Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

  • 2. Teil ...


    Bleibt also die Frage der Lustgartenseite. Auch vor dem "Besucher-Container" wurde Kleinpflaster verlegt:




    Blick über den Zaun:




    Zur Rampe hin wird zunehmend aufgefüllt, um eine plane Fläche anzulegen:




    © HarrySeidler

  • 3. Teil ...


    Die Rampe ist nun im Betonkern fertig gegossen und ausgeschalt. Zunächst der Blick von der Südseite, da diese Teilstücke - der Anschluss an die Rathausbrücke - zuletzt fertiggestellt wurden:



    Direkt daneben wird schon mit Stein verkleidet ...



    ... wie auch am nördlichen Gegenstück:



    Wechsel auf die Liebknechtbrücke. Hier ist bereits der Anschluss zur Brücke vollständig verkleidet worden:





    Auch an der Ufermauer wurde gearbeitet, hier liegen schon einige Schlusssteine auf:





    © HarrySeidler

  • Vielen Dank für die zahlreichen Fotos, HarrySeidler! Wenn das an der Nord- und Westseite so hochwertig und klassisch weitergeht wie an der Südseite, darf man mit der Platzgestaltung durchaus zufrieden sein. Fehlen nur noch die oben genannten Denkmäler und der historische Fassadenschmuck am Marstall:



    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

  • Auch von mir ein dickes Dankeschön an HarrySeidler für die sehr anschaulichen Bilder.


    Das gezeigte beschreibt genau das was ich oben verdeutlichen wollte.
    Bei der bisherigen Gestaltung sieht man schöne kleinteilige Abwechslung und das gefällt mir sehr.


    Es zeigt aber auch wie wichtig diese Abwechslungen in der Gestaltung sind um ein gelungenes Gesamtbild zu erzeugen.


    Bei den noch ausstehenden weit größeren Flächen braucht es gerade deshalb auch gewisse (dezente) strukturierte Auflockerungen ohne dabei an Mosaike zu denken.
    Aber lassen wir uns überraschen wie es wird, denn das bisher gezeigte läßt wirklich hoffen.



    Gruß, Jockel

  • Seit Wochen geht es bei der Schlossbaustelle, meinem Eindruck nach, eher gemächlich zu, daher erscheinen schon Kleinigkeiten erwähnenswert: Wie man anhand der Webcam der Südfassade erkennen kann, werden gerade Baucontainer verschoben, so dass an deren Stelle hoffentlich bald mit der südlichen Freiraumgestaltung begonnen werden kann.

    Einmal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • Ich finde es schade, dass die Pflasterungen der großen Flächen kein Muster erhalten haben. Es scheint nicht einmal Passé-Verband zu sein.
    Da hätte die ruhig etwas pompöser auffahren können und es wurde mMn etwas verpasst.

  • ^^ Es ist Passè-Verband, also das Kleinpflaster im 45° Winkel zu den andern Flächen, soweit ich das erkennen kann.



    ^ Ein Kaiserwappen? Wie einfallsreich...


    Meinst Du das Wappen derer, die man entweder zum Titel tragen musste oder die ihr Reich vor die Wand gefahren haben. Das ist doch unpassend. Und ansonsten gibt es genug Wappen am Schloss selbst.

  • Natürlich ist das Mosaikpflaster als Passé verlegt (wie übrigens laut dem Regelwerk für Straßenraumgestaltung der Berliner Innenstadt auch außerhalb des Schlossumfeldes). Und zwar sowohl auf der Südseite vor dem Staatsratsgebäude und der Hochschule für Musik ...



    ... als auch vor dem Informations-Container:



    © HarrySeidler

  • Zurück zur Spreeterrasse, von der man die Spree nicht sehen kann.


    Es klingt ein wenig nach einem Oxymoron bzw. eine contradictio in adiecto, aber in Berlin ist bekanntlich nichts unmöglich.


    Frau Lüscher gefällt's jedenfalls. Antwort auf die Frage, ob sie sich auf eine Spreeterrasse setzen würde, von der aus sie die Spree gar nicht sehen kann:
    "Selbstverständlich, denn der Ort bietet andere attraktive Aussichten auf benachbarte Sehenswürdigkeiten wie den Dom, den Fernsehturm, die Marienkirche und das Berliner Rathaus."


    Man könnte sich totlachen, wenn es nicht so zum Heulen wäre.


    https://www.bz-berlin.de/berli…man-die-spree-nicht-sehen

  • Der verlinkte Text ist für Deppen – in Stil und Inhalt. Die am Ende gestellte Frage ("Hat Gunnar Schupelius recht?") ist eine Beleidigung für denkende Zeitgenossen, die in der Lage sind, zwischen "Toll" und "Scheiße" eine Mannigfaltigkeit an differenzierten Urteilen zu entwickeln. Und Lüschers Aussage, dass man von der Terasse einen schönen Ausblick haben wird, auch wenn man nicht direkt auf die Spree blickt, ist weder zum Lachen noch zum Heulen, sondern schlicht richtig.

  • ^^ Wo ist das Problem? Dann soll man sich halt hinstellen.
    Ist halt das Sommerloch.


    Herr v. Boddien und Herr Schupelius scheinen auch nicht mehr genug zu tun zu haben, dass sie sich für ein so dämliches Foto hergeben...:nono:

  • ^ Es ist wirklich ein peinlicher Artikel.


    Da beschwert man sich also, dass in den Visualisierungen der Landschaftsarchitekten der Bevölkerung ein falsches Bild der Terrassen vermittelt wurde. Diese Aussage folgend, sollte man sich mal die Renderings des Fördervereins vornehmen.


    Die Bevölkerung mit bunten Bildchen füttern, kann jeder. Wir könnten auch eine Diskussion darüber führen, warum Boddiens Förderverein bildgewaltig für eine rekonstruierte Kuppel geworben hat – diese in Folge dessen errichtet wurde, dessen Nutzen als nicht zugänglicher Luftraum allerdings NULL ist.


    „Wie kam es zu dieser Panne?“ könnte man sich auch hier fragen.


    Zudem hocken die beiden Herren vor einer Mauer in Rohbauzustand (Fertighöhe ggf. rote Markierung im Bild) und opponieren mit der Unwahrheit, dass es sich um eine „graue“ „Betonmauer“ in der darstellten Höhe handelt – wohlwissend dass diese noch mit Sandstein bekleidet wird und der Bodenbelag mit Unterbau fehlt.


    Man hätte die Mauer also niedriger setzen und oben mit einem Geländer versehen können, ganz einfach. Rundherum haben alle Brücken über die Spree auch ein Geländer.


    Also alles „ganz einfach“ – die dummen Planer mal wieder.
    Wenn der mittlerweile betagte Herr Boddien in den „Spree-Terrassen“ vor einem Geländer einen Kaffee trinken möchte – er auf die Spree schaut, ihn aus Versehen die Zuckerdose durch das Geländer saust und auf den nächstbesten Kopf eines Touris schlägt, wer ist dann in der Haftung? Seine Haftpflicht etwa? Nein – die dummen Planer.


    Ich kann es vollkommen nachvollziehen, wenn man sich hier lieber ein Geländer wünscht, nur sollte man dann auch bedenken, dass ein Geländer ebenfalls der heutigen Bauordnung entsprechen muss und keine Möglichkeit zum Aufsteigen und Strangulieren bieten darf – die Geländerstäbe also sehr dicht stehen müssten. Wie das dann aussehen würde und ob der Blick hindurch wesentlich besser wäre, ist fraglich.


    Die durchaus schönen historischen Geländer auf der gegenüberliegenden Spreeseite und an manchen Brücken genießen Bestandsschutz. Hier besteht auch „nur“ die Gefahr in die Spree zu fallen und eben nicht einige Meter tief auf das Pflaster der unteren Terrasse aufzuschlagen.
    Zur Veranschaulichung seiner Meinung könnte Herr Boddien ja mal wieder ein Rendering aus dem Hut zaubern, indem das Geländer der gegenüberliegenden relativ neuen Rathausbrücke, statt der Mauer als Absturzsicherung der Terrasse dargestellt ist (aber bitte wieder mit den beiden hockenden Herren davor ;) ).


    Ich persönlich bin mir nicht sicher ob ich eine Mauer, oder ein Geländer bevorzugen würde. In beiden Fällen kommt es auf die Gestaltung an – und im jetzigen Stand der Ausführung, kann ich diese noch nicht bewerten.

  • Mir ist völlig schleierhaft was in meiner Heimatstadt noch wem irgendwie "peinlich" sein soll. Die BZ ist eine Boulevardzeitung uns solche Geschichten gehören zum Genre. Auch ist der Verweis auf die Betagheit von Herrn Boddien sicher kein entscheidendes Argument in einem Architekturforum sondern dummer Altersrassismus.


    Daß unter dem Geltungsbereich der Berliner Bauordnung auch ein schönes Gitter möglich gewesen wäre steht wohl außer Frage. Die Bauordnung regelt ja nur den die Höhe (hier 1,10 Meter), den Abstand der Gitterstäbe (maximal 20 cm) und daß sie nicht waagerecht sein dürfen (damit sie nocht als Kletterhilfe von Kindern genutzt werden). Mit dieser Regelung kann man moderne oder historische Gitter entwerfen und damit eine optisch transparente Absturzsicherung kreieren.


    Nicht mehr und nicht weniger ist ja von Herrn Boddien intendiert und diesen Einwurf finde ich nachvollziehbar. Allerdings würde die Spreeterrasse mit internationalen Reisegruppen auch voll, wenn man die Betonmauern auf zwei Meter erhöhen würde. Frau Lüscher wies ja darauf hin, daß man auch auf den Fernsehturm schauen könne - den sähe man auch dann.


    Warten wir einmal ab wie lange die Halbwertszeit der Ostfassade sein wird. An der Rathausbrücke ist ja schon alles mit Graffiti verziert. Diese Unsitte kann man aber nun wirklich nicht dem Freiflächenarchitekten anlasten.

  • ^Warum Du dich von meiner Äußerung eines „mittlerweile betagten“ Herrn Boddien persönlich angegriffen fühlst, bleibt Dir überlassen. "Betagt" ist kein Schimpfwort und wurde von mir in keinen beleidigenden Zusammenhang benutzt. Es sollte lediglich ein indirekter Verweis darauf sein, dass er seit Jahrzehnten DAS Gesicht eines Vereins ist, der aktuell noch um Spenden wirbt und dieses Gesicht sollte sich nicht mit den Halbwahrheiten der BZ auf solch peinlicher Art gemein machen.


    Was Herr Boddien und Herr Schupelius hier offensichtlich übereinstimmend machen, ist purer Populismus und dass hast Du im Falle des Herrn Schupelius ja auch selbst bestätigt.
    Hier wird postuliert, wie gut die Aussicht durch ein Stabgeländer hinweg auf die Spree doch wäre. Eine Argumentation damit zu begründen, dass eine Hand voll Menschen im Zentrum einer der Touri-Städte-Hotspots der Welt, seinen Kaffee sitzend mit eingeschränkter Aussicht genießen muss, kann bei besten Willen nicht erst gemeint sein.


    Wer sagt überhaupt, dass die Außenbestuhlung der „Spree-Terrassen“ direkt vor dieser Mauer platziert wird? In allen Darstellungen liegt diese unmittelbar vor der Ostfassade und von diesem Standort aus, hätte man ohnehin eine eingeschränkte Sicht mit Mauer und Geländer.


    Die meisten Aussichtspunkte besitzen Mauern als Absturzsicherung. Eine der bekanntesten Absturzsicherungen, ist sicherlich die vor dem Palais de Chaillot (in ähnlicher Terrassenfügung). Da würde niemand auf die Idee kommen sich zu beschweren, nur weil man den halben Eifelturm nicht mehr sieht, wenn man sich vor die Brüstungsmauer hocken möchte.


    Eine visuelle Gegenüberstellung beider Optionen würde die Diskussion versachlichen – darin ist der Förderverein unter Herrn Boddien bereits bei vielen weiteren Punkten in der Freiraumgestaltung geübt. Warum man es hier nicht macht, sollte bei dieser Augmentation nicht verwundern.

