Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

  • Die Brücke hält vielleicht dauerhaft keinen Großen Kurfürsten aus...

    Hätte der Satz nicht eher heißen müssen?...
    ...Tomov hält (vielleicht dauerhaft) keinen Großen Kurfürsten auf der Brücke aus. ;)


    Allerdings bin ich nicht über etwaige Gewichtsprobleme des Großen Kurfürsten informiert und über die seines Pferdes auch nicht. ;)


    Natürlich mal ganz abgesehen davon, daß der Kurfürst ohne neue/neuen Mittelpfeiler mitten auf der Brücke stünde, was sicher nur schwer vorstellbar wäre ohne die Brücke für jeglichen motorisierten Verkehr zu sperren.


    Aber das nur am Rande, denn um den Großen Kurfürsten ging es hier gerade nicht!




    ...aber mit Sicherheit einen Reisebus.

    Dann versuche ich es nochmal.
    Ich weiß, daß die Brücke eine Gewichtsbeschränkung zumindest hatte, bin mir aber nicht sicher ob es 7,5 Tonnen sind bzw. waren.
    Vielleicht gilt/galt das Verbot aber auch generell für Busse und LKW.


    Ich erinnere mich noch an irgendeinen Artikel indem das (ordnungswidrige/widerrechtliche) Überfahren der Brücke von Baustellenfahrzeugen (LKW mit Abraum der Schlossbaustelle) beklagt wurde.


    Ebenfalls weiß ich aus eigenen Beobachtungen, daß diese Beschränkung von Stadtrundfahrtbussen oft ignoriert wurde indem diese von Französische Straße kommend nicht wie vorgeschrieben rechts in die Breite Straße abbogen, sondern geradeaus durchfuhren und die Brücke überquerten.



    Soll heißen, wenn ich recht habe wäre eine Anfahrt von Reisebussen zum Schlossplatz über die Rathausstraße/Rathausbrücke nicht möglich.



    Gruß, Jockel


  • Erstaunlich, dass diese Abbildung hier völlig unkommentiert geblieben ist, gibt sie doch zumindest eine Ahnung von der realen Freiraumgestaltung durch "bbz landschaftsarchitekten". Ob man im Hintergrund die zukünftige Natursteinverkleidung der großen Treppen zur Spree erblickt? An den Abgängen zu den Brücken wird nun jedenfalls auch gearbeitet, auf der Nordseite geschalt, auf der Südseite vorbereitet:






  • Spreeterrasse ohne Spreeblick

    Die Betonbrüstung an der Spreeterrasse sorgt laut einem Artikel des Berliner Extrablatts für Kritik. Anders als im Entwurf von bbz landschaftsarchitekten dargestellt, wird man von der Terrasse aus nicht die Spree, sondern eine hässliche Mauer sehen. Laut dem Bauherr Land Berlin entspreche die Mauerhöhe von 1,10 Meter jedoch den Vorschriften. Die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss schlägt nun vor, die Betonbrüstung auf Bodenhöhe zurückzubauen und ein klassisches Eisengeländer anzubringen. Noch sei es dafür nicht zu spät.


    Artikel siehe Seite 37: https://berliner-schloss.de/ak…infos/berliner-extrablatt
    Spreeterrasse siehe Abbildung 2: http://bbz.la/projekt/freiraum…ng-umfeld-humboldt-forum/

  • Es muss sich hierbei um das deutschlandweit bekannte sog. Berliner Landrecht handeln, das Brüstungen von 1,10 Meter Höhe bei öffentlichen Uferwegen vorschreibt. Die stets korrekte und mitunter sogar vorschriftenverliebte Landeshauptstadt Potsdam hat jedenfalls noch vor kurzem beim Bau der Uferpromenade am Museum Barberini keine Veranlassung für einen derartigen Unsinn gesehen:




    Befahre Straßen und Straßenbahntrassen sind schliesslich auch nicht eingezäunt, obschon das Betreten lebensgefährlich sein kann.

