Stadtgespräch Spezial: Günthersburghöfe und das große Ganze

  • Ich kann ja verstehen dass man sich über Klimafragen oder soziale Fragen einfach hinweg setzen will, weil man als Architekt sonst einfach nichts verdient. Die Gründe dafür sind jedoch hochegoistisch. Jo Franzke ist bei den Kleingärtnern schon ein Kultfigur , weil der arme Kerl sich für nichts zu schade ist.


    Vermutlich gehört es auch dazu den Klimawandel zu leugnen. Ist quasi normal, sonst kann man einpacken und Sandburgen bauen wie früher.


    Kleingärtner sind da eher eine soziale Spezie und gesellig zugleich.


    Mir fehlt hier ein echter Diskussionspartner, das Niveau extrem niedrig.


    Aber wie schädlich Monozentrismus ist, hat sogar die CSU in Petto.


    http://www.csu.de/aktuell/meld…l-2017/charta-von-berlin/


    Alle Menschen vom Land in die Städte zu holen, weil die Architekten daran verdienen, ist ein Irrweg, der sehr gefährlich ist.


    Keiner geht hier auf die Untersuchung von 2017 ein.


    Was kann verbessert werden daran? Lutz Katzschner gibt sogar Tipps in der Klimauntersuchung. Aber die will keiner hören hier. Nur Geld verdienen.

  • Mir fehlt hier ein echter Diskussionspartner, das Niveau extrem niedrig.


    Dann schlage ich vor Sie verlassen das Forum, damit ist allen geholfen.

  • Dann schlage ich vor Sie verlassen das Forum, damit ist allen geholfen.


    Das ist echt großes Kino hier.


    Ich plane und verkaufe seit 12 Jahren Photovoltaik und solarthermische Anlagen, ich denke es gibt hier auch etwas ökologische denkende Architekten, die sich mit Klimafragen auseinadersetzen und an meiner Erfahrung teilhaben könnten.


    Die jetzigen Planungen mit 15.000 Wohnungen halte ich für völlig überdimensioniert. Daher hatte ich alternative Planungen angeregt. Vielleicht gibt es ja einige Architekten, die einen alternativen Vorschlag machen mit 300 Wohnungen. Tipps in Sachen PV und Thermie geben ich gerne dazu.


    Aktuell geht dem Vogelsberg das Wasser aus, weil der Bedarf in Frankfurt enorm ist. Gibt es Architekten die Regenwasser nutzen, wenn es nicht um Trinkawsser geht?


    Sieht es Jemand kritisch hier, wenn das Wasser bei 15.000 Wohnungen nicht mehr versickern kann und einfach in tiefer gelegen Wohnungen stürtzt?


    Gibt es Jemanden, der das Projekt kritisch sieht in dieser Dimension?

  • Sofern nicht selbst Immobilienbesitzer schießen sich Leute wie Apfelbaum nur ins eigene Knie.


    Und selbst die Immobilienbesitzer schaden sich durch eine solche Verhinderungsstrategie.
    MaW: Auch als Immobilienbesitzer profitiert man davon, dass durch (qualitativ guten !) Neubau die Stadt insgesamt attraktiver und grösser wird.


    PS: Denkt an den Herrn Konzelmann (Ex-Präsident des Eigentümerverbandes)!
    Der hatte vor ca. 1 Jahr gefordert, der Grüngürtel müsse bzgl. Bebauung von guten Wohnungen komplett auf den Prüfstand.
    Konzelmann privat ist aber Besitzer einiger MFHs in bester Lage von Ffm (kann jedermann über das öffentliche Kataster selbst nachsehen). Nach der Logik der "Verhinderer" würde er sich als privater Vermieter durch weiteren Neubau in der Stadt selbst schaden. Konzelmanns Eintreten FÜR Neubau zeigt aber, dass dieses Argument nicht stimmen kann.


