Langfristige Perspektive des kleinen Grasbrooks

  • Uni braucht exzellente Köpfe und keinen Umzug in den Hafen

    Unter der Überschrift "Uni braucht exzellente Köpfe und keinen Umzug in den Hafen" äußert sich der Chef des Universitätskrankenhauses Eppendorf, Prof. Debatin, in einem Gastkommentar kritisch zu den Umzugsplänen der Politik.


    Ein paar Zitate:

    Denn die Universität Hamburg kann nur erfolgreich sein, wenn sie aus dem Schattendasein eines eher tolerierten Übels heraustritt und auch die Hamburger Wirtschaftselite begreift, dass ohne eine starke Universität die Transformation von einer dienstleistungs- zu einer wissensbasierten Wirtschaft nicht gelingen wird. Hamburg braucht die breite Universität, und die Universität braucht ganz Hamburg.
    ..."Unsere Universität braucht Anschluss an die Spitze, aber sicher nicht an seeschifftiefes Wasser", äußerte sich treffsicher Frank Horch als Präses der Handelskammer....
    ....Wichtig ist nun, die Gunst der Stunde, in der die Zukunft von Forschung und Lehre die Aufmerksamkeit der gesamten Stadt auf sich gezogen hat, konstruktiv zu nutzen. Hier ist die Universität selber gefordert, mit eigenen Ideen zu überzeugen...

  • In der Hafenentwicklung ist aktuell zu erkennen, dass der Hamburger Hafen als Universalhafen stärkere Bedeutung bekommt. Dies als Reaktion auf die Krise im Containerverkehr.
    Damit geraten die Flächen auf dem Grasbrook für den Hafen wieder in den Focus, da dessen Flächen für einen Universalhafen ( Multi Purpose Terminals u. ä. ) eher zu gebrauchen sind als für den Containerverkehr und somit an Wert gewonnen haben.
    Der alte Elbtunnel kann von den Containerriesen nicht überfahren werden, von den Stückgutfrachtern aber sehr wohl.
    Investitionen in eine effizientere und umfangreichere Nutzung der Flächen könnten sich wieder lohnen.
    Mein Eindruck ist, dass die Hafenwirtschaft und die Wirtschaftsbehörde sich schwerer als bisher damit tun, diese Flächen für die Uni herzugeben, egal ob vollständig oder zum Teil.
    Es ist nicht abzusehen, dass der Containerverkehr die zurückliegenden Wachstumsraten wieder erreichen wird, sodass der Hafen durchaus Veranlassung hat, nicht auch noch im Stückgutbereich Flächen herzugeben. Ersatz dafür steht nicht zur Verfügung.
    Der Wirtschaftssenator und der Präses der Handelskammer haben sich in diesem Sinne vor Kurzem in einem Interview auf HH1 so geäußert.
    Das würde den Hafen "ins Mark treffen", so Gedaschko.
    Wenn die Wissenschaftsgemeinde sich ebenfalls stärker im Tenor des Interviews des UKE-Chefs äußert, stehen die Chancen gut, die Uni in Rotherbaum zu behalten.

  • CDu gegen Verlagerung der UNI

    Auf der gestrigen Mitgliederversammlung der CDU wurde auf Antrag der Jungen Union beschlossen, den Kompettumzug der Uni zum kl. Grasbrook aufzugeben,
    berichtet das Abendblatt. Im vordergrund steht ein Ausbau der Uni am bishrigen Standort.


    allenfalls Teile könnten ausgelagert werden. Diese Entscheidung wurde von der zuständigen Behörde vorbereitet und vom Uni-Präsidenten befürwortet.

  • Ein Teilumzug der Uni auf den kleinen Grasbrook wird (angeblich) immer wahrscheinlicher.


    Hier berichtet das Abendblatt (Umweg via Google News).


    ...Eigentlich sollte der Wissenschaftsausschuss gestern nur Expertenmeinungen zu einem möglichen Uni-Umzug auswerten...


