Augsburg: Sonstige Bauprojekte

  • 60 neue Wohnungen an der Gögginger Straße

    • ehem. Bürgerbräu-Grundstück an der Gögginger Straße / Ecke Muesmannstraße, neben dem Klosterneubau der Barmherzigen Schwestern (von 2014)
    • 36.000 m² Grundstück
    • Mischung aus Mietwohnungen, sozialen Wohnprojekten und Arztpraxen
    • insges. 60 neue Wohnungen und 100 Stellplätze in Tiefgarage
    • Entwurf von 3+ architekten glogger müller blasi
    • statt der im B-Plan vorgesehenen 4 Stockwerke sind nur 3 Geschosse geplant
    • mögl. Baubeginn Frühjahr 2017
    • Investitionssumme ca. 15 Mio. €


    Quelle


    Ich versteh nicht, warum das Bauamt hier wieder so was zulässt. Städtebaulich sind 3 Stockwerke an der breiten Gögginger Straße Murks. Wohnungsnot ist auch. Ein Top-Standort ist das hier zudem. Relativ zentral, im rückwärtigen Bereich ruhig, Wittelsbacher Park ums Eck, StraBa vor der Nase, Infrastruktur (Einkaufen, Schule, etc.) im gewachsenen Antonsviertel vorhanden. Wohnungen, die hier entstehen, erzeugen potentiell weniger Verkehr als Wohnungen, die, sagen wir, in der Sankt-Antons-Siedlung geplant sind.:nono:

  • NCR-Hochhaus wird abgerissen.



    Quelle: Wikipedia


    Der ehemalige Firmensitz von NCR Deutschland wird im kommenden Jahr Stockwerk für Stockwerk zurückgebaut. Die Firma bleibt dem Standort Augsburg jedoch treu und zieht in den leer stehenden Bürotrakt von Weltbild nach Lechhausen um.


    Pläne für das Grundstück an der B17 gibt es noch nicht. Das Hochhaus steht in einem Gewerbegebiet.

  • ^^
    irgendwie schade. Das Gebäude ist zwar nicht schön, aber gut sichtbar von der B 17 aus. Wenn man da an Augsburg vorbeifährt, ist es eines der wenigen Gebäude, die einem anzeigen, dass man in einer größeren Stadt ist. Hoffentlich wird stattdessen kein banaler Flachbau hingestellt.


    Was ich mich frage: Umnutzung als Wohngebäude oder Flüchtlingsunterkunft war nicht möglich oder wurde nicht in Betracht gezogen? Wär doch sinnvoll grad. Dass das durchaus möglich ist zeigen viele aktuelle Projekte in Frankfurt-Niederrad oder das alte Siemens-Hochhaus in München.

  • Ich finde es auch extrem schade. War eigentlich das erste Hochhaus in Augsburg. Hat einen Kult-Charakter. Typisch amerikanischer Baustil in einer von Amerikanern besetzten Stadt. Wenn es nach mir geht, sollte hier der Denkmalschutz greifen.

  • Augsburg hat 288.631 Einwohner (Ende 2015)


    "Der Bevölkerungszuwachs macht der Stadt Druck, Baugebiete auszuweisen. Ende 2015 hatte Augsburg 288.631 Einwohner, so das Statistikamt. Das sind 5000 mehr als Anfang des Jahres 2015. Bereits 2014 hatte es eine Entwicklung in dieser Größenordnung gegeben. Sollte sie anhalten, wird Augsburg bald die 300.000-Marke erreichen.
    (...)
    Wenn der Wohnungsbedarf steigt, müsse man die Stadtentwicklung im Auge behalten. „Es geht nicht nur darum, möglichst viele Wohnungen zu schaffen. Trotz Dichte brauchen wir Qualität, etwa durch Grünflächen.“ Hochhaussiedlungen seien kein Thema. Sie brächten viele Wohnungen auf einen Schlag, aber mitunter auch viele soziale Probleme."




    Wo in Augsburg noch Platz für neue Wohnungen ist - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemei…ungen-ist-id36533577.html

  • Was ist eigentlich aus dem "Haus der Kirche", am Ende der Maximilianstraße geworden? Gibt es da irgendwelche Neuigkeiten, oder ist das Vorhaben mittlerweile gestorben?

