"Stadt ohne Wahrzeichen"

  • Zitat von allday

    Stativision


    Berlin hat nur einen Fluss - München auch -
    Aber Hamburg hat die Fleete Kanäle, die Alster binnen u buten und auch noch Hafen und Elbe - WASSER SATT - das mag ein Grund sein, dass es eher keine Brunnen gibt.
    Das man das Kapitel in der tat vernachlässigt hat, denn auch dort wo man nicht nah am Wasser ist, gibt es keine Brunnen. Lediglich in Niendorf am Tibarg, dort gibt und gab es welche.
    UND, auch im Hafen - am Fischmarkt hoch zur Hochstraße , da steht auch ein uraltes Ding.


    berlin hat nicht nur der spree sondern auch der havel :D

  • Zitat von tobert

    womit du sicherlich die olympiade und nicht den abbrennenden turm meinst :D:D


    Volltreffer. Das mit dem Turm hatte ich noch nicht gelesen.

  • In der Tat gibt es in Hamburg nur wenige Plätze, die mit Brunnen, kleinen und mittleren Denkmälern und gepflegten Grünanlagen geschmückt sind. Das Fehlen von Brunnen und Wasserspielen ist mir sofort negativ aufgefallen, als ich vor Jahren neu nach Hamburg kam. Trotzdem ist die Stadt durch die vielen Wasserflächen und Parks ausgesprochen schön.


    Wenn man lokalen Künstlern eine Chance, einige Anregungen und die nötigen Mittel geben würde, könnte man in Kürze viele trostlose Plätze ansprechend umgestalten. Im Grunde liegen viele Ideen auf der Hand. Das Tor zur Welt ist solch eine fantastische Chance. Hamburg hat kein Siegestor oder dergleichen. Warum lässt sich kein Tor zur Welt errichten, vielleicht nicht gerade aus Containern, sondern massiv aus Stein und an markanter Stelle und durchaus monumental?
    Kann nicht mal jemand ein stattliches Tor-zur-Welt auf den Horner Kreisel rendern?

  • Also als ich in Hamburg war ist mir aufgefallen, dass Hamburg (in Vergleich zu Muenchen) eindeutig weniger alte Prunkbauten hat.
    Das erklaer ich mir damit, dass Muenchen in Vergleich zu Hamburg
    lange Zeit eine Hauptstadt war
    => Alte Regierungs und Verwaltungsgebaeude
    ausserdem hatte Muenchen eine Stadtmauer
    => Tore
    ausserdem war Muenchen Koenigsstadt
    => Schloss und diverse koenigliche Prunkbauten


    Ich will hier nun keinen pauschalen Muenchen Hamburg vergleich machen, Hamburg hat viel zu bieten und ist eine interessante Stadt. Aber in dem einem Punkt von alten Prunkbauten hat Hamburg eindeutig rech wenig (jedenfalls so fern ich sie kenne), finde ich.

  • ...ich würde wohl eher sagen, das münchen im 2. weltkrieg nicht in grund und boden gebombt wurde wie hamburg... :nono:

  • Die genauen Zerstoerungsraten der dt Staedte kenne ich nicht. Gibt es
    Bilder von tollen Prunkbauten in Hamburg von vor dem Krieg, die nicht mehr wiederaufgebaut wurden? Wuerde mich interessieren, was es da in Hamburg noch gegeben hat.

  • hamburg besaß zwar keine paläste oder prachtbauten, jedoch eine mehr als wunderschöne architektur und altstadt die fast komplett zerstört wurde, so dass nach dem krieg kaum noch etwas von fachwerk oder jugendstil zu sehen war...auch gotische bauwerke(die eigentlich viel jünger waren als die gotik) wie z.B. die nikolaikirche hamburgs ehemalige bürgerkirche nr.#1 wurden fast überall zerstört. heute ist nur noch flecken-weise wirklich ALTE architektur zu finden-außer in einigen stadtteilen, welche das inferno verschonte. äußere stadtteile sind zu jung, als dass sie überhaupt altes in großen dimensionen wie schlösser oder palais bieten könnten-lediglich einige gutshäuser usw kann man hier draußen noch finden. :daumen:

  • Lugpaj, Hamburg hatte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine Stadtmauer. Laut dieser Quelle hatte Hamburg sogar die größte Festung Europas. Man merkt das auch an den Namen von Straßen, Parks und einzelnen Stadtteilen (Beispiele: Neuer Wall, Wallanlagen, Sternschanze). Und wenn man sich den Plan der Innenstadt anschaut, kann man sehr schnell vermuten, wo die Befestigungen standen. Im 19. Jahrhundert entschied man sich allerdings, alle Befestigungen abzubauen, weil sie einfach nicht mehr benötigt wurden (und vermutlich die Expansion der Stadt behinderten).


