren uns lediglich auf die Magistrale schlechthin in Berlin. Diese Ansprüche sind durchaus legitim und wichtig. Die Frage ist, was man letztendlich höher gewichtet. Ich freue mich sehr über einen Wolkenkratzer dort. Traurig finde ich es trotzdem, wenn man den Fernsehturm von der Karl-Marx-Allee nicht mehr richtig sieht.


    Wenn dich Phallus-Symbole stören, sollten wir den Alexa-Turm wohl besser nicht bauen. :cool:


    Ich sprach ja deshalb von dem sozialistischen Phallus-Symbol...denn als nichts anderes war dessen Bau gemeint. Vor allem sollten ihn die West-Berliner sehen und sich die Nase an dem Bau platt drücken um zu bestaunen zu was der Sozialismus im Stande ist.
    Das das Ding so wie auch die Weltzeituhr teilweise mit "Westtechnik" gebaut wurde hat man natürlich nie erwähnt.
    Dass das Teil unter den damaligen finanziellen Vorraussetzungen heute niemals gebaut werden würde sollte auch allen klar sein. Schließlich sind für den Bau einer Phallus-Symbolik wie dieser in Ost-Berlin ganze Altbau-Wohngebiete verrottet.


    Es macht doch eine Stadt gerade spannend wenn man um eine Ecke geht und dann Gebäude am Horizont sieht/entdeckt die man vorher nicht sehen konnte.


    Ich glaube auch das man sich langsam mal daran gewöhnt haben sollte, dass die Zeiten der nationalen Aufmarschstraßen und Plätze vorbei sind, die brauchen wir zum Glück nicht mehr.
    Die Karl-Marx Allee ist im Bereich zwischen Strausberger Platz und Alex in ihrer Dimension noch heute fast im gleichen Zustand wie zu DDR-Zeiten und gehört somit zu einer der hässlichsten Straßen der Stadt. Da brauchte man den Platz um sich selbst jedes Jahr zu feiern. Doch heute braucht das kein Mensch mehr.


    In dessen Folge kommt es in der Innenstadt wieder zu einer Verdichtung der Bebauung, die besonders der Alex mehr als nötig hat, da er sonst weiter zu einem Holzbretterbudenrummelplatz verkommt auf dem Nachts Menschen tot geschlagen werden.


    Der Fernsehturm kann ein Hochhaus an der Alexa durchaus verkraften, das "Hotel Stadt Berlin" hat er ja auch verkraftet.


    @Ostkreuzblog: Jedem, aber auch jedem Hochbau kannst Du mit Phallus-Symbolik kommen.... Zum Mercedes-HH: Das ist ok, wie auch Max und Moritz oder das Hochhaus an der Warschauer Brücke, aber das Wohnhochhaus an der Brommy-Brücke/ESG direkt am Ufer ist aus meiner Sicht ein (stadtplanerisches) Verbrechen oder zumidest eine vollkommen unnötige Zerstörung, weil es die Blickbeziehung von Oberbaum entlang der Spree entscheidend stört, und zwar nicht so sehr Fernsehturm, sondern vom Ostufer die historische Stadtkrone. Mich nervt es inzwischen, dass man sich mit einzelnen Hochbauplätzen nicht mal konstruktiv und argumentativ auseinandersetzen kann, ohne das irgendeine Generalkeule geschwungen wird. Es geht nicht darum, ob hoch gebaut werden soll, sondern wo genau.


    Eine konstruktive und argumentative Auseinandersetzung wie von dir gefordert kann ich da leider nicht erkennen.
    Wer Dinge derart tabuisiert und als Verbrechen und Zerstörung bezeichnet, der sollte sich nicht über die schwingende Generalkeule beschweren.