  • @ Metamizol: Auf dem Gelände sind immer wieder kleinere Aktivitäten zu erkennen. Scheint, als wären die archäologischen Arbeiten noch nicht abgeschlossen.


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    Die Stadt rechnet in diesem Jahr mit ca. 2500 neuen Asylbewerbern.
    Dazu ein Artikel der Augsburger Allgemeinen: http://www.augsburger-allgemei…bewerbern-id36607757.html


    Der Freistaat plant auf der Brachfläche am Alten Flugplatz in Haunstetten eine Wohnsiedlung für mehr als 300 Flüchtlinge. Naturschützer sind gegen diese Baumaßnahme. Dazu ein Artikel der Augsburger Allgemeinen: http://www.augsburger-allgemei…wohnungen-id36598472.html

  • Ensemble Altstadt?

    Liebe Diskutanten, ich finde einige gerade in der Altstadt entstehenden Bauprojekte - mit Verlaub - an Banalität kaum überbieten (Kitzenmarkt oder auch die Rückwärtig an/umgebauten Flügel des Hotels "Drei Mohren").
    Besonders schlimm finde ich das Projekt am Schmiedberg Ecke Hoher Weg: Der Nachkriegsbau, der dort steht ist zwar nichts besonderes, aber er fügt sich wenigstens in den Blick vom Dom zum Rathaus ein. Der Neubau wird sich, wenn er so kommt, präpotent vor das Rathaus schieben. Ich kann beim besten Willen keine Gestaltung sehen (zumindest keine, die sich von der üblichen Baumarktarchitektur abhebt) sondern nur eine möglichst kommerzielle Nutzung durch Erhöhung der Baustaffel. Das passiert in Augsburg übrigens überall in der so genannten Altstadt (Kreissparkasse am Martin-Luther-Platz, Wohngebäude Zeugplatz). Ich habe nichts gegen eine "hoch gebaute" Architektur, auch nichts gegen Hochhäuser; doch sie sollten schon überlegt platziert und gestaltet sein. Aber in Augsburg baut man massive Volumina nicht in die sensibelsten Blickachsen hinein man sich anderorts nicht in die Höhe zu gehen traut. Wenn wenigstens einmal eine wirklich elegante moderne Architektur entstehen würde wie zum Teil in Ulm...

  • ^^
    Naja, ganz so schlimm isses glaub ich nicht. Der Neubau (Visualisierung im Beitrag von JanosB) ist von der Baumasse nicht so viel größer als der Bestand. Ich finds trotzdem auch schade, dass der Bestand abgerissen wird. Neben dem Eckhaus Karolinenstraße 28 trifft es scheinbar auch das südlich angrenzende kleine Gebäude. Stimmt schon, es verschwindet ein irgendwie typisches Augsburger Eck und wird voraussichtlich mit Standardware ersetzt. Aber noch ist nix gebaut, ich hoffe also auf eine positive Überraschung. Und die Sichtachse vom Dom zum Rathaus wird definitiv weiter bestehen bleiben, der Neubau wird ja nicht über die Karolinenstraße gebaut sondern fügt sich in eine bestehende Baulinie ein.

  • Neues Wohnquartier im Textilviertel

    Der Stadtrat hat die Aufstellung eines B-Plans für ein neues Wohnquartier im Textilviertel beschlossen. Es handelt sich um den Bebauungsplan (BP) Nr. 461
    „Südlich der Nagahama-Allee, zwischen Schäfflerbachstraße und Hanreiweg“. Ursprünglich war hier ein "hochwertiger Dienstleistungsstandort" vorgesehen, für den nun aber scheinbar kein Bedarf mehr besteht, so dass hier ein innenstadtnahes Wohnquartier entstehen kann.


    Hier ein Auszug aus der offiziellen amtlichen Bekanntmachung (Q:(


    Eine Projektstudie gibt es schon auf der Seite von 3+ architekten glogger müller blasi.


    Gute Nachricht, geht doch! Von diesem Kaliber gibts noch einige weitere Flächen in Innenstadtnähe, die man zur Wohnnutzung umwidmen könnte.

  • ^^
    Und die Sichtachse vom Dom zum Rathaus wird definitiv weiter bestehen bleiben, der Neubau wird ja nicht über die Karolinenstraße gebaut sondern fügt sich in eine bestehende Baulinie ein.