    Hamburg anno 1653


    Warum Hamburg nun nicht so viele prunkvolle Verwaltungsgebäude hat, lässt sich so erklären:
    Seit Beginn der Hansezeit (wenn nicht schon etwas früher) war und ist Hamburg ein bürgerlich-republikanischer Stadtstaat. In manchen Epochen sogar mit der Souveränität eines unabhängigen Staates (wie Singapur heutzutage). Es fehlt also eine monarchische Epoche, die Hamburg entscheidend hätte prägen können (die paar Gebäude aus dem Kaiserreich - z.B. das Rathaus - sind zwar prunkvoll, aber sehen dennoch nicht monarchisch aus.)
    Zu Beginn der hamburgischen Geschichte war Hamburg Bischofsitz (um den Norden zu missionieren), aufgrund mehrerer Plünderungen und Brandschatzungen durch die Sachsen(?) verlor Hamburg den Sitz an Bremen.
    Im Jahre 1842 gab es den Großen Hamburger Brand. Große Teile der damaligen Stadt wurden zerstört (darunter das alte mittelalterliche Rathaus und die mittelalterliche Nikolaikirche).
    Im 2. Weltkrieg wurde Hamburg dann aufgrund seiner kriegswirtschaftlichen Bedeutung von den Allierten bombardiert ("Operation Gomorrha", auch "Hamburger Feuersturm" genannt). Was den Hamburger Brand noch überstand, wurde also im 2. Weltkrieg plattgemacht. Wenn ich richtig liege, waren innerhalb von zwei Nächten über eine Million Menschen obdachlos.
    Du siehst, unter diesen Umständen ist es eigentlich kein Wunder, dass nicht so viel prunkvolles übriggeblieben ist. ;)

  • Zitat von goschio1

    Der Lighthouse Tower (ca 300m) wäre auf jeden Fall eine markante Landmark für Hamburg geworden. Ganz zu Schweigen von der positiven Symbolik.
    Schade, dass er nicht gebaut wird.


    Bilder:
    http://joerg-hempel.com/gallery/A1106/A_1106_43


    Tja, der Teherani wollte ja nicht den Standort (weiter nach Osten an die Elbbrücken) für das Gebäude verlegen. Hätte die Realisierungschancen stark erhöht. So wurde der Turm abgelehnt, weil er die historische Kirchensilhouette beeinträchtigt hätte.

  • Zitat von DiggerD21

    Lugpaj, Hamburg hatte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine Stadtmauer. Laut dieser Quelle hatte Hamburg sogar die größte Festung Europas. Man merkt das auch an den Namen von Straßen, Parks und einzelnen Stadtteilen (Beispiele: Neuer Wall, Wallanlagen, Sternschanze). Und wenn man sich den Plan der Innenstadt anschaut, kann man sehr schnell vermuten, wo die Befestigungen standen. Im 19. Jahrhundert entschied man sich allerdings, alle Befestigungen abzubauen, weil sie einfach nicht mehr benötigt wurden (und vermutlich die Expansion der Stadt behinderten).


    Hamburg anno 1653


    Wow, sehr beeindruckende Anlage, sehr sehr schade, dass davon nichts mehr uebrig ist. Sorry fuer meinen nicht-recherierten Schnellschluss und vielen Dank fuer die Aufklaerung.

  • Zitat von DiggerD21

    Tja, der Teherani wollte ja nicht den Standort (weiter nach Osten an die Elbbrücken) für das Gebäude verlegen. Hätte die Realisierungschancen stark erhöht. So wurde der Turm abgelehnt, weil er die historische Kirchensilhouette beeinträchtigt hätte.