  • ^^


    Wer mit sozialistischem Phallussymbol kommt und eine polemische Generalkeule schwingt (nämlich man hätte Mercedes nicht bauen dürfen, damit Autofahrer freien Blick haben, das hat weder einer behauptet noch stand es zur Diskussion, über die Mühlenstraße hat keiner irgendwo gesprochen und es geht auch nicht immer um Mediaspree, lieber Ostkreuzblog), der muss sich nicht wundern. Im übrigen hab ich auf Dich reagiert (Generalkeule auf Polemik) und nicht umgekehrt. Versuch nicht rückwirkend deine Polemik zu rechtfertigen mit Dingen, die danach als Reaktion geschrieben wurden. Ich weiß auch gar nicht wo ich tabuisiert (totschweigen, verschweigen - Ich hab höchstens stigmatisiert) hab, wenn ich sag, dass es nach meiner Meinung (!) ein stadtplanerisches (!) Verbrechen oder zumindest (!) Zerstörung (nämlich einer Blickachse) ist. Manche meinen echt, wenn man anderer Meinung ist, sei es ein Angriff aufs Ego. :nono:


    Und wer nach einem gefühlten 2000-Anschlag-Beitrag und bildhaften Skizzen eine inhaltliche Auseinandersetzung nicht erkennen kann, der will es einfach nicht. Was ja auch Deiner Reaktion zu entnehmen ist. Du verfällst nämlich sehr häufig der dann mit Polemik angereicherten Unterstellung, man wolle überhaupt keine Verdichtung, Hochbau, Entwicklung, wenn man bestimmte einzelne Bauten oder Standorte kritisiert. Brommy-HH war es dort, jetzt ist es Alex hier. Und by the way politisierst du eine Diskussion, die bisher mit nichten politisiert war: Was hat denn Bitte die Finanzierung, die Westtechnik und die Machtdemonstration des Baus des Fernsehturms oder Aufmarschplatz KMA mit der Argumentation zu tun??? Das hiesse ja im Umkehrschluss: Man dürfe den Fernsehturm gar nicht sehen oder müsste ihn eigentlich entfernen. Wenn ich es nicht besser wüßte, könnte man das ableiten. Aber dann sagst ja selbst, dass es "spannend sei, immer wieder um die Ecke zu gehen und Gebäude am Horizont zu entdecken". Naja.... Hauptsache gegen und dann doch wieder nicht...

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  • Ketzerisch würde ich sagen dass es vielen Sichtachsen gut täte, wenn ein eher schmeichelndes Highrise von der rationalisierten Plattenbauoptik aus DDR Tagen ablenkt und diese auch wortwörtlich in den Schatten stellt (in Manhatten gibt es auch richtig viele richtig häßliche Würfel, aber die kennt keiner und bemerkt auch keiner als störend, weil die Skyline von wenigen Solitären - positiv - geprägt ist!) Diesen Faktor berücksichtigen abstrahierte und vereinfachte Visualisierungen mit Schemen natürlich nicht. "DDR Tage" benutze ich hier im Übrigen nur als zeitliche Zuordnung, da ich die Teilung eh nicht bewusst erlebt habe durch meine "späte Geburt" sind mir diese ganzen Hüben/Drüben Diskussionen grundsätzlich wurscht. Wir können auch gerne "bis 1989 errichtet" oder eine andere Sprachregelung verwenden, wenn das der Sachlichkeit hilft. Im Übrigen kenne ich zB niemand, der ernsthaft dem Fernsehturm abspricht erhaltenswert zu sein oder ernsthaft möchte, dass der Fernsehturm nicht die "Spitze der Stadtkrone" ist und bleibt. Das zeigt doch, dass das was bis 89 gebaut wurde und erhaltenswert erscheint auch erhalten werden soll und dass dafür eine große Mehrheit vorhanden ist (siehe zB auch das Gebäude des Friedrichstadtpalast und wenige andere, "wenige" weil das Gros der Gebäude eben unter dem Damoklesschwert des Rotstiftes gestaltet wurde und dabei kommt selten was gutes raus). Über den DDR Städtebau spricht keiner ein "prinzipielles Unwerturteil", es ist eben nur auffällig dass - aus sachlichen, bekannten Gründen - sehr rationalisiert geplant wurde und die Umsetzung dieser Planungen noch einmal dem Rotstift zum Opfer gefallen sind (beispielsweise wurden die Plattenbausiedlungen einst als "vertikale Städte" geplant, die ganzen Sozial- und Erholungseinrichtungen hat man aber eingespart, weil man dringend mehr Wohnraum brauchte und für derlei "Luxus" kein Geld hatte, in Plattenbausiedlungen außerhalb Berlins, wo die Versorgungslage ja immer besser war als in der restlichen DDR, gab es bis zur Wende häufig nicht einmal fertige Straßen und Wege zu den Gebäuden, sondern einzige Schlammwüsten wo man Gummistiefel brauchte, weil kein Geld mehr da war, alles durch Fotos und Zeitzeugenberichte belegt und keine böswillige Erfindung von Besserwessis; die vielen Defizite des DDR Städtebaus lagen eben am latenten Mangel an Geld und Material und selbst wenn es die DDR als Staat noch gäbe, diese zwischenzeitlich aber zu mehr Geld gekommen wäre durch Reformen o. ä., hätte man da schon längst wieder größere Umbauten durchgeführt, ich möchte betonen dass für mich die Notwendigkeit die alte Gestaltung zu revidieren nichts mit Ideologie etc. zu tun hat sondern einfach damit, dass ich es schlicht für schlechten Städtebau halte, was da umgesetzt wurde, ich finde die "Betonwüsten" vieler westdeutscher Städte aus der Zeit der Automobilisierung auch kein bischen besser oder erhaltenswerter).

