Airbus Werkserweiterung [realisiert]

  • Airbus Werkserweiterung [realisiert]

    Die momentan größte Baustelle in Hamburg wurde hier glaube ich noch nie vorgestellt. Das will ich mal schleunigst beheben .;)


    Die Werkserweiterung von EADS auf der teilweise zugeschütteten Elbbucht "Mülenberger Loch"




    Ausstattungsmontagehalle Airbus A380 in Hamburg
    Die Grundabmessungen der Halle betragen ca. 370 x 80 m bei einer Hallenhöhe von ca. 22 m. Im Bereich der 4 taschenartigen Ausstülpungen, den sogenannten Bughutzen, bildet ein einhüftiger Riegelbau auf 5 Ebenen mit Büro-, Sozial-, und Technikräumen den südlichen Abschluss der Halle.
    Der Hallenraum wird in 4 Abschnitten zu 92 x 80 m als stützenfreie zweiachsig überspannende Stahlbaukonstruktion mit außenliegendem Haupttragwerk bauseits errichtet.


    Daten:
    BRI Gesamt: 700.000m³
    BGF: 61.120m²
    Baubeginn: März 2003
    Bauende: August 2004




    [B]Airbus Lackierhalle[B/]
    Die Halle ist ca. 213 m lang, ca. 108 m breit, und max. 38 m hoch
    Die Tragstruktur des Gebäudes wurde entwickelt aus der Anforderung der Stützenfreiheit der Halle, der Einbindung einer Hutze in die Dachstruktur (für das Seitenleitwerk) und der Möglichkeit der kompletten Fassadenöffnung der Ostseite durch Schiebetore zum Ein-/ Ausdocken zweier Flugzeuge. Zehn Meter hohe Fachwerkträger überspannen das gesamte Gebäude. Die Fassadenflächen werden zum überwiegenden Teil mit 5,0 m x 1,0 m großen Metallsandwichplatten belegt. Die Fenster werden als thermisch getrennte Alu-Konstruktion geplant.





    Noch mehr Luftbilder gibt es unter:
    http://www.falconcrest.com/thhloch.htm

  • Das ist echt wahnsinn, was Airbus alles baut, um den A380 in die Lüfte zu bringen. Habe heute bei mir in der Firma im Intranet einen Bericht gelesen, dass es wohl sehr massive Proteste gegen die Verlängerung der Landebahn gibt. Und die ist nötig, damit die Frachtversion der A380 starten und landen kann. Aber Wiederstand gibt es bei solchen Projekten immer.

  • Sehr beeindruckend, danke fürs posten, Fettes Toast! Sehr positiv für Hamburg, dass Airbus dort weiterhin investeirt. Allerdings stelle ich michin diesem Fall auf die Seite der Umweltschützer: Ich finde es pervers, für so ein Projekt so eine große (Wasser/Watt-)Fläche einfach zuzuschütten und damit jede Menge natürlichen Lebensraum zu zerstören.



    http://www.elbbucht.de/

  • Das ist eben immer genau das, was man abwiegen muss. Massig Arbeitsplätze schaffen und einer der größten Luftfahrtstandorte der Welt sein, oder einen flecken Natur erhalten? Heute muss man dankbar sein, wenn man auch nur die Chance hat, so ein Unternehmen in der Stadt zu haben und es expandieren zu lassen. Airbus ist inzwischen der größte Verkehrsflugzeughersteller der Welt. Und die Flugzeuge, die sich am besten verkaufen, werden in Hamburg gebaut. (Airbus A318, 319 und 321) Und ich denke, dass Hamburg gute Chancen hat, irgendwann auch mal den Dauerbrenner A320 in die Endmontage zu bekommen. Die momentane Situation ist ja nicht gerade wirtschaftlich. Flugzeuge, die fast baugleich sind, werden an 2 unterschiedlichen Standorten gebaut. Nur solange es Airbus gut geht, werden die Franzosen keinen Wert darauf legen, sehr viele Arbeitsplätze freiwillig nach Deutschland zu legen. Ich denke, Hamburg darf sich diese Chance nicht entgehen lassen.

