Stadtteil Niendorf

  • Stadtteil Niendorf

    Heute war schönes Wetter und ich dachte mir, ich ziehe mal ein wenig durch meinen Stadtteil und mache ein paar Fotos von meiner Heimat.


    Niendorf ist ein Stadtteil von Hamburg und als solcher Teil des Bezirks Eimsbüttel:


    Niendorf hat rund 40.000 Einwohner und grenzt an Schnelsen und Eidelstedt im Westen, Stellingen und Lokstedt im Süden, Groß Borstel und Fuhlsbüttel im Osten und Langenhorn sowie das zu Schleswig-Holstein gehörende Norderstedt im Norden.

    Die Nummern auf der Karte stimmen - wer hätte es gedacht - mit der Numerierung der Bilder überein.


    #1: Beginnen wir also, indem wir von Schnelsen nach Niendorf hinein fahren. Die Friedrich-Ebert-Str. geht später in die Kollaustr., die Grindelallee usw. über und ist eine der Hauptachsen von der Peripherie in die Stadt. Entsprechend gern wird hier geblitzt, wie man vielleicht sehen kann (weißer Transporter).


    #2: Eine der größten Attraktionen ist das Schwimmbad Bondenwald, das sowohl ein Hallen- wie auch ein Freibad beherbergt und das Glück hat, nicht zu den Bädern zu gehören, die demnächst aus Kostengründen geschlossen werden.


    #3: Die Kollau begrenzt Niendorf über weite Strecken nach Westen und Süden. Auf dem Kollauwanderweg kann man Niendorf durchqueren, fast ohne jemals eine Straße zu sehen.


    #4: Irgend eine Institution wollte mal wissen, wer der beste Bäcker Hamburgs ist und kam zu dem Schluss, dass es die Bäckerei Hönig ist. Ich teile diese Aussage, denn die Brötchen dort sind wirklich lecker.


    #5: Ein sehr neues Wohnhaus an der Friedrich-Ebert-Straße.


    #6: Das Waldcafé Corell im Niendorfer Gehege (siehe unten) ist sehr beliebt - vor allem zu Weihnachten. Zuweilen trifft man hier auch Til Schweiger, wie ich mir habe sagen lassen, denn...


    #7: ...der wohnt nicht weit in dieser schönen Villa.


    #8: Das Niendorfer Gehege nimmt einen großen Teil des Südens Niendorfs ein und ist ein natürlicher Wald, in dem es sogar noch richtiges Wild geben soll. Ich habe noch keins gesehen, aber der Förster, der gleich neben Til Schweiger wohnt, wird sicher auch sonst genug zu tun haben. Ansonsten taugt das Gehege gut zum Laufen, Radeln oder Grillen auf dem ebenfalls vorhandenen Grillplatz gleich neben dem Waldcafé Corell.


    #9: Vor einigen Jahren durchfuhr mich ein großer Schreck, denn der damals noch ernstzunehmende Erzrivale meines geliebten HSV gedachte doch tatsächlich, künftig in Niendorf zu trainieren. Ob das schließlich zum Absturz in die dritte Liga geführt hat, weiß ich aber nicht! :lach:


    #10: Besserer Sport wird zweifelsohne auf dem Beachvolleyballfeld des Niendorfer TSV geboten, an dem ich übrigens in meiner Freizeit mitgebaut habe (ansonsten hätte ich es wohl nicht gezeigt, denn so spektakulär ist es auf dem Bild ja nicht, zumal noch die Winterabdeckung drauf ist).


    #11: Das Wahrzeichen Niendorfs ist die neben dem Michel bedeutendste barocke Kirche Hamburgs, die in ihrer runden Bauart wohl den Stil dänischer Kirchen dieser Zeit aufgreift.


    #12: Die Einkaufszone rund um die U-Bahnstation Niendorf Markt heißt Tibarg, was sich aus dem plattdeutschen Wort Teeberg ableitet. Wer errät, was hier also unter anderem gehandelt wurde? ;) Die Steinwellen wurden übrigens vor ca. 20 Jahren mit viel Brimborium erbaut und gefeiert, bereiten den Stadtplanern jetzt jedoch Kopfzerbrechen, da sie mit dazu beigetragen haben, dass der südliche Teil des Tibargs ziemlich verödet ist - die Leute kommen einfach nicht von der einen zur anderen Seite! Was mit diesem Teilstück geschehen soll, wird mittlerweile schon länger heiß in der Bezirksversammlung diskutiert.


