Regionalstadtbahn Neckar-Alb

  • Regionalstadtbahn Neckar-Alb

    Für aktuelle Nachrichten über die geplante Regionalstadtbahn Neckar-Alb (RSB).
    Auf Wikipedia kann man sich ausführlich über das Vorhaben informieren, ansonsten sind auch die Seiten des Zweckverbands und Fördervereins lesenswert.


    Start des Großprojekts


    Nachdem zu Beginn des Jahres nun ein Zweckverband gegründet wurde und im Mai der Spatenstich für das erste Modul fällt, soll 2020 durch einen Bürgerentscheid über die Tübinger Innenstadtstrecke entschieden werden. Für den Abschnitt über die Zollern-Alb-Bahn ist ein Zeitraum ab 2025 anberaumt, für die Reutlinger Innenstadtstrecke und Gomaringer Spange bis 2030. Offen bleibt dagegen weiterhin ob oder wie die RSB auch einmal nach Horb fahren wird, weder in Rottenburg noch Horb selbst zeigt man daran bislang ein größeres Interesse. Durch das erste Modul soll allerdings generell die Gesamtausführung des Projekts beschleunigt werden.

  • In den Zügen der Ammertalbahn wird inzwischen auf vorbereitende Bauarbeiten zur RSB hingewiesen: Baubedingte Fahrplanänderungen (Regionalverkehr -> Strecke 764)


    Auch auf der Ermstalbahn soll es demnach bald losgehen, gesichert ist das Vorhaben allerdings nicht, da weiterhin eine Förderzusage des Bundes aussteht. Pläne für Stadtbahnen existieren zwar in vielen Städten bzw. Regionen, meistens werden sie aber deutlich umstrittener und stiefmütterlicher angegangen. Die RSB ist eines der am fortgeschrittensten Projekte zu dem Thema.


    In Ohmenhausen setzt man sich für eine teilweise Umsetzung der Gomaringer Spange bis 2023 ein. Auch wenn der Zeitraum utopisch bleibt, lässt sich der Abschnitt leicht realisieren, da die ehemalige Bahnstrecke der Gönninger Bahn bis dorthin nie bebaut wurde. In Reutlingen dagegen beschäftigt man sich derzeit mit einer zentralen Haltestelle im Zuge der Umgestaltung des Post-Areals. Sollte sie früher noch am Hbf liegen, wird nun das neue Quartier zwischen Industriemuseum und ZOB favorisiert.

  • Auch wenn es erst richtig spannend mit dem Bau der neuen Strecken und Haltestellen wird, so hat sich inzwischen doch schon etwas getan.


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    Neben der Ammertalbahn werden derzeit Fundamente für die Masten zur späteren Elektrifizierung gegossen. Alle 60m wird einmal ein solcher stehen, die ersten noch in diesem Jahr.


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    In Unterjesingen wird derweil die dortige Haltestelle zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut, auch am anderen Ende vor Herrenberg ist eine zweigleisige Strecke durch den höheren Takt nötig.

  • Auf den Seiten der jeweiligen Betreibergesellschaften gibt es sehenswerte Fotostrecken zum Baufortschritt zu sehen.


    Ammertalbahn

    Erms-Neckar-Bahn



    Aktueller Zwischenstand:


    - inzwischen sind durch eine Kooperation mit anderen Betreibern die ersten 30 von insgesamt 87 geplanten Tramtrains in Auftrag gegeben worden. Ab 2026 sollen sie dann einsatzbereit sein.


    - Reutlingens OP Keck zeigt sich zuversichtlich, dass noch in diesem Jahrzehnt Züge durch die Innenstadt rollen. Bis zum Herbst soll der Streckenverlauf entschieden sein, um mit den weiteren Planungen beginnen zu können. Für die Innenstadtstrecke werden nicht weniger als drei Varianten diskutiert. [Youtube]


    - gleichzeitig laufen auch die Planungen für die Gomaringer Spange zum Anschluss zur Bahnstrecke nach Sigmaringen weiter. Im größten Teilort, Betzingen, gab es zuletzt Sorgen um die geplante Streckenführung. [PDF] Ob sich daran Aufgrund der Mehrkosten und des Zeitrahmens etwas ändert, bleibt allerdings zweifelhaft.


    - in Tübingen vertritt man weiterhin gespaltene Positionen. Eine geplanter Bürgerentscheid ist für dieses Jahr angesetzt, ansonsten herrscht einiges Für und Wieder zwischen den konkurrierenden Parteien.


    - dieses Jahr soll auch über den Kostenschlüssel entschieden werden, also der Umlegung der Kosten auf die drei betroffenen Landkreise.


    - es wird nach einem Standort für den zukünftigen Betriebshof gesucht.


