Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

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    Sehr gute Zusammenfassung des Ganzen. Auch was das Thema Infrastruktur betrifft.


    Generell ist in München so langsam diese Aufbruchstimmung zu spüren, die eine Stadt (plus Umlandgemeinden) mit einer derartigen Zuwachsprognose, bewältigen sollte.


    Bzw. findet so langsam ein Umdenken statt.

  • Ihr habt mich ganz richtig verstanden, es geht mir um die Investitionen/Entscheidungen von öffentlicher Seite. Im Moment erkenne ich da allenfalls zaghaftes Handeln. Das sieht man auch beim Thema Bebauungsdichte. Auf den vorhandenen Flächen könnten viel mehr Wohnungen realisiert werden, man müsste eben mehr Dichte/Höhe zulassen.


    Zur Infrastruktur wurde schon einiges geschrieben. Ich finde es bezeichnend dass der U-Bahnbau zum Erliegen gekommen ist. Dafür hat sich die Stadt entschuldet. Das ist grundsätzlich gut, aber Haushaltskonsolidierungen sind kein Wachstumskonzept. Die ganze Strategie dahinter geht total am Bedarf vorbei.

  • Die Stadtrats-Grünen kommen mit Vorschlägen zur Siedlungsentwicklung.


    - Masterplan für Grünflächen, u.a. mit stärkerer Regulierung wie viel Quadratmeter private/öffentliche Grünfläche jedem Einwohner zugeteilt werden
    - Gewerbe soll dazu angeregt werden, Flächen zu sparen, u.a. durch die Streichung bzw. kompletten Verzicht auf oberirdische PKW-Stellplätze, so könnten vorhandene Gewerbegebiete wie der z.B. die Areale rund um den Euroindustriepark neu geplant und entwickelt werden


    Den ersten Punkt halte ich für sehr problematisch, statt mehr Regulierungen sollten es weniger werden. Wenn wir so weiter machen braucht am Ende jede Wohneinheit drei PKW-Stellplätze, einen eigenen Garten, einen Park für die Hunde, einen eigenen Autobahnanschluss, einen eigenen Isarzugang, einen eigenen Wiesntisch etc. etc. Dann kann man den Wohnungsbau gleich ganz einstellen :lach: Ich denke, städtische Lebensqualität entsteht auch nicht durch "Privatgrün" oder kleinteilige Abstandsflächen, sondern vielmehr durch ansprechend gestaltete große Parks und ein schönes Isarufer, das allen zugänglich ist, auch wenn es nicht einer speziellen "Wohneinheit" zuzuordnen ist. Und natürlich wird es dabei bleiben, dass nicht jeder direkt am Flaucher oder am Eisbach wohnen kann :D


    Der zweite Punkt hingegen ist absolut richtig und überfällig, er wurde hier im Forum ja auch schon viele Male angesprochen :daumen:


    http://www.sueddeutsche.de/mue…ruen-fuer-jeden-1.3702637

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    Ich schwanke zwischen Zustimmung und Ablehnung, wenn ich mir die Vorschläge der Grünen durchlese.


    1.
    Der Punkt "zuerst unverzichtbare Grünflächen festlegen, dann auf den restlichen Flächen bauen" macht nur dann Sinn, wenn dort dann auch extrem dicht gebaut wird. Ich bezweifle aber, ob das mit der selben Partei möglich ist. Werden bestimmte Grundstücke von der Bebauung ausgeschlossen, muss jeweils im Gegenzug auf einem anderen Grundstück der B-Plan geändert und die GFZ bzw. BGF erhöht werden, sonst ist das System Käse. Im Euroindustriepark bringt es z.B. nichts, wenn zwar die Parkplätze unter die Erde gelegt werden, oben dann aber nur vorstädtisch neu gebaut wird und für jeden Bürger 15qm Grünfläche zur Verfügung stehen. Das wäre nicht nur am Bedarf vorbei, sondern sogar noch eine weitere Anspannung der Marktlage, da Ackerflächen und bestimmte Grünflächen "eingefroren" sind.