    #13: Die U-Bahnstation Niendorf Markt, von der am Tage alle 5 Minuten eine Bahn in die Innenstadt fährt, wurde 1985 eröffnet und erweiterte die damals am Hagenbecks Tierpark endende U2 nach Niendorf.


    #14: Um die gleiche Zeit entstand auch dieser Busbahnhof, der zur Drehscheibe für die Busse des HVV in der näheren Umgebung wurde und auch über einen Taxistand verfügt.


    #15: Dieser echte Pflug steht mitten auf dem Tibarg und fand noch bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts auf dem letzten Bauernhof Niendorfs (nächstes Bild) Verwendung.


    #16: Dies war der letzt Bauernhof Niendors und ist nun Teil der Einkaufsstraße. Offenbar wurde das Haus jedoch irgendwann neu errichtet, denn das Fachwerk ist nicht echt und an der Seite des Gebäudes ist nur roter Klinker. Immerhin hat es ein Solardach.


    #17: Das Tibarg Center, 2003 eröffnet, ist der ganze Stolz Niendorfs. Nach Jahrzehntelangem Hin und Her, verfworfenen Plänen und ewigem Streit bildet es nun das nördliche Ende des Tibargs (Grund Nr. 2 für die Verödung des Südens) und bietet alles, was man braucht und auch einiges, was man nicht braucht.


    #18: 1991 wurde die U2 nochmals nach Norden erweitert. Die Station Joachim-Mähl-Str., aktuell übrigens in der Obi-Werbung zu sehen, war eine von vier neuen Haltestellen.


    #19: Wenn man durch Niendorf fährt, scheint der Großteil der Einwohner in roten Mehrfamilien-Backsteinhäusern zu wohnen. Die meisten haben 2-4 Etagen, dieses ein paar mehr.


    #20: Die Station Schippelsweg ist die dritte der vier Niendorfer U-Bahnhaltestellen und liegt ziemlich genau im Zentrum des Stadtteils. Innen sind übrigens sehr schöne Bilder von norddeutschen Landschaften an den Wänden - glücklicherweise mit Grafittischutz überzogen.


    #21: Der "Affenfelsen" hat seinen Namen angeblich nicht wegen der Bewohner, sondern wegen der vielen Pflanzen auf den Balkonen. Im Sommer ist das noch eine Ecke eindrucksvoller, schön macht das den Bau allerdings trotzdem nicht.


    #22: In einem dieser roten Backsteinhäuser wohne ich. Diese erfüllen sogar mein oben genanntes Gardemaß von 2-4 Stockwerken! ;)


    #23: Wer Minigolf mag, kann hier seinem Hobby fröhnen.


    #24: Wenn Niendorfer nicht in roten Mehrfamilien-Backsteinhäusern wohnen, dann in der Regel in einem Bungalow.


    #25: Und weil so viele der roten Mehrfamilien-Backsteinhäuser keinen Garten haben, brauchen die Niendorfer dringend jede Menge Schrebergärten, die sich von Nordern nach Süden am Ostrand Niendorfs entlangziehen und sozusagen einen Puffer zwischen Niendorf und dem Flughafen bilden.


    #26: Dieser Baggersee und die Umgebung sind schön zum Spazierengehen und vor allem bei Hundebesitzern sehr beliebt.


    #27: Am Grootsee feiern die Schüler des Gymnasiums Ohmoor gern ihr Abi (so auch ich). Auch sonst wird hier im Sommer oft gegrillt, gejoggt und herumspaziert.


    #28: Gerade neu eröffnet ist die Sporthalle am Sachsenweg, die unter anderem ein Tischtennis-Leistungszentrum beheimatet.


    #29: Seit 1991 ist die Station Niendorf Nord die neue Endhaltestelle der U2. Um die Haltestelle herum hat sich ein kleines Einkaufzentrum entwickelt...


    #30: ..., das zum Teil hier zu sehen ist.


