Baugeschehen: Johannisplatz

  • Danke. Da haben wir nun einen Rahmenbebauungsplan nach Jahren der Diskussion vor 10 Jahren verabschiedet und nun halten wir uns nicht dran. Ich meine ein Zweigeschosser und ein Parkhaus. Das ist ja Wahnsinn. So ein wichtiger Teil der Innenstadt. Peinlich das man weder was von unserem "Kuratorium für Stadtgestaltung" noch vom Stadtforum Chemnitz zu diesem Thema hört. Ersteres beschäftigt sich zwar mit dem kleinen Platz vor dem Schocken und wo welcher Baum gepflanzt werden soll aber die Bebauung vom Johannisplatz ist kein Thema.

  • Kann man es denn nicht auch so sehen, dass nach Jahrzehnten des Stillstands endlich etwas am Johannisplatz passiert? Man kann wohl kaum erwarten, dass Jahrhunderte lang gewachsene Stadtstruktur, die quasi über Nacht (im Krieg) verschwand und dann 65 Jahre nicht vorhanden war von einem einzelnen Investor wieder aufgebaut wird. Der Johannisplatz wird nie mehr so sein, wie er mal war. Ich fürchte ohne Kellnberger würde der "Posthof" auch 2020 noch so aussehen wie er bis vor kurzem war. Vielleicht mögen einige das als das geringere Übel betrachten, ich begrüße jedenfalls den Versuch, das Areal wieder zu beleben. Ich tröste mich dann mit der Hoffnung, dass diese "Investorenarchitektur" keine 100 Jahre steht und irgendwann auch mal wieder verschwindet. Ich finde nach wie vor die "Neubaublöcke" und die 6-8 spurige Autobahn + Straßenbahntrasse im Zentrum viel schlimmer.

  • Ich denke Herr Kellenberger weiß, das es für den Johannisplatz wie auch für die gesamte Innenstadt einen Bebauungsplan gibt. Dieser ist wirklich schon auf das wesentliche reduziert worden um mit den wenigen Möglichkeiten die wir in Chemnitz haben eine attraktive Innenstadt zu bauen. Da hatten sich damals eine Menge Leute Gedanken gemacht wie man die Chemnitzer Mitte so neu bauen könnte. Da mag man über die Architektur von Kaufhof und Galeria Roter Turm denken was man will, ich selbst finde sie recht gelungen, die Investoren dort hatten sich an diesen Bebauungsplan gehalten. So ist um das Rathaus doch ein Stück schöne Urbanität entstanden. Der Erste der dachte, er könne das alles mit Füßen treten war Kellenberger mit seinem Haus am Markt. Jeder Leihe sieht, das dieses Haus, die Optik des Marktplatzes arg stört.
    Das Argument besser das als gar nichts, lasse ich nicht gelten. Denn gerade wir in Chemnitz haben damit ganz schlechte Erfahrungen gemacht und sollten es besser wissen.
    Und wenn er jetzt wieder kommt und uns unter der Überschrift "Aus Sympatie für Chemnitz" das schlimmste an Investorenarchitektur was es gibt dort hin stellt, dann geht mich das als Chemnitzer schon was an und dann sage ich das auch. Auch das ich ich nicht damit einverstanden bin, das der Architekt der schon Karl-Marx-Stadt verpfuscht hat nun wieder mitspielt.

  • Worin genau liegt denn nun eigentlich die Abweichung vom Rahmenplan? Ich dachte es gab einen Kompromiss, der vorsieht dass Kellnberger den Verbindugsbau vierstöckig bauen muss. (Auf diesem CAD-Entwurf ist er es auch.) Im Gegenzug darf er die Arkaden am Hauptgebäude zubauen, wie auf dieser Visualisierung zu sehen. Komisch, dass der Vb. darauf wieder nur zweistöckig ausfällt. Darüber dass Kellnberger aufstocken könnte, sobald er Mieter für die oberen Etagen gefunden hat, wurde ja hier schon spekuliert.