  • Die lange Geschichte des Mühlenberger Lochs...


    Ein Beispiel für konsequente (oder rücksichtslose, je nach standpunkt) Wirtschaftspolitik







    Angefangen hatte die ganze Sache mit der Erweiterung noch unter BGM1 Voscherau und einem Senat bestehend aus SPD und Statt-Partei. Die Werftindustrie war in keiner rosigen Lage und die Flugzeugindustrie war technisch verwand und wurde als ideale Substitution für die Industreiarbeiter gesehen.


    Als die Entscheidung vom Airbus-Konsortium getroffen wurde den A380 zubauen, bewarb sich unter amderem auch Rostock um die Ansiedlung. Die hätten das Ding auch dringend brauchen können und hätten es mit brauchbaren Flächen einfacher gehabt.


    Da der Senat befürchtet hatte, das eine Ansiedlung in Rostock irgendwann ein Verlagerung der bestehenden Produktion (A319, A321, A318 und Rumpfsektionen für A330/340) komplett von Finkenwerder dorthin nach sich zeighen wird, entwickelte man eine koste es was es wolle haltung.


    Die SPD in Hamburg war immer sehr wirtschafts- und wachstumsorientiert und hat auch in der folgenden Koalition mit den Grünen hier keinen Meter entgegenkommen gezeigt.


    Passende Flächen standen eigentlich nicht zu Verfügung. Die Obstbauern in der Umgebung zu enteigen wäre sehr unsicher gewesen und hätte für Airbus zu lange gedauert.


    Da es aber nebenan das Naturschutzgebiet Mühlenberger Loch gab, dessen Eigentümer das Land Hamburg war, etschied man sich dieses teilweise zuzuschütten. Das war ökologisch problematischer als die Obstplantagen platt zu machen, und juristisch sehr fragwürdig in einem Natruschutzgebiet. Da man aber niemanden enteigen brauchte, konnte auch niemand dagegen klagen. Klageberechtig bei solchen Eingriffen in die Natur sind nämlich nur Enteignugsbetroffene. Wo kein Kläger da kein Richter dafür morgen ne Fabrik.





    Jetzt soll die Landebahn verlängert werden, da Airbus noch etwas schwerere Frachtmaschienen bauen will. Dafür müssen nun doch ein paar Apfelbäumchen weichen. Für die Natürschützer ist dies nun eine Situation für die sie Strategien haben. (Zerlegung der Parzellen auf viele Naturfreunde) So das die Gerichte hier mehr zu tun haben.


    Enteignungen sind eigentlich nur zu Wohl der Allgemeinheit zulässig. Juristisch umstritten ist aber, ob eine dies dem Allegmeinwohl dient, da der Allgemeinheit die Landebahn nicht zur Verfügung steht.


    Kein Ploblem für die Stadt, die ja auch Land ist und somit eigene Gesetzte machen kann. CDU, FDP, Schill, SPD haben gerade ein Gesetz beschlossen, wonach die förderung der Luftfahrtindustrie in Hamburg per se dem Allgemeinwohl dient.


    Das Verfassungsgericht wird sich noch damit beschäftigen müssen aber die Stadt wird alles Mögliche und unmögliche für Airbus tun.


    Sollte es bei der Wahl zu keiner absoluten Mehrheit für v.Beust kommen und Rot-Grün die Merheit haben, wird die SPD hier wohl auch wieder keine Kompromisse zulassen. Schließlich war es damals das Verdienst von Mirow als ehemaliger Wirtschaftssenator das die Produktion nach Hamburg kam.

