Braunschweig baute das Schloss

  • Ich habe nie gesagt heimlich. Ich rede von einem Nachtrag zum Grundstückskaufvertrag. Vollkommen legitimes und oft angewendetes Mittel der Behörden/Institutionen/.... Sonst müsste man ja immer, wenn man auf Probleme stößt und was am Plan verändern muss, gleich den Rat einschalten. Leider kann man das auch missbrauchen.
    Dieser Nachtrag lag dem Rat vor der Abstimmung nicht vor (!) ist aber notariell beglaubigt, und gültig!





    Das sind die Pläne aus dem Prospekt. Der ist in seiner Gesamtheit 6Mb groß. Da ich auf dem Dorf wohne, und wir immer noch kein DSL haben schlage ich mich mit meiner ISDN-Verbindung rum, und mag keine so großen E-Mails verschicken. Etwas Neues steht dort ohnehin nicht drin: Braunschweig is' ja ganz toll. Wissenschaft. Wirtschaft.... ECE ist auch ganz toll....
    Ich hoffe, deine Enttäuschung ist jetzt nicht so groß.


    Auf den Plänen erkennt man aber, was Kultur, und was Komerz wird. Wenn das ganze circa 45.000m² groß wird, dann kann ich nicht glauben, dass das GElbe allein 13.00m² ausmacht. Selbst wenn man einbezieht, dass das Schloss ja mehr Stockwerke haben wird, die dann auch ganz Kultur sein sollen. Da braucht man dann auch kein Lineal, um das aus zu messen.
    Im Übrigen hängt vor dem Schloss ein Plakat der BIBS, das im Schloss noch weniger kulturelle Nutzung zuspricht. Dort sind nämlich sogar die Bereiche hinter den Risaliten von ECE in Beschlag genommen. Die Quelle kenne ich aber nicht.


    Und um auch noch etwas positives zu schreiben:

    Hübsch.


    PS: Du kennst doch jemanden, der an der Umsetzung der Reiterstandbilder arbeitet, wenn ich mich recht erinnere. Da es ja us dem 13.3 Mio. Fassaden-Etat Geld für die Reiterstandbilder geben soll, fals die Fassade billiger wird, würde mich interessieren, ob es welches gibt oder nicht. Wenn nicht, dann würde es eine Abweichung an der Schlossfassade erklären, die daher rühren kann, dass ECE das Recht auf Verbilligung der Fassade hat, fals sie mehr als 13,3 mio kosten sollte. Hast du dembesüglich schon wieder etwas gehört?

  • Zitat von Dvorak

    Das mit den Werbestelen anstatt der Reiter war wohl nur ein Gerücht, da Hoffmann aber dem Rat schon das ein oder andere "Detail" verheimlicht, will ich für gar Nichts mehr garantieren.
    :Nieder:



    Mit dem "heimlich" bezog ich mich auf die von dir getane Äußerung über Hoffmann und sein gegenüber den Rat. ( siehe Zitat )



    Das Prospekt ist mir bekannt und gibt genau das wieder, was ich in meinen Ausführungen dargestellt habe.


    Die gelben Bereiche sind die kulturelle Nutzung des Schlossbaukörpers. Der Prospekt wurde mir schon vor langer Zeit von ECE zur Verfügung gestellt. ( nur so nebenbei )


    Man kann bei den graphischen Darstellungen nicht nach Augenmaß gehen. Bei der Angabe der Verkaufsfläche handelt es sich um reine Verkaufsflächen - also ohne sämtliche Aufenthalts- und Verkehrsflächen im Center. Stellt man wie du der Gesamtfläche des Centers den gelben Bereich gegenüber, so kann es natürlich auch nicht hinhauen, da das Center eben auch breite Promenaden, Brunnen etc. beinhaltet.


    Ws die Bürgerinitiative angeht - so weiss ich eben nicht welche du meinst. Die wirkliche Bürgerinitiative "BIBS", welche zur Wahl angetreten ist oder die Schlossparkfreunde ?


    Zu beiden habe ich Kontakt aufgenommen und - im Falle der Schlossparkfreunde - mehrfach um Auskunft, Stellungnahme und Belege für Behauptungen und Darstellungen gebeten.


    Ich habe niemals auch nur ein Lebenszeichen von beiden erhalten.


    Die Darstellung, dass hinter den Risaliten des Schlosses Verkaufsfläche bzw. ECE-Nutzung sein soll halte ich für sehr fragwürdig. Hier befinden sich nämlich die Treppenhäuser die den Zugang zu den kulturellen Nutzungen und Verwaltungsräumen des "Schlosses" ermöglichen. Im Nordflügel wird sich dort dann das Schlossmuseum befinden.


    Was die Reiterstandbilder angeht, so weiss ich aktuell nur, dass sie umgesetzt werden. Finanzielle Mittel der Stadt sind derzeit hierfür nicht eingeplant. Genaueres über die Finanzierung weiss ich jedoch nicht - kann aber gerne noch mal nachfragen.


    Viel interesanter wäre die Frage der Quadriga ! Wann und wie diese denn reproduziert und wieer aufgestellt werden soll.


    Wenn da jemand etwas mehr wüsste als ich . . .

  • Das die Verkehrsflächen nicht gerechnet werden, erklärt, warum die BIBS (Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, von wem das Plakat am Bohlweg ist) von noch weniger Kultur im Schloss spricht. Wenn man beim ECE Center diese Flächen herausrechnet, muss man das im Falle des "Schlosses" auch tun. Ich behaupte mal, dass die Treppenhäuser und die Verwaltung prozentual sogar genauso viel Platz einnimmt, wie die Lichthöfe und Passagen im Center. Dann stimmt auch die Rechnung wieder. Sich die Rechnung hinbiegen wie man will, und Treppen... mal mitzählen mal nicht gilt nicht!
    Ich habe verzweifelt nach einem Datum auf dem Prospekt gesucht, da der ja schon sehr alt ist, konnte aber keines finden. Möglich, dass er nur ein Provisorium ist, dass glaube ich aber nicht.


    Das es nur im Bereich des Portikus, und des Schlosshofes Überschneidungen gibt, stimmt ja auch nicht. Das Schloss war ja wohl wesentlich breiter, als der gelbe Bereich. Auch mit Verkehrsflächen. An den "Ecken" im Schlosshof kann man noch genau erkennen, wie breit das Schloss einst war. DOrt ragt eindeutig Eizelhandel rein. Und zwar nicht vereinzelt, sondern an jedem Punkt auf allen Geschossen.


    Die Leute, die ich von den Schlossparkfreunden kenne, haben mir immer alles bewiesen. Allerdings spreche ich mit denen immer nur von Angesicht zu Angesicht und nicht übers Internet. Wenn sie dir nicht antworten, könntes du die Schlossparkleute direkt im Schlossparkforum ansprechen. Da stehen die Chancen recht gut, dass du deine Antworten bekommst.

  • ICh glaube du hast nicht verstanden was ich gesagt habe.


    Bei dem Center ist immer von 30.000 m2 VERKAUFSFLÄCHE gesprochen worden. Die 45.000 sind brutto Geschossfläche.


    Bei dem kulturell genutzten Teil handelt es sich um 13.000 m2 NUTZFFLÄCHE im Schlossteil. Und da werden niemals Treppenhäuser etc. dazu gezählt. Du zahlst in deiner Wohnung ja auch keine Miete anteilig der Fläche des Treppenhauses. Unsinniger Gedanke. Und was für eine Verwaltung willst du da abziehen im kulturellen Teil ? Was da einzieht IST die Kulturverwaltung der Stadt. Was soll da abgezogen werden ? Willst du die Fläche des Kulturinstitutes abziehen obwohl es große Räumlickeiten im Schloss belegen wird ? Oder wie denkst du dir das ? ;-))


    Ich weiss auch gar nicht wie die Initiatve so darauf aus ist den kulturellen Teil klein zu rechnen. Wenn du es schwarz auf weiss haben willst frag bitte im Kutlurinstitut der Stadt nach - Frau Dr. Anja Hesse ist da eine sehr nette Ansprechpartnerin. Alternativ Dr. Gerd Biegel vom Landesmuseum.


    Und was die Überschneidungen angeh ich sagte - wie du richtig wiederholst - das es Überschneidungen im Portikus und Innenhofbereich gibt. Portikus weil man durch eben diesen ins Center gelangt und Innenhof weil hier eine Einzelhandesnutzung den Schlossbereich schneidet - eben im Innehof und angrenzendem Schlossbreich. Ich kann da nur inhaltlich auf meinen letzten Beitrag verweisen.


    Wenn du dir das Schlossmodell einmal anschaust findest du in den Ostfassaden eine andere Geschossigkeit vor als in den West-, Nord- und Südfassaden. Hier ragt bis eischl. des ersten OG Centernutzung ins Schloss - darüber jedoch nicht mehr ! Heir ist de Schlossbau in seiner vollen Flügelteife erlebbar und nach außen auch baulich sichtbar.


    Des weiteren habe ich selbstverständlich des öfteren auch direkt mündlich mit Vertretern der Initiative gesprochen. Ich habe mich seit 2002 grundlegend immer bei beiden Seiten informiert und alles an Informationene der Stadt, der Zeitungen und der Schlossparkfreunde gelesen, um mir mein eigenes Bild zu machen.


    Leider haben die Vertreter der Initiative im direkten Gespräch eher polemisch gegen Hoffmann gewettert, als sachlich begründete Argumente zu bringen.


    Bis vor wenigen WOchen wurde ich noch auf die SImulation des Centers auf deren Homepage hingewiesen. Diese ist aber nie eine Simulation gewesen, sondern eine Baumassendarstellung eines Architekten aus BS, auf BAsis von den spärlichen Angaben des jahres 2002 ! Bis Mitte 2006 wurde dies als reelles Center verkauft. AUf mehrfache nachfrage habe ich nie eine Antwort erhalten, noch wurde darauf hingewiesen, dass es sich in keinster Weise um eine realitätsnahe Darstellung handelt.


    Und das ist nur ein Beispiel. Ein anderes : Als ich erwähnte, dass die originalen Bauteile des Schlosses die gleiche Materialstärke haben wie die Rekonstruierten und nach den Originalplänen von Ottmer und der Bemaßung der ausgegrabenen Teile diese nachgearbeitet wurden - wurde ich der Lüge bezichtigt und persönlich angegriffen.


    Der einzige Unterschied in der Fassade besteht darin, dass die neue Fassade vor Beton und nicht vor Ziegelmauerwerk errichtet wird.


    In einem Gespräch mit Kent Opfermann - dem Architekten der Schlossfassadenreko - habe ich das bestätigt bekommen.


    Ich habe die Initiative zu meinem leidwesen eben nur als Hoffmanngegener . . und nciht als kritische Begleiter des Schlossprojektes erlebt. IOch wünschte ich könnte anderes berichten !


    Auch hatte Eingaben an den Rat gemacht und Kritik zu einigen Punkten geäußert. Ich hätte das auch mit der Initiative koordiniert - wenn diese ein anderes AUftreten gehabt hätte - und so dachten viele Braunschweiger !

  • Guten Tag, ich bin neu hier und bitte verzeiht, ich habe die letzten 13 Seiten jetzt nicht gelesen :)


    Und ich will auch keine Diskussion hier unterbrechen.


    ABer was mich interessiert. An der Fassade des ECE Centers, also das Dach des Portikus, sind verschiedene Figuren zu sehen. Kann mir jemand den Hintergrund dieser Figuren erläutern. Was sollen sie darstellen.
    Weiss jemand darüber bescheid?


    Vielen Dank im Voraus.

  • Schloss-Arkaden-Bau Braunschweig

    Hallo, hier einige Baubilder von letzter Woche


    1. Schlossfront/Bohlweg


    2. Blick auf den Nordflügel des Schlosses und den Ritterbrunnenplatz vom Steinweg aus


    3. Fassadenmuster der Arkadeneingänge... nun ja...


    4. Osteingang am Nikolaiplatz


    5. Südfassade der Arkaden entlang der Georg-Ecker-Straße


    6. Eingang Ackerhof (links daneben kommt alsgleich der Südflügel des Schlosses


    7. Südflügelfassade des Schlosses (hinter mir Galeria-Kaufhof)


    8. ... und der Blick auf die Gebäudefassaden entlang des Bohlwegs gegenüber der Schlossfront

  • Die Giebelfiguren wurden erst 1868 in das bis dahin leer verbliebene Thympanonfeld eingesetzt. Ottmer plante ursprünglich eine antikisierende Figurengruppe - aus Kostengründen wurde diese ebenso wie die Hof- und Schlossplatzkolonnaden nicht verwirklicht.


    Im Gegensatz zu den Ottmer-PLänen wurde dann 1868 eine eher mittelalterlich geprägte Gruppe ins Giebeldreieck gesetzt.


    In der Mitte thront Heinrich der Löwe, der Thron flankiert von sitzenden Löwen. Links von ihm drei besiegte Krieger in demütiger Position zur Übergabe ihrer Waffen an den Fürsten bereit, das Schwert mit dem griff voran dem Fürsten entgegenhaltend.


    Rechts von ihm ein Bischoff, kniend und das Modell des ( braunschweiger ) Domes übereichend, begleitet von einem hinter ihm knieenden Mönch.


    Hinter dem Mönch noch ein liegender Landmann - die unterwürfige Bevölkerung symbolisierend.


    Wie man merkt passt diese Figurengruppe stilistisch nicht wirklich in das Thympanonfeld einer antikisierenden Tempelfront, der der Mittelrisalit des Schlosses nachempfunden wurde.


    Gutes Buch über die Hostorie bis zum Abriss und der Nachgeschichte des Schlosses :


    Das ehemalige Residenzschloss zu Braunschweig


    Bernd Wedemeyer


    Herausgegeben durch die Richard Borek Stiftung


    ISBN 3-87091-000-3

  • Naja, von den Arkaden selber ist ja noch nicht viel aufschlussreiches zu sehen...Aber - auch wenn alle Wände nur aus Beton sind - finde ich es erstaunlich, dass es so schnell ging, das Schloss zu bauen.

  • Danke für die neuen frischen Bilder! Die Südfassade der Arkaden entlang der Georg-Ecker-Straße sieht noch sehr abweisend aus. Schöner wäre doch wenn da auch noch mehr Fenster wären...

  • Immer wieder gern ! ;-))


    Wenn jetzt noch einer etwas über die Quadriga herausfindet - nicht geschichtlich, sondern über deren Rekonstruktion bzw. geplante Wiederaufstellung auf dem Schloss. . . . ?

  • Das die Kulturverwaltung nicht gänzlich Kultur los ist stimmt. Ich will aber bezweifeln, dass eine kulturelle Einrichtung, wie das Herzog-Anton-Ullrich-Museum mit einem Werbespruch wie: Auf xxxm² bieten wir ihnen Gemälde (oder Kultur) von 1600-xx. Damit auch die Verwaltung meint.
    Soll man doch die Kulturverwaltung zu dem 13.000m² rechnen. Ehrlicher fände ich es aber, wenn man den Menschen sagt, was sie selber davon haben.
    Außerdem gibt es keinen logischen Grund, warum diese Verwaltung ins "Schloss" muss, und so einige der besten Flächen Braunschweigs belegt.


    Die Treppenhäuser erwähne ich nur, weil sie in dem Plan Kultur sind, nicht weil ich zu Hause über teure Treppenstufen gehe. Die sind ganz eindeutig markiert, und deshalb sollte man sich auch nicht fragen, warum die BIBS (oder Schlosparkfreunde) die kulturelle Nutzung kleinrechnen, sondern warum ECE+Stadt sie großrechnen. Die BIBS hat die Kultur auch nicht kleingrechnet, sondern nur auf einer Karte markiert, was offiziell auch Kultur wird. Alles basierend auf von Stadt+ECE herausgegebenen Plänen. Das wird doch wohl erlaubt sein.


    "Überschneidungen" (wundervoll herunterspielendes Wort) gibt es im Schlosshof überhaupt gar keine. Eine Vollständige Überbauung durch ECE kann man doch nicht mit dem Wörtchen Überschneidung beschreiben. Wenn mein Haus abgerissen wird, weil da eine Autobahn drauf kommt, dann sage ich doch auch nicht, die A12213 "schneidet" mein Haus.
    Ich habe gesagt es gibt Überschneidungen in den unteren Teilen der Schlossflügel. Auch wenn diese an den Schlosshof grenzten-was sie diese ja auch nie wirklich taten-kann man nicht von Überschneidungen im Schlosshofbereich sprechen, sondern muss doch klar feststellen, dass ein Drittel bis 2 Fünftel Shopping-Mall, oder andere nicht kulturellebereiche dort entstehen. Da bin ich überhaupt gar nicht deiner Meinung.

    Portikus weil man durch eben diesen ins Center gelangt und Innenhof weil hier eine Einzelhandesnutzung den Schlossbereich schneidet - eben im Innehof und angrenzendem Schlossbreich.


    Als ob es das natürlichste der Welt wäre. Durch einen Portikus gelangt man ins Shopping-Center. Alleine, dass man das mit solcher Gelassenheit und derartigem Desinteresse sehen kann verstehe ich nicht. Der "einzige" originale Teil erfährt die größte Banalisierung. Es ist ja nicht ein Tor im Risaliten, sondern der einem antiken Tempel (!) nachempfundene Teil des Schlosses, der die Größte Pracht zeigt, und den totalen Machtanspruch der Welfen symbolisierte. Das man griechische den göttern geweihte Tempel zu Residenzen weltlicher Provinz-Regenten degradiert ist doch schon im Grunde genommen schlicht schlimm, dass dieses Tor dann aber nicht einmal mit Kultur gefüllt wird, was durchaus im Sinne der alten Griechen gewesen wäre, sondern es einfach Eingang eines Basars wird ist schlichtweg skandalös!
    Aus Kunst machen wir Komerz, und nehemen es mit den Worten hin:
    (Überschneidungen im Bereich des) "Portikus weil man durch eben diesen ins Center gelangt."


    Dass die Leute von der BIBS Hoffmann-Feinde sind, willst du ihnen doch wohl auch nicht vorwerfen. Man könnte hier die oft gehörten Aspekte seiner bis heute extrem rechten Politik erwähnen, dann würde ich mich aber schlichtweg zu sehr aufregen und den ganzen tag voller Wut rumlaufen.


    PS: Wenn ich was falsches sage, dann bekomm das bitte nicht in den falschen Hals. Ich mein es doch nur gut mit unserem Braunschweig.:)

  • Was wäre gegenüber dem Nutzen des Portals als Eingang zum Komerz denn die Alternative? Gab und gibt es welche? Einen Fürsten, der dort hinein und hinaus paradieren könnte, haben wir nicht mehr. Den Eingang ausschließlich dafür zu nutzen, in eine (hier nun arg diskutierte) anteilig kleine oder große kulturelle Einrichtung zu gelangen, wäre in meinen Augen so, als verschließe man der weitaus größten Masse Mensch genau das, was besonders an dieser Reko hervorgehoben wird.
    Gab es vor ECE überhaupt Planungen und Überlegungen von anderen Gruppen, aus vereinten kulurellen Kräften das Schloss wieder aufzubauen? Mit welcher Nutzung dann, die sich rentierte? Ob ja oder nein, es war doch recht still um das Schloss die Jahre zuvor. Erst als ECE kam, hat die Sache Schwung bekommen und nun kann man das Ding schon erleben. Das finde ich den Umständen entsprechend schon grandios für diese Stadt.
    Ich komme nicht auf die Idee, dem städtischen Bild und auch der Reko des Schlosses mit der angehängten Komerzialisierung des Gesamtbereiches, niederreden zu wollen, weil ich das, was kommt akzeptieren kann.
    Wenn man will, kann man das Ganze als eine angemessene Melange zwischen Residenz- und Handelsstadt anerkennen und sich aufmachen, genau das darin auch zu erleben.
    Lass die Menschen doch durch ein geschichtliches kulturelles Zeugnisse ins Einkaufserleben gehen, warum nicht? So lebt das Ganze wenigstens und wird nicht zu einem Ausstellungstück im Stadtmuseum, zu einem im Sande verbuddeltem Stück Stein oder in Form von Kapitel-Reste als Springbrunnenanlage in einem Schlosspark degradiert.
    Da ist es in meinen Augen im Grunde egal, wie viel Quadratmeter hier und dort hingezählt werden. Braunschweig bekommt vom Wesentlichen her seine Hauptattraktion zurück. Und damit auch wieder mehr Anziehung für Besucher und für die eigenen Bürger. Und das denke ich, tut dieser Stadt außerordentlich gut.

  • Also da muss ich nun mal sagen, dass da vieles Wortklauberei ist und ich nur von dem ausgehen kann, was ich an Unterlagen und Plänen habe !


    Auf den Plänen die mir vorliegen wird die Zahl von 13.000 m2 Nutzfläche bestätigt.


    Weiterhin ist das Kulturinstitut nun mal eine kulturelle Einrichtung ! Da gib es doch gar nichts zu diskutieren - wie kommt man auf den Gedanken, nur weil diese Institution entsprechende Veranstaltungen und das kulturelle Leben in der Stadt bereichert und organisiert, diese als nicht kulturell sondern als reine Verwaltung zu bezeichnen ? Schließlich wird es dort im Schlosss - genau wie bisher im jetzigen Gebäude - sehr viele Veranstaltungen geben !


    Und um dieses leidige "schneiden" zum widerhiolten male zu erläutern. WEnn ein Gebäude an eine Fläche grenzt und etwas aus dieser Fläche in das Gebäude hereinragt ( flächig ) - dann schneidet sdiese spezifische Fläche in den Grundriss des Gebäudes.


    Das die Flügel des Schlosses nicht in voller Tiefe kulturell genutzt werden haben wir beide gesagt. Dass der Shclosshof eine HAndelsnutzung hat ebenso.


    Die Grundfläche des Schlosses ist an den Bauplänen kalr ablesbar. Die des Schlosshofes ebenso.


    Im Erdgeschoss befindet sich im Schlossgrundriss also Einzelhandelsnutzung, welche sich auf dem Schlosshof fortsetzt. Grundriss des Schlosses und Schlosshof haben also dort etwas gemeinsam auf einem Teil ihrer Fläche.


    Das nett man Schnittmenge ! ( einfache Mathematik ) Das ist ein wertfreier Begriff. Eine Beschreibung eines Zustandes.
    Ich weiss nicht, was du mir da immer in den Mund legen willst.


    Ich sprach auch davon, ass die Verkaufsfläche die Fläche des Schlosses schneidet - und nicht den Schlosshof !


    Das 13.000 m2 kulturelle Nutzung ins Schloss ziehen ist nun mal eine Tatsache. Wo ist das Problem dabei ? Nur weil es die Stadt auf eine Tafel geschrieben hat ? Sollten sie schreiben : Etliches an kulturellen Nutzungen zieht ins Schloss, aber wieviel sagen wir nicht? *g*


    Weiterhin rechnet die Stadt nichts groß ! Sie mietet 13.000 m2 Fläche im Schloss und belegt diese mit Nutzungen Ihrer Wahl. Wie man als Bürgerinitiative darauf kommt fa irgendwas heruaszurechnen nur weil es angeblich ein Treppenhaus oder sonstwas ist ist doch absurd !


    Ich habe mir besagtes Plakat einmal angeschaut. Und die von der BIBS abgezogenen Flächen sind schlichtweg laut Bauplan nicht begründbar ! Warum werden Räume, die von er Stadt gemietet und bezahlt ( beide Schlossflügel, östlich im Anschluss an die Eckrisalite etc. ) sowie mit Nutzung versehen werden herausgerechnet ? Mit welcher berechtigung ? Aufgrund welcher Basis ?


    Am interessantesten finde ich aber eine STelle deiner Ausführuing in der du folgendes sagst :


    Ich habe gesagt es gibt Überschneidungen in den unteren Teilen der Schlossflügel. Auch wenn diese an den Schlosshof grenzten-was sie diese ja auch nie wirklich taten-


    Der sogenannte Schlosshof wird begrenzt vom Hauptflügel des Schlosses, den beiden Seitenflügeln und einer egdachten Linie zwischen den Ostfassaden der beiden Flügelbauten.


    Woran sollen denn bitte die Flügelbauten grenzen, wenn sie nicht den Schlosshof definieren und nie an ihn grenzen ? Der Hof wird ja erst durch die "Innenseiten" des Schlosses definiert - also müssen sie zwangsläufig an ihn grenzen.


    Der Portikus - sicher problematisch. Aber auch hier lediglich eine sachliche Feststellung von mir OHNE Wertung ! Hier schneidet Verkaufsfläche die SChlossnutzung. Tatsache. Man geht durch den Portikus ins Center. Tatsache. Ob ich das gut oder schlecht finde oder das für mich das Normalste der Welt wäre ist diesen Ausführungen nicht zu entnehmen ! Und das war auch nicht Thema und behaupten würde ich as schon mal gar nicht !


    Nebenbei wird hinter dem Portikus im ersten Stock ein großer gastronomischer Betrieb ( Cafe ) angesiedelt sein. Man kann also völlig frei hinter den Säulen sitzen und anch draussen schauen und es sich gut gehen lassen. Jeder kann dort herein. Das zunächst finde ich schon mal gut. Jedenfalls besser, als wenn dort das Bücherregale die großen Fenster verstellen würden. Ich sage ausdrücklich NICHT, dass das eine Ideallösung ist. Sicherlich nicht.


    Mich aufgrund sachlicher Darstellungen des Desinteresses und der "Gelassenheit" bezeichnen kann finde ich gelidne gesagt als . . . . (zensiert) Ich habe mich in diesen Dingen belesen und Massen an Daten und Plänen zusammen getragen wie kaum ein anderer Braunschweiger - und meine Beiträge hier belegen das glabe ich mehr als gründlich. Deshalb werde ich auf solches Niveau nicht weiter eingehen.


    Pause . . . .


    Weiter - du sagstest :


    Außerdem gibt es keinen logischen Grund, warum diese Verwaltung ins "Schloss" muss, und so einige der besten Flächen Braunschweigs belegt.


    Diese "besten Flächen Braunschweigs" gibt es überhaupt nur, weil die Stadt sie in zähen Verhandlungen mit ECE gefordert hat ! Ansonsten würde dort nämlich eine riesige, langgestreckte Glasfassade, mit kleinem Stahlgiebeldreieck zentriert oben drauf als "Hommage" an das Schloss, die Bohlwegostseite dominieren. Und ich glaube wir sind uns einig, dass das der Kommerz pur und blanker Horror wäre sowie jede Chance auf angemessenere ( ich sage angemessenere - nicht angemessene !!! ) Nutzung vertan wäre !


    Genau das aber hatte ECE geplant - ich habe die Darstellung hier vorliegen !


    So sind doch wenigstens die Schlossfassaden und das Schloss in seiner räumlichen Kubatur ( leider ohne Rotunde ) von etwas mehr als drei Seiten wieder erlebbar. Eine deutlich bessere Lösung als ursprünglich nur von ECE geplant - sicherlich bei weitem keine Ideale !!!


    Soviel zur Grundlage dieser Flächen. Ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn die Stadt sich durchgesetzt hat und diese Flächen jetzt dank ihr entstehen, dass diese auch - schon aufgrund des historischen Hintergundes - durch die Stadt und ihr kulturelles Angebot genutzt werden und die Stadt diese Flächen eben auch für sich in den verhandlungen reklamiert hat !


    Sie gehören wohl gemerkt ECE ! Und ich wage nicht auszusprechen, was ECE wohl damit gemacht hätte, wenn sie frei zu vermieten gewesen wären.


    Der Meistbietende erhält den Zuschlag. Und das wären in der Hauptsache Büros - vor allem in den guten Lagen des Gebäudes. In einer Ecke vielleicht noch Gastronomie. Aber mehr garantiert nicht.


    Und nebenbei : Ich meine es auch gut mit BS ! GAr keine Frage ! Nurist es schwer sachlich zu bleiben - und das gelingt dir nicht wirklich immer. Dort wo es nicht gelingt widerspreche ich auch entsprechend.


    Dort wo es gelingt stelle ich meine Position dar. Und die ist immer fundiert - niemals aus dem Bauch hraus. Was ich hier darstelle an Fakten etc. ist immer vorab geprüft - und schon gar nicht emotional begründet oder soll dazu diebnen jemandem eins "auszuwischen". Persönliche ANgriffe kann ich nicht leiden.


    Daher . . . nichts für Ungut !


    ;-))



    Wenn dies in deinen AUgen keine gute Nutzung ist - was wäre also die Alternative?

  • Hab ich was auf den Augen oder warum sehen die Säulen am Portikus so "kriegszerstört" aus? Erinnert mich an das Brandenburger Tor Ende der 80er.

  • Die sehen nicht zerstört aus, sondern haben noch die Patina der Originalbauteile !


    Der Portikus besteht zu nahezu 90 % aus originalen Teilen, die 1960 vergraben wurden. Sie wurden nur aufwendig egreinigt - die PAtina aber belassen. Darum farblich so dunkel.


    Andere Frage : Warum wird hier noch ein Thread für die Schlossarkaden BS aufgemacht ?


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    Seinen Bilderbeitrag (bitte die Fotos das nächste Mal etwas verkleinern) hat ibuinn an sich schon ganz richtig in die Galerie einsortiert. Da es aber Bilder über den Baufortschritt sind und auch schon diesbezüglich weiterdiskutiert wird, schiebe alle Beiträge hier in den Bauthread. Gruß, Schmittchen

  • Hmmmm. Wo fängt man wohl am besten an?
    Ibuinn:
    Ja es gab Planungen für den Wiederaufbau des Schlosses in den 90ern. Was da dann genau rein sollte weiß ich nicht, auf jeden Fall aber eine komerziele Nutzung. Ich glaube ein Kino.

    Den Eingang ausschließlich dafür zu nutzen, in eine (hier nun arg diskutierte) anteilig kleine oder große kulturelle Einrichtung zu gelangen, wäre in meinen Augen so, als verschließe man der weitaus größten Masse Mensch genau das, was besonders an dieser Reko hervorgehoben wird.


    Die Reko ist nur die Fassade. Und die hebt gar nichts hervor. Eine einfache 1 zu 1 Rekonstruktion kann doch gar nichts aussagen. Das Original hat eine Aussage, und die Reko als Kopie die gleiche (geliehene). Sie hat aber keine Aussage als Reko, sondern nur die des Originals. Was soll man der großen Masse also vorenthalten. Dass die Fassade tatsächlich nur eine Fassade vor einem Shoppingcenter ist? Wenn man das Schloss mit Kultur (also Randvoll mit Berg oben drauf) gefüllt hätt, dann hätte man den Leuten auch nichts vorenthalten. Dann wäre alles ehrlich gewesen. Die KAufsüchtigen und Kleptomanen gehen bitte am Ritterbrunnen in's ECE, die kulturell Bedürftigen durch den Portikus.



    Tarsis:
    Ich will der Kulturverwaltung auch garnicht ihren kulturellen Beitrag zum städtischen Leben aberkennen. Sie ist mit all den Dingen die sie organisiert immer aktiv und präsent.
    Wenn ich aber in das Schloss gehe, und mich kulturell bereichern will, dann will ich keine Büroräume sehen, sondern das Produkt Kultur. Ein Bild, ein Buch, von mir aus auch nur einen 2-Seiten Prospekt über Tapetengestaltung im 19.Jahrhundert. Sachbearbeiter, die Mahnschreiben wegen noch nicht zurückgegebenen Büchern schreiben aber nicht.
    Für mich gehört Kultur und Verwaltung klar getrennt. In der Wirtschaft macht man das ja auch so.
    Beispiel:
    Mein Vater schafft bei VW. VW produziert Autos, ist also ein produzierender Betrieb. Allerdings kauf mein Vater PC, im die Produktion am rollen zu halten. Er ist also ein Dienstleister. Wenn wer auch immer eine Statistik über "Arbeit" in Deutschland macht, dann wird er meinen Vater als Dienstleister aufführen. Seine Tätigkeit ist hier ausschlaggebend.
    Ähnlich (ich sage ausdrücklich ähnlich, weil es in unserem Fall sicherlich schwerer zu trennen ist) verhält es sich mit der Kulturverwaltung. Außer der eigenen Lebenskunst sind ihre Tätigkeiten eher organisatorisch/verwalterischer Natur. Genau wie bei meinem Vater ist ihre Arbeit unerlässlich für das Produkt Kultur. Aber gensuso ist ihre Tätigkeit m.E. weniger eine kulturelle.


    Ich will dich keineswegs überzeugen wie ich zu denken, aber ich glaube, du wirst verstehen können, wie ich zu meiner Meinung komme und kannst mit ein wenig gutem Willen auch meine Version von Kultur und Verwaltung als schlüssig akzeptiern.



    Schneiden:
    Auch ich kenne mich mit Mathematik aus.Immerhin verdiene ich mir damit ein wenig Geld.
    Mir ist bekannt, was man als Schnittmenge bezeichnet. Zwei definierte Bereicht überschneiden sich. Eigentlich ganz einfach. Wenn man denn diese Bereiche genau kennt. Meine Menge A (Komerz) stimmt mit deiner überein. Meine Menge B (Schloss) aber nicht.
    Ich will auf keinen Fall die Diskussion darüber beginnen, was man wann als Schloss bezeichnen darf.
    Nur soviel:
    Nach langem Hadern mit mir selbst, ob ich "Schloss" sage oder nicht, habe ich mit meinem Gewissen die Vereinbarung getroffen Schloss zu sagen.
    Allerding anscheinend eine andere als du. Da das Ottmersche Schloss nicht als eigener Baukörper wiederersteht, (auch könnte man diskutieren) kann ich mich mit der Definition des alten Schlosses für das neue nicht anfreunden.
    Um dennoch Schloss sagen zu können, habe ich mich dafür entschieden, die Fassade sowie die Teile des Schlosses, die kulturell genutz werden (jaja-ich weiss) als Schloss zu bezeichnen.
    Das ist für mich die eine logische Schlussfolgerung. Ich gehe in die Bücherei-Ich gehe ins Schloss. Ich gehe shoppen (übrigens das holländische Wort für Masturbation)-Ich gehe ins ECE/Center...


    Daher kommen wir also zu unterschiedlichen Schnittmengen. Meine Schneiden sich nicht. Die Schnittmenge A (ECE) überdeckt Teile des alten Schlosses, da ich diese nun nicht mehr klar zur neuen Schnittmenge B (Schloss) zählen kann.
    Oder anders gesagt:
    Die Funktion f=AxB ist dort nicht deffiniert.;)


    Deswegen berühren die Schlossflügel den Schlosshof für mich überhaupt nicht. Oder halt nicht wirklich. Im oberen Bereich kann man zwar klar erkennen, wo der Schlosshof sein soll, aber im EG+1.OG gibt es einfach keinen. Dort grenzen die Schlossflügel dann auch nicht daran. Und dass es nie einen Schlosshof gab, wie ihn Ottmer wollte ist auch klar.


    Sicherlich ist Schnittmenge ein wertfreier Begriff. Man kann aber auch mit wertfreien Ausdrücken Dinge bewerten. Wer schon einmal einen Beamtendeutschen Brief bekommen hat weiß, dass man wenn man will Anderen nett und höflich in den ... treten kann.
    Der Gebrauch des eigentlich wertfreien Begriffs Schnitt bzw. Schnittmenge,überschneiden...... ist mir bei einer so eindeutigen Sache schlicht und ergreifend zu wertfrei. Ich kann mich spontan an wirklich nicht viel Kritik deinerseits gegenüber diesem Projekt erinnern, und kam daher zu dem Schluss, du sähest die jetztige Lösung auch nicht als kritikbedürftig an. Ich freue mich natürlich, dass ich mich grundlegend geirrt habe.
    Ich will mich auch ganz ausdrücklich bei dir entschuldigen, dass ich überreagiert habe, und zu stark ins Gericht gegangen bin.


    Bei einer so offensichtlich schlechten Lösung regen mich wertfreie Begriffe einfach ein wenig auf. Ich könnte nicht verstehen, wenn jemand die kommerzielle Nutzung des Portikus gutheißen würde, sehe kein Argument, warum sie besser sein soll. Jeder muss doch erkennen, dass man es nicht gut finden kann. Daher regt mich (angenommene) Gleichgültigkeit auch so massiv auf. Nichts finde ich schreckticher als interesselose Hinnemen und Akzeptieren seiner Umgebung.
    Man mag mir viel vorwerfen, aber Leidenschaftslos bin ich sicher nicht.:)



    Ein Cafe hinter den Säulen ist zwar besser, als ein Geschäft, aberich will auch nicht immer einen Kafe trinken müssen,wenn ich mir das "Schloss" von innen angucken wollte. Bücherregale fände ich weit weniger schlimm. Außerdem gibt es in Büchereien ja auch Bereiche ohne Regale. Ein Paar hübsche Sofas und die Abteilung mit den aktuellen Zeitungen aus aller herren Länder, und man sitz wie im Gentlemans Club auf dicken Sofas hinter historischen Säulen beim Zeitung lesen. Kann man das schlecht finden? Ich glaube nicht.