  • Ein Fehler des Kollhoff-Plans ist, daß das Turmgrundstück des Alexa nicht am Stadtbahnviadukt geplant war. Dann hätten wir heute diese Probleme nicht.


    Die 150 Meter sind zweifelsohne richtig, aber unabhängig von der Sichtachsen-Frage.


    Ich finde den Fernsehturm schön. Und er wird sogar immer schöner, weil er eine Retro-60er-Jahre-Science-Fiction-Ästhetik entwickelt. Das wird von Jahr zu Jahr mehr. Der Fernsehturm wird sozusagen ein Altbau mit zunehmender kapitalistischer Hightech-Umbauung.


    Die Frage, wie die Karl-Marx-Allee aussieht, ist für unser Problem irrelevant.


    Ich finde, der Berliner ist der schönste Fernsehturm nicht nur Deutschlands, sondern er kann weltweit punkten.


    Erinnert hier sich einer, daß wir schon früher erörtert haben, wie ein synergetischer Alexa-Turm aussehen könnte?


    Ein sehr spitz zulaufender Turm mit einer Ausnahme-Höhe von 180 Metern könnte z.B. eine Lösung sein. Aber das scheint in weiter Ferne. Man kann das Problem durchaus auch MacGyver-mäßig lösen und muß nicht in ausgetretenen Pfaden denken.


    Ein positiver Effekt des aktuellen Entwurfs ist die Murmel oben drauf. Könnte auch interessant aussehen. Wichtig ist vor allem ein guter Abschluß, denn ein plattes Dach von der Karl-Marx-Allee sieht wirklich scheiße aus.


    Ihr Konterrevolutionäre! Achtet den Fernsehturm und seine Liebhaber! Und respektiert, daß die Sichtachsenästhetik bei dieser Magistrale durchaus wichtig ist. Sonst kommt ihr ins Gelbe Elend. ;)

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    libero
    Ja natürlich wird die Diskussion politisiert, wir reden ja hier auch über ein rein politisches Bauwerk.
    Wenn ich mich recht entsinne kam diese "Blickachsen" Diskussion ebenfalls aus der Politik und wurde so zur öffentlichen Diskussion? Was ist daran jetzt falsch?


    Letztendlich wird die Politik, nämlich die Stadtentwicklungspolitik entscheiden wie und was da gebaut wird. Ebenso wie eben von der Politik entschieden wurde dass das Wohnhaus an der ESG gebaut werden darf und der Bauherr damit beauftragt wurde Teile der ESG abzubauen.


    Das kannst du dir drehen und wenden wie du willst, es bleiben politische Entscheidungen.


    Ich finde es sehr banal, einfach immer zu sagen man könne und solle dies und das jetzt hier aus welchen Gründen auch immer (hier wegen der Blickachsen) nicht bauen, es gäbe ja an anderen Stellen genug freie Fläche. Gleiches erleben wir ja gerade in Tempelhof. Das dreht sich alles nur sinnlos im Kreis und nichts passiert.


    Die Finanzierung, die Westtechnik und die Machtdemonstration des Baus des Fernsehturms hat in sofern damit zu tun um zu unterstreichen welch Bohei um den Blick auf dieses Bauwerks heute gemacht wird, dessen Neubau aus öffentlichen Mitteln zu heutiger Zeit öffentlich auf eine breite Ablehnung stoßen würde. Eben aus Kostengründen, öffentlicher Mittel und der Priorität anderer öffentlicher Notwendigkeiten.


    Es wird ja fast so getan als wolle jemand dass der Fernsehturm abgerissen wird. Dabei bekommt er nur ein oder mehrere Gebäude in Nachbarschaft. Je nach Entfernung und Blickwinkel wird immer ein Gebäude die Sichtachse zum Fernsehturm verstellen. Sogar bestehende Gebäude tun dies heute schon.

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    libero
    Ja natürlich wird die Diskussion politisiert, wir reden ja hier auch über ein rein politisches Bauwerk.
    Wenn ich mich recht entsinne kam diese "Blickachsen" Diskussion ebenfalls aus der Politik und wurde so zur öffentlichen Diskussion? Was ist daran jetzt falsch?


    Nein, wir reden hier nicht Ü B E R den Fernsehturm und dass es ihn gibt, geben soll oder nicht, sondern wir reden über ein Hochhaus, das an dieser Stelle eine Blickachse auf denselben verbaut. Es gibt sie. Sie ist normative Kraft des Faktischen, egal wer gebaut oder die Diskussion angefangen hat. Ob es nun ein politisches oder ein technisches Bauwerk, schön oder potthässlich ist, ist einerlei. Will man eine Blickachse ohne Not verbauen (von der KMA) ja/nein. Will man es als Tapete zum Rathausturm ja/nein. Will man Hochhäuser vom Pariser Platz aus Unter den Linden runter sehen ja/nein. Ich sag dreimal nein. Zum letzteren hier nochmal ein anderer Screenshot, nun auch mit der O&O Entwurf-Turmspitze


    Brandenburger Tor


    Frankfurter Tor


    Schlossplatz


    Straussberger Platz



    Letztendlich wird die Politik, nämlich die Stadtentwicklungspolitik entscheiden wie und was da gebaut wird. Ebenso wie eben von der Politik entschieden wurde dass das Wohnhaus an der ESG gebaut werden darf und der Bauherr damit beauftragt wurde Teile der ESG abzubauen.


    Klar, aber das hat nichts mit Machtdemonstration und Aufmarschplätze zu tun. Und es gibt in der Politik und Öffentlichkeit dazu ja auch anscheinend Meinungen, die deiner nicht entsprechen. Und ich behaupte auch einfach mal, dass das HH an der Brommy nicht der Mehrheit der Anwohner in Kreuzberg-Friedrichshain entspricht. Da haben ja alle am Ende auch heftig gerudert. Allein gescheitert ist die Verhinderung daran, dass die Politik zunächst geschlafen hat (bzw. es unterschätzt) und dann der Öffentlichkeit weiß machen konnte, es gäbe keinen Alternativstandort ohne Schadenersatz (was meiner Meinung nach totaler Käse ist!).



    Das kannst du dir drehen und wenden wie du willst, es bleiben politische Entscheidungen.


    Die man kritisieren kann. Die man im übrigen auch beeinflussen kann. Und es beginnt damit, dass man es thematisiert und dokumentiert.



    Ich finde es sehr banal, einfach immer zu sagen man könne und solle dies und das jetzt hier aus welchen Gründen auch immer (hier wegen der Blickachsen) nicht bauen, es gäbe ja an anderen Stellen genug freie Fläche.


    Wieso immer? Es geht um zwei Objekte: Brommy (was wir an anderer Stelle diskutiert haben, auf der anderen Seite der Mühlenstraße vor dem Postgelände hätte es Alternativstandort gegeben, ganze 50 Meter weiter) und nun Alexa-Tower. Dazu willst mir doch etwa jetzt nicht sagen, dass die Stadt für das Hochhaus keinen Alternativstandort bieten kann? Zumal die Stadt locker mal auf die städtebaulichen Verträge verweisen kann, die meines Wissens 2013 ausgelaufen sind. Wenn der Senat entscheidet - oder Lüscher sich hinstellen würde: Sorry Sonae, ihr habt euch verzockt. Wenn jetzt die Pläne geändert werden, gibts kein Schadenersatz. Dann wär das HH Geschichte. Dazu fehlt aber der politische Wille, weil Betonkopfmäßig gedacht wird... "Oje, wir kriegen keine Hochhäuser wenn wir das eine jetzt kippen". Was totaler Quatsch ist. Ich glaube nicht, dass wir uns überhaupt Sorgen machen müssen, dass in Berlin keine HHs mehr gebaut werden in der nächsten Dekade. Im Gegenteil. Proaktives Management ginge so: Die Russen könnten auch locker auf den anderen Baufeldern bauen als Alternative. Aber da zocken ja schon andere. Im Gegenteil: Ich glaube, ein Rückzug des Alexa-HH würde den anderen richtig Beine machen. Ich finde es banal alles durchzuwinken, statt über 1% der B A U O B J E K T E nachdenken zu dürfen.