  • Original geschrieben von Fettes Toast
    Enteignungen sind eigentlich nur zu Wohl der Allgemeinheit zulässig. Juristisch umstritten ist aber, ob eine dies dem Allegmeinwohl dient, da der Allgemeinheit die Landebahn nicht zur Verfügung steht.


    Die Landebahn selbst ist nicht im Interesse der Öffentlichkeit. Schließlich kann man da keinen Spielplatz drauf errichten. Aber die Arbeitsplätze, die durch die Landebahn enstehen, sind Allgemeinwohl. Da könnten Tausende von Hamburgern ihre Brötchen mt verdienen. Man darf aber nicht auf Teufel komm raus alles einfach platt machen. Man hätte ja auch überlegen können, Airbus etwas weiter ins Umland umzusiedeln.

  • ich habe kürzlich in der aero die ersten bilder der assembly line a 380 gesehen.
    grosse teile des rumpfes sind bereits fertig.
    Das ding wird der hammer.
    der stabilizer ( höhenruder ) sind von der qm fläche grösser als die tragfläche eines a 310!!

  • Original geschrieben von dele439
    Man hätte ja auch überlegen können, Airbus etwas weiter ins Umland umzusiedeln.


    Das entscheidene Kriterium war, dass man für dieses Gewässer niemanden enteignen mußte. Hätte man auf Flächen in der Umgebung zurückgreifen wollen, was ja eigentlich sinnvoller gewesen wäre, hätte man jahrelange Prozesse führen müssen.


    So lange hätte Airbus nicht gewartet. Die haben ja mit der Fertigung schon angefangen, noch bevor alle Fabriken fertig sind.

  • Aber es gibt doch sicherlich auch noch freie Flächen im Hamburger Umland. Irgendwelche Bauern hätten schon ihre Acker verkauft. ;) Airbus hätte bestimmt gut gezahlt. Aber wenn Airbus keinen Druck bekommt, ihr Werk zu verlagern, tun sie es eben nicht. Da würde ich auch den einfachsten Weg gehen. Umwelt hin, Umwelt her. Wenn ich da der Boss wäre.


    @ 3rdWave: Ja, in der Aero war auch ein Bild der Tragfläche drin. Die Mitarbeiiter drumherum kamen mir wie Ameisen vor. Echt gigantisch. Freue mich so drauf, wenn ich den ersten in Frankfurt landen sehe.

  • Moin, moin,


    zum Mühlenberger Loch fällt mir ein, einmal gelesen zu haben, daß dies erst in den dreißeer Jahren vorigen Jahrhunderts durch Ausschachtungen entstanden ist. Grund war eine Flugzeugfabrik (Dornier?), die das größte Wasserflugzeug bauen wollte. dies ist kriegsbedingt zwar niemals gebaut worden, aber die Modellzeichnungen waren klasse.


    Natürlich leiden die armen Reichen an der Elbchaussee durch die Verschandelung der Aussicht.


    Hier ein Bild vom Beginn der Arbeiten


    . . . und tschüß


    W.Meinhart

  • Original geschrieben von Fettes Toast
    hätte man jahrelange Prozesse führen müssen. .


    Na, das haben sie ja erfolgreich verhindert! :rolleyes: :freude:


    So ist das leider in Deutschland: Alle wollen die Arbeitslosigkeit gesenkt haben, aber die eigene Umgebung möge doch bitte von Industrie und Schnellstraßen befreit bleiben. :mad:

  • Ich war heute bei sehr wechselhaftem wetter da :D


    und ich bin überrascht wie schnell die sind...kann vielleicht jemand Bilder machen?!
    :lach:

  • Ich habe heute ein Bild schießen können.Ich war auf der anderen Üferseite(Nienstedten/Blankenese),deshalb lässt die Qualität ein bischen zu wünschen übrig,aber besser als gar nichts,deke ich :)
    :)

