Wohnungs- und Büromarkt in HH - Diskussionsthread

  • Rauhes Haus, Hammer Kirche, Tiefstack, Rothenburgsort. Mit dem Fahrrad oder mit einer Busanbindung ist das überhaupt kein Problem, egal ob es ein paar Meter mehr sind real im Vergleich zur Luftlinie.


    Und sicherlich gibt es auch Flächen, die noch besser geeignet sind. Aber dies ist eine recht große zusammenhängende Fläche. Wenn man die anliegenden Kleingartenanlagen dazu nimmt, wird die Fläche noch größer. Da sind tausende Wohnungen möglich.

  • Aber die Billerhuder Insel halte ich dennoch für geeignet. Es sind zwei U- und zwei S-Bahn-Stationen etwa einen Kilometer entfernt (...)


    Prinzipiell geeignet waere die Flache sicherlich. Allerdings draengt sie sich in meinen Augen nicht grade auf. Im Gegegnsatz zu fragmentieren Kleingartenflaechen in direkter Naehe zu U- und S-Bahnen halte ich dieses grosse Kleingartenareal in der Tat fuer schuetzenswert in seiner Gesamtheit.


    Es ist auf drei Seiten von Gewerbe und Industrie umgeben und es hat keinen direkten OePNV-Anschluss. Wenn Kleingaerten irgenwo Berechtigung haben, dann in solchen Lagen.


    Sinnvoller weare es kleinere, fragmentierte Kleingartenflaechen dort zu Wohnbauflaechen umzuwandeln, wo sie besser erschlossen sind. Wenn wir also von dieser Gegend sprechen, dass z.B. eher das Kleingarten-Dreieck suedlich des Horner Kreisels an der U-Bahn Rauhes Haus. Dort koennte ich mir eine Bebauung im gleichen Stile und Masstab wie ein wenig weiter westlich der Gueterumgehungsbaun sehr gut vorstellen.

  • Aus gegebenen Anlaß: Bewohner und Initiativen berufen sich nun auf Fritz Schumacher ("Apfelbaum braucht Wurzelraum") und wollen eine Kleingartenanlage, die für viele wie ein "Wohnzimmer" sei, gegen eine dichte Neubebauung verteidigen. Insgesamt will man nämlich die Gentrifizierung und die "übertriebene Verdichtung" des Stadtteils vermeiden. Na, um welchen Stadtteil könnte es sich handeln?


    Tipp: etwa 2.000 Einw./km² (Vergleich: Niendorf 3.100, Winterhude 6.500, Barmbek Süd 10.000 und Hoheluft-West 18.000) und ein Durchschnittseinkommen (je Steuerpflichtigen) von knapp 90.000€.


    Quelle


    Und dabei geht's um maximal 80 von 250 Parzellen und für Ersatzflächen ist bereits schon oder wird noch gesorgt. :nono:

  • Könntest Du etwas näher erläutern, welche Flächen Du genau meinst?


    Die größten Freiflächen sind noch landwirtschaftlich genutzte Gebiete wie die Vierlande oder die Rissener Feldmark. Bauen ist dort - wie ich meine aus gutem Grund - i.d.R. aber nicht zugelassen. Denn eigentlich bräuchte man auf solche weit vom Zentrum entfernt liegenden, wertvollen naturnahen Gebiete nicht zuzugreifen, da in zentraler Lage noch genug Land verfügbar wäre, das sogar in städtischem Besitz ist. Womit wir wieder bei den Schrebergärten wären, und den Hafenbrachen.


    An diese Flächen habe ich gedacht, als das Argument kam, im Hamburger Umland Flächen (ebenfalls zumeist landwirtschaftliche Flächen) für den Wohnungsbau freizugeben.
    Natürlich bin ich auch für eine Nachverdichtung bestehender Wohngebiete, bevor neue Wohngebiete auf der grünen Wiese gebaut werden. Nur wenn schon neue Wohngebiete auf der grünen Wiese, dann können sie auch auf Hamburger Gebiet statt im Speckgürtel entstehen.


