Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Herrnhuter Straße 2


    SABA-Bau:





    Zunächst eine halbe unscharfe Ansicht von ganz früher, anschließend jeweils vorher/nachher.








    Insgesamt doch recht erfreulich, wie ich finde. :)



    Im Gegensatz dazu noch ein Objekt, das hier (glaube ich zumindest) noch nicht zu sehen war:


    Hohe Str. 18 / (16)



    Im Vordergrund Nr. 16 (bereits seit längerem saniert), dann Nr. 18 im Zustand vor der kürzlich erfolgten "Premium-Sanierung".



    Nr.16 sieht vergleichsweise ( vorher ) sehr gut aus...



    ...bei Nr. 18 hat man sich bemüßigt gefühlt, ein paar völlig sinnfreie Balkone anzupappen, um die Fassade nachhaltig zu entstellen. :mad:



    Die beiden Häuser wurden 1858/59 errichtet und waren durch eine zeitentsprechend schlichte Gliederung charakterisiert.



    :nono:

  • Ich finde, man hat sich schon Mühe gegeben, die Balkone zumindest vom Design her etwas anzupassen. Besser aussehen als vorher tut es allemal, und Balkone sind nun mal Standard bei den meisten Wohnungen heutzutage.

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    Die gezeigten drei Gebäude gehören alle zusammen, wurden von Ehrenthaler&Töchter saniert, sind nach der Vermietung doppelt bis dreifach so teuer und wurden allesamt vorher zwangsentmietet (Zustand vor Sanierung war bewohnt, beim Eckhaus noch bis 2017).


    Da dort wohl keine Leute gewohnt haben, die Juliane Nagel oder Herrn Kasek kannten, hat man davon medial nichts vernommen.


    Der Trend zu Balkonen zur Straße ist z.Z. überall zu sehen, so ganz verstehe ich diesen nicht, da es selbst an absoluten Hauptstraßen vollzogen wird... wer setzt sich da schon raus, wenn draußen alle 2 min eine Straßenbahn zusammen mit LKWs und Autos langhämmert.

  • Bei den Sanierungen in der Hohen Straße handelt es sich um aufwändige Zweitsanierungen. Dass nun der knapper werdende Wohnungsmarkt auch so zuschlägt, war ja klar. Ich hatte die Sanierungen im Sommer mal hier angekündigt.


    Die neuen teureren Zweitsanierungen stehen auch in anderen zentrumsnahen Quartieren wie Waldstrassenviertel, Bachviertel, und Musikviertel in der Pipeline. Die Preisanstiege mal ausgeklammert, haben die weniger guten Sanierungen der 1990er Jahre die Grundlage dafür nun gelegt. Teilweise sind die Wohnungen aus den 1990ern in diesen Quartieren nicht mehr wirklich zu vermieten (für das angestrebte Klientel). Neben den zentrumsnahen Neubauten in vor allem der Westvorstadt, werden vor allem die Zweitsanierungen die Treiber der Mietpreise in den besagten Vierteln sein.



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    Zur Herrnhuter Straße: in dieser Gegend ein absolut tolles Ergebnis. Ich mahne trotzdem immer wieder die Sanierung der Ladenflächen in Wohnungen an, und hier ganz besonders. Der Portal artige Gehwegaufbau hat hier eine Aufenthaltsqualität welche nun so nicht mehr bedient werden kann. Schade, aber meckern auf hohem Niveau.

  • Erdgeschosse müssen den öffentlichen Raum beleben!

    Ich mahne trotzdem immer wieder die Sanierung der Ladenflächen in Wohnungen an, und hier ganz besonders.


    Ich gebe Dir absolut recht!
    Dass selbst an Haltestellen und leider auch in Geschäftsstraßen immer wieder Erdgeschossläden zu Wohnungen umgebaut werden, verödet das öffentliche Leben in den Straßen. Schlimmer noch sind die Neubauten, in denen hinter geschlossenen und kahlen Erdgeschosswänden Autoparkplätze eingerichtet sind. Wo sonst Schaufenster dem Vorübergehenden einen Einblick gewähren - nur Rolltore für die Garagenzufahrten.
    :nono:

  • Die Ecke zur Herrnhuter Str ist spitze geworden, leider sieht es gegenüber noch recht düster aus, oder hat sich da auch schon etwas getan?

  • Die Balkone in der Hohen Straße - na ja. Etwas Filigraneres mit Metallgitter wäre sicher schöner gewesen als die Blumenkasten-Imitation.


    Das Ergebnis der Herrnhuter 2 ist wirklich erstaunlich für die Lage. Kann es sein, dass aufgrund der doch nachlassenden Sanierungstätigkeit (mangels Masse) die Behörden genauer draufschauen als sie es vielleicht noch vor fünf Jahren getan hätten?