    So grässlich ich ein weiteres großes Parkhaus in der Innenstadt finde - laut Rahmenplan ist es seit jeher am Johannisplatz vorgesehen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Parkhäuser in der neuen Innenstadt generell nur als relativ preiswert zu realisierende Lückenfüller dienen. Nach dem Motto: "Bevor wir garnichts bauen, bauen wir lieber ein Parkhaus". Bald kann Chemnitz von sich behaupten an fast jeder wichtigen Zufahrtsstraße zum Cityring ein Parkhaus stehen zu haben. Klar ist das funktional und man könnte noch damit leben, wenn wenigstens deren Architektur inkl. Fassaden hochwertig gestaltet würden. Ich frage mich, wie man den Entwurf von Koch nur einfach so durchwinken konnte. Die Fassade war meiner Meinung nach zunächst allerdings anders (verglast?) geplant.

  • Als Parkhaus war das Gebäude geplant, das hier als Abschluss zwischen Johannisplatz und Bahnhofstraße zu sehen ist. Neben der Dresdner Bank sollte verständlicherweise etwas richtiges stehen. Das war eine gute Idee, dadurch wäre der Platz nicht nur städtebaulich geschlossen gewesen, er wäre auch vom Lärm der Bahnhofstraße abgetrennt gewesen. In unserer Stadt werden über das Jahr immer wieder Wohnhäuser oder Altenpflegeheime gabaut. Es gibt einen Bedarf nach altersgerechten Wohnungen. Unsere Stadtoberhäupter sind nicht in der Lage diese Investoren mal anzurufen und das Baufeld oder die am Kirchgässchen für so etwas anzubieten.


    http://www.chemnitz.de/chemnit…tadt/innenstadt_index.asp

  • Wenn man sieht, welche Kompromisse die Stadt bei der Bebauung des bisherigen Innenstadtkerns eingeht und die Vorgaben des Bebauungsplans damit aushebelt frage ich mich, wie man dann die Pläne A. Speers für den neuen Innenstadtcampus und den Brühl umsetzen will. Wenn man es nicht mal schafft das doch recht kleine Zentrum und insbesondere den Johannisplatz anspruchsvoll und urban zu bebauen, wie will man dann dieses Großprojekt umsetzen. Vor allem den selbst vorgegebenen Zeitplan zur Umsetzung dieser Pläne binnen "nur" 20 Jahren halte ich vor diesem Hintergrund für eine Illusion.

  • Ja, das ist richtig. Und damit stellt sich für mich die Kernfrage nach der Kompetenz unserer Stadtoberhäupter.


    Was mich besonders ärgert ist, das die Leute, die schon Karl-Marx-Stadt so verkorkst haben, jetzt an entscheitender Stelle kurz vor ihrem Abtritt wieder mit dabei sind und uns jüngeren noch mal eines mitgeben.
    Jeder der hier in der Stadt eine Existenz finden will muss sich im klaren darüber sein, das wir nicht von Parkhäusern und Ladenzonen leben können.

  • Auch die Stadtoberen dürften nicht mit jedem Ergebnis der Innenstadtbebauung zufrieden sein.
    Da die Investoren leider nicht Schlange stehen, muß man wohl immer mit Kompromissen leben. Man hat halt die Wahl zwischen "halbherziger" Investorenarchitektur oder verwaisten Grundstücken. Wie soll man sich entscheiden. Soll man immer alles ablehnen bzw. mehr und besseres fordern und auf den edlen Retter warten der all die Wünsche erfüllt? Ich denke unter den Gegebenheiten der letzten Jahre ist schon relativ viel Substantielles herausgekommen. Und das was jetzt nicht passt, wird hoffentlich in den nächsten Jahren passend gemacht.