    #31: Die Kursana Residenz ist eine gigantische Wohnanlage für Senioren, direkt an der U-Bahn und mit einem Fahrstuhl zur Aldi-Filiale im Keller.


    #32: Als dieser Teil Niendors vor ca. 20 Jahren entstand, wurden die Straßen nach Opfern des Nationalsozialismus benannt. Zudem entstand dieser Stuhlkreis - ein Stuhl für jede dieser Personen und ein weiterer für den Betrachter.


    #33: Viele Niendorfer wohnen in den zwei (leider hässlichen) 60er/70er-Jahre Siedlungen Affenfelsen (siehe oben) und Wagrierweg.


    #34: Außer roten Backsteinhäusern, Bungalows und den 60er-Jahre-Bausünden gibt es aber auch zahlreiche Einfamilien- und Reihenhäuser, die einen großen Teil Niendorfs bestimmen. Hier ein Beispiel für ein Einfamilienhaus.


    #35: Und eine Reihenhausanlage.


    #36: Jetzt sind wir am Nordende Niendorfs angekommen. Von hier führt der Swebenweg zur Autobahn A7 im Westen und zum Flughafen im Osten.


    Ich hoffe, die kleine Tour durch Hamburg-Niendorf hat Euch gefallen.

  • Eine tolle Idee mal seinen Stadtteil zu präsentieren!!! Hab das ja auch schonmal für Norderstedt gemacht!
    Niendorf weißt starke Paralellen zu Fulsbüttel auf Gerade diese 3-4 stöckigen Backsteinhäuser findet man in diesem Hamburgerring sehr häufig!
    Alles in allem eine gelungene Tour durch einen typischen Hamburger Stadtteil!


    Wie es aussieht ist der Michel in seinem Baustil ja ziemlich alleine auf weiter Flur ;)

  • kann mich anschliessen. Ich finde es sehr interessant etwas über einen bestimmten Stadtteil zu erfahren. Sonst sieht man ja immer nur die repräsentativen Zentrum-Bilder.


    Würde mir wünschen das auch noch von anderen deutschen Großstädten Stadtteile präsentiert werden...!

  • Ich auch aber in Maßen ;) und das Maß ist in Hamburg schon erreicht!Man könnte gerne auch mal ein anderes Material ausprobieren ;)

  • In den Schrebergärten hatte ich mich als Kind häufig aufgehalten. Verwandte hatten einen direkt am Flughafengelände, nur durch ne Straße, Fußweg und nen Bach (die Kollau?) getrennt.
    Dann hieß es immer, Flugzeuge gucken und Airline erraten (Hapag-Loyd und Lufthansa waren am häufigsten).

  • Digger, das kenne auch ich - Sonntags war garantiert ein Spaziergang zum Rahweg entlang des Flughafenzauns drin. Mit Besuch sowieso - oder durchs Moor.


    Der TEEberg - ist keinesfalls eine Handelsstelle für Tee gewesen - sondern das Wort kommt von Thing (oder Tingstätte (weiss grad nicht wie man es schreibt) und heisst soviel wie "Versammlungsort". Die Tingstätte soll dort gewesen sein, wo auch das "Quellbad" war, welches ich aber nicht mehr kennenlernden durfte. Ist da hinter Cafe Meyer in der Friedhofszufahrt.
    Ich bin gebürtig in Niendorf und kenne noch den alten Marktplatz mit dem Kino im Kastanienhof -
    wenn ich dort hinfahre - dann frage ich manchmal, was ist so schön,dass ich das auf das Foto bannen möchte?
    Sicher, es gibt entlang der Paul-Sorge-Straße noch das eine oder andere Haus - auch Backstein und nicht die 60er-70er Jahre Zweckbauten. Auch im Wurmzipfel Garstedter Weg habe ich alte kleine Häuschen entdeckt -
    und natürlich ist diese uralte Villa neben der Polizei am Garstedter Weg immer noch ein schöner Anblick - obwohl wohl nun geschäftlich genutzt und im Dach Fenster eingebaut wurden. Auch am Hainholz lohnt es sich eventuell mal entlang zu schlendern.
    Das Hufeisen- als die Linie 2 noch fuhr, war das der Treffpunkt schlechthin - dort wo der Brunnen steht.
    Haben eure Eltern nicht noch ein paar Aufnahmen?
    uralte Aufnahmen? Ich fände es schön, wenn sie bewahrt werden würden.
    Der Affenfelsen - ich kenne es noch als Feld. Ich dachte immer wegen der treppenartigen Anlage durch die Balkons, dass es eine Art Kletterbaum sei. Naja, aufgeklärt hat man uns nicht darüber.
    Hübsch war eigentlich auch der Pausenraum in der heutigen Gesamtschule Paul-Sorge-Straße.
    Unddie Anbauten hinten - zweigeschossig mit Überdachung - das war zu Beginn der 60er einfach hip wie man heute sagen würde.