    2.
    Werden die Bürger gefragt, welche Grünflächen sie für absolut erhaltenswürdig ansehen, so soll wohl jede Grünfläche als solche eingestuft werden, eben immer die vor der eigenen Nase. Wenig zielführend also.


    3.
    Ackerflächen gehören nicht in eine Großstadt mit Platzproblemen, geschweige denn haben Ackerflächen in der Historie anders als z.B. die Ziegeleien eine bedeutende Rolle für die Identität / Entwicklung Münchens gespielt. Die Vernunft und Logik spricht doch eindeutig dagegen, Äcker innerhalb der 310 qkm per Gebot zu behalten. Nur durch effiziente Verdichtung lohnen sich neue ÖPNV-Angebote, kann Zersiedlung verhindert und die MIV-basierten Pendlerströme begrenzt werden, das ist doch heute Konsens und versteht ein Kind. Wer Kartoffeläcker oder Maisfelder in Bogenhausen oder Aubing haben möchte, denkt hier meiner Meinung nach zu einseitig und kurzsichtig. Ganz davon abgesehen, werden ohnehin nicht alle Äcker bebaut werden können und falls doch, einen Meter über der Stadtgrenze gibt es - höchst verwunderlich - weiterhin Äcker wie (bis zum) Sand am Meer.


    4.
    Von dem "Grünflächenfond" halte ich überhaupt nichts. Der Vorschlag ist eine weitere Benachteiligung / Abschreckung der Bauherren und eine Verkomplizierung der Planungs- und Genehmigungsverfahren. Letztlich führt dies alles genau zu einem Ergebnis, nämlich steigenden Mieten. Die Investoren sind doch nicht blöd und zahlen diese "Strafgebühren" aus eigener Tasche :lach:.



    Ich bin gespannt, wie weit die Grünen mit ihren eher durchwachsenen Vorschlägen im Stadtrat kommen.

  • ^ Im Artikel stehen die Zahlen von 17 Qm/EW öffentliches Grün und dazu noch 15 Qm/EW privat - würde man es ernst nehmen, könnten auf einem Hektar der Siedlung kaum mehr als 300 Einwohner wohnen, wenn man die gesamte Fläche nur begrünen würde. Würde man die Hälfte für Straßen und Bebauung behalten, dürfte man nach den Vorstellungen der Grünen kaum 160 EW/Hektar unterbringen - das ist Vor-Vorstadt pur.


    Im Stadtrat kursieren laut Artikel die Zahlen von 15 Qm innerhalb des Mittleren Rings und 10 Qm außerhalb - nicht umgekehrt, da in der Innenstadt mehr Dichte vonnöten ist? Selbst das ergibt keine besonders großstädtische Dichte. Zur jeder Siedlung sollten zwar einige Grünflächen gehören, doch wer viel davon auf Einmal sehen will, hat den Englischen Garten und andere Parks zur Verfügung.


    Man schaue hier - einige besonders lebenswerte Städte (und Quartiere darin) wie Paris oder Zürich weisen sehr hohe Dichten auf, keinesfalls mit großen Grünflächen pro EW.

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    Man braucht gar nicht auf andere Städte schauen. München besitzt mit durchschnittlich 4.994 EW/qkm die höchste Einwohnerdichte in Deutschland und gerade die dichtesten Viertel wie z.B. Schwabing, Isarvorstadt, Lehel oder die Maxvorstadt sind die beliebtesten in München. Wohl kaum aufgrund des üppigen Grüns :lach:.


    Aber das Entscheidende zu diesen eigensinnigen Zahlen ist:
    "Allerdings betont das Planungsreferat, dass es sich ohnehin um eine unverbindliche Zielmarke handelt, die in den vergangenen Jahren kaum erreicht wurde." (Quelle SZ) Damit stehen die Chancen schlecht, dass die Grünen mit einer Anhebung dieses Ziels erfolgreich sein werden.