    Ach herrje, da fällt mir ein, den Russen könnte man ja glatt anbieten, das Alexandertor zu bauen (zumal Russland, zumal Monarch, zumal Ende der KMA/Frankfuter Straße, na? Wohin?) Baufelder frei, und so könnte es aussehen: Die Russen würden mehrfach in die Hände klatschen!





    Gleiches erleben wir ja gerade in Tempelhof. Das dreht sich alles nur sinnlos im Kreis und nichts passiert.


    Was hat denn bitte Tempelhofer Feld mit einem Baufeld am Alex zu tun??? Das einzige ist das Wort "Feld"! Weiteres gerne im Thread Tempelhofer Feld.



    Die Finanzierung, die Westtechnik und die Machtdemonstration des Baus des Fernsehturms hat in sofern damit zu tun um zu unterstreichen welch Bohei um den Blick auf dieses Bauwerks heute gemacht wird, dessen Neubau aus öffentlichen Mitteln zu heutiger Zeit öffentlich auf eine breite Ablehnung stoßen würde. Eben aus Kostengründen, öffentlicher Mittel und der Priorität anderer öffentlicher Notwendigkeiten.


    Mal abgesehen davon, dass wir mit dem Humboldtforum genau so eine Diskussion haben und trotzdem gebaut wird.... Dann eröffne doch einen Thread mit dem Titel "Kein Bohei um den Fernsehturm" - Das wird zum einen interessant und zum zweiten wäre dein Vortrag dann an der richtigen Stelle.



    Es wird ja fast so getan als wolle jemand dass der Fernsehturm abgerissen wird. Dabei bekommt er nur ein oder mehrere Gebäude in Nachbarschaft. Je nach Entfernung und Blickwinkel wird immer ein Gebäude die Sichtachse zum Fernsehturm verstellen. Sogar bestehende Gebäude tun dies heute schon.


    Natürlich tun sie das. Aber wie gesagt, es gibt Menschen, die sind der Meinung, das dieser eine Bau an der Stelle ein Fehler ist, der nicht mehr korrigierbar ist. Und dieser Meinung bin ich ganz offensichtlich. Gut dass du jetzt deine Meinung dazu auch geäußert hast.

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  • Die Finanzierung, die Westtechnik und die Machtdemonstration des Baus des Fernsehturms hat in sofern damit zu tun um zu unterstreichen welch Bohei um den Blick auf dieses Bauwerks heute gemacht wird, dessen Neubau aus öffentlichen Mitteln zu heutiger Zeit öffentlich auf eine breite Ablehnung stoßen würde. Eben aus Kostengründen, öffentlicher Mittel und der Priorität anderer öffentlicher Notwendigkeiten. [...] Je nach Entfernung und Blickwinkel wird immer ein Gebäude die Sichtachse zum Fernsehturm verstellen. Sogar bestehende Gebäude tun dies heute schon.


    Den Zusammenhang kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Auch die Umstände die zur Errichtung der Pyramiden von Gizeh, des Schlosses Neuschwanstein oder eben auch diverser Prestigebauten innerhalb von Städten (und das nicht nur in der DDR) geführt haben, sind heute nicht mehr so leicht darstellbar/ vermittelbar. Gäbe es das Brandenbruger Tor nicht, wer würde auf die Idee kommen so einen für heutige Verhältnisse inauthentischen weil unhistorischen Kitsch neu zu schaffen? Wäre uns das alte Stadtschloss nicht erhalten geblieben, wer wenn nicht ein ewiggestriger Preussenfetischist würde auf die Idee kommen es wiederzuerrichten (gut das war jetzt etwas ironisch, zumal ich selbst für den Wiederaufbau bin)? Trotzdem muss das doch nicht heißen, dass man solche Bauwerke als solche nicht schätzen und achten darf. Daraus muss ja kein Pharaonenkult oder in diesem Fall Ostalgie entstehen. Ebenso kann ich doch kirchliche Sakralbauten wie den Petersdom als Bauwerke bewundern, ohne dass ich zugleich die Glaubenslehre, die damaligen Kreuzzüge, den Ablasshandel als Finanzierungsgrundlage etc. toll finden müsste. Ebenso ist für mich also eine Überlegung über Sichtachsen zum Fernsehturm nicht gleichbedeutend mit einer Huldigung vom Marxismus als Ideologie, dem realen Sozialismus als politischem System oder der DDR als Staat.


    Auch ist es für mich seltsam, dass der Fernsehturm einerseits potthässlich und dann wieder ein überteuertes Status- und Machtsymbol einer überkommenen Staatsform sein soll. Welches Argument überwiegt denn nun? Ich kenne übrigens weder Leute die den Turm hässlich oder entbehrlich finden noch solche die noch heute primär die Ideologie/ eine etwaige Symbolsprache der DDR damit verbinden würden, für viele ist das doch einfach ein Symbol für die Stadt Berlin wie sie heute besteht. Aber vielleicht bin ich dafür auch einfach etwas zu jung :confused:

  • Es ist schon interessant, immer dann, wenn durch Neubauvorhaben moderne Gebäude in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden, werden plötzlich die sonst so verpönten Sichtachsen und repräsentative Überlegungen ausgepackt ....


    Wenn aber historische Gebäude (bevorzugt Historismus oder politisch "belastet" Stichwort Kaiser und Co) von modernen Bauten umstellt, ergänzt, etc werden, ist dann die Rede von schönen Kontrasten, tollen Brechungen, frischen Akzenten, notwendigen Ausrufezeichen, dynamischen Aufbrüchen in die Moderne und diesesm ganzen Geschwurbel, was man ja so kennt.


    Ich hoffe jedenfalls, dass die Meldung keine Ente ist und wir bald die Überarbeitung des Entwurf von Ortner + Ortner sehen werden, die wohl erheblich von der Visualisierung aus der Bild abweichen wird, da ein hoher Wohnanteil und kein Büroturm geplant zu sein scheint.

  • Nein, wir reden hier nicht Ü B E R den Fernsehturm und dass es ihn gibt, geben soll oder nicht, sondern wir reden über ein Hochhaus, das an dieser Stelle eine Blickachse auf denselben verbaut.


    Also ich weiß nicht, du solltest dann aber zur Bekräftigung deiner Meinung auch Perspektiven wählen, wo der Turm tatsächlich verdeckt wird. Das ist nämlich ganz offensichtlich überhaupt nicht der Fall, was die Diskussion darüber etwas akademisch erscheinen lässt...

  • Der Fernsehturm wurde mit Westmitteln gebaut?!


    Das ändert ja auf einmal alles. Wir sollten ganz Berlin umplanen, da kaum ein altes Gebäude unseren hohen moralisch-ethischen Standards gerecht wird. Stichwort Feudalismus und so.


    Oder: Es ist einfach nur peinlich, wie hier argumentiert wird. Kommt doch mal zur Sache, als immer diese pseudoideologischen Schlachtplätze zu eröffnen, die nur noch was für Karl-Eduard von Schnitzler und Loddar Löwe sind.


    PS: Für IKEA-Möbel mußten übrigens ostdeutsche Gefangene malochen. Jedes Gebäude checken, wo IKEA-Möbel drin stecken.


    Bitte entschuldigt die Polemik, aber dieses Pseudopolitisieren nervt echt. Es gibt genügend Sachargumente, die man ventilieren kann - ohne künstliche Hebeleffekte.

  • Danke Libero, volle Zustimmung und eine TOP-Argumentation! :applaus::applaus::applaus:


    Der Fernsehturm ist in Berlin so selbstverständlich geworden, dass ich ihn mir nicht wegvorstellen möchte - weder durch Verbauung noch durch jede Infragestellung. Man sieht ihn von fast überall aus; er ist Identität pur, ob man ihn nun mag oder nicht. Ich mag ihn, finde ihn in seiner Schlichtheit schön so. Sogar der Fernsehturm von Schanghai erinnert mich an ihn. Keine Ahnung, ob letzterer wegen seiner Kugelform durch eine Berliner Inspiration gebaut wurde. Aber ich habe das für mich immer so aufgefasst. Und es ist ja kein Geheimnis, dass im ostasiatischen Raume Deutschland einen besonderen Stellenwert besitzt.