  • Zitat von Samuel

    Ich habe heute ein Bild schießen können.Ich war auf der anderen Üferseite(Nienstedten/Blankenese),deshalb lässt die Qualität ein bischen zu wünschen übrig,aber besser als gar nichts,deke ich :)
    :)


    Ich finde, das Bild zeigt schon einiges. Mir persönlich gefallen die Hallen nicht. Im Wettbewerb um die Montagehallen waren die Alternativ-Vorschläge deutlich besser ausgefallen, was auch schon DER SPIEGEL in einem seiner Berichte vor ein paar Jahren sagte :Nieder:

  • Wenn das stimmt :nono: : [URL=http://www1.ndr.de/ndr_pages_newsdetail/0,2984,NID20041106140657_NTBNDR_SPM872,00.html]Airbus: Falsches Spiel in Toulouse?[/URL]

  • Zitat von Max BGF

    Wenn das stimmt :nono: : [URL=http://www1.ndr.de/ndr_pages_newsdetail/0,2984,NID20041106140657_NTBNDR_SPM872,00.html]Airbus: Falsches Spiel in Toulouse?[/URL]


    Das ist ja wirklich haarsträubend, wenn es stimmt. :nono:

  • kann ich mir gut vorstellen--


    ich habe vor etwa einem jahr einen artikel im spiegel gelesen, wonach die deutschen im airbus konzern nach kräften gemobbt werden.


    Es ist inzwischen ja sowieso selbstvertändlich, das an der konzernspitze ein franzose ist, die zentrale in toulouse ist und alle entscheidungen dort getroffen werden.
    und die sache mit dem auslieferungszentrum in Hamburg war von anfang an ein witz.


    Da fliegen die fertigen flugzeuge nach hamburg, um dort den innenausbau zu erhalten!?


    Mal wieder ein schönes beispiel für europäische zusammenarbeit.
    Zum glück ist die Bahn beim Airbus der schiene ausgestiegen...

  • Man muß allerdings den Franzosen zugestehen, daß sie schon seit je her die Meister der Industriepolitik sind, dieses Verhalten also gewissermaßen Tradition hat und sich weniger speziell gegen deutsche "Partner" richtet.


    Mir kommen fast die Tränen, sollten die glorreichen französischen Ölkonzerne im Irak leer ausgehen. Müssen sie eben in ihrer Kolonie Elfenbeinküste zum Abreagieren noch ein bißchen Schießerles spielen :D


    Da fällt mir die einst bekannte Stuttgarter Firma SEL (Standard Elektrik Lorenz) ein, die vor ca. 15-20 Jahren von Alcatel übernommen wurde und seither Jahr für Jahr mindestens hunderte Arbeitsplätze abgebaut hat. Immerhin geht es dem Alcatel-Konzern insgesamt nicht viel besser. Zu einem Applaus-Smilie reicht´s deswegen nicht.



    Zitat von pflo

    Mal wieder ein schönes beispiel für europäische zusammenarbeit.

    Naja, die Zusammenarbeit ist ehrlich gesagt schon recht erfolgreich. Man schreibt in dieser turbulenten Zeit schwarze Zahlen, hat schon Boeing überholt und mit dem A380 setzt man sich wohl endgültig an die Spitze.

  • Wurden schon mit den Bauarbeiten begonnen oder schaut man, ob man sich doch noch mit den verbleibenden Grundstückseignern einigen kann, um Baukosten zu senken?

  • nein...man steckt ja noch mitten in den planungen und gesprächen mit der kirche, die sich weiterhin weigert...laut abendblatt am 18.1. wird gerade eine neue umgehungsstraße um das ende der landebahn geplant, die den bau um 8 mio € teurer macht, die fehlenden grundstücke aber überflüssig...ich meine sogar gehört zu haben, dass ohne die beiden letzten grundstücke die gesammte erweiterung überarbeitet werden musste...baubeginn wird deshalb frühestens 2006/7 sein...(wie gesagt meine, nicht weiß ich das;) ) :D