    Sie haben recht: Die Sichtachse bleibt weiter bestehen (das Gegenteil habe ich auch nicht behauptet). Ob sie ästhetisch noch funktioniert ist die Frage: Das Rathaus steht in der Flucht der Karolinenstraße. Wenn Sie am Dom stehen, schiebt sich das höhere Gebäude auch stärker vor das Rathaus. Das umgebaute Bauwerk bekommt somit deutlich mehr "Gewicht" als es von seiner (banalen) Architektursprache (und Nutzung?) haben sollte, das Rathaus "verliert" dagegen vom Dom her gesehen an "Gewicht". Ich finde das keine Kleinigkeit, vor allem nicht in einer Stadt, die so stark zerstört worden ist wie Augsburg.

  • Ich glaube du mißverstehst was mit Altstadtensemble gemeint ist.


    Damit ist wortwörtlich der älteste Teil der Stadt gemeint, nicht irgend ein Puppendorf-Klischeebild ("so stellt sich ein Touri eine Altstadt in Südbayern vor"). Augsburg ist im Bereich zwischen St. Ulrich und Dom seit ca. 2.000 Jahren durchgehend eine besiedelte Stadt (nicht nur eine Siedlung, sondern eine Stadt, mit Märkten, Fernhandel, etc.). Solche Städte kannst du in ganz Deutschland an einer Hand abzählen - Ulm gehört zB nicht dazu. Das ist der älteste Teil der Stadt (während das, was in Touri-Reiseführern als "Augsburger Altstadt" bezeichnet wird großteils die junge Stadterweiterung aus dem 15. Jh. ist, die aber mit ihren Gässchen und alten Häusern dem "Altstadtklischee" entspricht und deswegen als "Altstadt" bezeichnet wird). Augsburg hat die mit Abstand größte Altstadt - als Gebiet, nicht als Postkartenmotiv - Süddeutschlands.


    Weiterhin ist die Leistung des Wiederaufbaus dass der Stadtgrundriß nahezu komplett beibehalten wurde, um das gewachsene Antlitzt der Stadt zu erhalten. Auch das ist in Ulm ganz anders, mit seinen massiven Baumassen und mit dem Lineal neu gezogenen Straßen und Parzellen im Zentrum, dort wo die Bomben wüteten. Ulm ist nur noch dort historisch, wo es nicht zerstört wurde. Das ist in Augsburg, wie gesagt, anders. Man knüpfte an den gewachsenen Charakter Augsburgs an, mit seinen Parzellen, Traufhöhen, Dimensionen, Sichtachsen - nicht aber an plumpe Puppenstuben-Rekonstruktionen von Schmuckfassaden


    Und am Schmiedberg passt auch gar kein historisierender Ersatzbau ins Stadtbild. Die Moderne ist an dieser Straßenkreuzung ganz genauso stadtbildprägend - legitim stadtbildprägend - wie die historische Architektur einige Meter weiter rund um den Elias-Holl-Platz. Beides ergänzt sich, beides existiert nebeneinander, das macht diese "kleine Großstadt" am Lech reizvoll. Und auch wenn man auf "Puppenstube" verzichtet hat ist Augsburg wesentlich stimmiger.


    Steig in Ulm aus dem Hbf und du findest dich in einer typischen, ungeordneten Bahnhofsumgebung die in der Nachkriegszeit überplant wurde. Steig in Augsburg aus dem Zug und verlass das Bahnhofsgebäude und du bist von einem intakten, gewachsenen Stadtraum umgeben. Auch wenn dessen Architektur der Moderne zuzurechnen ist. Schlender die Bahnhofstraße entlang, gen Königsplatz und Annastraße und auch wenn die Gebäude entlang des Fußwegs größtenteils aus der Nachkriegszeit stammen wirkt alles geschlossen und stimmig. Weil man die alten Parzellierungen und Achsen beibehalten hat.


    Ulm hat ein paar Postkartenansichten, ansonsten ist Ulm im Zentrum komplett zerfasert und unzusammenhängend.


    Wie gut die Epochen in Augsburg harmonieren kann man exemplarisch an dieser Straßenecke sehen:


    http://www.b4bschwaben.de/cms_…haus_Tag_vom_Dach_rgb.jpg


    Links die alte Oberpostdirektion im großbürgerlichen Gründerzeitstil, mittig Nachkriegsmoderne mit einer texturierten Fassade, rechts gläserne Postmoderne. Und davor urbanes Leben, mit einer Skulptur moderner Kunst, mit Straßengastronomie, "obwohl" dort keine Altstadt-Postkartenansichten existieren. Und das macht Augsburg jenseits der alten Puppenstubengassen so gelungen im Wiederaufbau. Und genau so sollte es fortgeführt werden. Der Zug für Rekonstruktionen ist im Großen und Ganzen einfach abgefahren.


    Der Schmiedberg ist mit Sicherheit der häßliche Hinterhof der Innenstadt Augsburgs. Das liegt aber nicht an der Frage des Baustils, sondern an der Topographie. Nach dem Krieg hat man die Zerstörung "genutzt" um hier eine Straßenverbindung zu schlagen, die zuvor nicht vorhanden war - die Häuserzeile war durchgehend - und dabei auch einen Geländesprung überwunden, indem die neue Straße auf einer recht eigensinnigen Rampenkonstruktion geführt wird, mit öffentlicher Parkgarage darunter:


    http://abload.de/img/img_1336wk87.jpg


    Aus dieser Straßensituation wird man auch mit barocken Stuckorgien kein Schmuckkästchen zaubern. Aber auch solche Ecken gehören eben zu einer Großstadt.


    Für den Leerstand am Schmiedberg, nachdem die Handwerkskammer ausgezogen ist, muss es sicherlich eine Lösung geben. Gern auch mit Abriß und Neubau. Und selbst dort, selbst dort, vermag die Nachkriegsmoderne auf den zweiten Blick eine gewisse Urbanität und "Gemütlichkeit" zu erzeugen:


    http://abload.de/img/img_13420k30.jpg

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  • Seit Kurzem sind am Gebäude der ehemaligen Handwerkskammer am Schmiedberg Bauarbeiten zu beobachten. Es scheint, als würde das Gebäude kernsaniert werden. Welche genauen Pläne der Eigentümer Solidas Immobilien- und Grundbesitz GmbH hat, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Mir persönlich gefällt der oben gezeigte Entwurf. Ein Bürokomplex mit Glassfassaden würden das ganze Viertel optisch aufwerten. Der Istzustand ist ja an Tristesse nicht mehr zu überbieten.


    Der angrenzende 6-stöckige Gebäudekomplex ist mittlerweile entkernt.


    Bilder folgen demnächst.


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    Der Neubau des Jugendwohnheims der Kolping Stifung wird größer als gedacht.
    Ich dachte, dass diese Visualisierung umgesetzt wird. Es entsteht scheinbar ein Flachdach-Gebäudekomplex mit bis zu 5 Vollgeschossen + Penthouse.


    Leider ist die Fassade von der Strassenseite aus nicht zu erkennen, da diese durch ein Gerüst mit undurchsichtigem Stoff gänzlich eingepackt wurde. Auf diesem Bild sieht man den Istzustand vom Innenhof aus.


    8,3 Mio Euro kostet der Neubau und soll im September bezugsfertig sein.

  • Bei einem Besuch der Solidas-Website bin ich auf einen alten Bekannten gestoßen, das Haus Leonhardsberg 6, das von Solidas schon saniert wurde.


    Hier der vorherige Zustand:


    http://www.solidas-immobilien.…ferenzen/11/1-w730@2x.jpg


    und nun nach der Sanierung:


    http://www.solidas-immobilien.…ferenzen/11/4-w730@2x.jpg


    http://www.solidas-immobilien.…ferenzen/11/5-w730@2x.jpg


    Das zeigt sehr eindrücklich, was in Augsburg beim Nachkriegs-Wiederaufbau für Schätzchen entstanden sind. Sie müssen nur wieder herausgeschält und von diversen Pinselrenovierungen und gutgemeinten Verschlimmbesserungen der letzten Jahrzehnte befreit werden.


    Ich sehe keinen Grund, warum das mit den anderen Gebäuden am Schmiedberg nicht möglich sein sollte, egal ob Neubau oder Bestandssanierung. Auf den zweiten Blick haben diese nämlich alle vergleichbare Qualitäten und sind eben gerade nicht nur "Lückenfüller" gewesen. Man kann nur hoffen, dass auch diese Wiederaufbauarchitektur endlich die Anerkennung findet, die sie verdient.


    Und angesichts dieser Referenz scheint die ehemalige Handwerkskammer bei Solidas in den besten Händen zu sein!

  • zum Thema Schmiedberg:
    Ich mag den Hinterhofstyle am Schmiedberg eigentlich auch. Ins zwar etwas abgeranzte aber dafür extrem gemütliche Savoy-Kino bin ich früher gern gegangen. Trotzdem wäre es natürlich schön, wenn die Ecke etwas aufgewertet würde. Beim Handwerkskammerbau hoffe ich auch auf eine Sanierung, ich finde auch, dass der Bau Qualitäten hat. Beim östlich davon gelegenen, ehemaligen House of Music-Gebäude (Schmiedberg Nr.6), das schon seit Jahren leer steht und mittlerweile scheinbar von einem Investor aus Dubai zu einem Hotel umgebaut werden soll (Q), fände ich hingegen Abriss und Neubau am besten. Das ist eine sehr prominente Stelle, da dürfte ruhig ein mutiger, expressionistischer, etwas höherer Bau hin. Ich könnte mir etwas in der Art des Hamburger Chile-Haus vorstellen, das würde den dreieckigen Zuschnitt des Grundstücks gut ausnützen und eine tolle stadträumliche Situation erzeugen. Was meint ihr dazu? Wäre doch großartig, aus diesem Blickwinkel aus der Jakober- / Pilgerhausstraße!!

  • Puh, also mir ist im gesamten Innenstadtbereich Augsburgs kein einziges Backsteingebäude in Erinnerung. Das Chilehaus funktioniert aber natürlich v. a. über seine Materialität.
    Ich denke nicht, dass das so ohne Weiteres passen würde.


    Denke an den scheußlichen Bau Leonhardsberg 6 weiter oben vor der Sanierung sowie dessen verdammt edles Aussehen, was in dieser Innenstadtrandlage fast schon etwas "vergeudet" ist, nach der Sanierung.


    Ich bin mir sicher, dass man aus dem sehr schlanken und hohen Bestandsgebäude viel rausholen kann. Schau es dir mal genau an. Das Erdgeschoss hat zB enorm hohe Decken, riesige Scheiben und während das Erdgeschoss einen einzigen, zusammenhängenden Raum bildet der durch das ganze Gebäude geht ist dessen Fußboden über mehrere Fußbodenebenen gegliedert (ansteigend zum Gefälle des Leonhardsbergs, sodass der Fußboden immer ungefähr auf Straßenniveau bleibt, wobei das Erdgeschoss auch im "niedrigsten" Bereich immer noch deutlich überdurchschnittlich hoch ist). Da lassen sich extravagante Innenräume designen, zeig das einem Innenarchitekten, der kriegt funkelnde Augen. Schau nur mal, wie unglaublich hoch der Raum im Erdgeschoss auf der schmalen Vorderseite ist, der Fahrradfahrer am Straßenrand zum Größenvergleich:


    http://static.panoramio.com/photos/large/58758710.jpg


    So großzügig würde man heute gar nicht mehr bauen! Ich finde das toll.


    Die Obergeschosse haben unzählige kleine Balkone und große Fenster.


    Mit dem Gebäude lässt sich viel machen. Klar braucht es im jetzigen maroden und verrammelten Zustand dazu Fantasie. Bedenke auch die tolle Lage. Die untere Stadtmauer mit ihrem Grünzug und ihren plätschernden Kanälen sowie das wunderschöne Alte Stadtbad zur einen Seite, die Innenstadt zur anderen Seite sowie zwei Tramhaltestellen zwei verschiedener Tramlinien in unmittelbarer Umgebung. Ich würde daraus unbedingt stylishe Single-Appartments mit entsprechender Gastronomie im EG machen. Auf der Dachterasse ein Latte macchiato Sonnendeck mit Blick auf die Innenstadttürme einrichten, mit Heizpilzen im Winter und Eiswürfeln im Sommer und aus dem Gebäude wurde richtig was geschnitzt und der Nachbarschaftsfrieden ist auch gewahrt (kein Nachtclub sondern eben ein Cafe).


    Dass der Hotelplan nun doch nicht umgesetzt wurde ist übrigens in meinen Augen positiv. Denn das war die dazu auf der Internetseite des Architekten veröffentlichte Visu:


    http://s3.amazonaws.com/bic-pl…20AUFZ%201.jpg?1311524704


    Das gerade genannte Potential, wie das sehr luftige Erdgeschoss über dem der restliche Baukörper fast schwebt (aufgrund dessen Höhe und rundherum großflächigen Verglasung) würde durch den in meinen Augen plumpen Anbau dieser Planung nämlich total zerstört. Dann noch diese komische Raucherterasse mit dem niedrigen Dach auf diesem Anbau, das zu allem Überfluss auch noch mit über die gesamte Gebäudehöhe gehenden Seilen von der Fassade abgehängt werden sollte... nenene. Dann lieber auf die bessere Lösung warten.

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  • @Pumpernickel:
    erstmal danke für die Info zum Leonhardsberg 6. Gefällt mir auch sehr, diese Sanierung.


    Unverputzte Ziegelfassaden sind in Augsburg absolut nichts ungewöhnliches und bereichern mE das Stadtbild sehr. Man denke z. B. an den Dom, die Barfüßerkirche, das alte Hauptkrankenhaus in Altstadtrandlage oder das Diakonissenhaus in der Nähe des Hbf. Von den zahlreichen ehemaligen Industriebauten ganz zu schwiegen. Die lagen zwar zum Großteil nicht mehr in der Altstadt, aber es ist ja gerade auch der Mix aus mittelalterlicher Altstadt, Renaissance-Grandezza und expressiven Bauten aus der Zeit der Industrialisierung, der Augsburgs Stadtbild prägt und so vielfältig macht (eben keine Puppenstube, wie von Dir ja auch so wahrgenommen). Klar, Ziegelsteinfassaden kommen in der Altstadt v.a. an prominenten Gebäuden vor, aber eben das war ja mein Gedanke, hier ein architektonisch auffälliges Gebäude an diese exponierte Stelle zu setzen. Natürlich sind die meisten Fassaden in Augsburg verputzt, aber gerade durch so einen Kontrapunkt gewinnt doch das Stadtbild enorm. Das fanden scheinbar auch die Erbauer der Münchner Frauenkirche oder der Landshuter Stadtkirche Sankt Martin.


    Und ein hohes Erdgeschoss kann man auch in einem Neubau verwirklichen, das gibt ja die Topographie fast schon vor, ebenso wie Single-Appartments oder eine stylishe Dachterrasse, die hier natürlich sagenhaft wäre.


    Mut zum Expressionismus, an dieser Stelle!

  • Bebauungsplan Nr. 451 (Martini-Park)


    An der Schleifenstraße soll ein durchgezogener Block mit 4 Obergeschossen entstehen, der eine lärmmindernde Wirkung haben soll. Im Übrigen sind ca. 17 Wohnblocks mit 3 Obergeschossenen geplant, welche teilweise mit 1-2 geschossigen Verbindungsstücken zusammenhängen. Darüber hinaus sind 4 Blocks mit 2 Obergeschossen geplant.


    Das Plangebiet umfasst über 7 Ha. Der Parkcharakter soll erhalten bleiben.



    Stadtplanung Augsburg



    Mit freundlicher Genehmigung von Multimaps360

    2 Mal editiert, zuletzt von Augschburger () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Danke, Augschburger.
    Was die Baumassen angeht natürlich wieder enttäuschend. Warum nicht durchgehend zwei Stockwerke höher? Ich versteh die Bauverwaltung nicht. Was ist deren Ideal? Und ich versteh auch den Stadtrat nicht, warum er immer wieder B-Pläne mit so niedriger Dichte genehmigt. Das Quartier hätte doch kein bisschen verloren, wenn die Gebäude 6- statt 4-stöckig wären. Ganz im Gegenteil. Und man schafft auf einen Schlag ca. 1/3 mehr Wohnungen in Beinahe-Innenstadtlage, ohne zusätzliche Erschließungskosten. Bei der momentanen Bevölkerungsentwicklung, Flüchtlingsproblematik und Situation auf dem Wohnungsmarkt völlig unverständlich.