Marstall - neues Nutzungskonzept [in Schwebe]

  • Die Ergebnisse sind unter dieser Adresse zu finden.
    http://www.stbam1.bayern.de/im…rbe/ergebnisprotokoll.zip


    Am ehesten würde mir dieser Entwurf gefallen. Nicht gerade wegen dem Erweiterungsbau, sondern weil in diesem Entwurf die erhaltenen Teile des Klenzebaus erhalten bleiben, die Verbindung zum Neubau über den Hintereingang erfflgt (uns so keine neue Öffnungen in das Denkmal gebaut werden) und hier die viel zu niedrige Nackriegs-Betondecke verschwindet.
    http://denkmaeler-muenchen.de/temp/200710/Clipboard02.jpg


    Leider beinhaltet nur einer der Entwurfe den Vorschlag wenigstens Teile des Werkstatttrakts des Nationaltheaters abzureisen und so wieder die Allerheiligenhofkirche zu einem Bestandteil des Martsallplatzes zu machen.

  • Danke fuer den Link zu den ganzen Ergebnissen der Ausschreibung. Das ist wirklich eine anschauenswerte Datei. Unglaublich, wie viele bei der Ausschreibung mitgemacht haben und teilweise sind ja wirklich spetakulaere Entwuerfe, sowie ueble Verbrechen dabei.

  • Laut SZ könnte das Projekt "Konzertsaal hinter dem Marstall" durch die neue Regierung um Seehofer wiederbelebt werden. Allerdings fehlt in Bayern momentan eigentlich das Geld für solche Späße. Quelle: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/793/455469/text/


    Hier noch einmal die Ansichten des Siegerentwurfs von Schultes/Frank; der Marstall selbst (derzeit Bühnenarchiv von Oper und Residenztheater) würde nach diesem Entwurf zum Foyer umgebaut:





    Quelle der Bilder: "Konzertsaal Marstall" e.V., Prof. Dr. Kurt Faltlhauser, c/o Konzertsaal Marstall e.V., Marsstr. 46, D-80335 München http://www.konzertsaal-marstall.de/11.html


    Weitere Informationen:
    http://www.konzertsaal-marstall.de/11.html
    http://www.schultes-architekten.de/

  • Das ist mal wirklich ein tolles Innenstadt-Projekt, nur schade, dass der Bau etwas versteckt läge. Dennoch wäre er ein architektonisch interessanter, moderner Akzent für die klassische und sehr schöne Ecke um die Maximilianstraße. Der Marstallplatz bekäme durch die Revitalisierung des Marstalls insgesamt ev. ziemlichen Glamour.
    120 Mio. EURO sind aber natürlich schon eine Menge Holz, selbst in Bayern.

  • An sich gesehen ein schönes Projekt. Aber dabei würde leider die historische (rekonstruierte?) Ostfassade des Klenze-Baus Marstall/Hoftreitschule zerstört - oder zumindest zugemauert.

  • Nach den obigen Plänen sieht es meine ich nicht nach "zerstören" oder "zumauern" aus (wer macht denn sowas/Denkmalschutz?).
    Ich tippe darauf, dass es zwischen Alt- und Anbau eine zentrale Verbindung gäbe. Durch die Glasfassade des Anbaus hindurch bliebe die Ostfassade des Altbaus weiterhin sichtbar, vom Inneren des Anbaus.

  • marstall

    Ja wenn die Fassade dann drinnnen im Neubau integrietr wird wäre das natürlich schon wieder sehr cool
    Ähniches macht ja Foster zum Teil mit der Lenbachhaus-Fassade

  • Laut dem Ergebnisprotokoll des Wettbewerbes wird zwischen Alt- und Neubau ein kleiner Spalt entstehen, der verglast ist. Durch diesen wird die Ostfassade sichtbar. Neben dem bestehend Portal im Osten (z. Zt. aufs hässlichste zubetoniert!) soll es laut dem dort angefügten Plan im Osten zehn kleinere Durchgänge geben, die neugeschaffen werden müssen. Postiv ist an disem Entwurf, das bislang das äußere des Klenzebaues bis auf die besagten Durchgänge im Osten nichts verändert wird. Andere Entwürfe sahen u.a. eine Aufstockung vor.
    Das Ostportal des Marstalles:


    Sollte der Konzertsaal wirklich kommen wäre das eine Aufwertung für den Marstallplatz, der zur Zeit vor allem als Parkplatz dient.

    Noch wichtiger für den Platz wäre aber in meinen Augen die Freistellung der Ostfassade der Residenz, also Abriss des Magazinbaus des Nationaltheaters und des spanischen Kulturinstitute. Beide sind zwar wirklich sehr angepasste Bauten, sie verstellen aber die Sicht auf Klenzes Allerheiligenhofkirche und den Apothekertrakt.
    Die Ostfassade der Residenz heute:


    Dahinter versteckt sich die originale Fassade (leider wirklich nu Fassade, dahinter ist leider alles modern) von Klenze:


    Auch müsste der Platz aufgelockert werden, als evt. Teilbegrünung oder Kunstwerke oder ein Brunnen errichtet werden.

  • Angesichts des städtebaulichen KO´s des gesamten Areals mit Fortführung des niedergeschlagenen Stadtraumes gegen Osten ist es auch schon egal. Viel Spass beim rumdoktern !

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  • Dennoch wäre er ein architektonisch interessanter, moderner Akzent für die klassische und sehr schöne Ecke um die Maximilianstraße.


    Bei meinem Besuch in München neulich fand ich dem Marstall schon von "modernen Akzenten" links und rechts erdrückt und sehr verloren wirkend. Für sich genommen an einem komplett historischen Ort wäre das Projekt sicher sehr interessant, so ist es eher der Overkill für den Marstall.

  • ^^ Sehr diplomatisch ausgedrückt.


    Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind wirklich atemberaubend ! Nachdem ein "genialer" Städtebauer ja die Westseite des Marstalls in sein Nordgebäude hat flüchten lassen, andere wiederrum die Probebühne der Oper irgendwo hingestellt haben, so kam das nächste Genie und entwickelte ein für die Öffentlichkeit ungemein wichtiges Programm, einen Konzertsaal auf den "bebaubaren Flächen" auf der Ostseite ! Angesichts der Überlagerung solcher Intelligenzen ist es auch nicht verwunderlich, dass keiner der Wettbewerbsteilnehmer es geschafft hat, den westlichen Platz zum Platz für ein oberirdisches Gebäude zu machen und damit diesem "konfliktreichen" , architektonischen Treiben auf diesem Schlachtfeld der Architekturphilosophien ein Ende zu setzen.

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  • Ernsthaft, die Firma "Jaguar" gibt es schon lange nicht mehr, nur der Name wurde immer wieder verkauft.


    Aber zurück zum Thema. Wie oben schon erwähnt, hätte ich den architektonisch zerfallenen Westplatz aufgegeben und ihn statt dessen in einem öffentlichen Gebäude formuliert. Dieses hätte ich bis in den Hof des Nordgebäudes reichen lassen. Die Haupterschließung wäre über den Marstall erfolgt. Dort hätten auch die "Versorgungs- und Funktionsunterstützungseinheiten" für die Gäste Platz gefunden....

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  • hätte ich den architektonisch zerfallenen Westplatz aufgegeben und ihn statt dessen in einem öffentlichen Gebäude formuliert.


    Wie wäre es zur Abwechslung mal mit Klartext? Du hättest den Marstallplatz zugebaut? Was für ein öffentliches Gebäude? Ein Konzertsaal ist Dir offenbar auch nicht recht.


  • Ich habe mal das Luftbild von oben bearbeitet, um zu zeigen, was am derzeitigen Marstallplatz "problematisch ist.


    Auf der Westseite des Platzes haben wir die Residenz, die von den Erweiterungen von Klenze gefasst wird:
    A = Apothekertrakt (Klenze)
    B = Allerheiligenhofkirche (Klenze)
    D = Festsaalbau (Klenze)


    auf der Ostseite befindet sich die Fortsetzung des Klenze-Ensemble:
    C = Marstall (Klenze)


    Dazwischen befindet sich ein langestrecktes Gebäude und ein Baumgruppe (rot gepunktet), in dem sich Magazine für die Theater und das spanische Kulturinstitut befindet. Dadurch wird zum einen der Platz in zwei Teile geteilt, der Westteil ist sogar nur wenige Meter breit.
    Zugleich wird das Ensemble der Klenzebauten getrennt. Die Sichtachsen zwischen Marstallportal und der Allerheiligenhofkirche (lila Linien) werden durch den Bau bzw. die Bäume zerstört. Die Westseite des Marstapllatzes wird nicht mehr durch die prachtvolle Residenz gebildet, sondern durch einen funktionallen Magazinbau.
    Um dem Platz wieder zu beleben und zu verschönern müsste dieser Trakt abgerissen werden. So enstehen die Sichachsen wieder. Die Westseite des Platzes würde dann wieder so ausschauen:

    München hat bereist durch Hitler eine großen teil seiner Klenzebauten verloren, so dass es eigentlich unverständlich ist, dass man Klenzes Ostfassade der Residenz verbaut.


    Das Spanische Kulturinstitut könnte in die Südwestecke des Platzes verlagert werden (1), die Theatermagazine an die Probenbühne im Süden (2). Um den Platz nach Norden zu schließen könnte man einen Neubau errichten (3). Geschlossen wird der Platz nach Osten durch zwei Bögen (4), so wie es bereits Klenze geplant hatte.
    Der Platz ist bislang ein reines Pflastermeer, er sollte - wie bereits früher - wieder begrünt werden.

  • @ Wagahai


    Ja, ich hätte ihn bebaut. Im Norden und Süden existieren bereits gute Anschlussmöglichkeiten. Ich sehe in diesem Platz keine Qualität, ich finde ihn einfach nicht schön. Die Funktion "Konzertsaal" ist mir zu monoton. Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten der Theater in München erscheint mir eine millionenschwere Investition in ein weiteres auf Subventionen angewiesenes Kunstgebäude unangebracht.


    Ich hätte mir, wenn schon dort gebaut werden soll, eine Schule, einen Kindergarten, Obdachlosenheim, Armenspeisung, Fluchtort für politisch oder anders Verfolgte, oder was auch immer noch denkbar wäre, vorgestellt. Erscheint mir alles sinnvoller als ein Konzertsaal.


    @ PaBr


    Ja, das ist ein guter Vorschlag. Entweder einen richtigen Platz daraus machen, wobei das Gebäude um "3" dann sehr seltsam in den Platz steht, oder, wie ich meine, ihn bis zur Durchgangsstraße bebauen. Die Bebauung "2" und "3" wäre bei deinem Vorschlag sicher zu empfehlen, die jetzigen Platzbegrenzungen stellen einen stilistischen Konflikt dar. Es sollte dennoch die Frage erlaubt sein, welchen Nutzen ein so großer Platz an dieser Stelle hat.


    Ein Abriss dieses Magazins (stadträumlicher Schildbürgerstreich) wäre für beide Varianten mehr als vorteilhaft, wobei es für deine Variante zwingend erforderlich ist, für die meine wäre es ein enormer Zugewinn an stadträumlicher Qualität. Die Kirche würde einen gefassten Erschließungsplatz bekommen und wäre zusammen mit der Ostseite der Residenz wieder als Ensemble wahrnehmbar.


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    Die Frage im Fall eines Konzertsaals ist, ob ein akustisch hochwertiger Raum mit einer stadträumlich hochwertigen Fassade in Einklang zu bringen ist. Ich vermute, viele Wettbewerbsteilnehmer haben den Konzertsaal unterirdisch gelegt um völlige Freiheit für eine akustisch optimale Gestaltung der Innenwände zu haben. Für diesen Fall, unterirdischer Konzertsaal, würden sich viele andere Orte deutlich besser eignen. Der beste Ort dafür wäre wohl der Hofgarten....


    Ergänzung:


    Stadträumlicher Gestaltungsvorschlag für das Areal Marstall, mit der Option der Realisierung einer Konzerthalle (Wettbewerbssieger) + Option einer weiteren, unterirdischen Konzerthalle (Hofhalle) auf der Westseite

    Bild/Zeichnung Jaguar-XKSS


    Stadträumlicher Gestaltungsvorschlag für das Areal Marstall, Konzerthalle unter Voraussetzung eines Abrisses des Anbaus an die Oper + Option einer zweiten Konzerthalle (Wettbewerbssieger) + Option einer dritten, unterirdischen Konzerthalle (Hofhalle) auf der Westseite

    Bild/Zeichnung Jaguar-XKSS

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  • Der Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Dieter Borchmeyer, spricht sich klar gegen einen Konzertsaal am Martsall aus:
    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/955/456623/text/


    Die optimalste Lösung wäre es meiner Meinung nach den Innenhof des Bayer. Innenministeriums wieder seiner ursprünglichen Lösung zuzuführen, nämlich als Konzertsaal/Odeon (daher auch der Name Odeonsplatz). Für das Innenministerium könnte man z.B. einen Neubau auf dem Parpklatz zwischen von-der-Tann und den Finanzgärten errichten. Der Martsall könnte als Museum dienen (z.B. als Ergänzung zur Residenz, Zweigstelle des Armeemuseums ...)


    Bild des Konzertsaales im Odeon:
    http://www.oehmsclassics.de/fotos/andreasgoetz/oc622_2.jpg


    Der Konzertsaal in seiner heutigen Nutzung als Innenhof:
    http://upload.wikimedia.org/wi…nisterium_des_Inneren.jpg

  • Da bin ich anderer Meinung. Der heutige Innenhof des Innenministeriums sieht doch klasse aus. Ein Konzertsaal an dieser Stelle würde ziemlich schnell zur langweiligen Rekonstruktion geraten. Bei einem Neubau gäbe es die Möglichkeit, endlich alle Akustikprobleme, die es schon im Herkulessaal und in der Philharmonie im Gasteig gibt, zu vermeiden. Das ist ja auch der Sinn und Zweck des Konzertsaalprojekts. Den Marstall als Foyer zu nutzen finde ich keine "Degradierung" - im Gegenteil, nach dem jahrzehntelangen Schattendasein durch die Depotnutzung würde das Gebäude in den Mittelpunkts rücken, die Verbindung mit der modernen Architektur des Konzertsaals wird diese Wirkung noch unterstützen.

  • Natürlich schaut der Innenof klasse aus, aber als Konzertsaal sähe er noch besser aus.
    Es ist doch so dass wir einen Konzertsaal mit perfeketer Akkustik in München hatten (Odeon), der heute zu einem Innenhof degradiert wurde, der nur von einigen Beamten zum Erreichen ihrer Büros genutzt wird. Er steht also praktisch der Allgemeinheit nicht zur Verfügung (man kann zwar reingehen, aber wer macht das häufiger als einmal?).
    Zweimal hat man seit der Zerstörung des Odeons versucht einen Ersatz zu schaffen und ist zweimal gescheitert. Der neue Herkulessaal, der an Stelle des alten Thronsaales entstand, hat den Charme einer Aussegnungshalle und wird daher kaum genutzt. Zudem blockiert er fast die Hälfte des Festsaalbaus.
    Der Gasteig wiederum hat eine miserable Akkustik.
    Nun versucht man eine Reithalle zum Konzertsaal zu machen. Löblich ist dabei, dass der Marstall und sein gleichnamiger Vorplatz wieder aufgewertet wird, er wird dadurch aber stark verändert.


    Wieso geht man also erneut das Risiko ein zu scheitern und zudem ein einzigartiges Baudenkmal negativ zu verändern anstatt einen hochgelobten Konzertsaal wieder erstehen zu lassen?