  • Genauso ist es. Man kann in diesem Fall auch mal nur bei München bleiben. Das die dichtesten Viertel auch die beliebtesten und lebenswertesten in München sind, ist wohl unbestritten.


    Man sieht es ja an der PS Schwabing. Die EW dort sind unglücklich, da eine viel zu geringe Zahl an WE im Vergleich zu Arbeitsplätzen gebaut wurde. Ok, es wird nachverdichtet.


    Aber Domagkpark, PEK Kaserne ist doch genauso schwach belegt. Da kommt kein Flair auf.


    Siehe die "alten, neuen" Viertel wie Arnulfpark, Ackermannbogen, etc.


    Wie oft sagt der Freund von mir, der im Cubello/Ackermannbogen wohnt, er will hinter seinem Haus keinen Minipark. Wenn er zum Joggen will, fährt er in den E-garten. Hundebesitzer haben südlich noch eine Wiese. Bzw. in naher Entfernung den E-garten oder die Frötti.


    Er möchte dort hinter seinem Haus viel lieber Lebendigkeit. Eine kleine Shoppingstraße mit Läden, Bars, Cafes, Restaurants, mehr als nur 1 Lidl für's ganze Viertel, etc.


    Man hat den Riesenfehler begangen, nicht dicht und hoch genug zu bauen, um in so ein Gebiet 15.000-18.000EW zu bringen, und diese dann durch die freien Flächen (da man nicht 3-4 stöckige Platzverschwender gebaut hat) noch mit tollen, kleinen Einkaufszentren oder wie oben genannt Einkaufsstraßen zu versorgen bzw. Ihnen ein Lebensflair zu geben.


    Meine große Hoffnung ruht jetzt nur noch auf der Bayernkaserne. Die WE stimmen. Es soll einen Quartiersplatz in der Mitte (um den die vier 21VG HH stehen werden) geben mit Läden, Bäckern, Restaurants, etc.


    Aber selbst da könnte man ruhig noch die ca. 80m Grünstreifen Richtung Euroindustriepark und Richtung Heidemannstr. zu einem Teil hernehmen für Läden, Kitas, Schulen.


    Man hat zu wenig versucht das Schwabinger, Maxvorstadt Flair (teilweise sehr dichte und 7-8 stöckige Bebauung) in die neuen Viertel zu trasportieren.

  • Hundebesitzer haben südlich noch eine Wiese. Bzw. in naher Entfernung den E-garten oder die Frötti.


    Und den Olympiapark natürlich :D.


    Man hat zu wenig versucht das Schwabinger, Maxvorstadt Flair (teilweise sehr dichte und 7-8 stöckige Bebauung) in die neuen Viertel zu trasportieren.


    Absolut. Ich würde fast sagen, man hat es überhaupt nicht mal in Erwähnung gezogen. Sowohl die Stadtplaner als auch die Architekten. Ich frage mich seit Jahren, was denn eigentlich so verkehrt an Gründerzeitbebauung ist, wo die ganzen tollen Ansätze urbaner Stadtplanung aus dem 19.Jh. geblieben sind, wo der Sinn für Ästhetik in Architektur und Straßenführung. Die Verkehrswege im Ackermannbogen oder in der PEK sind doch nichts weiter als chaotische Sackgassen, die es unmöglich machen auch als Passant Orientierung zu finden und eine Struktur zu erkennen. Meist ist dies nur noch vage aus der Vogelperspektive möglich. Vergleichen wir das mal mit Straßenführungen aus dem Gärtnerplatzviertel, den typischen Prachtstraßen, der Maxvorstadt etc. Vermutlich sind den Politikern deshalb die bestehenden Sichtachsen so heilig; Es kommen ja keine mehr nach.
    Die künftige Bayernkaserne stellt hier in dieser Hinsicht in der Tat eine erfreuliche Verbesserung dar. Kitas und Schulen würde ich jetzt tatsächlich nicht direkt an der Heidemannstraße bauen, aber Büros, warum nicht?

  • Servus zusammen :hallo:


    Bisher bin ich immer ein stiller Mitleser gewesen, habe mich nun mal endlich angemeldet um auch etwas beitragen zu können.
    Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen.


    Habe eine interessante Sendung auf München.tv entdeckt die gestern gesendet worden ist.
    Ab der 20. Minute geht es ums Thema wie soll München weiter wachsen und Wohnhochhäuser, mit einem klaren Statement vom Oberbürgermeister.



    hier der Link
    https://www.youtube.com/watch?v=-yh_ScsOCwY&t=1233s

  • Servus Michi,


    willkommen im DAF Forum.


    Danke für das Video. Sehr interessant, was Herr Reiter da sagt.


    Auch immer wieder die Betonung, daß es die 100m Marke NICHT mehr gibt.


    Und auch der Austausch mit anderen Cities, warum da Wohn HH von 100-185m (Frankfurt) oder gar von 200-450m (Singapore, Dubai, NYC, etc., etc.) ja wohl doch nicht so unwirtschaftlich sein können.


    Wüßte nicht, daß eine dieser Städte dadurch verarmt wäre. im Gegenteil. Dort herrscht das blühende Leben.


    Habe das Video mal an meinen Bekannten, Johannes Ernst von Steidle Architekten, weitergeleitet.


    Man sieht der OB sucht u.a. auch in München Leute, die ihn bei seinen Aussagen unterstützen.


    Hatte ja mehrfach erwähnt, daß wir als DAF auch unseren Beitrag dazu leisten könnten.


    Sollte ja nicht bei diesen 3 Offline Biergarten Treffs geblieben sein. Wir könnten so viel mehr bewirken.


    Nur müßten dann mal ALLE hier mitmachen :(

  • ^ In den anderen Städten herrrschen Preise, die man in Münchner Medien noch als Schreckensbild auf die Wand malt. Dazu kommt natürlich, dass es anscheinend weniger regulativer Gängelung gibt.


    Das vordringliche Problem ist aber nicht das Nicht-Schaffen der 100-Meter-Marke (auch in Düsseldorf bleiben die paar Projekte darüber, ohne Bürgerbegehren, auf dem Papier bzw. in der DAF-Datenbank). Das Problem sind die ständigen Vorstöße in die Richtung der unverdichteten Gartenstadt wie zuletzt hier von den Grünen berichtet. So wie ich die Aussagen im Unterforum verstehe, bleibt die gebaute Realität meist sehr nah an diesem Gartenstadt-Vorbild.

  • Ich denke, wir dürfen die Hochhausfrage mit Höhen über oder unter 100m nicht mit der Frage vermischen, wie dicht, wie grün, wie durchmischt etc. Wohnsiedlungen insgesamt gestaltet werden. Nebenbei bemerkt dürfte klar sein, dass wenn jemand eine hohe Dichte mit maximaler Grünfächenausbeute erreichen wollte, Wohnhochhäuser die einzige Lösung wären - das ist aber nichts neues und schon seit über 100 Jahren im Städtebau bekannt.


    Zum Thema bauen über 100m: Ich befürchte, es reicht nicht aus, dass Stadt und Investoren theoretisch über 100m bauen DÜRFEN. Sie tun es nicht, weil sie Konflikte scheuen, ob diese nun real sind oder eingebildet. Wenn es wirklich das Ziel wäre, Gebäude über 100m zu errichten, dann geht das nach meiner Einschätzung nur über eine Einmischung der Stadt. Zumindest auf den Arealen, wo sie Einfluss hat, z.B. auf den Ex-MVG-Arealen an der Westendstr. hätte sie sagen können, wir machen einen Wettbewerb mit der Vorgabe, dass ein, zwei oder drei (Wohn)türme mit über 150m Höhe entstehen. Dann würden die Architekten solche Entwürfe liefern und sich Investoren finden, die das bauen. Die Stadt (u.a. Elisabeth Merk und Dieter Reiter) müsste sich dann halt mit den BA's, der mitregierenden CSU und Teilen der SPD (Kronawitters Geister?) im Stadtrat rumschlagen, die auf die Barrikaden gehen, aber wie immer würde sich dann auch ein Kompromiss finden lassen oder eben nicht. Der letzte Punkt ist der entscheidende. Alle Beteiligten scheuen (nachvollziehbarerweise) den Konflikt und denken, besser wir bauen etwas, was wir einigermaßen durchbekommen, als ein jahrelanges Hickhack zu riskieren und dauernd Pläne ändern zu müssen etc. Am besten wäre vielleicht ein Präzedenzfall, der funktioniert, und an dem alle Beteiligten - die Verwaltung, die Investoren und die Bürger und vielleicht sogar die Nörgler im Rathaus - sehen, dass es eine attraktive und realistische Möglichkeit ist, so zu bauen, und dass das sehr wohl zu unserer Stadt passt. Aber dafür muss die Stadt sich einmischen, die Bauwirtschaft ist in München zu feige dafür.


    P.S. Übrigens sah so gestern Abend der Sonnenuntergang über München aus. Der Sonnenaufgang heute früh war nicht viel unspektakulärer. Selbst wenn man die Frage nach der Skyline und der genauen Höhe über oder unter 100 Meter beiseite ließe, wäre es doch ein hervorragendes Argument für Hochhäuser zu sagen, wir wollen, dass möglichst viele Einwohner dieser Stadt diesen Blick genießen können :)

  • Ein sagenhaftes Bild. Ich hatte ja letzten Do. das Glück, an diesem föhnigen Tag mit Windstärke 80-100km/h und 25Grad, auf dem techn. Rathaus gewesen zu sein.


    Auch ohne SU ist der Blick auf die Alpen ab ca. 50m Höhe einfach nur gigantisch.


    Bild: http://i68.tinypic.com/14xcb5j.jpg


    Bild: http://i64.tinypic.com/2z6thso.jpg


    Bild: http://i68.tinypic.com/35kilop.jpg


    Alle Bilder sind von mir.

  • ^^


    Warum müssen bei sinkender Bevölkerungszahl die Wohnungspreise auch sinken? Im Prinzip schrumpft die Einwohnerzahl in allen inneren Vierteln mehr oder weniger seit Jahren / Jahrzehnten. Trotzdem sind die Preise explodiert. Wenn München aktuell schrumpft, dann liegt es - Erhebungsprobleme ausgeschlossen - allein an der sich änderenden Bevölkerungsstruktur. Der Wohnraum wird schon viel zu oft nicht als Wohnraum genutzt sondern als reine Geldanlage - zum Teil sogar ohne jede Nutzung oder einer sehr geringen Nutzungsdichte. Sprich ein Investor wohnt mal sporadisch alle 2-3 Wochen für 3 Tage in seiner 100 Quadratmeter Wohnung.

  • Ja schon,
    Nur: Bei Geburtenüberschuss von ca 6500/Jahr müssen die Stadt etwa 20000
    Menschen verlassen haben, wohl kaum ins Umland, da hier die Wohnungsfertigstellungszahl sogar deutlich am sinken ist.

  • Ja, die Zahl der reinen Investorenhalden in München würde mich auch brennend interessieren. In Melbourne und Vancouver ist das so extrem geworden, dass spezielle Steuern für diese Fälle eingeführt wurden. Eine Wohnung kaufen und dann leerstehen lassen um sie später nach weiterer Preissteigerung wieder zu verkaufen sollte eigentlich verboten oder zumindest finanziell äußerst unangenehm gemacht werden.


    Die Bewohnungsrate von Stadtwohnungen könnte man über anonymisierte Strom- oder Wasserverbrauchsdaten ziemlich leicht evaluieren, schade, dass man darauf nicht wirklich Zugriff hat.

  • @Leerstand-Verbote usw.

    ^ Ideen von irgendwelchen Strafzahlungen für Wohnungen-Leerstände kommen hier und da immer wieder, doch sowas wäre mit gewaltiger Bürokratie verbunden - wie definiert man die minimale Bewohnung, wie kontrolliert man es? Muss man vor längerer Dienstreise die ETW verkaufen? (Und wohin dann mit den Sachen?)
    Jede leere Wohnung bedeutet durchaus finanzielle Nachteile für den Besitzer, die entgangene Miete - und das ist in München besonders viel.


    Mehr halte ich (ebenfalls öfters angeregt) von erhöhter Grundsteuer auf unbebaute Baugrundstücke - zumindest leichter zu handhaben.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • @Alle:


    Schaut euch mal die genaue Monatsentwicklung von Juni bis September an.


    https://www.muenchen.de/rathau…/Monatlicher-Bestand.html


    Dann erkennt ihr, dass der Rückgang ausschließlich bei der ausländischen Bevölkerung auftrat. Unter den Deutschen ist kein Rückgang bzw. naturgemäß im Monat September ein starker Anstieg zu verzeichnen.


    Ich habe der Stadt gestern eine Mail geschrieben, sie solle hierzu genauere Auskünfte erteilen. Ggf. handelt es sich hierbei um umverteilte / abgeschobene Flüchtlinge. Mal sehen, in vielen Monaten ich eine Antwort bekomme :D.


    Auf jeden Fall ist die Behauptung, dies könnte an Zweckentfremdung liegen, mehr als vage (Zahlen, Quellen?) und mit der obigen Statistik auch eher unwahrscheinlich.


    _____


    Jöran:


    Eine Wohnung kaufen und dann leerstehen lassen um sie später nach weiterer Preissteigerung wieder zu verkaufen sollte eigentlich verboten


    Zitat Bau-Lcfr:
    Ideen von irgendwelchen Strafzahlungen für Wohnungen-Leerstände kommen hier und da immer wieder


    Es ist verboten (läuft unter Zweckentfremdung) und wird neuerdings mit bis zu 500.000 Euro bestraft.


    https://www.muenchen.de/rathau…Wohnungsamt/bussgeld.html


    über anonymisierte Strom- oder Wasserverbrauchsdaten ziemlich leicht evaluieren, schade, dass man darauf nicht wirklich Zugriff hat.


    Da jeder Wohnung ein Stromzähler zugeordnet ist, und die SWM diese einmal im Jahr auch abliest bzw. eine eigene Ablesung fordert (ggf. über den Vermieter), ist zumindest in dieser Hinsicht, ohnehin eine breite Datenbank vorhanden. Bei Mieterwechsel steht meiner Erfahrung nach die SWM auch ziemlich schnell auf der Matte, wenn die Wohnung nicht innerhalb von drei Monaten wieder angemeldet wird.


    Bau-Lcfr:


    Eine Wohnung steht dann leer, wenn sie drei Monate nicht bewohnt wird.
    Falle jemand eine Dienstreise >3 Monate unternehmen möchte, so muss er sich dies genehmigen lassen, andernfalls ist es Zweckentfremdung. Die Kontrolle ist derzeit schwierig und oft auf aufmerksame Nachbarn angewiesen.


    Mehr halte ich (ebenfalls öfters angeregt) von erhöhter Grundsteuer auf unbebaute Baugrundstücke


    Wie viele unbebaute Grundstücke (d.h. die wirklich frei sind), auf denen Baurecht eingetragen ist, gibt es denn in München? Und wie viele davon gehören der Stadt selbst? Die Areale sind an vier Händen abzählbar.


    Ergänzung:


    Ein Problem sind auch Wohnungen / Häuser die derzeit gar nicht bewohnbar wären und ohne Nutzung vor sich hin vegetieren. Auch das zählt zur Zweckentfremdung (Verfall), wobei hier zumindest die Kontrolle sehr einfach ist, der Strafvollzug aber trotzdem verdammt schwierig bleibt. Das "Dönerhaus" ist so ein Fall. Der BA hat bereits einen Enteignungsantrag gestellt, da die Eigentümer nicht zu erreichen sind und ein Bauantrag für ein Hotel in einem Monat ausläuft.
    http://www.sueddeutsche.de/mue…n-den-leerstand-1.3715895

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()