    Zum Innenstadtcampus: Da bin ich auf jeden Fall poitiver gestimmt wie für den Johannisplatz. Denn hier investiert nicht ein Privatinvestor, sondern der Freistaat. Sollte wirklich gebaut werden, wovon ich ausgehe, wird es sicherlich kein Billigbau. Zumal der sächsische Finanzminister ja mal Rektor einer Uni war. Der spart sicherlich nicht an einem solchen Bau.

  • Aber muss der Kompromiss gerade in noch einem Parkhaus bestehen? Es wäre dann schon das Zweite entlang der Wallanlage. Vom Kaufhofparkhaus ist es nur durch die Chemnitz Plaza getrennt. Das Parkhaus am Rosenhof ist auch nur ca. 5 Minuten Fußweg entfernt. Wenn ich mich nicht irre, ist hinter dem Moritzhof auch noch eines geplant. Zudem befinden sich die Parkplätze am Tietz und an der Johanniskirche in unmittelbarer Nähe. Ganz ehrlich, bevor dort für die nächsten Jahrzehnte noch ein Parkhaus steht, nehme ich in der Hoffnung, dass sich irgendwann doch noch ein besseres Nutzungskonzept findet, lieber noch ein paar Jahre eine grüne Wiese in Kauf.

  • Cherubino, mir stellt sich eher die Frage danach, was die Gesellschaft, nein, besser, die heutige Zeit will. Ich gehe zunächst mal davon aus, dass die Handlungsträger in der Stadt fachliches Rüstzeug für ihre Aufgaben und auch ein ästhetisches Grundempfinden mitbringen. Ich behaupte: keiner hat ein Interesse daran, die (Innen-)Stadt bewusst mit hässlichen Zweckbauten im Stil des unsäglichen Parkhauses am Wall zuzustellen. Und auch die Kompetenz, dies wenn möglich zu verhindern, würde ich den Handelnden zugestehen.


    Das Problem liegt mMn im Zeitgeist, der uns alles auf Effizienz und Profitmaximierung bürsten lässt. Deshalb muss die Stadt in Zeiten leerer kommunaler Kassen den Gürtel bei Investitionen enger schnallen (so sie sich noch einen Gürtel leisten kann), deshalb legen die großen (ehemals/ halb)staatlichen Institutionen keinen Wert mehr auf repräsentative Bauten (man vergleiche Postämter früher mit diesen x-beliebig austauschbaren Postfilialen heute (jaja, Corporate Identity, hoher Wiedererkennungswert, blabla), man vergleich Bahnstationen früher mit den Haltepunkten heute, uswusf.) und man vergleiche eben Gebäude privater Investoren von früher mit denen von heute. Des Reimschemas wegen das Kaufhaus Schellenberger mit den "Objekten" Kellnbergers. Damals eben DAS eigene Kaufhaus vor Ort, Unternehmergeist, Unternehmerehre, ein Gefühl der Verantwortung für die "eigene" Stadt (und nebenbei natrl. auch Gewinnabsichten). Heute ein Investitionsobjekt unter mehreren/vielen in vielen Städten. Rendite und ein gutes Image ("Wir tun was.") solls bringen und sonst? Insofern ist es zwar ein schöner Referenzwert, aber illusorisch, ein Modell des alten Chemnitz dagegenzustellen.