  • Was Du unter "Populismus" verstehst - ich halte das im Wortsinn nicht für etwas Falsches - bleibt Dir überlassen aber es gibt in dem ja keine "Halbwahrheiten" sondern einen völlig zutreffenden Sachverhalt. Man mag das wichtig finden oder nicht - aber es wahr ist die ganze Geschichte eben schon.


    Wenn Du das ganze so marginal findest gibt es ja auch keinen Grund sich hier so aufzuspulen sondern dann kannst Du dich ja in Ruhe den eigentlich wichtigen Dingen der Architekturwelt widmen.

  • Ala langjähriger Spender bin ich enttäuscht von Herrn von Boddien. Er macht sich gemein mit diversen dümmlichen, populistischen Argumenten.


    Und ich befürchte auch, dass die schwächelnde Entwicklung bei den Spenden damit zu tun hat. Mich zumindest motiviert so ein Foto und Bericht in der B.Z.,von dem ich normalerweise zum Glück gar keine Kenntniss erhalten hätte, nicht, noch mehr Geld zu spenden.


    Es ist Schade, dass es so gekommen ist. Die Leistung schmälert es nicht, aber das Ansehen der Person und des Projekts leidet unter solchen Aktionen.

  • Auch ich bin Spender und sehe es wie Baukörper. Die ganze Story ist hochnotpeinlich.


    Als ginge es bei der ganzen Ostfassade ums Kaffeetrinken. Und als als böte sich denen, die des Bohnenkaffees wegen ins Humboldt-Forum gehen, kein erhebender Blick, nur weil sie sich zur Brüstung begeben müssen, um aufs banale Wasser zu blicken. Mit oder ohne Brüstung schaut man doch mit Kirche, Rathaus und Fernsehturm auf eine ungewöhnlich eindrucksvolle Kulisse.


    Noch wichtiger ist für mich der Gegenschuss - nämlich auf die steinerne Einfassung des Ufers. Die Plastizität der natursteinverkleideten Mauer ergänzt doch wunderbar die Materialität der Ostfassade.

  • Wenn man die Gestaltung der Terrassenanlage, sowie die der Brüstungsmauer hinterfragt, finde ich das richtig und auch wichtig – aktuell leider nur viel zu spät und mit nicht treffenden Argumenten geführt. Politiker und Planer vorzuführen, um die eigene Meinung zu hoffieren, dass mag für die BZ noch verständlich sein - für Herrn Boddien, der mit dem Bauherrn eigentlich in einem Boot sitzt, nicht.

    Zuständig ist Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Weiß sie, was da passiert ist? Antwort: „Ja.“ Die Mauer sei gar nicht zu hoch, sondern immer so geplant gewesen.
    Q:
    BZ / Gunnar Schupelius – Mein Ärger


    Im Gegensatz zu den beiden Herren, hat auch hier Frau Lüscher schlichtweg Recht. Im Wettbewerbsergebnis von 2013 wurde die Mauer vom mittlerweile beauftragten Architekturbüro sogar auf 1,20m in einem Schnitt vermasst und für jeden Laien nachprüfbar veröffentlicht (Januar 2013). Q:https://www.competitionline.com/de/beitraege/62956
    Ebenso kann ich auf dieser Grundlage keine "Computersimulation" mit einer Mauer auf "Kniehöhe" erkennen. Im Jahre 2019 (6 1/2 Jahre später) glaubt man nun einen Planungsfehler ausgemacht zu haben.


    Was mich in Anbetracht dessen interessiert, ist eher die Höhe und Beschaffenheit der Ufermauer. Hier passen Lageplan, Visualisierung und Schnitt nicht ganz zusammen.
    Es könnte sogar sein, dass hier ein so ersehntes filigranes Geländer im historischen Gewand auf die Mauer kommt.
    Da ein solches Ufergeländer mit großer Wahrscheinlichkeit im Rampenbereich und auf der hier diskutierten Mauer nicht zulässig ist, wäre es auch aus gestalterischen Gesichtspunkten plausibel, warum man sich hier für eine Mauer und kein weiteres Geländer entschieden hat. Vielleicht sollte man einfach mal mit den Landschaftsarchitekten sprechen, als immer indirekt über sie – eventuell haben sie sich zu dieser „Panne“ ja wirklich was gedacht.