Umbau/Sanierung Gasteig [in Planung]

  • Eine grundlegende Sanierung des Kulturzentrums am Gasteig scheint erstmal vom Tisch zu sein; der Masterplan wird laut Abendzeitung nicht weiter verfolgt.


    http://www.abendzeitung.de/muenchen/241551


    Das ist natürlich eine unschöne Entwicklung, schließlich hapert es neben der Akustik in der Philharmonie mittlerweile auch am optischen Auftritt des Gasteigs, der es im internationalen Wettbewerb zunehmend schwer haben wird, neben seinen Konkurrenten zu bestehen und den Anforderungen der Konzertbesucher zu genügen.

  • Wie Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) heute auf einer Pressekonferenz mitteilten, wird die Landeshauptstadt keinen neuen Konzertsaal bekommen. Stattdessen soll die Philharmonie im Gasteig umgebaut werden. Gleichzeitig ist geplant, den Herkulessaal in der Residenz zu sanieren. Freistaat und Stadt wollen dabei zusammenarbeiten und das Projekt gemeinsam finanzieren. Die Bauarbeiten für die neue Philharmonie sollen 2020 beginnen und zwei Jahre später abgeschlossen sein.


    http://www.br.de/nachrichten/o…ofer-konzertsaal-100.html
    http://www.merkur-online.de/lo…ie-entstehen-4696327.html
    http://www.sueddeutsche.de/mue…ie-wird-saniert-1.2331958

  • Sicherlich die Komplizierteste von allen Lösungen. Vor allem für das riesige Gasteig-Gebäude. Ich bin sehr gespannt auf Entwürfe, Planungen und die Umsetzung. Und dann natürlich ob und wie man das Akustik-Problem lösen wird. Soll das im Gasteig denn ein Multifunktionssaal werden, so wie die neue Nouvel-Philharmonie in Paris? Oder ein reiner Konzertsaal (wie z.B. Berlin)?

  • Wie kann man überhaupt einen Abriss der Philharmonie am Gasteig in Erwägung ziehen? Es ist das einzige moderne Bauwerk in München, das ein bisschen weltstädtisch aussieht. Deswegen ist es wahrscheinlich den Konservativen ein Dorn im Auge. Der Gasteig ist ein beliebter und lebendiger Ort geworden, den sollte man in München wirklich zuletzt anrühren.

  • ^^


    Also, wenn ich jemandem moderne "weltstädtische" Gebäude in München zeigen will, dann sind das in erster Linie Olympiapark, BMW-Welt, Allianz-Arena oder der HBF (an den HBFs Indiens, Ägyptens oder Sao-Paulos sieht´s genauso aus :D). Aber auf den Gasteig wäre ich nie gekommen.


    Trotzdem finde ich ihn von Außen auch nicht schlecht, sogar irgendwie kultig. Ist halt ein Backsteinbau und die finde ich immer gut, vor Allem weil Gebäude dadurch auch nach Jahren nicht versifft wirken.

  • den Hauptbahnhof sollte man aber nicht zeigen ;D Wie wärs mit der LMU die ist besodners schön gelegen.


    Die Lösung schein auf allseitige Ablehnung zu stossen. Aber iwie muss die Stadt auch sehen dass sie sich nicht übernimmt. Die Kosten explodieren momentan an allen Stellen. Und es werden immer mehr Projekte. Iwann ist auch in München Schicht im Schacht.


    Mich würde allerdings viel mehr interessieren wie es beim Deutschen Museum weitergeht. Da liegt ja das nächste Kostendebakel. Dann die U-Bahn. In den nächsten Jahren mussen x Stationen und Tunnel saniert werden.



    Man könnte einfach mal klipp und klar die Stammstrecke2 schrotten und sofort mit dem Geld ein paar Prachtbauten u.a. ein neues Konzerthaus, und ein neues Klinikum am rdI anlegen. Da kommt nämlich die nächste Megabaustelle auf die Stadt zu.

  • Wie kann man überhaupt einen Abriss der Philharmonie am Gasteig in Erwägung ziehen? Es ist das einzige moderne Bauwerk in München, das ein bisschen weltstädtisch aussieht. Deswegen ist es wahrscheinlich den Konservativen ein Dorn im Auge. Der Gasteig ist ein beliebter und lebendiger Ort geworden, den sollte man in München wirklich zuletzt anrühren.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Abriss derzeit vom Tisch. Obwohl das Anlegen dieses Threads in der Tat etwas voreilig erscheint, denn mir ist unklar, wie der Einbau/Umbau der Philharmonie bei mehr oder weniger laufendem Betrieb funktionieren soll. Es zeugt von geistiger (nicht finanzieller) Armut, dass man es nach so vielen Jahren scheinbar nicht mehr wagt, echte Großprojekte anzupacken. Das "BER"-Trauma scheint tief zu sitzen. München braucht auch eine Kapazitätserweiterung seiner Konzertsäle, es geht um Qualität UND Quantität! Wie soll das alles in diese vorhandenen Bauwerke hineingedrückt werden?

  • Ich bin sehr überrascht über das bisherige Medienecho. In seltener Einigkeit positionieren sich BR (Eigeninteresse), SZ usw. ganz klar gegen die politische Entscheidung. Ausgerechnet bei diesem Fall wird plötzlich eine Unfähigkeit von München zu Großem diskutiert. Liegt es an der Nähe von Medien und Kulturbetrieb oder vielleicht der Lautstärke dieser kleinen, aber privilegierten Interessengruppen?
    Heute war wieder einmal S-Bahn-Chaos. Der Stillstand beim ÖPNV wird nach meinem Gefühl sehr viel weniger kritisiert, obwohl von ihm sehr, sehr, sehr viel Menschen profitieren.

  • Entschuldige, Monaco, aber das ist Dein persönliches Empfinden. Warte noch die fünf bis zehn Jahre, bis das Projekt "Zweite Stammstecke" endgültig begraben wird. Zum Glück wird es auch dann einige Medien geben, denen auffällt, dass dies ein Armutszeugnis ist - da können sich die "Wutbürger" noch sehr über den Stillstand freuen...

  • Endokin: das ist jetzt das Zeugnis für jahrelangen Stillstand. Es rächt sich, dass zwingend nötige Entscheidungen auf Jahrzehnte hinausgeschoben wurden / werden, sei es auf Seiten der Stadt oder des Freistaats. Kliniken, ÖPNV, Wohnungsbau, Umnutzungen, Schulen, Kultureinrichtungen...immer nur diskutieren diskutieren diskutieren. Wahnsinn. König Ludwig I. würde sich im Grabe drehen! Dass jetzt natürlich alle Kosten auf einmal daher schwemmen, ist die logische Konsequenz. Wahrscheinlich werden die Hälfte aller Projekte nach kostenverschlingenden zeitraubenden Planungen wieder eingestellt und München hat davon: genau, Nichts! Die Investitionen stauen sich bis zum Brenner. München mag in Geld schwimmen, warum? Weil nichts ausgegeben wird. Eine derart bürokratische, ineffiziente, mit sich selbst beschäftigte Verwaltung würde ich mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht erdenken.


    Wenn zu viele Leute was zu sagen haben endet das meistens darin, dass nichts passiert.

  • So ist es leider. Da haben sie recht. Schulen, Wohnungen und U-Bahn müssen aber Priorität haben! Fakt! In diesem Konzerthaus könnte man doch auch noch weiter machen. Es muss ja nicht immer das beste vom besten sein.

  • Die Landtags-CSU-Fraktion stimmt für die kostengünstige Umbau-Variante. Angeblich sollen die Kosten für Bayern nur 50 Mio. Euro betragen. Da sich die Stadt München etc. beteiligen sollen, geht man in ersten Schätzungen offenbar davon aus, dass die Gesamtkosten des Projekts im niedrigen dreistelligen Millionenbereich gehalten werden können. Hier bin ich skeptisch. Der Umbau des maroden Gesamtensembles mit teilweise Abriss und Einbau eines neuen Konzertsaals darin scheint mir nicht per se die einfachste Lösung....!?


    http://www.sueddeutsche.de/mue…rs-umbauplaenen-1.2336187

  • Die sollen blos den Kongresssaal in Ruhe lassen.
    Es wäre schändlich, wenn man hier Kostengründe vorschiebt und mal wieder den Denkmalschutz mit Füßen tritt.

  • Kritik an Plänen reißt nicht ab - Petition für Neubau gestartet

    Die Kritik an den Plänen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) für einen Umbau des Gasteig reißt nicht ab. Am Donnerstag rief der berühmte Bariton Christian Gerhaher nach einem Abendkonzert in der Philharmonie das Publikum mit den Worten "Bitte, protestieren Sie!" zur Empörung auf. Er nannte die Entscheidung, keinen neuen Konzertsaal zu bauen, eine Blamage für München, die auch jenseits der Musikmetropole wahrgenommen werde. Zu dem Beschluss äußerte sich heute auch der Deutsche Musikrat in Berlin. Wenn nach einem zehnjährigen Diskussionsprozess die schlechteste aller denkbaren Lösungen herauskomme, sei dies kein Ruhmesblatt, so der Dachverband. Ulrich Wilhelm, der Intendant des Bayerischen Rundfunks, sowie Mariss Jansons, der Chefdirigent des Symphonieorchesters, werden am Dienstag zu dem umstrittenen Vorhaben Stellung nehmen. Eine Online-Petition, die sich für die Errichtung eines neuen Konzertgebäudes einsetzt, hatte bis Freitagabend schon mehr als 9000 Unterzeichner gefunden.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…rotestieren-sie-1.2340387
    http://www.merkur-online.de/ku…entscheidung-4707484.html
    http://www.br.de/nachrichten/o…tsaal-reaktionen-100.html


    Zur Online-Petition: https://www.openpetition.de/pe…-am-finanzgarten-muenchen

  • Der Standort am Finanzgarten hätte schon etwas Charmantes gehabt. Für die Musiker ist es wohl eine Zumutung, während der Umbauarbeiten auszuweichen, die Kapazität ist anscheinend bereits jetzt ein großes Problem in der "Musikweltstadt" München (für was nennt sich München eigentlich nicht Haupt-, Welt oder Welthauptstadt?).


    Persönliche Bedeutung:


    Ich würde einen Neubau des Konzertsaals nicht unbedingt als Großprojekt der Kategorie "in Deutschland nicht durchführbar, wegen BER, Elbphilharmonie oder Stamm-2" bezeichnen. Mehr als ein Baukörper der Größe von Projekten wie z.B. Nove oder 88North ist er ohnehin nicht. Die Planung dürfte umfangreicher sein, aber mir scheint es hauptsächlich ein Ziel der Politik / Medien zu sein, das Thema Konzertsaal in Sphären zu heben, in denen er nichts verloren hat. Schließlich ist es im Prinzip nur ein Ort, wo Musik gespielt wird. Warum so ein Drama draus machen? Gibt es nichts Wichtigeres?
    Zum Beispiel Flüchtlingspolitik, Wohnungsbau, ÖPNV, Bildungsreformen? Wenn die Staatsregierung nur halb so viel Zeit und Engagement in die Entwicklung vernünftiger Lehrpläne, Schulsysteme, nachhaltige Siedlungsentwicklung oder effizienter, bürgerorientierter Erweiterung des Schienenverkehrs investieren würde, wie in die Debatten um einen, in dieser Hinsicht vergleichsweise lächerlichen Aspekt eines neuen Konzertsaals, dann hätten wir ein wesentlich zukunftsfähigeres München und Bayern als mit einem "Konzertsaal von Weltniveau".

  • Musikwelthauptstadt :DDD wow.^^ Das ist mal ne Nummer.
    Also nun, nach Weltzentrum, Kleinhalter und Zurechtweiser von London ,NY, Paris und Shanghai, wirklicher Dt. Hauptstadt und internationalem Hochintelligenzzentrum für Bay. Landespolitik, auch Weltmusikhauptstadt.


    Aso ich vergaß:


    "In der ChampionsLeague auf 5 Jahre nicht besiegbar"



    ^^

  • Der Zorn der Münchner Konzert- und Kulturfreunde über die Entscheidung, den Gasteig umzubauen statt ein neues Konzertgebäude zu errichten, ist groß. Mehr als 14.000 Menschen hatten bis zum Sonntagabend eine Online-Petition für den Bau eines neuen Konzerthauses im Finanzgarten unterschrieben. Ungeachtet dessen bereitet Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) für das bayerische Kabinett eine Entscheidungsvorlage zum Umbau des Gasteigs vor. Für manche seiner Aussagen wird er einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge hart kritisiert.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…ale-der-idiotie-1.2341592

  • Kann man kaum verstehn. Für jeden Schmarrn habens Geld. X Fördergelder der EU werden nicht mal abgerufen. Und dann kann man nicht über sicher 7 8 Jahre oder länger einen Neubau stämmen?


    Für Planungsbüros die iwas planen, egal ob fakt oder nicht fakt, hat man immer x Mio Euro zur Hand. Die kommen ad hoc, aus der Hüfte geschossen. Sogar den Irrsinn einer Stamm2 oder 3 Startbahn plant man bis in den Untergang weiter. Das kann dann auch gerne noch mal 50 Mio mehr kosten wurscht. Aber für ein Konzerthaus, das dann sicher 40 Jahre steht is nichts da.


    Schlimm.
    Schande auf das Münchner Haupt!
    Fakt!