Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

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    Wie dringend sind denn Wohnungen, wenn man 20 Jahre braucht ein Areal zu beplanen?? Ich sehe an der Wohnraummiesere in München nur einen Hauptschuldigen - und das ist die Stadtplanung samt angehängter Stadtverwaltung plus Stadtregierung. Sie sind die, die ein Zukunftskonzept in die Wege bringen müssen. Dazu gehörten Nachverdichtungen (!wirkliche Nachverdichtung und kein Ausbau des Dachgeschosses!), Umnutzungen (Kasernen, Bahngelände, Kleingärten) und ALTERNATIVLOS Entlastungssiedlungen am Stadtrand!!! Wo ist das Konzept im Bereich östliches Bogenhausen, Denning, Riem ect. warum baut man in Freiham nur 15000 Wohnungen und nicht 30000??? Was ist mit der Kooperation mit den Umlandgemeinden? Warum kein Neubaugebiet in Feldmoching? Warum keines nördlich der Blumenau?

  • Rupprecht & Virginia

    Hierzu gibt es einen eigenen Thread. Könnte jemand die beiden Posts dorthin kopieren?

  • Dazu gehörten Nachverdichtungen (---) und ALTERNATIVLOS Entlastungssiedlungen am Stadtrand!!!


    Die 'Entlastungssiedlungen' gehören in die 60/70-er, heute sind sie als Zersiedlung verpönt. Die Nachverdichtungen reichen als Alternative zur Zersiedlung aus. In Barcelona reichen 101,4 km² Fläche für 1.619.337 Einwohner, die eine sehr lebenswerte Stadt als Heimat haben. Mit nur der Hälfte dieser Bevölkerungsdichte könnten auf 310,43 km² von München nicht 1.330.440, sondern 2.478.751 Menschen leben. In Mailand kommt die gleiche Bevölkerung wie in München mit 182 km² Stadtfläche aus.


    Der Stadtstruktur ist nicht gedient, wenn auf dem angesprochenen Gelände Wohnungen gebaut werden, aber dafür ein Forschungszentrum ins Umland wandert (wie das erste Kommentar hier es haben möchte, wofür den Autor jemand gleich zurechtstutzt). Die Stadt muss Platz für Wohnungen und für die Arbeitsstätten finden.

  • Das liegt vielleicht auch daran, dass in den spanischen Städten nicht jedes Viertel zu 50% mit Asphalt zugegoßen ist, so wie bei uns... durch Rückbau des Straßenwirrwarr ließe sich in der Innenstadt noch enorm nachverdichten!

  • Die 'Entlastungssiedlungen' gehören in die 60/70-er, heute sind sie als Zersiedlung verpönt.


    Ziel ist es doch gerade dieser Zersiedlung entgegenzuwirken! Dazu wirken verdichtete Siedlungen entlang der Schnellbahntrassen im engeren Stadtbereich - also im Fall Münchens in einem Umkreis von 15 km um die Stadt. Wirklich tödlich sind die Siedlungen und das Wettrüsten der Gewerbegebiete viel weiter draussen (z.B. Olching, Markt Schwaben usw.).
    Es würde vorab reichen so etwas wie Freiham bzw. Messestadt auch im Osten sowie im Norden zu realisieren. Hierzu bieten sich etwa die Gebiete östlich der S8 bei Englschalking und Johanneskirchen bzw. südlich von Hochbrück oder südlich von Oberschleißheim bzw. um Feldmoching an.


    Das liegt vielleicht auch daran, dass in den spanischen Städten nicht jedes Viertel zu 50% mit Asphalt zugegoßen ist, so wie bei uns... durch Rückbau des Straßenwirrwarr ließe sich in der Innenstadt noch enorm nachverdichten!


    Ich würde eher sagen, dass es in München vergleichsweise wenig Verkehrsfläche gibt. Der Vergleich mit Barcelona hinkt hier schon mal gewaltig, da Barcelona etwa doppelt so groß ist! Da braucht man nicht mal dort gelebt haben sondern muss sich das ganze einfach nur in GMaps reinziehen.


    Neben Neubaugebieten ist die Erhöhung der Einwohnerdichte in den an die Innenstadtbezirke anschließenden Gegenden wichtig. Hierzu sollte man die Dichte Schwabings oder anderen Innenstadtvierteln erreichen (10000 bis 14000 Einwohner pro Quadratkilometer). Gerade Bezirke wie Laim, Nymphenburg, Sendling, Sendling-Westpark, Obergiesing usw. können noch massiv Einwohner aufnehmen. Ist ja schön, wenn man 5 km vom Marienplatz entfernt in einem freistehenden Einfamilienhaus leben kann - förderlich im Bezug auf die soziale Einheit der Menschen und im Bezug auf die ökologische Verträglichkeit ist das jedoch nicht.


  • Ich würde eher sagen, dass es in München vergleichsweise wenig Verkehrsfläche gibt.


    Findest du das wirklich? In München sind Blöcke von gerade mal 10 Häusern, die komplett von Verkehrsflächen eingefasst sind, die Normalität.
    Mir fällt in anderen Innenstädten - etwa in Spanien oder Frankreich - oft auf, dass dort fast ausschließlich schmale Gassen existieren, die kaum oder gar nicht mit normalen Autos befahrbar sind. Dadurch ist eine wesentlich dichtere Bebauung gegeben als bei uns.
    In München hingegen ist ein 50m breiter Straßenzug ganz normal und selbst in der Altstadt existieren teils autobahnähnliche Verhältnisse, wie etwa am Sendlinger Tor oder beim Stachus/Lenbachplatz.


    Mich würde mal interessieren wieviel Fläche für potentiellen Wohnraum alleine durch geparkte Autos und Parkplätze/-garagen in München verloren geht! Und das oft völlig sinnlos, da die Fahrzeuge kaum oder gar nicht bewegt werden.


    Es wurde ja bereits an anderer Stelle erwähnt, dass etliche europäische Städte längst die Autos aus ihrem Zentrum, zumindest in dieser Masse, verbannt haben.
    Schade, dass ausgerechnet München sowas politisch nicht auf die Reihe bekommt.
    Im Gegensatz zur Nachverdichtung nach oben oder der Enteignung von Villenbesitzern im innenstadtnahen Bereich, halte ich die Nachverdichtung durch Straßenrückbau für eine umsetzbare und für uns alle wünschenswerte Variante.

  • Findest du das wirklich?


    Ja natürlich!



    In München sind Blöcke von gerade mal 10 Häusern, die komplett von Verkehrsflächen eingefasst sind, die Normalität.


    Wo wäre das anders? Ich kann im Grundriss der Bebauungsstruktur keinen Unterschied zu anderen mitteleuropäischen Innenstadtvierteln wie in Wien oder Berlin feststellen - nur dass dort die Häuser im Schnitt 2-3 Stockwerke mehr haben.



    Mir fällt in anderen Innenstädten - etwa in Spanien oder Frankreich - oft auf, dass dort fast ausschließlich schmale Gassen existieren, die kaum oder gar nicht mit normalen Autos befahrbar sind.


    Also bitte... Das erübrigt sich doch, wenn man allein mit GMaps über Paris, Mailand, Madrid oder Barcelona fährt. Allesamt Städte mit wesentlich breiteren Hauptverkehrsstraßen.




    In München hingegen ist ein 50m breiter Straßenzug ganz normal und selbst in der Altstadt existieren teils autobahnähnliche Verhältnisse, wie etwa am Sendlinger Tor oder beim Stachus/Lenbachplatz.


    Meines Wissens sind gerade Sonnenstraße und Lenbachplatz vom Straßenraum her ganz besondere Orte in München. Die einzigen Straßen, welche auch uneingeschränkt in Barcelona oder Madrid sein könnten. Groß, vielspurig, prächtig, großer Mittelstreifen, hohe Häuser... Diese beiden Straßen sind doch NICHT typisch für München!??!?



    Mich würde mal interessieren wieviel Fläche für potentiellen Wohnraum alleine durch geparkte Autos und Parkplätze/-garagen in München verloren geht! Und das oft völlig sinnlos, da die Fahrzeuge kaum oder gar nicht bewegt werden.


    Natürlich ärgerlich. Nur wird man in der Masse wohl kaum die Freiheit des Individuums beschneiden können. Irgendwo müsse die Leute in den alten Häusern ohne Tiefgarage ihr Auto hinstellen. Derartigen Luxus wie Anwohnertiefgaragen in der Donnersbergerstraße sind nur durch Spezlwirtschaft zu realisieren.




    Im Gegensatz zur Nachverdichtung nach oben oder der Enteignung von Villenbesitzern im innenstadtnahen Bereich, halte ich die Nachverdichtung durch Straßenrückbau für eine umsetzbare und für uns alle wünschenswerte Variante.


    Und wie soll das gehen? Eine Straße aufgeben und darin eine Häuserzeile setzen? Wie soll das selbst bei deinen 50 m - wo auch immer die typisch in München wären - gehen?

  • Entlang der Landshuter Allee etwa könnte man auf fast 2km Länge locker zwei neue Häuserreihen einfügen. Da wäre Platz für ca. 5000-8000 Wohnungen, je nachdem wie eng es sein soll. Bei einer Belegung von 2-3 Personen pro Wohnung sind das ca. 15.000 Menschen die dort wohnen könnten.
    Mir wäre an der Stelle ein Park zwar wesentlich lieber, aber dann sind wir wieder beim Luxus der Leute, die 4-5km von der Frauenkirche entfernt ihre Villa mit Garten haben.


    Umso länger ich es mir überlege, umso mehr bin ich davon überzeugt dass alle Szenarien eintreten werden, aber in winzig kleinen Schritten.


    Es wird einen langsamen Rückbau der Straßen geben, da die beste Zeit des Autos im Stadtzentrum bald rum ist und es wird nach und nach auch neue Gebäude mit mehr Stockwerken als 4. OG + DG in München geben. Nur an die Umwidmung von Parks oder Villengrundstücken für sozialen Wohnungsbau, da glaube ich nicht so recht dran.

  • Also, auch wenn’s weiter off-topic ist, kurz gesagt, ich muss euch beiden Recht geben. Insgesamt ist es richtig, dass die teilweise umgesetzten Planungen aus den 1960er und 1970er Jahren, mit dem Ziel unsere Städte autogerecht umzubauen, heute einer Verdichtung vor allem für die Wohnnutzung im Wege stehen. Dies ist mittlerweile ein deutsches (kein speziell Münchner) Problem, da durch die vorherige Kriegszerstörung hier der Umbau am weitesten fortgeschritten ist. Auch habe ich den Eindruck, dass hier das Thema Rückbau immer noch sehr zaghaft oder gar nicht behandelt wird z.B. hat man in Amsterdam bereits vor 10 Jahren alle Straßen im Innenstadtbereich (vergleichbar mit innerhalb des Mittleren Rings in Muc) konsequent auf eine Spur je Richtung (+gelegentliche Abbiegespuren) zurückgebaut, Voraussetzung war dort die Aufgabe des Äquivalents zum Münchner Altstadtring, sodass eben alle Einfallstraßen zurückgebaut werden konnten ohne dass dort ein Verkehrskollaps eintritt. Natürlich wurde das ehemalige Straßenland nicht direkt in Bauland für Wohnungen umgewandelt. Aber, was wichtig für den Wohnungsbau ist, man kann jetzt viel dichter und direkter an diesen Straßen auch Wohnungen bauen und die Stadt insgesamt verdichten, weil ganze Gegenden, die vorher durch Straßenlärm und Dreck für Wohnungsbau nicht infrage gekommen waren, plötzlich wieder attraktiv wurden. Ich bin auch mit hitchhiker einer Meinung, dass dieser Umbau auch in den deutschen Städten irgendwann kommen wird. Allerdings sind dazu momentan noch die Autolobby zu stark bzw. die Stadtverwaltungen zu ängstlich.

  • Beitrag in der SZ über die ungebrochene Nachfrage nach Eigentumswohnungen, die durch die Nachwirkungen der Finanzkrise und die Grundstücksknappheit in der Stadt immer weiter angetrieben wird. Auf den wenigen Top-Grundstücken im Innenstadtbereich sowie in Bogenhausen und Nymphenburg werden Luxusappartments realisiert, die für Preise zwischen 9.000 und 20.000 Euro/qm verkauft werden. Angeblich ist kaum Vermarktung nötig und die teuersten Wohnungen werden zuerst verkauft, in der Regel noch lange bevor ein Baubeginn erfolgt ist.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…me-zum-traeumen-1.1104896


    Einen weiteren Beweis für die Grundstücksknappheit und den dringenden Bedarf an effektiver Verdichtung der Stadt liefert die AZ mit einem Beitrag über ein Grundstück an der Westenriederstrasse, das derzeit bebaut wird. Hier entstehen Mietwohnungen, die ca. 25 Euro/qm kosten sollen:
    http://www.abendzeitung-muench…07-9d6f-3fdcad3a43a6.html

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  • Eine Pressemitteilung von Ude zur Wohnungsproblematik


    http://www.muenchen.de/Rathaus…_Antworten_der_Stadt.html

  • o.k., wie leider bei Ude üblich, formuliert er etwas zu emotional-provozierend und wird damit das Gegenteil erreichen von dem was er möchte. Inhaltlich muss ich ihm aber weitgehend rechtgeben. Es wäre irrational und haushaltspolitisch unvernünftig, den Bau von Luxuswohnungen zu verbieten. Leider gibt er aber keine Antworten auf die Fragen, warum (1) die Planung und Entwicklung von Neubaugebieten nicht schneller möglich ist, (2) warum es der Stadt nicht möglich ist, wenigstens insofern einzugreifen, dass mehr architektonische und städtebauliche Qualität und Innovation entstehen kann (wie wär's mal mit einer Bauausstellung? was wäre ein adäquater Ersatz für das Projekt Werkbundsiedlung?) und (3) warum keine höhere Verdichtung im Stadtbereich (natürlich unter Bereitstellung der nötigen Infrastruktur wie z.B. S-Bahn-Halt an der Paul-Gerhardt-Allee oder neue Schule am Ostbahnhof) möglich ist.

  • Büros zu Wohnraum

    Sehr interessanter Artikel auf FAZ.net zur Umwandlung von Büros in Wohnraum. In München stehen 1,8 Millionen Quadratmeter leere Bürofläche zur Verfügung:


    In ganz Frankfurt gibt es fast zwei Millionen Quadratmeter Büro-Leerstand, rechnerisch die Fläche von fast 27.000 Wohnungen à 75 Quadratmeter. Auf 1,8 Millionen Quadratmeter Bürobrache kommt nach Makler-Schätzungen München. Die Hansestadt Hamburg hat 1,2 Millionen leere Büros zu bieten.


    zum Artikel