  • Aktuell geht dem Vogelsberg das Wasser aus, weil der Bedarf in Frankfurt enorm ist.


    Das ist Quatsch. Die Vergabe der Wasserrechte orientiert sich an den hydrogeologischen Gegebenheiten im Vogelsberg und wird permanent überwacht. Rund 1/3 des im Vogelsberg gewonnenen Grundwassers werden in Frankfurt verbraucht, 2/3 im restlichen Ballungsraum. Die erteilten Wasserrechte werden nur zu 63% ausgeschöpft. Seit 1990 sind sowohl die Fördermengen als auch die wasserrechtlichen Genehmigungen um durchschnittlich über 20 % zurückgegangen - sagt das Umweltministerium. Wassermäßig ist die Bevölkerungszunahme in Frankfurt um Umgebung jedenfalls kein Problem.


    Q

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung


  • Sieht es Jemand kritisch hier, wenn das Wasser bei 15.000 Wohnungen nicht mehr versickern kann und einfach in tiefer gelegen Wohnungen stürtzt?


    Die Frage der Versickerung oder Nichtversickerung infolge versiegelter Flächen hat nichts mit Trinkwasser zu tun, das nicht in Frankfurt gefördert wird, weil der Grundwasserkörper ohnehin nicht ergiebig genug ist. Die Versiegelung ist ein Problem für die Stadtentwässerung, die in der Tat ein Problem bekommen kann, wenn sie nicht mitwächst. Zur Schonung der Infrastruktur werden aber seit Jahren in den Neubaugebieten sog. Niederschlagswassersatzungen erlassen, die die Einleitung von Niederschlagswasser in die Kanalisation regulieren (Schmutz- und Niederschlagswasser trennen)


    Es gibt inzwischen stadtweit sechs solcher Satzungen, deren zentrale Regelung besagt:


    - Das auf den privaten Grundstücken anfallende Niederschlagswasser ist durch geeignete, möglichst naturnahe Bewirtschaftungsanlagen zu sammeln, zu erwerten, zu versickern, zu verdunsten und/oder gedrosselt abzuleiten.
    - Behandlungsbedürftiges Niederschlagswasser ist vorzubehandeln und darf ansonsten nicht den Bewirtschaftungsanlagen zugeführt werden.
    - Der Abfluss von Niederschlagswasser vom Grundstück ist auf 10 Liter pro Sekunde je Hektar Grundstücksfläche zu begrenzen.


    Es liegt nahe, dass die Planer längst schlauer sind, als Du ihnen zutraust.

  • ^


    Die Frage des Versickerung oder Nichtversickerung hat sehr wohl mit Trinkwasser zu tun, egal woher.
    Durch die Nichtversickerung gießen wir unseren Stadtwald mit Trinkwasser aus dem Vogelsberg.



    "Damit wird zum Beispiel der Grundwasserspiegel im Stadtwald laut der Gesellschaft Hessenwasser auf einem ökologisch verträglichen Niveau gehalten."



    http://www.fnp.de/lokales/fran…Region-aus;art675,2789098


    Die Planer sind jedenfalls nicht so schlau, die Probleme in den Griff zu bekommen. Sieht nicht so aus.


    Durch die Versiegelung, wie es bei den Güntherburghöfen passiert soll, wird es nicht besser. Die enormen Tiefgaragen, vermutlich geht es etliche Etage in die Tiefe unter allen Gebäuden, dadurch muss sicher der Grundwasserspiegel abgesenkt werden.


    Gießen kann man ja das angrenzende Eichwäldchen mit Wasser aus dem Vogelsberg. (oder den Güntherburgpark)


    Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege.

  • Raucher und Autos

    Zumindest zur Feinstaubbelastung möchte ich eine andere Ansicht in die Debatte einbringen.