    Das ist nicht neu, jeder weiß es. Keine Ahnung, wie man dem noch entgegentreten könnte. Bleibt also, damit umgehen zu lernen. Ich persl. kann diesen hässlichen Parkhäusern nichts abgewinnen (aber da sind wir eben wieder bei dem Ursachenbündel von oben: Warum kann ein Parkhaus denn überhaupt in die engeren Überlegungen kommen? Weil zu viele dekadent und bequem mit der eigenen Blechkiste in die Stadt wollen (oder eben alternativ in die hässlichen "Center" in der Peripherie fahren würden)). Aber, @ Seb, ne grüne Wiese in der Innenstadt? Keine Ahnung, was geschehen wäre, wenn die Stadt stets hart geblieben wäre, keine Abstriche an ihren Vorstellungen für die Innenstadt gemacht hätte. In dem Zusammenhang noch die Anmerkung, dass man in den 90ern hart blieb, als ECE damals ernsthaft vorschlug, drei riesige Einkaufsmalls nebeneinander zu stellen, solitäre Blöcke, keine öffentliche Plätze. Preis war, dass man nach vielem hin und her letztlich nur noch die Sachsenbau hatte und denen dann eben erste Zugeständnisse machen musste (geschlossene Galerie statt offenes Gassen- und Platzkonzept (in Ansätzen kann man das ja in der Galerie noch erahnen)). Damit war die Büchse der Pandora offen und die Investoren standen und stehen wohl bis heute nicht Schlange für die Innenstadt. Grüne Wiese oder kompromissbehaftete Zweckbauten? Wahrscheinlich doch eher letzteres, weil wir die ganz großen Räder (deutliches Bevölkerungswachstum, Verjüngung der Stadt, Schließung des CC und anderer hässlicher "Center" (stattdessen dort meinetwegen Gewerbeflächen statt irgendwo Neuausweisungen) zugunsten des Zentrums, Zentrumscampus der Uni) (bis auf letzteres hoffentlich) eh kaum drehen können.

  • Das ist schon richtig was Du da ansprichst und ich habe mich auch gefragt, interessiert die Leute das überhaupt was dort gebaut wird. Ich habe direkt vor Ort Passanten gefragt wie sie den Zweigeschosser finden. Viel mehr als ein "na ja, ist eben so" kam da nicht.
    Trotzdem denke ich, das Parkhaus muss nicht neben der Bank gebaut werden. Es kann dort stehen wo es ursprünglich geplant war. Das wäre sicher die bessere Variante. Man sieht das gut auf der Grafik.

  • Ich denke man sollte das ganze nachhaltiger betrachten.
    Oftmals sind Kompromisse (Siehe Galeria) nötig um überhaupt erst einen Prozess in Gang zu setzen und dadurch bessere / gute Dinge zu ermöglichen.
    Mir ist dieser Ablauf jedenfalls schon öfter im Bereich der Stadtplanung / Stadtentwicklung an verschiedener Stelle in Deutschland untergekommen.
    Denkt doch mal darüber nach was geschehen wäre wenn man die Galerie Roter Turm nicht gebaut bzw. als Investruine stehen gelassen hätte!


    Grundsätzlich kann man die Entstehung historischer Gebäude leider nicht mehr mit der heutiger Bauten vergleichen. Die Gesellschaft hat sich geändert. Räumliche und wirtschaftliche Flexibilität stehen im Mittelpunkt und verhindern qualitativ hochwertige Eigeninvestitionen. Bauträgern / Spekulanten sind Tür und Tor geöffnet und bei denen zählt nun leider ausschließlich die Rendite. Dieses Problem existiert aber nicht nur auf Chemnitz bezogen. Bei qualitativen Vergleichen müsst ihr bedenken, dass wir derzeit nun mal "nur Provinz" sind.

  • @ Untermieter:


    Sicher war das mit der grünen Wiese polemisch. Und ich empfinde ja die übrigen Investitionen von Herrn Kellnberger als durchaus positiv. Das Bankgebäude ist gelungen. Auch die Pläne für das Rawema-Haus (insbesondere das Verschließen der Arkaden) sind nicht schlecht. Was den Zweigeschosser angeht hoffe ich ja nach wie vor noch auf die zugesagte Aufstockung.


    Dennoch muss man ja nun nicht in einer "Hauruckaktion" innerhalb von ein bis zwei Jahren den kompletten Johannisplatz zupflastern. Beim Rathausumfeld, was ich als durchaus gelungen ansehe, hat man sich ja auch mehr als 10 Jahre Zeit gelassen bis dieses vollendet war. Gerade aufgrund des im Schocken geplanten Hauses der Archäologie sowie der zu erwartenden Belebung durch Rawema-Haus und Bundesbank steckt im Johannisplatz m.E. jede Menge Entwicklungspotenzial, was die noch freien Flächen kurz- oder mittelfristig auch für andere Investoren interessant machen könnte.