    Läden erfordern viele Menschen, die dort etwas kaufen. Früher hat man im fußläufigen Umfeld der Wohnung fast alle Einkäufe erledigt bzw. Dienstleistungen beauftragt. Dieser Markt ist leider nicht mehr da, was sich sehr deutlich am Leerstand der noch vorhandenen Läden ablesen lässt. Wenn also bei Sanierungen die Ladenflächen ganz oder teilweise in Wohnungen oder Praxisflächen umgewandelt werden, finde ich das in den meisten Fällen verschmerzbar. Ausnahme wäre für mich z. B. die geplante Sanierung in der Gohliser Straße, da sich da gerade wieder etwas Leben in der Nähe des Kirchplatzes entwickelt. In der Herrnhuter Straße finde ich es zwar historisch gesehen schade, aber absolut verständlich.


    Derweil:


    Neues Immovaria-Rätsel:


    Diesmal passen Kürzel (V8) und Bild zusammen. Es scheint sich um die Volksgartenstraße 6 und 8 zu handeln.

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    hedges
    Klar, die Zweitsanierungen rollen an. Fraglich ist aber, wieso zunehmend die Eigentümer ihre Häuser an Bauträger verkaufen (die waren mit Sicherheit vorher nicht immer Eigentümer) und eine Sanierung in Eigenregie scheuen. Anscheinend sehen einige nur das schnelle Geld, aber nicht, dass sie ihr Eigentum dann los sind.
    Es ist ja eher unwahrscheinlich, dass die Gebäude vorher in Einzeleigentum (Eigentümer wohnt i.d.R. nicht drin) waren, leergezogen werden und dann wieder an andere Einzeleigentümer verkauft werden. man kann ja Einzeleigentümer nicht mal eben zwangsenteignen, d.h. vorher gehörten die Gebäude sicher komplett einem Eigentümer.
    Aber die Diskussion gehört in den Wohnungsmarktstrang, daher dazu hier nichts weiter.

  • ^ Sehr gutes Ergebnis. Hier würde mich allerdings eine historische Ansicht interessieren, da ich die fehlende Abgrenzung zwischen Erdgeschoss und oberen Etagen merkwürdig finde. Möglicherweise war dort ja mal ein Firmenname angebracht.

  • Gerüstaufbau an der Papiermühl- Ecke Arnoldstraße. Es handelt sich um dieses Gebäude:


    Das Pendant gegenüber wird schon seit längerem saniert.


    Ebenfalls z.Zt. in der Sanierung befindet sich das Nachbargebäude vom Torbogenhaus am Schloss Schönefeld (hier eine ältere Aufnahme
    zusammen mit dem noch unsanierten Torbogenhaus):


    Ein weiteres Sanierungsobjekt ist momentan die Schützenhausstraße 8:


    Rege Bautätigkeit im Hinterhof könnte auf eine anstehende Revitalisierung der Lessingstraße 29 hindeuten - mal schauen was da noch passiert
    (Uralt-Aufnahme):

    Eigene Bilder

  • ^ Bei der Lessingstraße 29 habe ich mich schon öfter gefragt, warum dort so wenig Sanierungstätigkeiten erkennbar sind.



    Anderes Thema - ich hoffe, es ist hier richtig (vielleicht lohnt sich dafür ein eigener Thread?).
    Bezüglich der "Parkstadt Dösen" bin ich über die Planung gestolpert (ob aktuell, weiß ich nicht) - demnach soll das Projekt bis 2022 fertiggestellt sein.

  • ^ Ist schön geworden, die Dieskaustraße 210. Vor allem der Erhalt des kleinen Ladens, lt. Immo-Portal nur knapp 30qm groß, ist ja keine Selbstverständlichkeit mehr.


    Ziemlicher Kitsch, die olle Tauchnitz-Villa, aber das muss es auch mal geben.

  • Stimmt, das Haus in der Dieskaustraße ist sehr schön geworden. Ich finde es toll, wie in Leipzig aus Ruinen wieder richtig schöne Häuser werden. Das kenne ich nur hier in der Qualität und Quantität (zumindest nach meinem Eindruck).
    Witzig finde ich bei diesem Haus den kleinen Giebel, der so schön unmotiviert über einer der zwei mittleren Achsen sitzt. Kann es sein, dass das mal 2 Häuser waren?

  • In der Dieskaustraße 210 fehlen irgendwie im Erdgeschoß über den Fenstern die Schlusssteine und auch die bossierten Zonen im Erdgeschoß scheinen im Vorzustand anderes gewesen zu sein.


    Schade, dass da scheinbar Abstriche gemacht wurden, wo der Rest so gut gemacht wurde und der Laden auch nicht weggefallen ist, wie leider viel zu oft bei anderen Sanierungen. Ansonsten stimme ich Arwed zu, der Giebel ohne Gegenstück irritiert etwas. Dennoch toll gemacht und Haus gerettet.



    Die Tauchnitz Villa ist eben ein Kind ihrer Zeit. Da sieht man auch was Schornsteine im Gesamterscheinungsbild bewirken und ohne diese fehlt dann doch bei der Villa ein wichtiges Gestaltungselement in der Konzeption und der Dachlandschaft. Schade, aber so ist es eben im Zeitalter der Fußbodenheizung. :)

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    Das ist aber schon Jammern auf hohem Niveau.;)


    Die Dieskaustraße ist in Leipzig schon ein Problemfall. Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass dieses Haus an dieser Stelle überhaupt eine Zukunft hat?