Sonstige Projekte/ kleinere Meldungen

  • formschön, Molinari (;)),


    ich sehe das ganz genauso. Lokalpolitik wird gnadenlos unterschätzt und ist personell dementsprechend besetzt.


    Die Traufhöhe der gründerzeitlichen Stadterweiterungen lag ihrerseits in der Zeit ihrer Entstehung über jener in den Altstädten. Mein Ideal ist eine Stadt, die sich - grob gesprochen - geschlossen und konzentrisch nach außen erweitert. Dabei kann sie sich in neuerstehenden Ringen durchaus in die Höhe entwickeln. Ich glaube, daß dies die vorgehenden Phasen besser respektiert als der praktizierte amöbengleiche Wildwuchs, der alle Zukunftschancen verbaut.
    Das Mietniveau in Bonn läßt hier einiges zu.

  • "Amöbengleicher Wildwuchs" ist ein weiterer großmeisterlicher Beleg für die Beschreibung stadtplanerischer Sündenfälle;)
    Die gründerzeitlichen Stadterweiterungen gehen in der Tat in den meisten Städten in ihrer Traufhöhe über das Niveau der meist mittelalterlichen, engen Altstädte hinaus. Ob sich über diese Enwicklung hinaus in weiteren konzentrischen Kreisen größere Höhenentwicklungen ergeben können, ist auch eine Frage der Topographie. In Bonn ist diese garnicht mal so verkehrt: An die Altstadt schließt sich die Südstadt an, worauf das Bundesviertel folgt. Ähnlich ist es in Godesberg mit den Resten der Altstadt, dann Villenviertel und Plittersdorf, dann Bundesviertel (lässt man die Reihenhäuser in Friesdorf hier einmal großzügig beiseite).
    Die Ringstruktur ist aufgrund der Berge und Hügel natürlich nicht in optimo durchzuhalten. Köln ist da schon eher ein Beispiel, wie so etwas aussehen könnte - auch wenn einen die dortige Realpolitik eines Schlechteren belehrt, hier bestehen geradezu idealtypische konzentrische Kreise und Ringe, die sich immer weiter nach außen erweitern.


    Gibt es so eine Idealstadt?


    Ich habe länger in Paris gelebt und dort sehen dürfen, wie es gelingen kann, auf einer Grundfläche, die kaum größer ist als die Bonns, über 2 Millionen Menschen unterzubringen. Hier hat der gute Monsieur Haussmann natürlich mit französischer Konsequenz gewaltet und seine Schneisen (die leider allzuoft baumlos sind) rücksichtslos gegen die mittellalterlichen Strukturen durchgesetzt. Das Ergebnis ist eine weltweit bewunderte, aber eben auch sehr einförmige Stadtstruktur, das Ergebnis einer Revolution von oben, während in Deutschland doch eher Evolution angesagt ist.

  • "Konzentrische Stadt" meint natürlich keine geometrisch-perfekte Anlage sondern eine Stadt, deren Entwicklung in Stufen nachvollziehbar bleibt. Hanglagen sollte man sogar gezielt für aufgelockerten Wohnungsbau nutzen. Denn diese Wohnform gehört ja nicht verflucht; ihr Ausmaß soll nur nicht künstlich überdehnt werden, indem selbst im städtischen Raum praktisch nichts mehr neben ihr geboten wird.


    Den Haags Bevölkerungsdichte geht auch gegen die 6000 pro Quadratkilometer, das Stadtbild ist auch in den Vororten von angenehmer Einheitlichkeit. Die Lebensqualität ist dort so schlecht nicht.

  • Auch so wird in Den Haag gebaut:
    http://www.rodekruis.nl/pictur…-018%20-%20Den%20Haag.jpg


    Volle Zustimmung, Den Haag ist eine tolle Stadt. Insbesondere schaffen es unsere niederländischen Freunde, die Bevölkerungsdichte ihres Staates zunutzen und beispielsweise auch hohe Bürobauten direkt an Autobahnen zu setzen. Sieht imo unheimlich urban aus und verleiht der Randstad Holland das Aussehen einer zusammenhängenden Großregion.
    Den Haag hat übrigens 5738 Einwohner pro km². Das wären in Bonn, wenn man die Fläche des Waldes (gut 40 km²), der Schutzgebiete (mindestens 5 km²) und des Rheines (ca. 15 km x 0,4 km = 6km²) um die 90 km². Rechnet man jetzt mit einer etwas geringeren Dichte von 5000 E/km², kämen wir auf 450.000 und würden unseren Freunden in Bielefeld, Bochum, Wuppertal mit Sympathie die Rücklichter zeigen:hallo:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Den_Haag

  • Die Ministerien gefielen mir sehr gut. Es wäre natürlich nicht redlich, diese vorzüglich integrierten Großbauten mit dem zumindest "semiprovisorischen" Campus am Robert-Schuman-Platz zu vergleichen.


