Bauprojekte am Gleisdreieck-Park + 'Urbane Mitte' (in Planung)

  • Beide Büros haben ihre Entwürfe mittlerweile auf ihren Websites veröffentlicht.


    Hier nochmal COBE bei Nacht:



    (C) COBE


    O&O




    (C) Ortner & Ortner


    O&O fällt auch nichts besseres mehr ein als das immergleiche Standardraster. Da ist die differenzierte Gestaltung von COBE fast schon wohltuend.

  • Hoffentlich wird der Entwurf von COBE (mit Verbesserungen) umgesetzt, die HH haben in dem Entwurf immerhin halbwegs interessante und transparente Glasfassaden (obwohl ich bezweifle, dass es am Ende so gut wie auf den Renderings aussieht). Dagegen ist mir unbegreiflich, wie der Entwurf von O&O unter den Gewinner-Entwürfen sein kann. Klotzig und ohne jeglichen Sinn für Harmonie. Die Baukörper einiger Gebäude auf die filigranen Träger zu setzen mag zwar eine nette Idee sein, würde aber zur leichter wirkenden Ästhetik des Entwurfes von COBE besser passen. Und was sollen beim mittleren Turm diese überbreiten Fenster im Sockelgeschoss? Die passen doch gar nicht doch gar nicht zu den restlichen Fenstern des Gebäudes?


    Ärgerlich ist auch, dass die Höhe der Gebäude auf höchstens 90m beschränkt wurde. Wenn man schon HH bauen lässt hätte man sich ruhig trauen können, etwas gewagtere (also höhere) Bauten zuzulassen. Berlin hat es irgendwie nicht mit richtigen HH.

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    Warum denn dieser Würfelhusten wo man sich doch hätte am viel abwechslungsreicheren Potsdamer Platz hätte orientieren können?


    Oder sind das nur Platzhalter und die eigentlichen Gebäude werden noch von verschiedenen Architekten entworfen?

  • COBE gefällt mir ausgesprochen gut. Die Unterschiedlichkeit der Fassaden gibt meiner Meinung nach den Ausschlag. Hat ein Bisschen was von Front de Seine in Paris. Insbesondere wenn man es mit dem Müll vergleicht der gerade in der Flottwellpromenade die ja die andere Parkseite begrenzt, hochgezogen wurde, spricht dieser Entwurf eine deutlich moderne Architektursprache.


    Front de Seine, Paris:


    https://upload.wikimedia.org/w…t_de_Seine_-_Paris_15.jpg

  • Jeder Milimeter der den Rechten Winkel verlässt steigert nunmal expotientiell die Euro pro Quadratmeter Baukosten. Aber der COBE Entwurf ist schonmal sehr gut, wird aber wahrscheinlich nicht so ausgefallen umgesetzt aus Kostengründen. Weswegen ich fast den O&O verstehen kann der resilenter gegen die Investoren-Streichungen ausfallen würde.

  • Der Cobe ist architektonisch gesehen in der Tat nicht so schlecht. Wenn der Entwurf ein Hochhaus in der Mitte aufweisen würde, das wenigstens 1/3 höher wäre als die übrigen, könnte ich damit ganz gut leben. Ein Hochhauscluster ohne Höhenausdifferenzierung wirkt aber einfach so unsäglich vorstädtisch. Ungleich schlimmer aber der O+O mit seinen öden aufgereihten gleichförmigen Schachteln, das hat was von einer germania-esken stadtfressenden Mega-Behörde aus den 60ern.

  • Der Entwurf von COBE ist wirklich gelungen. Im Bereich der Hochbahn kann man nur höher bauen. Wenn nicht alle Hochhäuser gleich aussehen wirkt das auch nicht langweilig. Es erinnert mich spontan an die Hochhäuser im Hansaviertel an der Stadtbahn entlang der Bartningallee.

  • Ich möchte der Diskussion hier keine Hürden aufbauen, aber doch zu berücksichtigen geben, dass es sich hier um einen städtebaulichen Ideenwettbewerb, nicht um einen architektonischen Realisierungswettbewerb handelt. Einer der Entwürfe soll Grundlage des B-Plans werden, danach erst beginnt die eigentliche Gebäudeplanung. Weder stehen bereits konkrete Nutzungen fest noch die Architekturen der Gebäude. Hier ist noch viel Bewegung drin; das, was am Ende realisiert werden wird, hat mit den hier gezeigten Grafiken vermutlich so viel zu tun wie der realisierte Potsdamer Platz mit dem Masterplan von Hilmer & Sattler.

  • Ich denke, als positiv kann man die Wahrscheinlichkeit einer relativ raschen Bebauung einstufen. Anders als in vielen anderen größeren Projekten scheint mir hier die Umsetzbarkeit relativ sicher in den nächsten zwei bis drei Jahren.


    Die Entwürfe selbst sind okay, werden aber wie üblich noch - egal wer nun gewinnt - angepasst und dementsprechend wie meist auch langweiliger.


    O & O ist ziemlich enttäuschend, fünf Klötze die ziemlich uninspiriert erscheinen. Cobe mit den fünf schlankeren Türmen erscheint mir für dieses doch recht enge Areal geeigneter.
    Ebenso denke ich wird ein reizvoller Kontrast entstehen den renovierten alten Gleisdreieck Bahnhof inmitten der neuer Bauten zu erleben.