    Bild 27 - dort war in meinen Kinderjahren ein Freibad -
    es bestand aus einem großen ausgehobenem Becken und einer natürlich gewachsenen Zelle in Rund. In der Mitte wuchs dichtes Buschwerk - ähnlich wie auf diesem Bild - nur alles noch eine Idee größer. Diese Badestelle war nicht richtig offiziell, obwohl es es Abreissmarken für 20 Pfennige gab. Natürlich war der Boden sandig, und wer sich traute bis zur Mitte der Insel zu waten oder zu schwimmen - da war es dann sehr morastig. Man konnte um die Insel herumschwimmen - es war alles ganz flach.
    Für eine besondere Gaudi, hatten die Eigentümer einen Schacht ausgehoben - und mit Moorschlamm gefüllt. Dort konnte man im wahrsten Sinne ein Moorbad nehmen - so nannten wir auch diese Badestelle: Moorbad - am Märkerweg? Sachsenweg - bin zu lange fort von dort.
    Die Gesamtschule Niendorf ist jedenfalls fast gegenüber.
    Und hinter der Schule, wo einmal die Bauern ihre Felder bestellten wohnte ich.
    Als es dasBondenwald-Bad noch nicht gab, fuhr man über den Jugendparkweg und am Flughafenzaun entlang, um zum Naturbad Langenhorn zu gelangen - 1972 wurde dann das Garstedter Freibad eröffnet - was wesentlich angenehmer war, da es Umkleidekabinen gab, Toiletten, und natürlich Sprungbrett und Rutsche.


    Noch zu Backstein - ich bin da kein Experte - ich mag ihn sehr - auch den offenenen porösen, wie er noch an vielen uralten Bauten zu sehen ist - ABER: und darauf machte mich eine Gegnerin aufmerksam: bei Nässe wird er fast schwarz. Und da es bei uns im Norden eh immer ziemlich feucht bis nass ist, wäre bei Verwendung desselben eine eher geschlossene Oberfläche die zwar rau sein kann oder geflammt, angesagt.
    Der ganz blanke Ziegel saugt sich auch voll. Leider.
    ++ ich hoffe ihr habt nicht zuviel zu lesen :)

  • Das ist ja ein Ding.


    Ich bin auch Niendorfer und kenne alles was Manitu gepostet hat.


    Faszinierend.


    Vielleicht kennen wir uns sogar Manitu...

  • Zitat von allday

    Der TEEberg - ist keinesfalls eine Handelsstelle für Tee gewesen - sondern das Wort kommt von Thing (oder Tingstätte (weiss grad nicht wie man es schreibt) und heisst soviel wie "Versammlungsort". Die Tingstätte soll dort gewesen sein, wo auch das "Quellbad" war, welches ich aber nicht mehr kennenlernden durfte. Ist da hinter Cafe Meyer in der Friedhofszufahrt.


    Man lernt nie aus! ;)

  • Zitat von Hexenhammer

    Vielleicht kennen wir uns sogar Manitu...


    Das ist möglich. Warst Du auf dem Gymnasium Ohmoor, spielst Du Volleyball im NTSV oder bist Du Mitglied des Niendorfer SPD-Ortsvereins? ;) Dann kennen wir uns sogar sehr wahrscheinlich.


    Wenn Du öfter in der Taverna Zeus speist, bei Intermarché am Krähenweg einkaufst oder Dir bei McDonald's am Tibarg einen Burger holst, könnten wir uns auch schon mal begegnet sein. ;)