    Eindrucksvoll bleiben sie dennoch. Obwohl sie den menschlichen Maßstab sehr strapazieren und die Gegend v.a. abends ein bißchen unwirtlich ist, werden sie von kommenden Generationen immer als integraler Teil der Stadt aufgefaßt werden. Und das ist schon sehr viel.


  • http://www.bonn.de/wirtschaft_…/04946/index.html?lang=de


    http://www.eca-international.com/


    Das Bönnſche Klima iſt in der Tat ausgezeichnet; heute hatte es faſt 19 Grad. :cool:

  • Bonn überzeugte vor allem mit seiner geringen Kriminalitätsrate.


    Das ist aber eher ein subjektiver Eindruck. Objektiv ist die Kriminalitätsrate meines Wissens nach beispielsweise in München oder Stuttgart geringer. :confused:

  • Es ist mal wieder faszinierend zu beobachten, wie das Bauordnungsamt auf die Interessen der potentiellen Investoren reagiert. In dem Bewusstsein, dass bei Ablehnung schon ein Anderer kommen werde oder der jetzige auf Knien anrutscht, um bei geänderten Planungen vielleicht doch die Gnade im Stadthaus zu erwirken, wird stumpf abgelehnt und das Baugesetzbuch in seiner engsten Interpretation angewendet. Was die Oberbürgermeisterin jetzt macht, ist genau das, was sie zuvor sträflich vermissen ließ: Die Steuerung der Verwaltung unter wirtschaftsfreundlichen Gesichtspunkten.
    Im Baurecht handelt es sich nämlich meistens um Ermessensvorschriften. Es gibt unter anderem die Möglichkeit, im bebauten Teil der Stadt (soweit kein Bebauungsplan vorliegt) zu beurteilen, ob sich ein Vorhaben in die Umgebung "einfügt". Die Verwaltung schreit sofort Zeder und Mordio, bloß das nicht! Fügt sich nicht ein. Das ist aber sehr differenziert zu betrachten, ob von der Beueler Seite aus gesehen eine Aufstockung wirklich der Wirkung des Albertinums abträglich wäre. Imo würde das strahlende Weiß sogar gut zu dem düsteren Backstein kontrastieren.
    Im Falle der Rosenburg ist die Haltung der Verwaltung ebenfalls angreifbar. Dem Kommentar des GAs, der eigentliche Skandal sei die Haltung des Bundes, der das Ensemble hat verfallen lassen, ist nichts hinzuzufügen. Freuen wir uns doch, wenn jemand dieses Ensemble wiederbeleben möchte. Ich war einmal am Tag des offenen Denkmals dort oben. Der Standortkommandant sprach selbst von dem schlechten Zustand der Rosenburg, aber auch von den unglaublichen Potentialen. Der Blick von dort über Stadt, Land und FLuss ist schlicht berückend, der Park fast 10 ha groß. Wer dort wohnt, macht verdammt viel richtig.

  • Basteistraße Godesberg

    Auf dem Gelände des ehemaligen Sitzes des Wehrbeauftragten des Bundes im Stadtteil Bad Godesberg wird, beginnend mit der zweiten Jahreshälfte, ein exklusiver Wohnort entstehen. Das Bestandsgebäude am Rhein wird zu Wohnungen und Büros umgebaut, im Park entstehen fünf Einfamilienhäuser, drei Zweifamilienäuser sowie ein Mehrfamilienhaus mit 7 Wohnungen.
    Die private Erschließungsstraße auf dem Gelände wird in Bezug auf das dort früher bestehende Hotel "Am Godesberger Hof" heißen.


    http://www.bonn.de/bo_ris/ris_…h_mm=4&e_search_jjjj=2007
    (0711032)

  • Kanzlervilla Venusberg

    Ein weiteres Stück alte Bundesrepublik wird, je nach Perspektive, wieder zum Leben erweckt oder aber endgültig geschlossen.


    Der Bund hat ein Gebäude von historischem Interesse an eine Immobiliengesellschaft verkauft.
    Die 1938 für den Kaufmann Heinz Blömer errichtete Villa befindet sich auf dem Venusberg im Kiefernweg. Über 400 Quadratmeter stehen hier als Wohnfläche zur Verfügung.
    Was das Anwesen von anderen Villen abhebt, ist seine zwischenzeitliche Nutzung: Es diente unter anderem den Bundeskanzlern Willy Brandt und Gerhard Schröder als Dienstvilla. Schröder konnte nach seinem Wahlsieg 1998 nicht in den zwischenzeitlich von Sepp Ruf gebauten Kanzlerbungalow umziehen, weil in diesem noch sein Amtsvorgänger weilte. Auch der erste Außenminister Heinrich von Brentano wohnte in der von Kiefern gesäumten Straße. Zwischenzeitlich diente das Anwesen als Gästehaus des Auswärtigen Amtes.


    Seit dem Umzug nach Berlin steht das Gebäude auf dem gut 11.000 Quadratmeter großen Grundstück leer und wurde nur zwischenzeitlich für Dreharbeiten als Kulisse verwendet. Um in diese wieder Leben einkehren zu lassen, wird ab September der Bau völlig saniert und seinem ursprünglichen Bild angenähert. Statt des Küchentraktes, der nicht unter Denkmalschutz steht, wird ein Wohntrakt angebaut, der mehrere Eigentumswohnungen aufnehmen wird. Auf dem Grundstück werden zudem vier Einfamilienhäuser entstehen, mit Wohnflächen um die 250 qm².


    Im südlichen Teil des Grundstückes besteht eine Pergola, welche durch ein Sauna-oder Teehaus bereichert werden soll.


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=299825



    Erstaunlich, dass der Bund solange Zeit benötigt, um ein Anwesen in bester Wohnlage zu verkaufen. Immerhin klingen die Pläne durchaus vielversprechend, wobei zu hoffen bleibt, dass der großzügige Eindruck des Anwesens nicht durch die geplanten Einfamilienhäuser Schaden nimmt. EIgentlich müssten solche tollen Villen durch eine Partei bewohnt werden, aber die Preise lassen das wohl nicht mehr zu. Denn draufzahlen wird man für diese historische Adresse ganz gewiss.

  • Bonn ist voll von Bauten mittelmäßiger Architektur, aber wichtiger Vergangenheit.


    Oft scheitert es daran, das ein Haus (Botschft, große Villa) keinen Adäquaten Mieter findet.


    Zudem lässt der Bund viele eigene Gebäude verfallen und will trotzdem horrende Summen dafür haben. Die Sahnestücke sind alle verkauft, einige Problemfälle mit Sanierungsstau haben es deutlich schwerer


  • http://www.presse-service.de/data.cfm/static/663332.html

  • Im Jonanniterviertel Friedrich-Wilhelm-Str/Johanniterstr ist die österreichische Botschaft und die denkmalgeschützte Remise einer Villa abgerissen worden. Weiss jemand, was dort gebaut werden soll?

  • Die Stuttgarter SEPA Projekt- und Entwicklungsgesellschaft will auf dem 9.000 qm² großen Grundstück der französischen Botschaft acht Häuser mit 70 Wohneinheiten und zwei Tiefgaragen bauen. Das Gelände befindet sich in bester Lage unmittelbar am Rhein.


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=305811



    Die Bad Godesberger Bezirksvertretung will das Projekt vor einer politischen Entscheidung zunächst auf einer Bürgerversammlung vorstellen.



    Mein Kommentar: ohne die Pläne zu kennen, ein im Grundsatz absolut begrüßenswertes Projekt. Ich befürchte jedoch, der obligatorische Anwohnerprotest wird nicht ausbleiben.

  • Die Baustelle für das Wohngebiet an der Kennedyallee "Rheinauer Gärten" ist eingerichtet, die Fabrikhallen abgerissen und ein Baustellenschild aufgestellt worden.
    (Bild:CPK_Bonn)