    Daher:


    PRO FERNSEHTURM - in voller Berücksichtigung und entsprechender Hervorhebung durch defensivere Bauhöhen um ihn herum sowie die Ermöglichung des Erhalts sämtlicher Sichtachsen :daumen:

  • Der Fernsehturm wird auch dominant sein, wenn östlich vom ihm einige Hochhäuser entstehen, selbst wenn diese an der 200m Marke kratzen würden. Gerade wenn der Fernsehturm teilweise verdeckt wäre, würde dies manche Perspektiven erst interessant machen. Aus westlicher, südlicher und nördlicher Richtung bleibt der Fernsehturm eh zu sehen, da hier kaum Hochhäuser den Fernsehturm in Zukunft umstellen werden.


    Auch die Perspektive vom Strausberger Platz lässt sich erhalten, bzw. müsste der Turm am Alexa einfach etwas spitzer zulaufen, sodass die Kugel größtenteils zu sehen bleibt. Aus allen anderen Perspektiven von Liberos netten Anschauung stören mich die Türme ganz und gar nicht. Dem Fernsehturm steht solch eine Stadtkrone sogar ganz gut, wie ich finde, er wirkt so nicht ganz verloren. Ähnliche Beispiele mit Fernsehturm und Skyline / Stadtkrone gibt es aus zahlreichen anderen Städten dieser Welt, wo das eigentliche Wahrzeichen auch nie seine Stellung wirklich verloren hat, wie in Toronto und co.

  • Also ich weiß nicht, du solltest dann aber zur Bekräftigung deiner Meinung auch Perspektiven wählen, wo der Turm tatsächlich verdeckt wird. Das ist nämlich ganz offensichtlich überhaupt nicht der Fall, was die Diskussion darüber etwas akademisch erscheinen lässt...


    Ja, darauf warte ich auch schon die ganze Zeit.


    Besonders beim Beispiel Strausberger Platz wird ja ersichtlich dass man sich mit aller Mühe die nordöstlichste Ecke des Strausberger Platzes aussuchen musste um eine "Verdeckung" des Fernsehturms zu argumentieren zu können. Mit der Position ein Stück weiter links und er wäre durch die vorhandene Bebauung des Strausberger Platzes sowieso verdeckt, ein Stück nach Westen und er wäre plötzlich nicht mehr verdeckt.


    Ich kann bei einem dreimaligen Nein keine Argumentation und schon gar keine Meinung, ausser: "ich bin einfach nur dagegen" erkennen. Weil mit einem Mal geht es nicht nur um die Sichtachse auf den Fernsehturm sondern auch um den Blick vom Pariser Platz aus.


    Dieses Sichtachsen-Argument lässt sich so beliebig auf jedes neue Gebäude in dieser Stadt zur vorhandenen Bebauung und dem Fernsehturm anwenden dass es einfach nur lächerlich ist.


    Stauffer
    Es geht hier nicht um pro oder contra Fernsehturm. Keiner stellt seine Existenz infrage und von einer Verbauung kann man bei einem 150m Gebäude was ca. 200m entfernt ist ja nun auch nicht sprechen.


    @Echter Berlin (was ich stark bezweifle)
    Es ging nicht um Westmittel sondern um Westtechnik die Teilweise zum Einsatz kam. Das möchte ich nur mal klarstellen.


    Wie schon geschrieben: aus dreimaligem Nein und keinen weiteren Gegenargumenten ausser die beliebig anwendbare Sichtachsenargumentation kann ich keine wirklich Meinung erkennen.


    Und um das mal klarzustellen, nicht dass mir was anderes unterstellt wird, meine Meinung:

    • der Fernsehturm bleibt stehen
    • es sollte am Alex eine Hochhausbebauung geben
    • die Innenstadt sollte verdichtet werden (vor allem mit Wohnraum, besonders am Alexanderplatz)


    Und um die Diskussion zu beenden, mach ich mir jetzt ein Bier auf und genieße den Blick aus meinem Fenster.....auf, ratet.......den Fernsehturm.


    Cheers



    Berlin Fernsehturm by Stefan Metze, on Flickr