Alexanderplatz aktuell

  • Naja, ich denke, der Alexatower (der ja nur zu einem überschaubaren Anteil Wohnungen enthalten wird) ist nicht so ohne Weiters mit dem Berliner Südwesten vergleichbar. Hier werden doch völlig verschiedene Zielgruppen angesprochen. Ausserdem ist die Zahl Potsdamer oder Lichterfelder Villen auch begrenzt. Vermutlich richtet sich aber ein Angebot im Hochhaus am Alexanderplatz viel eher an internationales Publikum aus Fachkräften und Youngstern mit zeitlich begrenzter Wohnortverlagerung (weshalb die Türme bisher nicht gebaut wurden, diese Zielgruppe ist einfach nur marginal vertreten in Berlin), als an die situierte deutsche A-Prominenz mit drei Kindern, vier Frauen, fünf Kötern und sechs Geländewagen auf der Suche nach einer Altersresidenz.

  • Typisch:
    Ich halte es für fraglich, ob diese Beobachtungen so pausalisiert werden können. Gerade bei Luxuswohnungen handelt es sich nicht um einen Bedarfskonsumgut. Insbesondere der Geschmack der Interessenten ist hierfür entscheidend!

  • laut Berliner Zeitung soll der Alexanderplatz im Herbst das erste Mal spezialgereinigt werden. Inzwischen sehen die Granitplatten wohl immer unappetitlicher aus und werden mit normaler Reinigung nicht sauber.


    Der Senat hatte bei der Neugestaltung 2006 aus Kostengründen darauf verzichtet die Platten zu versiegeln und möchte den Platz jetzt lieber mindestens 6 mal im Jahr, jeweils eine Woche lang für jeweils 10 000 Euro reinigen lassen. Das Geld sollen aber bitte die Anrainer zahlen, die sich allerdings bislang weigern dies zu tun.


    Die Kaugummis lösen sich übrigens auch mit dieser Reinigung nicht. Ich als dummer Laie frage mich nun natürlich wie hoch die Mehrkosten für eine Versiegelung gewesen sein müssen, daß man dem eine halbherzige Spezialreinigung für mindestens 60 000 Euro jährlich vorzieht.



    Fortfolgende Beiträge habe ich aus dem Aktuelles-Sonstiges-Thread wegen der Themenbezogenheit hierher verschoben.
    Bato

  • Ist doch affig, in anderen Städten verhängen sie einfach hohe Geldbußen fürs Kaugummi ausspucken! Ich habe gehört, es gibt Spezialmaschinen für diese Aufgaben, von einer, nicht näher genannten Firma mit gelben Maschinen!

  • In Singapur gibt es auch für leichte Vergehen drakonischen Strafen... nicht sehr erstrebenswert... Ich möchte auch keine Pseudo-Polizei vom Ordnungsamt, die (aus H4-ern rekrutiert) ihre Minderwertigkeitskomplexe mit der ihnen geschenkten Vollmacht kompensieren.
    Städte sind nun mal dreckig, dazu gibt es halt Leute die saubermachen...



    Wieviel hätte denn eigentlich die Versiegelung gekostet? Wenn die Reinigung 'nur' 60K kostet, lohnt es sich vielleicht gar nicht...

  • Problem ist doch der helle Farbton der Platten auf denen man jeden Dreck sieht. Das wusste man aber auch vorher schon. (Wurde sogar schon hier angesprochen soweit ich mich erinnere.) Keine Ahnung warum man sich trotzdem dafür entschieden hat.

  • In Rom werden Bürgersteige teilw. sogar mit solchen Bondermaschinen poliert. Aber ist auch ein anderes Material.

  • Ein Artikel aus der Berliner Zeitung aus dem Jahre 2006. Damals hatten sich die Anrainer bereits über die Schmutzempfindlichkeit beschwert.
    Laut Artikel hätte die Versiegelung der Fläche 400 000 Euro gekostet. Das wären dann umgerechnet circa 6 Jahre lang Spezialreinigung.
    Breitscheidplatz und Gendarmenmarkt sind trotz dunklerer Farbe versiegelt, beim helleren Stein am Alex vertraute man hingegen auf eine natürliche Patina die sich mit der Zeit bilden sollte.
    Ganz schön vermessen dann ausgerechnet denen die damals schon gewarnt hatten jetzt die Kosten aufbürden zu wollen.