    Man könnte aber entlang bestehender Straßen in den Vierlanden Mehrfamilienhäuser bauen. Zwar wird das entsprechende Feld etwas kleiner, aber verschwindet nicht. Ich denke da z.B. an den Mittleren Landweg (wo ausnahmsweise eine S-Bahn-Station vorhanden ist)

  • Rauhes Haus, Hammer Kirche, Tiefstack, Rothenburgsort. Mit dem Fahrrad oder mit einer Busanbindung ist das überhaupt kein Problem, egal ob es ein paar Meter mehr sind real im Vergleich zur Luftlinie.


    Rauhes Haus, okay. Allerdings nur für den Bereich zwischen Horner Landstraße und Bergedorfer Straße. Hammer Kirche schon deswegen nicht, weil Rauhes Haus immer näher dran ist.
    Rothenburgsort ist nicht optimal, da der Weg (min. etwa 900m) durch ein Industrigebiet verlaufen würde, was vor allem Frauen abschrecken würde.
    Gleiches gilt für Tiefstack, nur das die Wege ein vielfaches länger wären (was für sich schon die Station als mögliche Anbindung ausscheiden lässt).

  • Ich habe doch schon darauf hingewiesen, dass eine Busanbindung zu diesen Haltestellen dann wünschenswert wäre. Das Problem, welches Du schilderst, sehe ich daher nicht wirklich.


    Ganz davon abgesehen ist das auch nicht die einzige Kleingartenfläche, die geeignet ist. Ich halte diese eben nur aufgrund der Größe und der Wasserlage für sehr attraktiv.

  • Ich denke für Hamburg gibt es derzeit 3 große Themen beim Wohnungsbau:


    1. Eine Verdichtung vor Ort
    Ohne dabei größere Bestände anzutasten. Dabei sollte es Maßgabe sein, dass private Investoren bei Neubauten immer einen Zugewinn an Mietwohnungen gegenüber dem bisherigen zu realisieren. Bis zu 6 Geschosse sollten hier keine Steine in den Weg gelegt werden. An besonders interessanten Stellen der Stadt, sollten auch Punkthochhäuser kein Tabu sein.
    Um an solchen Stellen mehr Wohnungen bieten zu können, muss in die Höhe gebaut werden.


    2. Genossenschaften in die Pflicht nehmen!
    Seit einigen Jahren erneuern auch mehrere Hamburger Genossenschaften ihre Wohnungsbestände und bauen neu – aber ohne nennenswerten Zuwachs an Wohnungen. So wird gerade in Ohlsdorf von der Schiffszimmerer Genossenschaft eine ganze Siedlung sukzessive neu gebaut – wo früher 3 Geschosse waren bestehen die Neubauten auch nur aus drei Geschossen. Ein Skandal! Hier muss dringend min. je 1 wenn nicht 2 Stockwerke höher gebaut werden. Zumal so auch wieder mehr Menschen in Genossenschaften können, was zu verträglicheren Mieten führt.


    3. Die Umwidmung von Flächen - Hamburg hat nur noch wenige Flächen, die wirklich großflächig für den Wohnungbau zur Verfügung stehen. Dabei ist aber das größte Problem, dass für neue Wohnungen die Infrastruktur fehlt. Da würde es sich dringend anraten, entlang der S4 z.B. am Holstenhofweg noch ungenutzte Flächen oder Gewerbebetriebe zu verlagern zugunsten des Wohnungsbaus.
    Zudem müssen Kleingartenanlagen einer städtischen Entwicklung zugeführt werden. Dabei müssen diejenigen ins Zentrum der Betrachtung rücken, die in gute Infrastruktur gebettet sind und zwischen bestehenden Wohnungsbauten liegen.
    z.B.
    - das Hebebrandquartier
    - an der Habichtstraße / Bramfelder Chaussee: Hinter dem TK-Gebäude an der Seebek und Osterbek.
    - Veilchenstieg / Streesemannallee
    - Zwischen Hagenbekstraße und Kieler Straße
    - sowie entlang der Straße Barmwisch in Bramfeld


    Eine weitere Fläche wäre z.B. auch die Trabrennbahn in Horn. Derartige Flächen innerhalb der Stadt sind ein Luxus – und würden sich auch am Stadtrand gut machen. Ähnlich der alten Bahn in Farmsen könnte eine interessante Bebauungsstruktur entstehen. Leider ist der politische Wille zu solchen Vorhaben sind so recht da…


    Zudem müsste auch eine Verlagerung von Gewerbe- und Lagerbetrieben in den Mittelpunkt rücken. In Hammerbrook wurde mit den Planungen für den Sonninkanal ein erster Schritt gewagt. Hier muss mehr folgen. Eigentlich wäre es wünschenswert die früheren Strukturen Hammerbrooks wiederherzustellen. Das wären mehrere tausend Wohnungen.
    Entlang der Wilhelmsburger Reichsstraße (alte Trassenführung) muss die Chance für Wohnungsbau ebenfalls ergriffen werden.



    Widerstand bei der Bebauung von Kleingärten wird mit Mangel an städtischem Grün und Verlust an Lebensqualität begründet. Hier sind Architekten und Verwaltung gefordert, neue Ideen zu entwickeln, wie sich Wohnungen und weitere Bebauungen mit Grün vertragen. Warum nicht endlich mehr Mietergärten? Bepflanzbare Balkone?
    Ich denke so könnte man viele Beweggründe entkräften...?


    Ein Ansatz ist z.B. dieser Bau bewaldeter Hochhäuser?!!
    http://www.baunetz.de/meldunge…r_in_Mailand_2444745.html

  • Ich sehe diese ganze Wohnungsmangelsache als eine grosse Chance diese wünderschöne Stadt struckturell und städtbaulich zu verbessern.Viele merken garnicht wie viel Fläche noch besser genutzt werden kann.(so viele gebäude sind doch nur Übergangslösungen,so zum Beispiel Siedlngskomlexe mitten in der Stadt ) Grosse Bauvorhaben stärken die Psyche,die Wirtschaft, und die Gemeinschaft einer Stadt.
    Viel Bauen stand schon immer für wachsende Prosperität.
    Die Bauwirtschaft generell ist Deutschland aber immer noch ausbaufähig und zu undynamisch. Aber mit Projekten wie der Hafen City ist man auf dem richtigen Weg.
    Ein Glück haben wir uns unsere Zukunft noch nicht verbaut...
    Sorry ich weiß dass es unmöglich ist in Hamburg einen Bauboom wie in Dubai auszulösen aber ich bin einfach noch viel zu jung um nicht idealistisch zu sein.
    In seiner Jugend hat man eben
    Träume

  • Also daß es in Hamburg nicht genug Flächen gibt, die man für Bauprojekte nutzen könnte, würde ich nicht sagen. Wobei ich die Bevölkerungsdichte Hamburgs aus dem Spiel lassen würde, weil das politisch-administrative Grenzen sind. Würde man die landwirtschaftlichen Flächen Bergedorfs oder Harburgs einem Nachbarland zuschlagen, würde sich für "die Stadt" nichts ändern -- aber auf dem Papier die Bevölkerungsdichte von heute auf morgen deutlich nach oben schießen. Genau wie im Falle einer Länderfusion und einer Reform, wodurch direkt angrenzende Städte als Stadtteile oder Bezirke zugeschlagen werden.


    Prinzipiell würde ich die Nachverdichtung in den Vordergrund rücken. Das ist sicherlich nur mein subjektiver Eindruck, aber wenn ich durch Teile Wilhelmsburgs oder auch Lokstedts (Richtung Hoheluft) unterwegs bin, fallen mir sehr viele Baulücken auf, wo ich mich immer frage, wieso man dort kein Gebäude in der Größe der angrenzenden Gebäude baut. Und sowas ist mir schon in etlichen Ecken der Stadt aufgefallen. Oder zwischen zwei fünfgeschössigen Bauten ist nur ein Flachdachbunker im Stile des Logos oder McDonalds Hoheluft (letzteres macht ja zum Glück bald Platz, wie es schon seit 50 Jahren dort gewollt ist). Oder natürlich der eher niedrige Bau, also wenige Geschosse, in sehr städtischen Gebieten.


    Und gleichzeitig find ich aber, trotz allem Aufschrei gegen Versiegelung, daß Hamburg durchaus noch Ecken hat, die man sinnvoll für größere Projekte "opfern" könnte. Vor allem dort, wo bereits eine relativ gute ÖPNV-Veribndung vorhanden ist und man nicht darüber spekulieren muß, ob man eine teure Verbindung in 10, 15 Jahren baut. Beispielsweise zwischen den S-Bahnstationen Billwerder, Mittlerer Landweg, Allermöhe und Nettelnburg. Also zwischen den Gleisen und dem Naturschutzgebiet Boberger Niederung. Derzeit sieht es aus, als wenn dort nur (wenig) Landwirtschaft betrieben wird. Wohnen sehe ich da, jedenfalls aus der Luft, nur entlang der Straße "Billwerder Billdeich". Natürlich will ich nicht das gesamte Gebiet mit Gebäuden zuklatschen, aber finde durchaus, daß dort noch Potential und Platz für vernünftiges Wohnen vorhanden ist. Ist ja auch recht schön dort. Mit der S-Bahn (für die man keinen Cent in die Hand nehmen muß, außer evtl. mehr Wagen aufgrund zusätzlicher "Kunden") braucht man von den vier genannten Stationen zwischen 11 und 18 Minuten. Das ist in etwa die Dauer, die man mit der U2 von Hagenbecks Tierpark bzw. Christuskirche benötigt. Oder Straßburger Straße und Farmsen (U1). Vielleicht entstünde dann ja irgendwann der Eindruck, daß es sich bei Bergedorf nicht um eine eigene Stadt handelt. :D


    Hab mal kurz nachgerechnet, wie groß die Fläche dort in Bergedorf ist, wenn ich die JVA bzw. A1 als nordwestliche Grenze nehme. Komme auf insgesamt 6,6km² bzw. 663 Hektar, selbst wenn ich einen großzügigen Abstand zu Gleisen und Autobahn lasse. Und davon kann man nicht ein, sagen wir mal, Drittel "abknipsen"? Mit 2,2km² wäre so ein Gebiet so groß wie die Hafencity, hat bereits eine gute MIV- und ÖPNV-Anbindung und Bauen dürfte dort auch nicht teurer als direkt am Wasser sein.


    Aber apropos Hagenbecks Tierpark, für mich ist es auch etwas unverständlich, daß -- was ich erstmal begrüße -- zwar einige Schrebergärten bei der Hagenbeckstraße verlagert werden sollen, aber man dort einen "Stadtpark Eimsbüttel" schaffen möchte statt Wohnraum zu schaffen. Insgesamt haben die Einwohner dort bereits ziemlich viele, schöne Parkanlagen, wie dem Amsinckpark, hinter dem (nach einigen weiteren Schrebergärten), bereits das Niendorfer Gehege beginnt, an das ebenfalls kleine Landwirtschaftsbetriebe (und Pferdezucht, glaub ich) angrenzen. Direkt umgeben von "Wohnstadtteilen" wie Schnelsen, Niendorf und Eidelstedt. Oder wollte man die Buslinie 5 und die Straße 447 nicht noch weiter belasten? ;)

  • @Beitrag 86,90 ff:
    Die Vorschläge gehen mir zu sehr in Richtung Neofeudalismus / "parasitärer" Kapitalismus, wenn ich das mal so nennen darf. Es sollen irgendwie die Rentner mit "guten Argumenten" dazu bewegt werden, ihre Mietwohnungen aufzugeben, damit neu vermietet werden kann, zu entsprechend erhöhten Preisen.
    Zusätzlicher Wohnraum für Familien wurde nicht geschaffen, nur ein paar Kleinwohnungen für alte Leute. Und hierfür soll der Staat oder irgendeine Genossenschaft in der Pflicht stehen - nur damit sich die Vermieter der begehrten innerstädtischen Altbauwohnungen schneller und stärker die Taschen voll machen können? Zustände wie auf dem Pariser Wohnungsmarkt will ich in Hamburg nicht haben und so etwas kann sich auch keiner ernsthaft herbeisehnen, es sei denn er ist Vermieter.


    Anstatt einer parasitär - kapitalistischen Lösung würde ich mir eine konstruktiv-kapitalistische Lösung wünschen, bei der Markt und Politik Hand in Hand gehen:


    Abriss der Plattenbaughettos und Neubebauung mit Mehrfamilienhäusern nach Gründerzeit-Vorbild. Also Blockrandbebauung, höchstens 6-8 Parteien je Hauseingang und dekorative Fassade. Die Dekoration muss nicht unbedingt dem Gründerzeitvorbild entsprechen, aber irgendeine Art von wie auch immer ausgeprägter Dekoration sollte vorhanden sein. Bauhaus geht gar nicht.
    Je Hauseingang eine Wohnung für Problemfamilien reservieren. Mit Problemfamilie meine ich dauerhaft auf staatliche Unterstützung angewiesen.
    Ziel dieser Strategie ist es, Ghettobildung zu verhindern und Integration in das normale Leben zu ermöglichen.


    Diese eine Wohnung je Hauseingang muss als Last im Grundbuch stehen und dafür kann das Bauland ja etwas unter Marktpreis abgegeben werden.

  • @Billerhuder Insel und Wohnungsbau: Halte ich für gefährlich, wenn man mal an die Sturmflut 1962 denkt und wir in Zukunft steigende Meeresspiegel und heftigere Sturmfluten einkalkulieren müssen.


    Wenn da mal ein noch zu bauender Deich bricht, ist das Areal ruck-zuck vollgelaufen.

  • Stadtmensch, mit Deinen Antworten bestaetigst Du eigentlich nur was ich bereits zuvor gesagt habe: Du scheinst kein Interesse an einer sachlichen Diskussion zu haben (und mit Verlaub gesagt: Offenbar auch nicht die notwendigen Kenntnisse dafuer) und Du bewegst Dich weiterhin auf einem Niveau auf das ich mich nicht begeben will. Mir und anderen zu unterstellen wir wollten einen "Neofeudalismus" bzw einen "parasitaereren Kapitalismus" ist schlicht und einfach schlechter Stil und zudem ziemlich plump. Du scheinst mental irgendwie in den Strukturen des Klassenkampfes haengen geblieben zu sein.


    Es ist weiterhin schlechter Stil lauthaus Dinge in einer Weise abzulehnen und anzuprangern die dem Leser faelschlicherweise suggeriert, dass jemand anders in diesem Thread solche Dinge gefordert hat.


    Dass du als Hamburger dann ploetzlich auch noch zum "Experten" fuer den Pariser Wohungsmarkt mutierst und ihn so abschliessend beurteilen kannst, dass finde ich allenfalls noch drollig. Nebenbei, wenn Du schon Neofeudalismus" und "parasitaereren Kapitalismus" witterst: Paris, das Du ja offenabar so intim kennst, wird seit ueber einem Jahrzehnt (seit Maerz 2001) von der Sozialistischen(!) Partei Frankreichs regiert und nicht erst seit dem Mandat des sozialistischen Buergermeisters Delanoe wird der soziale Ausgleich in der Stadt groesser geschrieben als an der allermeisten anderen Orten der Welt. Ich merke das monatlich nebenbei an meinen Sozialabgaben und ausserdem an der jaehrlichen Sondersteuer in Hohe ca einer Monatsmiete fuer den Ausbau des OePNV und den fuer sozial ausgleichende Projekte in der Stadt.


    Ueberall da wo es um rein geschmackliche Aussagen und private Werturteile geht (Altbau vs Bauhaus, Plattenbau vs Gruenderzeit, Ghettos, ausgepreagte Dekoration) da bist du schnell dabei.


    Ueberall dort wo man ein wenig Kenntnis braeuchte und wo Allgemeinplaetze allein nicht mehr tragen (z.B. Aussagen zur Finanizierung solcher Projekte, Konkretisierung der angeblichen Vorteile, etc), da kommt von Dir wie erwartet nichts.


    Nochmal zusammengefasst: Ich finde es schlechten Stil hier diejenigen grenzwertig zu kritisieren, die sich anhand konkreter Beispiele bemuehen realistische und gangbare Problemloesungen zu suchen und selber nur wolkige Allgemeinheiten von sich zu geben und sich um die Probleme die wiederum die eigenen Ideen mit sich bringen nicht zu scheren.

  • Wenn da mal ein noch zu bauender Deich bricht, ist das Areal ruck-zuck vollgelaufen.


    Wie bereits gesagt: Ich halte das Areal (aus anderen Gruenden) auch nicht fuer Wohnbau praedestiniert. Dennoch: Ein einfacher schneller Blick auf die Sturmflutkarten der Innenbehoerde oder der HPA bzw auf Google Maps wuerde reichen um zu sehen, dass die Insel kilometerweit hinter der Hamburger Hautdeichlinie liegt und daher im Falle der Wohnbebauung keine Eindeichung braeuchte. Wenn die Hauptdeichlinie bricht, dann wird die Insel unter Umstaenden ueberflutet. Das gilt allerdings ebenso fuer den Rathausmarkt und den Jungfernstieg.


    PS: Das ist genau das was ich einen Post weiter oben kirtisiere: Du meinse einerseits alles beurteilen zu koennen, aber machst dir andererseits nicht einmal die Muehe vielleicht mal eine Minute nach Fakten und Sachinformationen zu googlen. :nono:

  • ^^ Es ist ja wohl durchaus legitim (und ausserdem gut fuer die Stadt) Wonugen in allen Bereichen des Spektums zu bauen, nicht nur im unteren Preissegment. Man kann doch nicht gegen jede Entwicklung sein die sich nicht explizit an den Bedurefnissen seiner Lieblingszielgruppe richtet.

  • ^^ Alle Bereiche ??
    Hast du dir das mal durchgelesen ??


    Komm schon Midas, das ist doch wohl ein Witz !!


    Ich zähle 271 Eigentumswohnungen und bei den restlichen vermute ich mal, dass es sich nicht um günstige Mietwohngen handelt.....

  • DocHH, Du hast meine Bemerkung falsch verstanden. Natuerlich gehoeren die Projekte oben zum mittleren und oberen Preissegment. Aber es gibt eben nicht nur solche Projekte. Grosse Entwicklungsflaechen in Hamburg (neue Mitte Altona, Hebebrandquartier, Wilhelmsburg, etc) schaffen auch Wohungen in niedrigeren Preissegmenten.



    Was gibt es gegen die oben genannten Projekte einzuwenden? Wer dort einzieht kommt entwerder neu nach Hamburg und bringt als Normal- bis Gutverdiener neues, dringens benoetigtes Steueraufkommen in die Stadt. Wer innerhalb Hamburgs umzieht (um sich zu verbessern) und dort einzieht macht anderswo im Markt eine niedrigpreisigere Wohung frei.


    Was soll dieses eindimensionale Denken, in dem man jedes Projekt ablehnt und kritisiert, wo nicht hundert Sozialwohungen und im Erdgeschoss eine Kita und eine Integrationswerkstaette entstehen?

  • hm, ist es nciht auch so, dass gerade in Altona sehr viel alter Baubestand mit günstigen Mieten vorhanden ist?


    wenn abriss bevorsteht wollen alle in der alten bude bleiben, wie sie ist
    aber wird neu gebaut, ziehen alle sofort um ins neubaugebiet? wohl eher nicht.


    Und zweitens: irgendwer muss auch finanziell flüssig sein und sich ansiedeln
    fürs gemeinwohl - weil steuerzahler und kein hartzIv oder anderweitig nicht finaziell flüssiger Personenkreis auch ungleichgewichte verursacht

  • Aber es hilt doch trotzdem nicht, wenn die Wohnungen ab 3.700 € aufwärts kosten. Das sind eben jene Preise, die sich Durchschnitts-Hamburger nicht leisten können.


    In Wilhelmsburg hat man sich im Rahmen der IBA zwischen IBA GmbH und den Investoren auch darauf einigen können, zwischen 2.400 - 3.000 € zu verkaufen.


    Nichtsdestotrotz hilft sicherlich keine schwarz-weiß-Sicht. Weder nur Eigentumswohnungen, noch nur Sozialwohnungen helfen einer Stadt. Hamburg hat in seiner aktuellen Wohnungsnot / Wohnungsmangel erst einmal tatsächlich - glaube ich - einen Bedarf an etwas höheren Wohnraumzahlen im "bezahlbaren" Segment. Und dass mittlerweile Neubauten fast ausschließlich in Eigentum und Miete über den aktuellen Hamburger Durschnittspreisen gehandelt werden, ist ehrlich gesagt pervers.




    @ Midas: "Wer innerhalb Hamburgs umzieht (um sich zu verbessern) und dort einzieht macht anderswo im Markt eine niedrigpreisigere Wohung frei."


    Das ist ehrlich gesagt eine Äußerung, die derart theoretisch und nicht belegbar ist, dass es einen schüttelt. Das war bereits eine süße Theorie, die zu Hausmann'schen Zeiten in Paris verbreitet wurde. Die Realität - und dafür ist Hamburg ein fabelhaftes Beispiel - beweist doch das Gegenteil: Zieht jmd. aus einer Wohnung aus (um sich zu verbessern oder nicht, sei erstmal dahingestellt), wird die neue Wohnung stets teurer vermietet. Das ist bei Genossenschaftlichen Wohnungen in Langenhorn nicht anders, als in Eimsbütteler Altbauwohnungen.


    Wenn wir allein diejenigen Wohnungen betrachten, deren Mieter ausziehen, um sich zu verbessern und daher in eine teurere ziehen, hinterlassen natürlich eine im Vergleich "niederigpreisigere" Wohnung. Aber das sind dennoch - inkludiert der Mieterhöhung für den Nachmieter - Preise, die nicht mehr den Maßstäben eines gesunden Verhältnisses von Gehalt zu Miete zu Gesamtpreisentwicklung entsprechen.

  • Aber es hilt doch trotzdem nicht, wenn die Wohnungen ab 3.700 € aufwärts kosten. Das sind eben jene Preise, die sich Durchschnitts-Hamburger nicht leisten können.


    Lassen wir das mal dahingestellt. Dich denke schon, dass es eine ausreichende Zahl von Hamburgern gibt die sich solche Wohungen im (gehobenen) mittleren Preissegment sehr wohl leisen koennen - Sonst wuerden die ja nicht so zahlreich gebaut und verkauft. Ob es sich dabei um Durchschnitts-Hamburger handelt oder nicht kann man diskutieren. Einige wenige Superreiche sind es sicherlich nicht und es gibt bei diesen Preisdimensionen noch eine ausreichend breite Schicht potenzieller Kauefer bzw Mieter.


    Ich habe nie bestritten, dass Hamburg desweiteren auch guenstige Miet- und Eigentumswohnungen fuer weniger solvente Zielgruppen braucht. Dafuer gibt es hier sogar einen eigenen Thread im DAF, wo dass ausfuehrlich durchgekaut wird.


    Darum ging es mir aber hier nicht. Mich stoert lediglich, dass einige Menschen den 'armen Buerger' und den 'kleinen Mann' zum Massstab fuer ALLES machen wollen und gegen jedes Bauprojekt sticheln und protestieren, dass nicht allein sozialen Zwecken dient.


    Was ist daran auszusetzen, wenn ein Investor schoene, architektonisch anspruchsvolle Wohungen fuer eine solvente (nicht rede nicht von reich!) Klientel in Hamburg baut? Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich will die Probleme des Hamburger Wohungsmarktes nicht kleinreden (es gibt sie in der Tat) aber wer mal ein paar Jahre in verschiedenen Grossstaedten auf der Welt gelebt hat, der muss feststellen, dass in Hamburg oft auf sehr hohem Nivau gejammert wird. Verglichen mit 95% der Welt ist Hamburg ein Paradies des sozialen Ausgleichs im Staedtebau und Wohungsmarkt. Das sollte man vielleicht auch mal im Hinterkopf behalten...