Charlottenhochhaus (Umbau fertig)

  • Irgendwie musste ich dann doch kurz staunen als ich vorhin dran vorbei gelaufen bin - die Rasterung wertet das Ding doch schon ziemlich auf. Wenn jetzt noch hoffentlich der Sockel aufgemöbelt wird ist es doch nett aufgehübscht worden.


  • Danke für das Foto, wahrscheinlich das beste das je von dem Ding gemacht worden ist. Nächtens mit der schummrigen Beleuchtung in den oberen Partien wirkt es tatsächlich ganz passabel. Tagsüber ist das eher nix.

  • Bei Tageslicht betrachtet sieht diese Bausünde genauso hässlich aus wie die neue Bibliothek bei Tageslicht.
    Es ist nicht Ziel der Architektur, das Gebäude nur nachts bei interner Beleuchtung einen gewissen Reiz haben ...

  • Bei Tageslicht betrachtet sieht diese Bausünde genauso hässlich aus wie die neue Bibliothek bei Tageslicht.


    ich würde das gebäude nicht als bausünde bezeichnen. damals war es ultramodern und ich geh davon aus, das jeder zweite architekturstudent in stuttgart den bau in den 60ern total innovativ fand, ein schritt in eine neue, von gassen und fachwerk befreite, autogerechte, nachkriegsmoderne arnulf-klett-stadt...das wir genau diesen kasten heute völlig abartig finden und am liebsten was 4-5stöckiges (hochhäuser haben es in stuggi generell schwer) mit walmdach, fachwerk, stuck und gauben wollen und die überschwänglich-moderne traditionenbrechende wirtschaftswunderarchitektur verteufeln find ich ehrlich gesagt komisch...dieser klotz gehört genauso zur geschichte von stuttgart wie das schloß, die staatsgalerie oder das (in diesem falle wirklich gruselige) rathaus ...hm....aber nach 10 jahren kann ich ja auch mit dem alexanderplatz leben...vielleicht bin ich einfach abgestumpft :lach::lach:

  • Jedenfalls besser als 24/7 unansehnlich.


    Wie wäre es mit 24/7 ansehnlich? Oder ist die Architektur heutzutage mit dieser Anforderung überfordert?


    ich würde das gebäude nicht als bausünde bezeichnen. damals war es ultramodern und ich geh davon aus, das jeder zweite architekturstudent in stuttgart den bau in den 60ern total innovativ fand,


    Demnach waren 50% anderer Meinung. Das Problem ist aber generell, dass sich Architekten keine Gedanken mehr um die Umgebung machen, sondern Solitärklötze kreieren die mit der Umgebung nicht harmonieren, sondern isoliert für sich dastehen. Das ist aus meiner Sicht ein Geltungsdrang ohne Rücksicht.


    ...das wir genau diesen kasten heute völlig abartig finden und am liebsten was 4-5stöckiges (hochhäuser haben es in stuggi generell schwer) mit walmdach, fachwerk, stuck


    Es spricht nichts gegen ein Hochhaus an diesem Platz (gerne noch viel höher als jetzt). Das Problem ist, dass es sich von der Umgebungsbebauung absetzt und nichts damit zu tun haben will: http://i.imgur.com/FM9kN7t.jpg


    ...dieser klotz gehört genauso zur geschichte von stuttgart wie das schloß, die staatsgalerie oder das (in diesem falle wirklich gruselige) rathaus.


    Richtig, es gehört zur Geschichte und der Alltag heutzutage ist, mit den Bausünden aufzuräumen. Was dieser Prozess allerdings überhaupt nicht gebrauchen kann ist eine Verschlimmbesserung. Was den Marktplatz inkl. des neuen Rathauses betrifft, so kann man im Prinzip alles wieder abreissen.


    In 1000 Jahre Baugeschichte ist der Ausdruck "Bausünde" erstmals in den 20er Jahren (Siehe Tagblatt-Turm) entstanden und in den 50ern bis hin zu den 70ern wurde das System "Bausünde" perfektioniert.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Baus%C3%BCnde
    Auch hier bereits im Forum diskutiert wurde folgender Artikel: http://www.welt.de/kultur/kuns…-die-Stadtzerstoerer.html

  • Fakt ist, dass die Renovierung eine vertane Chance war, die gegend insgesamt aufzuwerten. Es sollte ja eigentlich ein völlig veränderter Eingangsbereich zur Haltestelle Charlottenplatz kommen, dies ist ebenfalls nicht erfolgt. Insgesamt ein trauriges aber typisches Bild in unserer Stadt.

  • Der Umbau des Umfeldes erfolgt endlich. Hoffen wir, dass zumindest in Sachen Aufenthaltsqualität eine Verbesserung herbeigeführt wird.

  • Übersicht Bauabschnitte

    1. Bauabschnitt (2012)
    2.-11.OG: Fassadenerneuerung


    2. Bauabschnitt (Anfang 2014 - Frühjahr 2015)
    3.UG-2.OG: Fassadenerneuerung und Sanierung inkl. Eingangsbereich und Ladengeschäfte


    Quelle: DEAL

  • Sehr aufmerksam und tolles Engagement :daumen:


    Bleibt nur zu hoffen, dass dem irren Aufwand auch für den Betrachter von außen am Ende des Tages ein entsprechender Mehrwert an Optik gegenüber steht. Bis jetzt hält sich das - ganz subjektiv - eher in Grenzen.