  • Zum Thema Kaugummis:


    Das ist auch in den Niederlanden üblich, hohe Strafen für über rote Ampel gehen, oder Kaugummi ausspucken. Dies kann sogar dazu führen, daß man dort die Sozialhilfe gekürzt bekommt.


    Wir haben aber kein Gesetzesdefizit. Es liegt ein Vollzugsdefizit vor. Die verantwortlichen Berliner, die sich das in Holland angeschaut haben, haben dort gelernt, daß man durchgreifen muß.


    Das einzige Problem ist hier, daß die Gerichte das nicht mitmachen, weil jeder mit Samthandschuhen angefasst werden muß, weil das sonst gleich ein Verstoß gegen die Verfassung ist.



    Zu den Wohnungen: Die sehen igendwie nicht wirklich luxuriös aus. Irgendwie wie aus den 60igern. Bikinihaus-Retrolook. Für den ganz exquisiten Geschmack.

  • Wir haben aber kein Gesetzesdefizit.
    Es liegt ein Vollzugsdefizit vor.
    Die verantwortlichen Berliner, die sich das in Holland angeschaut haben, haben dort gelernt, daß man durchgreifen muß.


    Richtig.
    Aber die verantwortlichen Berliner, die sich das nicht anschauen wollten, sind und bleiben anderer Meinung.
    Das ist nur über Wahlen zu ändern. Und?

  • [spam] Und was? Diese Mißstände und sonstige Verwahrlosungstendenzen im öffentlichen Raum gibt es schon lange, Ankreuz-Happenings genau so. Was erwartest Du von den nächsten Wahlen? In Zeiten, in denen sich eh jeder nur noch selbt der Nächste ist und seine Kreuzchen bei den jeweils genehmsten Populisten zu kurzfristigem persönlichem Vorteil macht, könnte man die Wählerei auch komplett einstellen. Virtuelle Wahlergebnisse ließen sich genau so sicher, aber viel bequemer, über die Auswertung von Zahlen der Sozialversicherungen generieren (nach Einkommensart und -höhe sowie Wohnort aufgebröselt und zugeordnet, sollte das Ergebnis aussagefähig genug sein) [/spam]

    Was ich eigentlich schreiben wollte: Die Aufrechnung der Kosten der Spezialreinigung mit denen der Versiegelung ist eine Milchmädchenrechnung. Auch dem versiegelten Belag genügt es auf Dauer nicht, wenn man ihn hin und wider mit dem Besen streichelt oder mit einem nassen Lappen abwischt. Gelegentliche Spezialreinigungen sind trotzdem nicht vermeidbar, auch wenn sie dann in größeren Abständen durchgeführt werden können.

  • Hekticket hat seine Pläne für einen "Kulturpavillion" auf dem Alexanderplatz noch nicht aufgegeben. Man hat sich von UdK Studenten mehrere Entwürfe erarbeiten lassen, die nun auf stageblog.de begutachtet und bewertet werden dürfen.

  • soweit man das auf dem Bild erkennen kann, sieht's ganz gut aus. Zumindestens die Ecke... die Seiten wären besser ohne diese horizontalen Elemente

  • mmhh so wie es aussieht, muss man das alte Bauwerk nicht abreißen, sondern nur die Fassade ändern, was bei einer Trägerkonstruktion ja relativ leicht möglich ist.

  • Also mich erinnert die Fassadengestaltung an die gerade üblichen TV-Sets. Allerdings sind die häufig etwas stringenter ausformuliert (jedenfalls, wenn sie aus den Ateliers der berühmten deutschen Set-Designer stammen, die man an einer Hand abzählen kann). Das Design ändert sich jedoch in dieser Branche alle paar Jahre vollständig und passt sich dem jeweiligen Zeitgeschmack an. Die "Mode-Zyklen" in der Architektur sind aber geringfügig länger (jedenfalls sollten sie es sein). Ich hätte mir für diesen sensiblen Ort, der hoffentlich mal aus dem Schattendasein an der Grenze zwischen Alex und Prenzlauer Berg herauskommt, einen etwas weniger zeitgeschmäcklerischen Entwurf gewünscht.