    Ist ja auch eine Eselei den hübschen Turm aus der stadtnahen Lage zu verbannen. Da kann ich den Teherani gut verstehen.
    Gar nicht verstehen kann ich den Quatsch mit den Kirchtürmen. Sind denn nun alle durchgeknallt und halten die handvoll Kirchtüme für so elementar wichtig? Messen wir da einer veralteten und sich architektonisch verewigten Institution nicht reichlich viel städtebauliches Gewicht bei? Das übersteigt meinen armen kleinen Verstand. :nono:

  • Zitat von darwin

    Ist ja auch eine Eselei den hübschen Turm aus der stadtnahen Lage zu verbannen. Da kann ich den Teherani gut verstehen.
    Gar nicht verstehen kann ich den Quatsch mit den Kirchtürmen. Sind denn nun alle durchgeknallt und halten die handvoll Kirchtüme für so elementar wichtig? Messen wir da einer veralteten und sich architektonisch verewigten Institution nicht reichlich viel städtebauliches Gewicht bei? Das übersteigt meinen armen kleinen Verstand. :nono:



    ...Also bitte ja??? :nono:
    als großer hochhausbeführworter muss ich jenen eben geschriebenen post leider doch ziemlich verurteilen...
    die legendäre kirchensilhouette, für die hamburg schon immer berühmt war, und welche beim blick von der lombardsbrücke einen solch herrlichen anblick bietet, mit irgendwelchen hochhausprojekten, so schön sie auch seien, zu verbauen, ist meiner meinung nach nahezu eine straftat! gerade der ungestöhrte blick über die 8 stockwerke hohe innenstadt auf die mächtigen hauptkirchen ist ein typisches merkmal hamburgs, welches zumindest im innenstadtbereich UNBEDINGT erhalten bleiben sollte!!!
    außerhalb dieser zone beführworte ich JEDES projekt, aber bitte nicht hier! und 90 prozent aller hamburger denken nunmal ebenso-von den übrigen 10 prozent ist es 5 vermutlich einfach egal :D ...


    http://lexikon.eventax.de/medi…fernstieg_(1890-1900).jpg
    bildquelle


    http://www.tanimola.de/zoom_hp…ndungsbr_wasser_gross.jpg
    bildquelle


    http://kulturserver-hamburg.de…ngfernstieg_im_advent.jpg
    bildquelle



    -diesen anblich mit hochhäusern zu verbauen??? :confused:
    nein danke!

  • Zitat von goschio1

    Würde lieber Hochhäuser sehen als diese Kirchen.


    Großstädte mit Hochhausskylines im Zentrum gibt es doch wie Sand am Meer (nur nicht in Europa)!

  • Nun frage ich mich, ob ein ästhetisch gestaltetes Hochhaus wie der Lighthouse Tower tatsächlich dieses Bild gestört hätte? Das Gebäude stände im Hintergrund und würde die bisherige An- oder Aussicht nicht behindern, sondern einen modernen Akzent hinzufügen.
    Der sorgfältige bedachte Kombination von Alt und Neu macht eine Stadt erst interessant.
    Im übrigen sprechen wir also nur über diesen einen Postkarten-Blickwinkel? Andere Betrachtunswinkel zeigen ein ganz anderes Bild. Und deshalb ist der Turm gescheitert?

  • Ist denn euch so eine HH-Skyline wie Ffm so existenziell wichtig, oder ist es nicht doch besser, bei einem altehrwürdigen Kirchturm-Horizont zu bleiben? Denn wenn erst einmal der Stein ins Rollen gebracht worden ist beim HH-Bau, dann kann das sehr schnell dazu führen, dass so eine Stadt ihr Gesicht verliert, wenngleich das garantiert nicht so schlimm enden wird wie in China.

  • Also ich persönlich begrüße es sogar, dass die Innenstadt hochhausfrei bleiben wird!
    ber die maximale Bauhöhe von rund 60m sorgt dafür, dass die Innenstadt mit sinnlosen "Groundscrapern" aller Deutscher Ring zu geknallt wird!
    Was wirklich bedauerlich ist. :mad: