Am Zirkus 1 [realisiert]

  • Die Perspektive der Ostseite ist in der Tat nicht sonderlich ansprechend. Geschäfte werden nur zur Platzseite einziehen, der Rest präsentiert sich eher abweisend. Bäume fehlen auch.


    Alles ist mies. Alles ist schlecht. Und Bäume fehlen auch. :)


    Kannst du bitte erläutern, woran du den abweisenden Charakter festmachst? Ok, im Erdgeschoss fehlen Geschäfte. Aber ich finde nicht, daß es deswegen gleich einen abweisenden Charakter hätte. Am Zirkus wird mittlerweile schlechter gemacht als es tatsächlich ist.

  • Ich weiss auch nicht, was an diesem freundlichen pyramidalen Klops so furchtbar sein soll. Endlich mal ein größeres Volumen, das nicht hinter einer Natursteintapete oder Riemchen-Fassade versteckt wird.
    Und keine Geschäfte... Geschäfte machen nur Sinn wo sie auch gebraucht werden. Ein stinknormaler Supermarkt wäre hier wohl eher wünschenswert.
    Mir gefällts jedenfalls und mit dem kleinen Park davor wirkt es auch nicht so massig wie noch auf den Winterbildern zu sehen.

  • Ich kann diesem Bau leider nichts abgewinnen. Ich finde die Baumasse viel zu groß, meiner Meinung nach ist der Bau auch zu hoch. Die Dimensionen stimmen einfach nicht, durch die gewählte Fassade ist mir der Bau viel zu dominat, dunkel und monoton. IIch hätte mir mehr Kleinteiligkeit gewünscht anstatt einen solchen Solitär. Der Maßstab passt einfach nicht. Mein größter Kritikpunkt ist aber die Fassade. Warum so dunkel? Auch wirken die Fassadenelemente nicht sonderlich wertig. Meiner Meinung nach passt dieser Bau nicht in das Umfeld, er wirkt auf mich wie ein Ufo, welches in Mitte gelandet ist. Der Bau wirkt mehr wie ein Funktionsbau z.B. für eine Universität auf der grünen Wiese. Ich fürchte, man wird den Bau in 10 Jahren als schlimme Bausünde ansehen. Meiner Meinung nach einer der schwächsten Neubauten in den letzten Jahren. Leider.

  • Also, ich muss sagen, die wuchtige Baumasse gefällt mir. Sie sorgt für etwas Abwechslung höhenmässig, was sich an dieser Stelle ganz gut macht und der Gegend etwas mehr großstädtisches Flair verleiht. Die Fassade finde ich ok. Sie ist nicht besonders schön oder originell und bietet über den großen Block gesehen zu wenig Variation. Man hätte die unteren zwei Geschosse gestalterisch abheben sollen.

  • Pyramide als Bauform

    Ich finde die Idee gut, hier ein Gebäude hinzustellen, daß zumindest im oberen Teil einer Pyramide ähnelt. Mit hätte es aber gefallen, wenn man die Form einer Pyramide deutlich stärker betont hätte.


    Man hätte mit der nach oben hin stattfindenden Verjüngung bereits weiter unten beginnen müssen. Dadurch wäre der Bau nach oben hin deutlich schmaler geworden. Das Bauvolumen wäre reduziert worden und es würde weniger wuchtig wirken. Und es würde aussehen wie eine echte Pyramide!


    Hier das Beispiel der Stadtbibliothek Ulm. Gebaut in Form einer gläsernen Pyramide.
    Quelle: Wikipedia
    https://en.wikipedia.org/wiki/File:Ulm_Marktplatz.jpg


    Quelle: Wikipedia
    https://commons.wikimedia.org/wiki/ File:Stadtbibliothek_Ulm_Altstadt.jpg

  • Ich finde das Teil gut. Es gibt doch x Projekte, wo die Fassade recht eintönig ist. Hier ist sie sehr filigran und anspruchsvoll. Dadurch, daß dieses Muster stark durchgezogen wird, wirkt der Bau schön monumental und metropolitan.


    Man kann ja nicht alles haben. Ich finde solch eine Architektur super, wenn z.B. daneben auch stärker parzellierte Bauten stehen, was ja hier der Fall ist. Auch der Kontrast durch die Altbauten ist gut. Da zeigt sich mal wieder, daß moderne Architektur auf genügend historische Bauten angewiesen ist, um wirken zu können.


    Sie ist dann ein gelungenes dazu erzähltes Kapitel. "Dazu erzählte" Kapitel sind aber auf alte Kapitel angewiesen. Man muß halt diese Geschichtlichkeit unserer Städte berücksichtigen und kann nicht einfach en masse moderne Architektur irgendwohin klatschen.

  • Kannst du bitte erläutern, woran du den abweisenden Charakter festmachst? Ok, im Erdgeschoss fehlen Geschäfte. Aber ich finde nicht, daß es deswegen gleich einen abweisenden Charakter hätte. Am Zirkus wird mittlerweile schlechter gemacht als es tatsächlich ist.


    Okay - zuerst gebe ich zu, dass ich das Projekt eine ganze Weile verfolge und meine Begeisterung im Verlauf stetig abgenommen hat und meine Meinung deshalb vielleicht etwas verzerrt ist und dem tatsächlichen Endergebnis nicht vollends gerecht wird.


    Mich stört auch das Bauvolumen und die Staffelung wenig. Jetzt ganz konkret zur Ostseite: Die Fassade präsentiert sich größtenteils geschlossen, ohne Balkone/Loggien, die auflockern - ganz im Gegensatz zur Westseite, die mir mit den zahlreichen Balkonen mehr zusagt. Zusätzlich ist die Sockelzone an der Ostseite schwach ausgebildet, dem Erdgeschoss fehlt die Akzentuierung.


    Die Front wirkte auf mich deshalb abweisend, weil sich das Gebäude zu der Seite nicht dem Straßenraum öffnet. Hinter den Fenstern werden wohl Konferenzräume und Einrichtungen des Hotels untergebracht. Soweit wenig dramatisch, schließlich gehört das bei solchen Nutzungen dazu. Das Fehlen der Straßenbäume - dafür gibt es sicher diverse Gründe - betont das aber meines Erachtens zusätzlich.


    Die Situation zur Schauseite am Bertolt-Brecht-Platz gefällt mir dagegen deutlich besser und hat durchaus Potenzial für eine hohe Aufenthaltsqualität. Das Gebäude wirkt von dieser Seite auch besser, weil man es in seinen Dimensionen von der Straße völlig erfassen kann und dadurch das Konzept der Staffelung besser sichtbar wird.


    Ich hoffe diese Begründung ist nachvollziehbar.

  • ... "filigran" und "anspruchsvoll" gehören aber ganz sicher nicht dazu.


    Ich finde, daß die Fassade deutlich mehr Variationen hat als so mancher Neubau heutzutage. Bei noch mehr Variation würde es unübersichtlich.


    Ich finde auch die Balkonaufteilung gut. Weil nachvollziehbar wegen dem Brecht-Platz und weil erneut mehr Variation. Durch die nicht vorhandenen Balkone wirkt die Ostfassade auf mich schnittiger, stilvoller.


    Ich halte die Attribute filigran und anspruchsvoll immer noch für gerechtfertigt. Sieht jedenfalls stilvoller aus als viele moderne Neubauten.


    PS: Geh' doch noch mal alle Bilder auf der vorherigen Seite von oben nach unten durch. Für mich zeigt sich da eine enorme Vielfalt und Variation. Da macht auch die relativ homogene, schnittige Ostseite Sinn.

  • Update. Außen ist das Gebäude so gut wie fertig und auch die Gestaltung des Platzes sowie der Außenanlagen kommt gut voran:






    Bertold, umringt von Bauarbeitern:




    Auch an der Westseite des Edelbunkers am Berliner Ensemble kann man bald durchgehen:


  • Was "Renderings" so alles können ...

    Gemessen an den durch die Entwürfe geweckten Erwartungen ist die Umsetzung dieses Projekts dann doch eine ziemliche Enttäuschung.


    Jedenfalls ist von der filigranen Leichtigkeit, die das Gebäude besitzen sollte, nichts zu erkennen, und die Reminiszenzen an den Innenraum des Großen Schauspielhauses von Hans Poelzig erkennt vermutlicht nicht einmal derjenige, der sich aus eigener Anschauung daran erinnern kann.

    Dennoch glaube ich, dass sich mit kleineren Änderungen ein deutlich ansprechenderes Ergebnis hätte erzielen lassen, z. B. dadurch, dass die Fenster als "französische Fenster" (bis zum Boden reichend) ausgeführt worden wären, was die Vertikale betont und dem Bau dadurch etwas von seiner Gedrungenheit genommen hätte.

  • eine reine katastrphe...Dieser Bau könnte auch in Rudow bzw Staaken stehen.


    Was hat man dafür verlangt?? 7000-10.000€/m² :lach::lach: alle Eigentümer sollten klagen :D:D...Es ist nichts gehobenes dabei, geschweige Luxus was propagiert wurde. Ein absoluter Flop. Wieviele Wohnungen gibt es dort?? 50 oder 100 oder 150??? schrecklich...Die Deckenhöche, sieht nach 2,50m aus, wird aber wohl doch noch 2,75m sein;)...sieht total gedrungen aus.


    Wahrscheinlich werden sich die Eigentümer nicht doll ärgern, weil das für die Trinkgeld ist oder wollten doch Leute dort rhein, die auf Prestige ab sind...

  • ^ Die Kritik an dem Gebäude ist in Bezug auf viele Dinge berechtigt, nur eines ist (sorry) Quatsch: Weder in Staaken noch in Rudow oder einem anderen Stadtrandviertel könnte so ein Bau stehen.

  • Vielleicht trifft er nicht jedermann's Erwartungen, aber wenn man sich das Gebäude live ansieht, dann halte ich es schon für recht gelungen und Gebäude dieser Qualität gibt es nicht soviele in Berlin.


    Die Staffelung ab dem 5 Stock trägt gut dazu bei es weniger wuchtig wirken zu lassen als es ist, die Fassade und Balkone wirken auch hochwertig, es stimmt allerdings, die Fenster sind leider nicht bodentief, das wäre vielleicht noch besser gewesen.


    Insgesamt halte ich es für gelungen und passt auch gut in diese Ecke.

  • Wie der Zufall und Beziehungen es so wollen, war ich bereits mehrmals im Gebäude und habe einige Wohnungen gesehen. Sehr viele Grundrisse sind extrem verschachtelt und überhaupt nicht großzügig. Die Qualität der Ausstattung ist ok, aber bei weitem nicht das edle vom edlen. Der Bau wurde ja mehrmals weitergereicht (Pleiten), dabei wurde immer weiter abgespeckt. Die Preise gehen im übrigen bis 12.000,-
    Die Lage ist natürlich absolut top, 1a würde ich sagen - die Wohnungen selbst sind es m.E. nicht.
    Das Gebäude ist einmal der Länge nach geteilt: wenn man am Berthold-Brecht-Platz steht und drauf guckt ist die gesamte rechte Hälfte für Hotel- und Büronutzung, die linke Wohnungen (um die 90).


    Es ist so gut wie abverkauft, wie mir ein Heini von deren Vertrieb sagte, was mich ehrlich gesagt wundert. Zu dem Preis bekommt man schlicht geilere Sachen in Mitte.

  • ^ Das überrascht mich. Da das Gebäude äußerlich nicht richtig überzeugen kann, dachte ich eigentlich schon, dass es innen um so besser wäre und dort Luxus, edelste Ausstattung und großzügige Grundrisse herrschten.


    Naja, die Lage (finde auch 1a) muss es reißen. Und vielleicht, dass man dort als Reicher unter sich bleibt. Dennoch: Balkone an der Westseite ohne große Aussicht, wenig Licht in den unteren Geschossen und ein Hof, der auch nicht so groß sein kann... da bin ich auch der Meinung, dass man 12 Mille/Qm anderswo besser anlegen kann. Auch mein Büro würde ich da nicht haben wollen.

  • ^^
    Natürlich gibt es auch sehr edel eingerichtete Wohnungen, aber die sind von den jeweiligen Eigentümern hergerichtet worden. Viele Käufer, so der Vertriebler der Firma Peach Properties, hätten nochmal große Summen investiert. Zusätzlich zum Kaufpreis. Um mal ein Beispiel einer wirklich "bescheuerten" Wohnung zu geben, in der ich war: Penthouse-Maisonette im 8. und 9. OG, Ausrichtung Nord, keine Aufdachterrasse, kein Kamin, keine Weitläufigkeit, gerade mal ein Balkon. 117 m² Nettowohnfläche für 1,95 Mio. Das macht einen Knaller-m²-Preis von sogar 16.600 €. :lach:

  • Beim Am Zirkus 1 wurde jetzt der rechte Vorplatz weitgehend fertiggestellt. Aus dieser Perspektive erscheint das Gebäude als ziemlicher Klops...


    Nimmt man das Berliner Ensemble mit aufs Bild, ergibt sich doch eine Art Maßstab...:

    Vielleicht wirkt es bei Nacht doch ganz ansehnlich, wenn Licht in den Wohnungen brennt und die LED-Bänder dann leuchten...


    Auf den Balkonen und Terrassen könnte sich bald quirliges Leben entfalten - wenn die Damen und Herren Millionäre denn mal zuhause sind...

  • Korrekt, Jockel: Hier wurde mit dem Argument, an historische Vorbilder anzuknüpfen, eine alte Bausünde durch eine neue ersetzt... ;)