  • ^Die Fallhöhe macht den Unterschied.


    Ob man von 6m Höhe auf eine Betonrampe fällt oder von 1,5m ins Wasser, ist schon nicht das Gleiche.


    Und erstmal abwarten, ob es so schlimm wird, über eine 1,10m Brüstung zu schauen sollte, außer Kleinkinder, eigentlich jeder schaffen (sogar im sitzen).

    Einmal editiert, zuletzt von Mamato ()

  • So richtig verstehen kann ich die Aufregung nicht. Die Spree hätte man einfach aufgrund des Blickwinkels sowieso nicht gesehen, außer man sitzt direkt an der Brüstung. Der Blick auf Dom, Fernsehturm, Marienkirche, Nikolaiviertel etc. bleibt aber trotz der höheren Wand, und wenn man unbedingt ans Wasser will, geht man halt die Rampe herunter...

  • ^Die Fallhöhe macht den Unterschied. Ob man von 6m Höhe auf eine Betonrampe fällt oder von 1,5m ins Wasser, ist schon nicht das Gleiche.


    In welchen Gesetz oder VO oder Ausführungsverordnung steht das?

  • Genau. Bitte ganz zitieren: "§ 38 Umwehrungen (1) In, an und auf baulichen Anlagen sind zu umwehren: 1. Flächen, die im Allgemeinen zum Begehen bestimmt sind und unmittelbar an mehr als 1 m tiefer liegende Flächen angrenzen; dies gilt nicht, wenn die Umwehrung dem Zweck der Flächen widerspricht."


    Die Umwehrung widerspräche aber dem Zweck. Am Reichstag ist auch das Ufer unumwehrt, genauso wie in Potsdam am Barberini, und es geht mehr als 1 Meter abwärts. Darüber hinaus kann man noch nach § 58 eine Abweichung aussprechen, wenn man als Land Berlin wollte.

  • Hallo, es geht doch am HF gar nicht um die Ufermauer, sondern um die Mauer als Begrenzung der Freifläche auf Straßenniveau vor dem geplanten Restaurant.


    Diese ist auf der verlinkten Visualisierung tatsächlich nur kniehoch dargestellt, wie man an den dargestellten Personen erkennen kann, wird in Wirklichkeit aber 1,10 Meter hoch. Das ist auch noch kein gravierendes Problem, hindert aber die Besucher des Restaurants daran, bei Kaffee und Kuchen das Wasser der Spree zu erblicken.


    Für das Stadtbild finde ich es aber besser.

  • Hab ihr schon mal nachgemessen, in welcher Höhe sich bei einem durchschnittlich großen Menschen die Augen befinden?



    Ich bin nur 175 cm groß, bei 110 cm sind meine Augen bei einer Sitzfläche in 45 cm noch 15 cm über 110 cm. Und da bin ich noch unterdurchschnittlich groß. Ich kann also bequem im Sitzen über die Mauer gucken.



    Messt mal bei Euch nach. Konstantin guckt wahrscheinlich mit 60 cm drüber:D

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel ()

  • Egal ob nun 10 cm mehr oder weniger Augenhöhe beim Sitzen, vom Wasser wird man trotzdem nichts sehen. Da spielt nämlich eher die Tatsache eine Rolle, dass die Sitzplätze ja nicht direkt an der Mauer, sondern vor der Wand des Humbold-Forums angeordnet werden. An der Mauerbrüstung werden die Besucher eher stehen.


    Und somit sitzt man dann etwa 5 m von der Maueraußenkante weg. Da wird selbst der fallende Blickwinkel eines Sitzriesen mit Augenhöhe bei 1,40 m locker über die Spree hinweggehen. Es würde auch nichts helfen die Brüstung um 10 bis 20 cm zu senken. Wenn müsste diese schon ganz gegen ein Geländer als Absturzsicherung ausgetauscht werden. Allerdings unterstreicht die reine Mauerbrüstung eben auch die horizontale Monumentalität der Ostseite. Ein Geländer oder gar Gitter wäre hier ein völliger Stilbruch.

  • ... Eigentlich dürfte eine wie auch immer geartete Terrasse wegen der Luftverschmutzung durch Schiffsdiesel-Verbrennung der vorbeituckernden Touristenboote, aus gesundheitlichen Gründen garkeine Zulassung erhalten. Darüber sollte man sich unterhalten und nicht über die etwaige Größe und Höhe von Sitzriesen und Mäuerchen und ob man dem Wasser beim Rückwärtsfliessen aus Wassermangel zusehen kann.

  • Ich finde auch, dass die Höhe des Mäuerchens und ihre Auswirkung auf sitzende Blickwinkel kein besonders relevantes Thema ist. Wer die Spree sehen möchte kann sich an das Mäuerchen stellen und runter schauen, wer die Aussicht auf Fernsehturm etc. genießen möchte kann das sehr gut sitzend vor dem Mäuerchen tun. Was ist das Problem?

  • Poller im Schlossumfeld

    Das Schlossumfeld soll laut einem Bericht der Berliner Zeitung mit Pollern ausgestattet werden, um die Besucher des Humboldt-Forums vor möglichen Terroranschlägen mit Lkws zu schützen. Die Projektbeteiligten stimmen den hohen Sicherheitsmaßnahmen zu, fordern aber auch eine gestalterisch anspruchsvolle Umsetzung.


    https://www.berliner-zeitung.d…ossplatz-sichern-31527902

  • Tja, die Lösung liegt mal wieder auf der Hand. Mit der jetzt geplanten Steinwüste - insbesondere am Schlossplatz auf der Südseite - macht man die Poller ja erst erforderlich.


    Würde man allein auf der Südseite den Neptunbrunnen und die historschen Blumenrabatte (mit leicht erhöhter Flanke) wieder aufbauen, hätte man in weiten Teilen diese Barriere gegen LKW schon.


    Ergänzen könnte man dies durch erhöhte Sitzgelegenheiten, die die Barrierefunktion verschleiern, Wasserbecken und nur im Fall von Zwischenräumen müsste man dann auf Poller zurückgreifen.


    Die Antworten für die Probleme sind in der Wiederaufnahme der historischen Strukturen also bereits vorhanden. Ich hoffe inständig, dass man seitens der Stadt nun endlich zu Gesprächen bereit ist. Ansonsten droht uns ein Wald aus Pollern vor eine riesigen Steinfläche. Will man das?

  • Ich glaube so einfach ist das nicht!
    Den Neptunbrunnen als Barriere zu benutzen würde ihn erst Abwerten im Falle eines Anschlags zerstören. Das gleiche gilt für Schmuckbeete.


    Alles müsste im Endeffekt wieder mit Pollern gesichert werden.


    Die Idee mit den erhöhten (Sitz)-Bereichen kann funktionierten, kommt aber auf die Gestaltung an. Außerdem habe ich Zweifel, ob es klug wäre, es sich auf einer Sicherungsbarriere gemütlich zu machen, bzw. ob genau das überhaupt zugelassen wird.


    Vielleicht wäre es sinnvoller zumindest den Schlossplatz weiträumiger also schon an der Spandauer Straße, am Werderschen Markt und im Verlauf der Breiten Straße für LKW abzusperren.


    Andererseits sind stabile Poller, die auch noch vor Rasern und unabsichtlichem Befahren schützen auch nicht so schlimm. Ich finde die andauernden provisorischen Absperrungen, wie vor der Französischen Botschaft, viel schlimmer.

  • Ich bin auch der Meinung, dass eine am historischen Vorbild orientierte Umfeldgestaltung viele Probleme lösen würde. Denkbar wäre eine ähnliche Raumaufteilung wie auf dem folgenden Bild. Links Platzfläche, in der Mitte die Blumenbeete und der Neptunbrunnen, rechts Straßenfläche:



    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei