Spätestens an der Kreuzung zur Balanstraße muss die Frischluft das erste Mal an einer Ampel halten, und von dort an auch mit Blockrand-ähnlicher Bebauung zurecht kommen. Im Osten beim Alexisquartier das Gleiche. Dieses Argument für die Ständlerstraße kann also nur aus dem Reich der Satire kommen.
Man muss nicht alles ins Lächerliche ziehen und nein, ich verarsche niemanden. Auch beim Alexisquartier gab es Befürchtungen, dass die Frischluftzufuhrfunktion der Ständlerstraße beeinträchtigt würde. Ein negativer Effekt wird aber zumindest abgeschwächt, indem dort ein 50 Meter breiter Korridor freigehalten wird. Wenn Du aber die Ständlerstraße ganz aufgibst und da weitgehend alles zubaust, dann dürfte die Frischluftfunktion weitgehend außer Kraft gesetzt werden. Es ist also wichtig, dass da dieser West-Ost-Korridor freigehalten wird.
Das ist jetzt nicht meine eigene These, sondern stammt vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung, das sich auskennen sollte. Dieses schreibt hier bezüglich der Bedenken "Beeinträchtigung des Luftaustausches durch die Ständlerstraße wegen der Bebauung des Alexisquartier (das ist der Bebauungsplan Nr. 2090 Friedrich-Creuzer-Straße)" am 06.12.2017 Folgendes:
Frischluftschneise
Durch die Umsetzung des Bebauungsplanes Nr. 2090 Friedrich-Creuzer-Straße werde die Kaltluftlieferung erheblich verringert. Dies würde zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Stellungnahme:
Wie die Ausgangssituation wurde auch die Situation mit der Neubebauung in einem entsprechenden Klimamodell simuliert und die möglichen klimaökologischen Auswirkungen, die sich bei Umsetzung der Neubebauung ergeben können, wurden ermittelt. Für die Beurteilung der lokalklimatischen Auswirkungen ist die Verbindung der Kaltluftleitbahn im Bereich der Ständlerstraße mit dem Truderinger Wald als Kaltluftquellgebiet maßgeblich. Diese Vernetzung führt zu einer wichtigen klimatischen Ausgleichsfunktion und trägt auf Stadtteilebene zum Abbau der sommerlichen Wärmebelastung bei, von der insbesondere die stark versiegelten und überwärmten Siedlungsflächen im Bereich Neuperlach-Zentrum betroffen sind. Die Überprüfung der geplanten Bebauung im Klimamodell ergab, dass die Beeinflussung des nächtlichen Kaltluftströmungsfeldes bei austauscharmen sommerlichen Hochdruckwetterlagen zwar zu einer Abschwächung der Kaltluftlieferung sowohl im Nahbereich als auch innerhalb der Luftaustauschbahn in einem hohen Ausmaß führt. Die Funktion als Kaltluftaustauschbahn bleibt für den zugeordneten Wirkungsraum aber dennoch erhalten, da, wie es bereits im Wettbewerb vorgegeben war, von den südlichen Baugrenzen der Allgemeinen Wohngebiete WA 5, WA 7 und WA 8 bis zur südlichen Planungsgebietsgrenze ein über 50 m breiter wirksamer Freiraum im Übergang zur Luftleitbahn Ständlerstraße beibehalten wird. Gesundheitliche Beeinträchtigungen können daher ausgeschlossen werden.
Es gibt übrigens noch eine Reihe weiterer Quellen, die ich mit dem Thema "Frischluftschneise Ständlerstraße" beschäftigen.