    Halten wir mal fest, dass Kleingärten für die Allgemeinheit verantwortungslose Platzverschwendung sind. Ich würde sie nicht mal à la epizentrum umsiedeln, sondern grundsätzlich ersetzen. Nun soll es sich vor allem drehen, um was. Die einen sagen, es soll Grün für Grün entstehen, die anderen Wohnungen oder andere Bebauung. Ich denke, ein Kompromiss (z.B. 40:60-Ratio) kann sicherlich gefunden werden. Ich persönlich halte eher etwas wie 20:80 für besser, da Frankfurt meines Erachtens schon genug grün ist, doch nehmen wir einen wie auch immer gearteten Ratiokompromiss als gegeben hin.


    Nur: Als Bewohner des Gallus helfen mir diese Überlegungen recht wenig. Ich wohne an einer Seitenstraße zur Mainzer, und die Luftqualität ist grausam. Insbesondere nachts lässt es sich oft schlecht schlafen.


    Ich sehe dafür zwei Faktoren: Raucher und Autos. Aus meiner Sicht sollte jede Maßnahme, die zur Verringerung der Feinstaubbelastung dienen soll, diese zwei sowohl lobbymäßig als auch in der Größe relativ starke Gruppen betreffen.


    Warum werden Raucher und Autofahrer nicht strikter angegangen? Warum darf jeder fast überall auf der Straße rauchen, wo es doch längst bekannt ist, dass Passivrauchen schädlich ist. Ich würde es sogar als Körperverletzung definieren, wenn ich durch den Genuss anderer Menschen unmittelbar leide.


    Im Grunde gilt das gleiche für Autofahren. Gerade in Deutschland, in den Städten, in Frankfurt ist der öffentliche Verkehr gut ausgebaut. Klar, es geht mehr. Und ich würde mir wünschen, die Preise wären sozialer bis hin zu umsonst als allgemeine Steuer (welche sie schon zum Teil sind), aber trotzdem: Autofahren in der Stadt ist ein Privileg, gar ein Genuss verwöhnter Menschen, die bewusst oder auch unbewusst in Kauf nehmen, dass sie allen damit direkt schaden.


    Solange diese zwei Probleme nicht ernsthaft angegangen werden, ist jede Diskussion um den Wert von Grünem theoretischer Natur.

  • Solange diese zwei Probleme nicht ernsthaft angegangen werden, ist jede Diskussion um den Wert von Grünem theoretischer Natur.


    Dann müssten Sie die Autobahnen entfernen, z.B. die A661 die durch das geplante Ernst May Viertel geht. Dann müssten Sie den Riederwaldtunnel verhindern, der Verkehr aus ganz Europa anziehen wird. Auf den Autobahnen mitten durch das Ernst May Viertel darf ohne jegliche Plakette gefahren werden.


    Ich befürworte Ihre Idee die Autos zu entfernen. Doch wenn Sie das nicht schaffen, lassen Sie die 3000 Bäume an dieser neuralgischen Stelle bitte erstmal stehen , die noch dazu an der total verpesteten Friedberg Landstraße liegen.


    Also Verkehr weg, Autobahnen weg, A661 einhausen, dann können Sie die Grüne Lunge entfernen. Aber bis dahin lebt keiner mehr aus diesem Forum, so alt kann keiner werden bis das passiert. Die Günthersburghöfe sind leider ein kurzfristige Gefahr.


    Also bitte alles nach der Reihe. Keine voreiligen Feinstaubfilter entfernen, bevor nicht die Ursache des Feinstaubes entfernt ist.


    In 30 Jahren sind es vielleicht wirklich 42 Grad in Frankfurt und keiner denkt mehr über die Vermehrung von Beton nach.


    Die Bürgerinitiative bewegen natürlich auch viel.

  • Ja, Sie liegen falsch, Apfelbaum. Man kann in Frankfurt so viel Wasser versickern wie man will, das hat mit der Grundwasserentnahme im Vogelsberg nichts zu, denn das in Frankfurt förderbare Grundwasser reichte für die Versorgung der Bevölkerung nicht aus, etwa 15% unseres Trinkwasserbedarfs werden im Stadtwald gedeckt. Zur Schonung des Grundwasserspiegels im Stadtwald wird in großem Stil Mainwasser dort versickert. Auf die kuriose Idee, den Stadtwald mit Vogelsbergwasser zu gießen, ist außer Ihnen noch niemand gekommen.


    Selbst wenn man bei der Gründung der Gebäude im Ernst-May-Quartier Grundwasser absenken müsste, es wäre nur temporär und der Grundwasserspiegel würde nach Abschaltung der Wasserhaltung in kurzer Zeit wieder auf das vorherige Niveau ansteigen; das ist die jahrzehntelange Erfahrung aus dem U-Bahnbau, der früher mit massiver Grundwasserabsenkung einher ging. Und warum sollte es "etliche Etagen" Tiefgaragen geben? Wer sagt das? Selten gibt es mehr als eine oder zwei unterirdische Geschosse. Und ob deren Baugrubensohle überhaupt eine wasserführende Schicht erreicht, ist auch völlig ungewiss. Es gibt haufenweise Baustellen mit Tiefbau, die ohne Wasserhaltung auskommen.


    Selbst wenn im Fall von Wasserhaltung das Eichwäldchen bewässert werden müsste, würdeman das mit dem entnommenen Grundwasser tun.

  • ^


    "Insgesamt 20 Millionen Kubikmeter Wasser erhält die Stadt Frankfurt jährlich aus dem südwestlichen Vogelsberg. Damit wird zum Beispiel der Grundwasserspiegel im Stadtwald laut der Gesellschaft Hessenwasser auf einem ökologisch verträglichen Niveau gehalten. „Die Grundwasserneubildung funktioniert nicht wie vor 20 Jahren“, sagt Schaab. "


    Das steht aber hier. http://www.fnp.de/lokales/fran…Region-aus;art675,2789098


    Ich wiederhole „Die Grundwasserneubildung funktioniert nicht wie vor 20 Jahren“, sagt Schaab.


    Sind ihre Infos vielleicht 20 Jahre alt? und es hat sich inzwischen geändert?

  • Nein, da steht nicht, dass Vogelsbergwasser im Stadtwald versickert wird. Da steht, dass Frankfurt 20 Mio m³/a aus dem Vogelsberg erhält, das ist etwa die Hälfte des Frankfurter Verbauchs. Was man aus dem Vogelsberg und dem hessischen Ried erhält, muss nicht im Stadtwald gefördert werden. Die Schonung der Grundwasserresourcen dort ist eine mittelbare Folge des Wasserimports aus dem Vogelsberg. Schon Mitte der 80er Jahre wurden 10 Mio m³/a Mainwasser im Stadtwald versickert und über die Mainwasseraufbereitungsanlage in Goldstein wieder gefördert.

  • Es gibt inzwischen stadtweit sechs solcher Satzungen, deren zentrale Regelung besagt ... (Mod: Zitat gekürzt. Für den gesamten Text das blaue Quadrat anklicken.)


    Also was ich da vermisse ist die Nutzung des Regenwasser im Haus z. B. für die Toilettenspülung. Am Riedberg musste auf jedem Grundstück ein Regenwasserauffangbehältnis verbuddelt werden und bei Preisen von mittlerweile >6.000 €/qm Wohnfläche für Reihenhäuser kann ich nicht nachvollziehen warum da im Preis keine Regen-(Brauch)wasserversorgung drin ist. Antwort Bauträger: "es wurde im Bebauungsplan nicht gefordert"!


    Bis auf ein paar private Bauherren mit eigenem Architekt hängen da auch alle am für Bauträger günstigen und für den Verbraucher teuren Fernwärmenetz. Die, die die Möglichkeit hatten ein Grundstück zum Selbstbebau zu ergattern sind teilweise auf Erdwärme mit Tiefenbohrung ausgewischen. Auch hier wieder die Antwort Bauträger: "im Bebauungsplan....."!

  • zu #52:


    Ob Sie das Wasser aus dem Vogelsberg nun direkt trinken (bzw. das Klo runterspülen) oder in den Stadtwald kippen und dann wieder dort fördern für die Frankfurter, ist ja auch nicht wirklich ein Unterschied für das Grundwasser.


    Starkregenereignisse nehmen zu steht in der FNP. Eine Grüne Lunge mit 16 Hektar kann das gut verkraften, aufnehmen, verdunsten, für Kühlung sorgen.


    Ich bezweifle dass das inteligente Auffangsystem in den Güntherburghöfen das auch schaffen wird. Etliches wird einfach die Straßen runter laufen, verloren sein, dem Grundwasser nicht zugeführt wurde.


    Ein Problem mit der Grundwasserneubildung ist ja offensichtlich vorhanden, auch sonst würde es Schwab nicht sagen.


    Hinlänglich ist bekannt, dass Bebauung zu Überschwemmungen führt, das Land das Wasser nicht aufnehmen kann.


    Es aber dann auch wieder zu schnell verschwunden ist, einfach den Bach runter gelaufen ist.


    Die aktuellen Überschwemmungen in Houston sind offensichtlich menschengemacht.


    http://www.fr.de/politik/ueber…achtes-desaster-a-1341143


    Das Vertrauen in die Planer ist nicht sehr hoch.



    Ach und die Tiefgaragen, die Architekten habe es mir gesagt, mit der tiefen Tiefgarage.
    Wie wollen Sie dann die ganzen Autos unterbringen unter den Gebäuden? denn die Flächen sollen weiter für Bäume geeignet bleiben.
    Anderswo, z.B. Rathenauplatz können aus dem Grund keine wirklichen Bäume wachsen. Also muss es wohl in die Tiefe gehen.
    Nun wer eine Wohnung für 800.000 EUR kauft will seinen SUV irgendwo hinstellen können.

  • Also was ich da vermisse ist die Nutzung des Regenwasser im Haus z. B. für die Toilettenspülung.


    Also das Regenwasser aufzufangen und für die Toilettenspülung zu nutzen, wäre viel sinnvoller, als es nur aufzufangen.


    Freiflächen, wo das Wasser natürlich versickern kann, ist aber dennoch unabdingbar und daher sollte die 16 Hektar Grüne Lunge im Urzustand belassen werden.


    Wie man so schon sagt, Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, gilt auch für die Freifläche. Grundwasserneubildung sollte funktionieren. Klima sollte funktionieren.

  • Niederschlagsentwässerung

    Folgend mal ein bisschen was allgemeines zur Niederschlagsentwässerung:


    Grundsätzlich sind es weniger die technischen Möglichkeiten die eine Versickerung bei vielen Projekten verhindern als örtliche Probleme.


    So ist es technisch kein Problem eine Versickerung, sogar samt Vorbehandlung, unterhalb befestigter Flächen bzw. Unterkellerungen oder seitlich dieser vorzusehen.
    Selbst bei einem sehr hohen Versiegelungsgrad ist dies fast immer, sogar mit einer Brauchwasservorhaltung, möglich.


    Mögliche, häufige Probleme können nun aber sein:


    1. Hydrogeologie / Geologie
    - zu hoher Grundwasserstand (wobei es da auch technische Möglichkeiten gibt)
    - zu geringe Durchlässigkeit des Untergrundes
    - tiefreichende Auffüllungen (Versickerung dadurch ist gem. BBodSchG und WGH unzulässig)
    2. Politik
    - Anschluss und Benutzungszwang des Areals (Kanalnetzbetreiber braucht die Abflüsse z.B. für die Aufrechterhaltung der Gebührensituation oder um Mischwasserkanäle ausreichend betreiben zu können und stimmt deshalb einer Befreiung nicht zu)
    - Auflagen (können lokal deutlich jene der anerkannten Regeln der Technik oder Gesetzgebung überschreiten und machen eine eigentlich wirtschaftlich vertretbare Versickerung unwirtschaftlich)
    3. Wirtschaftlichkeit
    - Anschluss an das öffentliche Kanalnetz ist ohne oder mit kleinerer Retention möglich und dadurch deutlich preiswerter als eine Versickerung und Kommune fordert gleichzeitig nicht die Versickerung durch zu führen, wo diese möglich ist.


    Die unter 2. und 3. genannten Punkte kann man kurzfristig und einfach dadurch abstellen, indem die Kanalnetzbetreiber dazu angehalten sind, jene Bauherren vom Anschluss- und Benutzungszwang zu entlassen, welche dies wollen.
    Gleichzeitig müssen die Kommunen bei allen Neubauten die Versickerung mit Vorrang behandeln. Sollte diese aufgrund 1. nicht machbar sein, wären zur Entlastung der öffentlichen Kanäle Einleitbeschränkungen zu verhängen und großräumige Retentionsräume auf den privaten Grundstücken zu schaffen.
    Dies würde dann dazu führen, dass die Anschlussmengen an das öffentliche Netz punktuell irgendwann so gering sind, dass man auch im begrenzten Straßenraum die Möglichkeit hätte, trotz Zufluss von älterer Bebauung, eine dezentrale Versickerung vorzusehen.


    Dabei muss man aber auch berücksichtigen, dass auch auf unversiegelten Flächen nur ein geringer Anteil versickert. Der Großteil verdunstet oder bildet einen oberflächigen Abfluss, sodass Maßnahmen wie eine Dachbegrünung bzw. wasserdurchlässige Oberflächenbeläge in Ergänzung dazu ein wirksames Mittel sind.

  • Kein ökologisch gesonnener Bauherr wird gehindert, einen Brauchwasserkreislauf vorzusehen und aufgefangenes Regenwasser zu nutzen.


    Und was die Tiefgaragen angeht, nehmen wir mal ein Wohngebäude mit 2 Wohnungen á 100 m²/Etage, das macht eine BGF von rd. 250 m²/Etage; bei 5 Vollgeschossen ist das eine BGF von 1.250 m². Nehmen wir noch das Staffelgeschoss dazu und Rechnen der Einfachheit halber mit mit einer BGF von 1.500 m². Dann besteht nach der aktuellen Stellplatzsatzung in der Stellplatzzone I (Zone mit einfacher ÖV-Erschließung, hier entlang der SL 18) eine Herstellungspflicht von 0,8 Stellplätzen/100 m² BGF, macht beim Beispielsgebäude eine Herstellungspflicht von 12 Stellplätzen. In der Zone I müssen davon 70% hergestellt werden, macht aufgerundet 9 Stellplätze. Dafür brauche ich nicht "etliche Etagen" Tiefgeschoss. Eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen, was für eine TG nicht besonders viel ist, braucht eine Stellplatzfläche inkl. Fahrwege von 1.250 m² (man rechnet mit 25 m² für einen Stellplatz mit anteiliger Bewegungsfläche) und fasst den Bedarf für 9.000 m² BGF Wohnen, also für sechs Beispielshäuser. Die Zahl der Stellplätze kann noch weiter gesenkt werden, wenn eine bestimmte Anzahl von Stellplätzen (muss ausgehandelt werden) für Car-Sharing dauerhaft bereitsgehalten wird. Wo ist das Problem?

  • Kein ökologisch gesonnener Bauherr wird gehindert, einen Brauchwasserkreislauf vorzusehen und aufgefangenes Regenwasser zu nutzen.


    Bei der Firma mit Sitz in Jersey zählt der Gewinn durch den Verkauf der Wohnungen. Sonst nichts.


    Also sind es etwa 1000 bis 2000 Tiefgaragenplätze bei den 4000 neuen Bewohnern. Die Geäude sind teilweise höher als 8 Stöcke.


    Ein unabhängiger Klimagutachter müsste mal alle Projekte in Frankfurt berücksichtigen, auch das an der A5, jede Nachverdichtung im Gallus, Riederwald, Seckbach, was da abgeht ist teilweise nicht mehr normal.


    Frau Heilig (Grüne) will aus Frankfurt eine Art Paris machen.


    Und dann noch mal 100 Jahre die Zukunft gehen. Ich bin sicher die Empfehlung lautet kleinere Brötchen zu backen in Frankfurt ist besser als dem Größenwahn zu verfallen.


    Landflucht zu verhindern die wichtigste Aufgabe.

  • Zitat aktivhaus: Warum darf jeder fast überall auf der Straße rauchen, wo es doch längst bekannt ist, dass Passivrauchen schädlich ist.


    Ja, das frage ich mich auch immer wieder und genauso oft muss ich dann feststellen, dass es einfach keine Sau interessiert. Wobei, das Rauchverbot in Gaststätten ist immerhin schon ein gewaltiger Erfolg für dieses Land. Egal ob vor Eingängen, beim Autofahren, an Haltestellen oder sonst wo, Rauchen ist und bleibt die schädlichste Droge für Nichtkonsumenten. In Wohnungen grenzt Rauchen sogar schon an vorsätzliche Sachbeschädigung und Vernachlässigung der Mieterpflichten. Interessiert aber keinen. Der böse Vermieter darf ja nachher alles wieder auf eigene Kosten rauchfrei sanieren.
    Was mich wundert ist die Haltung der Regierung in Sachen Cannabis. Um Himmels Willen, die Legalisierung soll bloß verhindert werden (auf Rezept ok), aber etwas scheinheilig mutet es dann schon an, wenn Rauchen hier sowohl als Gesundheitsgefährdung als auch als Straßenvermüllung fast uneingeschränkt toleriert wird. Vermutlich sind zu viele Politiker einfach selbst nicht mehr vom Glimmstängel wegzubekommen.

  • Dabei muss man aber auch berücksichtigen, dass auch auf unversiegelten Flächen nur ein geringer Anteil versickert. Der Großteil verdunstet oder bildet einen oberflächigen Abfluss, sodass Maßnahmen wie eine Dachbegrünung bzw. wasserdurchlässige Oberflächenbeläge in Ergänzung dazu ein wirksames Mittel sind.


    Die Grüne Lunge ist geradezu prädestiniert die Wassermengen aufzunehmen und auch zu verdunsten.


    Auf Dächern können niemals Bäume dieser Dimension gedeihen.


    Wenn die Grundwasserversorgung in Frankfurt nicht mehr ok ist muss auf diese Baugebiete einfach verzichtet weren. Auch hier sollten unabhängige Gutachter alle Vorhaben hochrechnen und klare Empfehlungen aussprechen.


    Einfach so weitermachen geht nicht.


    Denkbar wären auf dem Gebiet kleinere Eifeltürme zu stellen, die auf Stelzen stehend die Ökologie weniger beeinflussen. Aber auch diese Menschen fordern Wasser.


    Die Fehler werden täglich wiederholt, durch schnelle Nachverdichtung. Das Wasser rinnt durch die enorme Versiegelung einfach den Bach runter. Entsrechende Techniken das zu verhindern sind nicht auf extreme Unwetter ausgelegt.


    Wenn die neue Altstadt mal absäuft, wäre das nur logisch. Stärkere Unwetter sind durch die Klimaerwärmung prognostiziert.


    Wir alle kennen die Bilder von Schlammlawienen, die sich ihren Weg suchen. Wasser will nach unten, wenn es nicht absorbiert und aufgenommen werden kann. Und die Ausmaße wieviel Wasser das sein kann, hat hier noch keiner.


    Also haltet genug Flächen vor, sonst geht es Euch wie den Menschen in Housten. Land unter.