    Deswegen sollte man jetzt nicht in einer Art Schnellschuss ein Parkhaus dort hinsetzen nur um irgendeine geschlossene Bebauung zu haben. Zudem drängt sich mir die Frage auf, wie die Zufahrt zu diesem geführt werden soll. Eine Querung des Walls würde den wohl von der Stadt erhofften Charakter als Fußgänger- und Flaniermeile arg stören. Wenn man schon ein Parkhaus bauen muss, warum dann nicht auf die ursprünglich dafür vorgesehene Fläche an der Zentralhaltestelle. Insbesondere mit der im Erdgeschoss geplanten Ladenzone und der dann nur kurzen Zufahrt von der Bahnhofsstraße wäre das aus meiner Sicht ein zumindest ordentlicher Abschluss des Johannisplatzes.

  • Aber muss der Kompromiss gerade in noch einem Parkhaus bestehen? Es wäre dann schon das Zweite entlang der Wallanlage. Vom Kaufhofparkhaus ist es nur durch die Chemnitz Plaza getrennt. Das Parkhaus am Rosenhof ist auch nur ca. 5 Minuten Fußweg entfernt. Wenn ich mich nicht irre, ist hinter dem Moritzhof auch noch eines geplant.


    Die noch nicht genannten Tiefgaragen Moritzhof, Alte Post und Galerie Roter Turm sind ebenfalls öffentlich.


    Zudem befinden sich die Parkplätze am Tietz und an der Johanniskirche in unmittelbarer Nähe.


    Letzterer steht neuerdings nur noch für Kurzzeitparken zur Verfügung. Oberirdische Parken für mehrstündige Nutzung ist einer Innenstadt wirklich nicht angemessen.


    Ganz ehrlich, bevor dort für die nächsten Jahrzehnte noch ein Parkhaus steht, nehme ich in der Hoffnung, dass sich irgendwann doch noch ein besseres Nutzungskonzept findet, lieber noch ein paar Jahre eine grüne Wiese in Kauf.


    Das ist weniger eine Frage der Nähe als der Gesamtkapazität.

  • Deswegen sollte man jetzt nicht in einer Art Schnellschuss ein Parkhaus dort hinsetzen nur um irgendeine geschlossene Bebauung zu haben. Zudem drängt sich mir die Frage auf, wie die Zufahrt zu diesem geführt werden soll. Eine Querung des Walls würde den wohl von der Stadt erhofften Charakter als Fußgänger- und Flaniermeile arg stören.


    Wahrscheinlich wird es ähnlich wie die Zufahrt zur sog. Mittelstandsmeile ggü. dem Sporthochhaus ausfallen.


    Wenn man schon ein Parkhaus bauen muss, warum dann nicht auf die ursprünglich dafür vorgesehene Fläche an der Zentralhaltestelle.


    Ich persönlich halte Parkhäuser, die direkt mit dem Auto befahren werden, für antiquiert. Leider ist die schon technisch erfolgreich umgesetzte Idee automatischer Parkhäuser weitgehend an der merkwürdigen Mentalität viele Menschen gescheitert, obwohl sie funktional in jeder Hinsicht vorteilhaft sind.


    Davon mal abgesehen: Oberirdisch oder unterirdisch ist eine Kostenfrage. Wenn man jetzt mal von einem oberirdischen Parkhaus ausgehe, dann gehört das sinnvollerweise in eine Reihenbebauung integriert. Dann wirkt es nämlich viel weniger dominant als ein freistehendes Parkhaus mit „Fassaden“ ringsum.