    - in Nagold gibt es erste Stimmen sich um einen Anschluss an die RSB zu kümmern, eine Studie dazu ist in Auftrag gegeben worden.

  • Parallel zur gestrigen Bundestagswahl fand der geplante Bürgerentscheid für die Innenstadtstrecke in Tübingen statt. Sogar in den überregionalen Nachrichten gab es dazu während den letzten Wochen manche Schlagzeile zu lesen, und wie bei Bürgerentscheiden allgemein üblich endete auch dieser nicht positiv (= für die RSB). 57% haben sich dagegen entschieden.


    Nun soll nach den Ursachen geforscht werden. Einer Aufschlüsslung der Bezirke nach ist besonders das eingemeindete Umland stark gegen die ISS gewesen, während man sich in den Innenstadtbezirken entweder sogar positiv oder zumindest neutraler zeigte. Auf Facebook dagegen taten auch manche User offen ihren Unmut gegen Palmer kund. Einerseits ist das verwerflich, seine Entscheidung überhaupt von solchen Belangen abhängig zu machen, andererseits hatte Palmer zwar stark dafür geworben, verantwortlich ist er aber nicht.


    Der Bürgerentscheid zeigt auch in anderer Hinsicht ein Geschmäckle, er ist nämlich bloß für drei Jahre bindend, danach können die Planungen wieder aufgenommen werden. Angesichts dessen, das man sich in Reutlingen nach 20 Jahren Planung immer noch über die Streckenführung uneins ist, sind ein paar weitere Jahre Stillstand in Tübingen wirklich kein großes Thema.

  • Die RSB lebt, bleibt aber weiterhin ein Gordischer Knoten, in welchem auch der Große stranguliert werden würde. Widersprüchliche Aussagen von Politkern und Medien, Verflechtungen mit sonstigen Projekten des schienengebunden ÖPNVs oder die stets mangelhafte Zusammenarbeit der drei Landkreise (trotz koordinierendem Verband) sorgen schon allein deshalb für spannende Umstände. :)


    Im Fokus der letzten Wochen stand die Strecke Tübingen-Horb über Rottenburg (Neckar), welche kurioserweise bislang immer wenig Beachtung fand. In Horb zeigt man sich nicht begeistert über einen für Pendler uninteressanten Stundentakt, und auch darüber, das der geplante Halbstundentakt auf der Strecke im Nichts endet. Andererseits werden in Tübingen weiterhin starke Positionen für eine Gäubahn-Umleitung über die Neckarbahn vertreten, zumindest eine zeitlich befristete. Da Tübingen und Reutlingen zu den Verlierern des S21-Projektes gehören, soll ein dadurch "entstandener Schaden" minimiert und die Bedeutung der Strecke insbesondere für die Elektrifizierung doch noch erhöht werden. Eine solche Umleitung wäre für Horb selbst wiederum mit Nachteilen verbunden.


    Die Talgangbahn wird nun ebenfalls reaktiviert und eingebunden.


    Unklar bleiben weiterhin die Aussichten auf der Zollern-Alb-Bahn, die Vorplanungen zum Streckenausbau sollen zumindest bis Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. Prinzipiell können die anschließenden Schritte von der Planfeststellung bis zur endgültigen Bauausführung dann recht zügig vergehen, was das Thema anbelangt wird je nach Aussage der Verantwortlichen und Medien ein Zeitraum von Mitte 20er bis Anfang der 30er angepeilt.


    Nichts neues im Westen Tübingen und Reutlingen zu den ISS. In Tübingen ist man weiterhin nicht zufrieden was den Ausgang des Entscheids betrifft, die sich darum drehenden Diskussionen über eine mögliche Lösung zum überlasteten Busnetz erstrecken sich über Expressbuslinien, alternative Routen für die Stadtbahn bis dahin ihn einfach zu ignorieren. In Reutlingen dagegen vermarktet man die Unstimmigkeiten zur Streckenführung nun als Touristenattraktion, Interessierte können die möglichen Strecken bei einem Trassenspaziergang erkunden. Das Angebot ist inzwischen auch auf die Gomaringer Spange ausgeweitet worden, deren Trassenführung eigentlich längst beschlossene Sache gewesen ist...


    Etwas gutes zum Abschluss: Die Bauarbeiten zum ersten Teilabschnitt liegen voll im Zeitplan, da die bestellten Tramtrains aber erst ab 2026 zur Verfügung stehen, verkehren bis dahin modernisierte Elektrozüge aus Augsburg auf der ausgebauten Strecke. Auf Google Maps kann man inzwischen richtig gut die neue Haltestelle "Bösmannsäcker" samt Zuwegung in Reutlingen erkennen, spätestens zur Eröffnung werde ich davon dann ein Bild nachreichen.