Allianz-Gebäude a. d. Hauptwache (Umbau realisiert)

  • Biebergasse hin oder her, zum Entrée der Zeil ist das Gebäude definitiv zu zählen. Und dass Fassadengestaltungen keinerlei Genehmigung bedürfen, war mir neu - bin allerdings auch kein Fachmann fürs Baurecht.

  • Also ich finds um Längen besser als den Vorgänger, Farbe und Materialien der Auslegungsarbeiten sind OK, für ein kleines Pimp-up durchaus gelungen...

  • Ich finds in Wirklichkeit noch scheusslicher als auf den Bildern. Da müsste wohl schon ein ziemlicher Umbau her um das großartig aufwerten zu können und nicht nur diese Fassadenumgestaltung.

  • Ich bin heute dran vorbeigelaufen und finde es gar nicht so schlecht...


    Nicht der große Wurf, aber besser als vorher auf jeden Fall.


    ... und eigentlich ist es am Ende der Zeil ;)

  • Liebe Leute, das bloße Finden und Meinen, Gefallen und Nichtgefallen ist doch uninteressant. Bitte schreibt auch etwas zum Warum! Eine kurze Begründung, was vor allem stört. Welche Elemente gelungen sind und was man hätte besser machen können.


    Wenn dann auch noch etwas Realismus einfließen würde, auch die - mutmaßlichen - Interessen des Eigentümers berücksichtigt und nicht immer nur Abriss und Rekonstruktion bzw. Auftrag an Patzschke folgen würde, dann könnte die Diskussion doch erheblich an Schwung gewinnen.

  • Grundsaetzlich fand ich den vorherigne Zustand reizvoller als jetzt. Der Bau ist eine recht einfache Kiste. Dabei haette man an sich einiges draus machen koennen. Die langezogene Fensterzeile im Ersten Stock mit den kleinen Ballustraden davor finde ich recht ansprechend. Dies haette man besser am gesamten Gebauede durchziehen sollen.


    Aber die grossen schwarzen Granitflaechen sind alles andere als ein positiver Hingucker und wirken deplaziert.


    Am besten wuerde es mir gefallen wenn das oberste Stockwerk mit dem auskragenden Dach leicht zurueckgesetzt waere. Das ist aber natuerlich nichts was von einem einfachen Umbau zu erwarten ist.

  • Was mich an den Gebäude stört, ist vor allem der Mix aus hochwertigen (schwarzer Naturstein) und absolut minderwertigen 08/15-Materialien (der omnipräsente Rauputz), der das Gebäude unausgeglichen und konzeptlos wirken lässt. Anscheinend ist der verantwortliche Architekt dazu übergegangen, die vielbeschworenen "Kontraste" (welchen städtebaulichen Vorteil soll diese Worthülse eigentlich bringen?) nun nicht mehr zwischen den einzelnen Gebäuden entstehen zu lassen, sondern zur Sicherheit gleich am eigenen Gebäude einen solchen einzubauen. Denn wenn die Nachbarn auch alle "kontrastreich" umbauen würden, hätte man ja keinen Kontrast mehr, weil alle im gleichen hässlichen Pseudopostmodernismus gehalten sind. Es hätte für ein ansprechenderes Erscheiningsbild einfach nur mehr Einheitlichkeit erfordert. Meinetwegen hätte man die ganze Fassade in schwarzes Gestein hüllen können, das hätte dem Gebäude eine ganz eigene Charakteristik gegeben. Man hätte auch gelben Sandstein und Fertigdekoelemente aus dem Baumarkt nehmen und einen Hauch der Vorkriegsbebauung zitieren können, aber der Architekt wollte anscheinend lieber seinen Rollkragenpullover behalten...


    PS: Und wer es noch nicht gemerkt hat, der obenstehende Text könnte Spuren von Polemik enthalten. Der Genuss erfolgt auf eigenes Risiko. :D

  • Dieser Architekt hatte bestimmt keinen Rollkragenpullover an. Schon eher einen roten Fleece-Pulli. Ich kenne keinen Architekten der den Umbau nicht scheußlich findet.
    Dem Bau fehlt einfach Konsequenz. Dann lieber weiß verputzt mit schönen Fensterprofilen und nem schwarzen Sockel.

  • Und außerdem: Wenn das postmodern sein soll, dann sind Barcodefassaden dekonstruktivistisch!


    Ich finde das Gebäude auch nicht schön, WEIL dem ganzen die kompositorische Konsequenz fehlt. Billiger gelbfarbener Putz, der nicht zu dem edlen Material paßt. Ich nehme an, daß der Eigentümer das wirklich so wollte. Da gibts in Trier auch ein tolles Beispiel, die "Regenbogensiedlung". 80iger-Jahre Wohnblocks wurden umbemalt.
    Einen Farbberater hatten die wohl nicht, da wurde das Haus hellrosa angemalt und die Balkone dafür in giftgrün und neonorange angestrichen...


    Genauso unprofessionell wirkt das hier auch.


    Es wäre schon eine Verbesserung, wenn die Anstrichfarbe weiß wäre, da sie neutraler wirkt, nicht so billig und das mit dem Schwarz einen akzeptablen Kontrast erführe. Ansonsten hätte man wirklich den Sockel schwarz machen sollen und oben weiß anstreichen.

  • Die Fassaden des Gebäudes auf den ersten beiden Fotos in #93 zur Biebergasse und zum Börsenplatz, EG-Mieter Görtz und Betten Rid, wurden erst kürzlich vollkommen erneuert (das zu #91). Die sehr unansehnliche vorherige Blechfassade wurde ersetzt, die schwarzen Geschossbänder bestehen nun aus Naturstein - vermutlich Granit. Das Gebäude muss einem deswegen immer noch nicht gefallen, aber anders als früher sieht es nun doch sehr gepflegt aus.


    Zum Thema: Inzwischen wurde die Fassade auch an dem Bauteil angebracht, der sich von dem Hauptteil abheben und als eigenständiges Gebäude wirken soll. Das könnte einigermaßen klappen, denn Fensterform sowie Steinart und -farbe unterscheiden sich recht deutlich.


    Auf diesem Bild von gestern links das im Jahr 2000 fertig gestellte KS-Haus an der Ecke zum Steinweg (roter Sandstein), in der Mitte der kleinere Bauteil (Muschelkalk?) und rechts der Hauptteil des Allianz-Gebäudes (römischer Travertin):



    Bild: Schmittchen

  • Dann danke ich mal für die Info, was die neue (Granit)fassade am "Goertz" Gebäude angeht.


    Danke fürs Update. Beide Fassaden sehen vielversprechend aus und die Unterschiede sind gut und deutlich wahrzunehmen.

  • Finde ich auch, ich bin angenehm überrascht. Eine sehr deutliche Verbesserung ist auch die Ansicht aus Richtung Fressgass, das Gebäude steht nun wesentlich weniger vor und stört - ganz anders als früher - insoweit eigentlich gar nicht mehr. Und selbst bei dem hier heftig kritisierten fensterlosen Rand an der Ostfassade scheint die wahrscheinliche Absicht die Architekten zu funktionieren, die "Störung" durch die hohe und recht breite Arkade darunter auf diese Weise optisch auszugleichen. Danke für die Updates, Ahligator.

  • Sieht richtig gut und edel aus. Wird auch so langsam Zeit mit dem Gerüstabbau, wenn Wempe in 5 1/2 Wochen eröffnen will.
    Langsam aber sicher wird die Bebauung rund um die Hauptwache immer besser, wenn jetzt noch der Platz selbst gemacht wird und die Strasse "An der Hauptwache" verschwindet hat Frankfurt an dieser Stelle einen wirklich großen attraktiven neuen Platz.

  • Die Gerüste werden weiter abgebaut. Die dürren "rehpinscherbeinigen" Säulen werden auch noch ordentlich verkleidet. Sieht gleich viel besser aus:



    Schön wie sich die Fassaden der beiden Gebäudeteile abheben.



    Leider wurde die Fassade schon Opfer von Schmierfinken (wenn man genau hinschaut über dem Maredo-Schild) :nono:
    Da könnt' ich so das k***** kriegen!



    Fotos: Ahligator