    Insofern bin ich Gegner der früheren Planung eines Parkhauses zwischen Johannisplatz und Bahnhofstraße.

  • Als Parkhaus war das Gebäude geplant, das hier als Abschluss zwischen Johannisplatz und Bahnhofstraße zu sehen ist. Neben der Dresdner Bank sollte verständlicherweise etwas richtiges stehen. Das war eine gute Idee, dadurch wäre der Platz nicht nur städtebaulich geschlossen gewesen, er wäre auch vom Lärm der Bahnhofstraße abgetrennt gewesen.


    Das Lärmproblem betreffend bin ich mehr auf eine Reduzierung des MIV auf der Bahnhofstraße aus. Das ist realistisch.


    Generell hab ich diese Trennung zwischen Johannisplatz und Bahnhofstraße nie verstanden. Mein Raumempfinden sagt da „nein“.


    Das Foto des historischen Stadtmodells zeigt sehr schön den Beckerplatz (?) neben dem Dresdner-Bank-/Sparkassen-Gebäude. Klar, darum hat das Bankgebäude auch auf der Seite eine Fassade. Als ich den Platz neulich in der Ausstellung in der Galerie Roter Turm entdeckte, fiel mir auf, dass Kellnbergers Idee, dort in Richtung Chemnitz Plaza noch ein Haus zu pauen, insofern nicht schlüssig ist.

  • Die Idee für den Bau eines Parkhauses zwischen JoPlatz und Bahnhofstraße kommt ja daher, das es dort früher eine ähnliche städtebauliche Situation mit diesem bekannten Kopfbau gab. Der Platz sollte wieder ungefähr so wie früher eingefasst werden. Weil man aber schon vor 10 Jahren wusste, das noch ein Bürohaus nicht gebraucht wird, ist der Bau wohl gleich als Parkhaus angedacht gewesen.
    Ich meine dieses Haus muss nicht unbedingt gebaut werden aber ein Parkhaus neben der Dresdner Bank wäre auch nicht Ideal.

  • Die Debatte zum geplanten Parkhaus gegenüber dem ehemaligen Bundesbank-Gebäude findet ihre Fortsetzung beim Sachsen-Fernsehen. Mich erinnert das irgendwie an das Trainingsgelände in Leipzig, wo man auch die Information der Öffentlichkeit verpaßt hat. Wenn Herr Kellnberger hier einen architektonisch ansprechenden oder zumindest akzeptablen Entwurf zeigen würde, würde es die Diskussion nicht geben. Öffentlichkeitsarbeit scheint Herrn Kellnberger aber nicht unbedingt zu liegen, ansonsten fände man eine Webseite zu den umfangreichen Vorhaben in der Innenstadt. Allerdings ist der Zwischenbau im Bereich Rawema-Gebäude/Bundesbank ein mahnendes Beispiel: Während in der Freien Presse eindeutig eine Aufstockung auf ein viergeschossiges Gebäude vermeldet wurde (Link), ist davon vor Ort nichts zu sehen. Warum da weder Medien noch Stadtrat nachhaken, ist mir völlig unverständlich. Deshalb fällt es mir auch schwer, mit der heutigen Printausgabe der Freien Presse in den Jubel zur Eröffnung des Bundesbankgebäudes einzustimmen...


    Folgendes Bild zeigt vor dem Hintergrund des Rawema-Hauses übrigens schön die Funktion der Brückenstraße als Aufmarschstraße:



    Quelle- Wikimedia Commons

  • Schön, dass die Diskussion auf diese Weise etwas mehr in die Öffentlichkeit getragen wird. Allerdings befürchte ich, dass sich bei dem Tempo, welches Herr Kellnberger vorlegt, an der Standortfrage nichts mehr ändern wird. Auch hinsichtlich einer architektonisch anspruchsvollen Gestaltung mache ich mir leider keine allzu großen Hoffnungen, zumal ich bei einem Parkhaus auch nicht wüsste, wie diese aussehen sollte.