    Es stimmt, dass es die Flächen im Schloss nur dank der Stadt gibt. Darum geht es aber nicht. Man wird doch darüber verschiedener Meinung sein dürfen, was dort hinein kommt. In dem von dir angesprochenen Buch, dessen Titel etwa "das Residenzschloss zu Braunschweig" oder so ähnlich war (grauer Deckel, vorne ein Bild des Schlosses) bibt es eine schöne Karrikatur. Viele Leute versuchen ihre Wünsche im Schloss zu verwirklichen, bis dieses ganz hinter Hotel, Motel, Bad, Theatersaal, Stadthalle, Bücherei, Bibliothek, Archiv, Rittersaal........verschwindet.
    Am ende bekommt keiner was.
    Das zeigt doch, dass man sich gut überlegen sollte, wofür man die knappen Flächen im Schloss benutzt.
    Die Bibliothek kann besonders viele Bücher anbieten, wenn sie direkt neben dem Archiv liegt, da sie dessen Bücher gleich mit anbieten kann. Es ist also ganz klar, dass man die städtischen Büchereien zusammenlegt.
    Welchen Vorteil zieht man aber daraus, dass auch Mahnschreiben der Bücherei (ich weiß nicht,ob das Aufgabe der KV ist. Ist halt nur ein Beispiel)aus dem selben Gebäude kommen. Kann man damit angeben, dass man Post aus einem Schloss bekommen hat? Ich sehe keinen Grund, warum die Kulturverwaltung nicht ins Rathaus, oder in sonst einen verrottenden Bau kann. Es gibt nicht erst seit gestern Telefon und Internet,es ist also kein Problem die Verwaltung auszulagern.


    Nutzungen für die Flächen gibt es genug. Die niedrigen Räume im 2.u.3.OG bieten sich doch gerade zu an um sie für das Archiv zu nutzen. BS hat eines der ältesten und vor allen Dingen größten städtischen Archive Deutschlands. Wenn man den Platz erst einmal hat, dann wird es auch an der Nutzung nicht mangeln. Man müsste den alten anfälligen Bücher vielleicht keine schädlichen Transporte zur Restauration zumuten, wenn man das dort in speziel aklimatisierten Räumen machen könnte. Ein größerer Bereich für die Nutzung des Internets würde das Lernen mit dem Buch besser durch neue Medien unterstützen.
    Es gibt so viele Dinge, die sich gegenseitig unterstützen uns sich gut untereinander verknüpfen lassen, dass man solch wertvolle Flächen nicht für Dinge hergeben sollte, die nicht unbedingt dort hinein gehören.




    Objektivität und Subjektivität:
    Ich will jetzt seit knapp 2 Jahrzehnten Architekt werden. In 10Tagen beginne ich mein Studium. Ich kann will und werde auch niemals meine Subjektivität aussen vor lassen, wenn es um Architektur geht. Architektur ist Leidenschaft, etwas emotionales, das erst dann gelungen ist, wenn es mich aufwühlt mich berührt, spaltet und mich dazu bringt, dass ich mich selber mit meinen Reaktionen überrasche.
    Ich werde immer zu Subjektivität neigen. Lieber sage ich falsche Dinge, behaupte Unwahres, oder ziehe die manchmal falschen Schlüsse, als dass ich irgendwann nur noch objektiv bin, und mich von Millimeterangaben auf Plänen leiten lasse.
    Das ist wohl nicht das was du meinst, aber ich würde hin und wieder jedem mal zu ein wenig (mehr) subjektivität raten.




    Dort wo es gelingt stelle ich meine Position dar. Und die ist immer fundiert - niemals aus dem Bauch hraus. Was ich hier darstelle an Fakten etc. ist immer vorab geprüft - und schon gar nicht emotional begründet oder soll dazu diebnen jemandem eins "auszuwischen". Persönliche ANgriffe kann ich nicht leiden.


    Du stellst also nur den Teil deiner Meinug dar, den du auch vermitteln kannst, oder die Aussicht auf Erfolg hast? Darf man dann nach den unpopulären Teilen deiner Meinung fragen?:lach:


    Ich hoffe, dass mit den persönlichen Angriffen war nicht auf mich bezogen. Daran kann ich mich nämlich nicht erinnern, und ich meine auch nichts derartiges gerade gelesen zu haben.


    Jetzt hab ich so viel geschrieben, und mir fällt dennoch kein ende ein.
    Also um die Abschides-Worte des Jo Fischer zu zittieren: "Tschüss"

  • Ein beeindruckender Beitrag ! Man kann nicht anders als Respekt zollen - etwas was man leider hier nur wenig erfährt ! ;-))


    Ich komme nicht umhin, auf einige Details doch wiederum genauer einzugehen.


    Meine Meinungsdarstellung : Das sollte nichts weiter bedeuten, als dass ich kaum spontan zu einem relevanten Thema Beiträge verfasse ohne mich vorher angemessen über das Thema zu informieren, um mir eben eine fundierte Meinung zu bilden ! Ob diese Meinung dann konform oder nicht konform mit was auch immer geht oder "Erfolg" hat ( kann denn eine Meinung Erfolg haben ? ) ist mir dabei dann relativ egal. Ich habe sie mir gebildet, vertrete sie und lasse mich ggf. in einer Diskussion auch eines besseren belehren. Um das bei mir zu erreichen muss man aber schon wirklich tief in der Materie stecken und eingehend begründen können !


    Insofern weiss ich nicht, was du damit meinst wenn du sagst, dass ich nur einen Teil meiner Meinung darstelle. Das erschließt sich mir nicht wirklich. Zumal du vom poulären teil sprichst - dafür gäbe es ein Wort : Populismus ! Und den kann ich ganz und gar nicht leiden !


    Kritik : Ich bin in der Summe nach reichlicher Überlegung letztlich für das Projekt gewesen ! ich habe Stunden in Ratssitzungen und Informationsveranstaltungen zugebracht und weiss sicherlich weitaus mehr über das Projekt und dessen Aböäufe im Hintergrund als die allermeisten Braunschweiger !


    Nichts desto trotz bin ich keineswegs ein blinder verfechter ! Man erinnere sich allein an meinen Beuträg über die Hässlichkeit der grünen Glasverkleidung der Probefassade, welche ja jetzt von den Architekten abgenommen ist und somit als Fassade definitv kommen wird. Ebenso bin ich sogar für den NDR in einem TV-Auftritt interviewt worden was das Center angeht und habe via Television meine Kritik geübt, habe den Rat der Stadt via Mail und Kontakt zu Ratsherren angeschrieben, um Verbesserungen zu erreichen.


    Und letztlich habe ich auch hier gerade erst erneut dargestellt, dass das jetzige Projekt zwar eine wesentliche Verbesserung dessen darstellt, was ECE ursprünglich mal geplant hatte - aber von einer Ideallösung sind wir doch sehr weit entfernt ! Da besteht glaube ich überhaupt gar kein Zweifel !


    Man konnte ggf. phasenweise den Eindruck gewinnen, wenn es darum ging den Baufortschritt zu beschreiben, da ich es doch mit äußerster Spannung verfolgt habe iwe das DIng gebaut wird. Und das war - mal ungeachtet vom Gesamtergebnis - schon eine beeindruckende Leistung ! Im Detail floss die Kritik durchaus !


    Soviel zu meiner "Kritiklosigkeit". ( Man kann sich antürlich auch die Mühe machen diesen Thread einfach noch mal von Beginn an durchzulesen ! *g* )


    Portikus : Mich als gleichgültig zu bezeichnen, wo ich mich bis zum Umfallen mit diesem Projekt befasst und bemüht habe positiven Einfluss zu nehmen habe ich eben als persönlichen Angriff gewertet. Der oben beschriebene Hintergrund meiner Informationsarbeit und Meinungsbildung bestätigt das ebenso wie die Anzahl meiner Beiträge ! Masse macht zwar keine Klasse, aber zweifelt lese doch bitte einmal inhaltlich nach.


    Und so offensichtlich schlecht finde ich die Lösung mit dem Portikus nun einmal nicht. Immerhin steht er in originaler Form und zum allergrößten Teil sogar aus originalen Teilen erbaut wieder da ! Das bitte ich zu bedenken.


    Dass er nun einmal der Eingang ins Center ist - eine Kröte die nun geschluckt werden muss. Aber es hätte wesentlich schlimmer kommen können. Man erinnere sich erneut an die Ursprungsplanungen.


    Sicherlich wäre es schön gewesen das alte Vestibül wiederaufzubauen und die seitlichen Treppenaufgänge in den kulturellen Bereich des Schlosses zu führen wie es im originalen Schloss einmal der Aufgang ins Schloss war. Vom Vestibül hätte man wudnerbar über eine Rotunde ins Center vermitteln können. Eine schöne Lösung - leider nciht realisiert bzw. nicht realisierbar !


    Immerhin hat man versucht das Vestibül anzudeuten und dem Portikus eine gewisse ( sehr schmale ) Tiefe gegeben. Dieser Eingang ist und bleibt einer der Hauptkritikpunkte. Aber als augenfällig sinnbildlich schlechte Lösung fasse ich das nicht auf !


    Kulturverwaltung : So wie ich das sehe sind wir uns ja im positiven Sinne darüber einig, dass Stadtbibliothek, Öffentliche Bibliothek, Stadtarchiv, Standesamt und Schlossmuseum gut im "Schlosse" untergebracht sind.


    Nicht jedoch was die Kulturverwaltung angeht. Hier liegt denke ich der Hase in Gestalt des Wortes im Pfeffer !


    Was in das Schloss zieht ist nicht wirklich die Verwaltung mit Schreibtischen und dem "Mahnwesen für überzogene Bücher" ( *g* ) - sondern das KULTURINSTITUT !


    Es handelt sich um eine Institution, die in sich selbst Kultur ist und durch zahlreiche Veranstaltungen dies auch sehr beeindruckend belegt !


    Wer die Villa am Steintorwall jemals zu Veranstaltungen besucht hat weiss was ich meine. Hier sind auch Mitarbeiter m Schreibtisch tätig, ganz sicher sogar. Aber wie werden denn Bücher ausgeliehen ? Am Schreibtisch der Bibliothekare !


    Das Kulturinstitut bietet etliches an Räumlichkeiten für Veranstaltungen und ist Gastgeber auch für Veranstaltungen von "außerhalb". Es handelt sich definitv nicht um eine reine Verwaltung - das ist sogar der kleinere Teil dessen was das Institut ausmacht. Ich kenne Frau Dr. Hesse ( Leiterin ) persönlich und sie wäre sicher nicht glücklich darüber ihr Institut als Verwaltung abzutun !


    Eben diese Rämlichkeiten werden ausgebaut und ebenfalls wieder reichhaltig für Veranstaltungen genutzt.


    Einzig ist es sehr schade - und das ist der für mich relevante Grund das Institut wirkich dort zu belassen wo es jetzt ist - die Villa und ihren Garten zu verlieren weil hier der passende Rahmen für viele Aktionen und Veranstaltungen eben mit sehr viel Charme und "genius loci" geboten wurde !


    Diesen Charme der alten Villa mit ihrem kleinen Park und dem schmalen Pfad hinunter zum Bootsanleger an der Oker werden die neuen Räume niemals bieten können ! Eben allein schon weil sie mitten in der Stadt an einer großen Strasse liegen - und eben nicht in einer sehr grünen, kleinen Nebenstrasse.


    DAS finde ich bedauerlich und dem trauere ich sicherlich sehr nach. Eine Lesung mit Blick aus dem Fenster auf Mcdonalds ist eben doch etwas Anderes als der Park mit Blick auf die Okerumflut.


    Auf jeden Fall hast du damit Recht, wenn du sagst Architektur ist subjektiv
    ( schön ) und eine emotionale Sache ! Es wäre sehr traurig wenn dem nciht so wäre ! Wer einmal Norman Foster schwärmend von seinen Projekten hat reden hören, der weiss was ich meine und was auch du wohl meinst !


    Mir geht es lediglich um die Sachlichkeit der Beschreibung zum Zwecke des Austausches und der Diskussion. Ich denke da muss schon unterschieden werden schon um eine Diskussionsbasis zu finden. Die kreative Arbeit eines Architekten sollte und muss sogar emotional und gefühlsbetont sein . . . .