    ...Nach Abendblatt-Informationen drängte Bürgermeister Ole von Beust (...)auf eine schnelle Entscheidung über die Zukunft der Uni. Diskutiert worden sei eine Teilverlagerung der naturwissenschaftlichen Fakultät sowie - das ist neu - der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo) auf den Kleinen Grasbrook...

  • Die Senatpläne für die teilweise Verlagerung stossen weiterhin auf Widerstand durch Wirtschaft und Bezirk. Dabei wird abgewiegelt, dass noch nichts entschieden sei, meldet die Welt heute

  • An sich ist ein Teilumzug sinnvoll. Dadurch wäre es möglich die MINT-Fächer weitgehend zu bündeln und man hätte Platz, um um diese eine ScienceCity oder einen SciencePark aufzubauen. Es könnten Forschungsinstitute, Gründerzentren, forschungs- und technologiestarke Unternehmen, Transfereinrichtungen, Kongresszentren usw. direkt um diese Fakultäten herum errichtet werden. Die positiven Effekte, die damit einhergehen sind unbestritten und international dutzendfach erprobt und bewiesen. Wenn zentrale Verwaltungsgebäude an einem anderen Standort verbleiben und ein Student 1-2 mal im Semester dort hin fahren muss, sehe ich das auch nicht als Problem an. Wichtig ist, dass Hörsääle, Lehrstühle und alles weitere, wo sich der Student regelmäßig aufhält sich an einem Ort befindet. Fraglich ist natürlich noch, ob der Umzug sinnvoll ist, da ja einige wichtige MINT-Einrichtungen nicht verlagerbar sind. Leider weiß ich nicht so genau, wie oft ein Student diese Einrichtungen aufsuchen muss. Eine weitere Frage bleibt die Hafenfrage. Mit einem ordentlichen Flächenmanagement dürfte es kein Problem sein, diese Flächen nicht mehr als Hafenflächen zu nutzen. Das Problem ist aber, dass das schon in der Vergangenheit schon nicht geklappt hat und einige engagierte User bringen ja regelmäßig Beispiele ein, wo es auch heute noch nicht klappt. Die angebliche Abgeschiedenheit sehe ich nicht als Problem an. Durch die Kombination mit ScienceCity und neuen Wohn- und Gewerbegebieten kann sehr schnell ein neuer belebter Stadtteil entstehen. Das aufstrebende Wilhelmsburg ist auch nicht weiter und der östliche Teil der HafenCity wird ja auch irgendwann fertig sein. Aus Stadtentwicklungssicht ist dieser Schritt in jedem Fall zu begrüßen, er würde große Potenziale freisetzen. Die Wirtschaftswissenschaften mit zu verlagern halte ich für sinnvoll, da auch diese von der Nähe zu einer ScienceCity profitieren würden und umgekehrt.


    Letztlich wird der Erfolg eines Teilumzugs von der Umsetzung abhängen. Wenn die Hafenfrage sinnvoll gelöst werden kann und der neue Platz sinnvoll genutzt wird, kann das Ganze ein großer Erfolg werden. Wenn man es hingegen schlecht macht, z.B. auf die Potenziale verzichtet, die der neue Platz bietet und unnötig Hafenbetrieb völlig vertreibt, dann wird der Teilumzug mehr negative als positive Folgen haben.

  • Inwiefern ein Umzug der Naturwissenschaften sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen. Allerdings finde ich den Gedanken eines ScienceParks überlegenswert. Für ausgemachten Unsinn hielte ich jedoch ein Umzug der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in den Hafen. Diese kooperieren in vielen Bereichen mit der Rechtswissenschaft, so gibt es u.a. auch ein Institut für Wirtschaftsrecht bei den WiWis. Viele Veranstaltungen finden übergreifend statt, auch einige Lehrende sind für beide Fakultäten tätig. Hier würden allein durch die räumliche Trennung viele Bereiche leiden. Und den Juristen tut etwas Wirtschaft ähnlich gut wie den Wiwis ein wenig Recht!