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    Genau das ist aber der springende Punkt, die Cobe Entwürfe sind nur Quadratisch gleichgroße Volumen, die Variabel gestaltet werden müssen damit sie gut ausssehen. Der O&O Entwurf hat wenigstens schon divergierende Kubatoren die ordentlich gestaltet Abwechslungsreicher sind.
    Weswegen O&O es auch realistischer, denn weniger Detailiert dargestellt hat. Hinzu kommt die höhere Wirtschaftlichkeit der niedrigeren Volumen.

  • ^ Ich finde beide Entwürfe städtebaulich ansprechend und architektonisch mittelprächtig. Nachdem ich mir die Bilder auf der Projektseite angeschaut habe, möchte ich eine Lanze für O&O brechen. Dem Modellfoto ist nämlich dreierlei zu entnehmen:


    1. Es handelt sich bei den Hochhäusern nicht um Quader, sondern um Trapezoide, die alle einen anderen Grundriss, eine andere Ausrichtung und eine – bei aller Gemeinsamkeit – eigene Fassadenstruktur besitzen.
    2. Vertikal sind sie in drei Zonen unterteilt: Eine Sockelzone, die wohl die Backsteinarchitektur der Umgebung spiegeln soll, eine "Luftzone" mit viel Glas, die auf diagonal angeordneten Stelzen ruhen – wie die Fassade des 50Hertz-Baus am Hauptbahnhof –, und schließlich die Hochhauszone, von der sich nicht sagen lässt, wie die Fassaden beschaffen sein werden.
    3. Besagte Sockelzone nimmt vielmehr Raum ein als die Hochhäuser und vermittelt zwischen Bestand und Neubau. Vor allem rund um den U-Bahnhof und entlang des Verbindungsweges zwischen den Parkabschnitten bietet der Entwurf einiges Potential für (leider vermutlich kettengebundene) Kneipen, Cafés, Restaurants, etc.


    Vor allem letzteres finde ich besser gelöst als beim COBE-Entwurf. Bei diesem hat man es tatsächlich mit Quadern zu tun, die sich zwar dem Grundstück selbst anpassen, weniger aber dem Bestand. Der Vorteil von COBE ist die (im Rendering allerdings durch Farbe übertriebene) Abwechslung zwischen den Fassaden.


    Leben kann ich mit beidem, mehr anfangen tatsächlich mit O&O.

  • Finde beide Studien gut

    O&O:


    + sichtbare Aufständerung der Hochhäuser
    + verbindender Sockelbau von jeweils zwei Hochbauten.
    + Ähnlichkeit der Kubatur und der Fassadengestaltung
    + geringe Höhe wird durch ein mehr an horizontaler Ausdehnung wettgemacht, dadurch mehr Präsenz


    weniger gut gefällt mir bei O&O.


    Die Anordnung der Hochbauten im Baufeld



    Cobe


    + Anordnung der Hochbauten im Baufeld
    + nur fünf Hochhäuser, was m.E. der Optik zuträglicher ist
    + Kubatur der Häuser und Ähnlichkeit der Kubatur der Hochbauten



    ... Tower Maranháo schrieb es bereits. Mit einem höheren Turm würde der Cobe Entwurf noch besser rüberkomnmen. Der mittlere Turm der Dreierreihe würde sich m.E. dazu am besten eignen.


    Hier ein m.E. sehr schönes Beispiel eines Dreigespann mit fast identischer Grundform / Aussengestaltung. Die Society Hill Towers ( 32 Stockwerke / Wohnnutzung ).



    Society Hill Towers by Kleist Berlin, auf Flickr

  • Es fehlen für mich die Darstellungen des Straßenniveaus um den Anspruch an eine URBANE MITTE beurteilen zu können. Offensichtlich ist die Planung auf Fernwirkung von der Parkseite oder aus der Vogelperspektive angelegt. Urbanität entsteht nicht durch eine Ansammlung von kleinen Hochhäusern entlang einer Bahntrasse, weder in Post Sixties look noch in trendiger Schütteloptik. Die Fischer Insel geht kaum mittiger, hat viele Hochäuser, eine hohe Dichte ist dabei aber eine der am wenigst urbane Orte in Berlin.
    Die urbane Stadt wird aus der Fußgängerperspektive wahrgenommen. Da geht es um Begriffe wie Stadraum, Straßen und Plätze mit Aufenthaltsqualität. Und um Materialität. Dass es dann auch noch Hochhäuser gibt um Fläche zu generieren ist sekundär.
    Und wenn man sich schon vom Retrostil der Late Moderns inspirieren lässt, wieso dann nicht noch ein paar Jahre weiter zurückgeguckt und hohe Häuser gebaut statt Hochäuser:
    https://it.wikipedia.org/wiki/Torre_Snia_Viscosa

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  • Hier ein m.E. sehr schönes Beispiel eines Dreigespann mit fast identischer Grundform / Aussengestaltung. Die Society Hill Towers ( 32 Stockwerke / Wohnnutzung ).


    Wäre gut, wenn du noch angeben würdest, in welcher Stadt sich dieses Hochhaus-Ensemble befindet. Danke im Voraus. :)

  • Ausstellung Wettbewerbsergebnisse

    Offenbar war ausser mir keiner bei der Präsentation der Wettbewerbsergebnisse (dreitägige Ausstellung in der Ladehalle des Technikmuseums) Soll ich hier mal ein paar Bilder von den anderen Entwürfen einstellen?