Industrie- und Gewerbeneubauten in und um Leipzig

  • ^Es hat ja niemand etwas dagegen, Leuchtturmpolitik in den Großstädten zu machen und dort die Stärken zu fördern. Trotzdem kann man die Förderung der ländlichen Regionen, zu denen laut der Landespolitik manchmal schon Chemnitz zu gehören scheint, nicht vernachlässigen. Die Ärzteversorgung ist ein gutes Beispiel. Soll denn jung und alt von der tschechischen Grenze nach Leipzig oder Dresden fahren, um mal bei einem Augenarzt vorsprechen zu können? Selbstverständlich muss dort mit allen Mitteln versucht werden, die Grundversorgung im ganzen Freistaat sicherzustellen. Ähnlich ist es bei Schulen, Breitbandanschlüssen, Trinkwasserversorgung oder ähnlicher Grundversorgung. Die Investitionen in solche Selbstverständlichkeiten können nicht gekürzt werden, wie es manch einer aus dem Elfenbeinturm manchmal fordert. Die Politik hat das mittlerweile auch verstanden, die jahrelangen Versäumnisse lassen sich aber nicht von heute auf morgen beseitigen. Wenn mittlerweile selbst die Rettung des schon aufgegebenen Pödelwitzes auf der Tagesordnung steht, wird die Elitenforderung nach Aufgabe von Dörfern (und Zwangsumsiedlung von Millionen Sachsen nach Leipzig und Dresden?) wohl ein Hirngespinst bleiben.

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    Was meinst Du mit "Elitenforderung"? Und was hat das mit dem Thema "Industriepark Nord" in Leipzig zu tun?


    Wenn ich die Einlassungen der "Eliten" richtig verstanden habe, befürchten die, dass der Erhalt oder gar der Ausbau der Infrastruktur in manchen ländlichen Regionen unbezahlbar wird. Vielleicht haben die "Eliten" die völlig überdimensionierten Wasserwerke aus der Nachwendezeit noch nicht vergessen.


    Für das Thema Ärzte an der tschechischen Grenze gibt es andere Entwicklungen als von Dir befürchtet.


    Beim Breitbandausbau auf dem AfD- und CDU-Land beobachte ich gerade das offensichtliche Desinteresse am kostenlosen Anschluss an das Glasfasernetz bei der Altbevölkerung. Das Mistrauen in die Glasfasertechnologie rührt vielleicht daher, dass erst vor einigen Jahren die Anschlüsse in der High-tech-Technologien Kupferkabel und ISDN gelegt wurden. (Kennt jemand noch ISDN?)

  • ^ Es ging ja um Industriebetriebe, die bewusst in der Provinz ihre Werke platzieren und Arbeitskräfte dort akquirieren. Ich sehe das hier bei uns in Sachsen nicht, weiß aber um die industrielle Bedeutung gerade in der süddeutschen Provinz, die auf ein Vielfaches an Arbeitskräften zurückgreifen kann. Nicht zuletzt auf die vielen gut ausgebildeten "Ossis" der letzten Jahrzehnte, aber auch auf Menschen aus ganz Deutschland und aller Herrenländer. Natürlich ist hier wiederum nicht alles schlecht und dort nicht alles gut. Meine Schwiegerleute wohnen in einem Dorf im Zwickauer Land. Dort gibt es faktisch keine Arbeitslosigkeit, dafür erstaunlich viele Selbstständige und gut bezahlte Angestellte im nahegelegenen VW-Werk oder einem der Zulieferer. Dort ist jeder Quadratmeter gepflegt, die Häuser sind hübsch anzusehen und zu den obligatorischen zwei PKW auf dem Grundstück gesellt sich noch ein Porsche Cayenne oder ein Maserati. Man baut überdachte Swimmingpools, fährt zweimal im Jahr in den Urlaub und ein drittes Mal im Jahr geht's auf Kreuzfahrt sonstewohin. Auf dem ersten Blick unterscheidet sich also nix von der Provinz in Bayern oder Baden-Württemberg.


    Aber ohne die Jugend oder überhaupt junge Leute, die in den Mengen nach Sachsen aufs Land ziehen wie sie in den 90ern- und 00er-Jahren fortgezogen sind, wird der Wohlstand nicht lange Bestand haben. Das unterscheidet die hiesige Provinz eben vom Frankenland etc. Und deshalb - überspitzt gesagt - investieren Großkonzerne wie die Beiersdorf AG nicht da, wo keener ist.

  • Ich kann diese Bemerkung nur unterstreichen. Auch weiterhin werden Investitionen dort getätigt, wo man ausreichend Fachkräfte rekrutieren kann oder von ausserhalb hinrekrutieren kann. Beide Seiten sind wichtig, denn sonst stünde das Porsche-Werk in Weißwasser, wo noch immer erhöhte Arbeitslosigkeit herrscht. Jedoch kann ich nach dorthin niemanden zum Umzug bewegen, der vorher in Stuttgart gelebt hat oder gar im Ausland. Das hat nichts mit einem Ostklischee zu tun, urban verhaftete und geprägte Leute ziehen nun mal nicht so leicht aufs Land. Gleichzeitig ist mein Gefühl aber auch, dass hierzulande von Arbeitnehmern noch zu wenig über den Tellerrand hinaus gedacht wird. Im Süddeutschen Raum ist es nach meinem Dafürhalten üblicher, lange Pendlerstrecken in Kauf zu nehmen, die täglich absolviert werden.


    Damit meine ich nicht die im Osten eher verbreitete Wochenend-Pendelei zwischen Bayern/BaWü und den östlichen Bundesländern. Gemeint ist damit die Fachkraft im Mittleren Management, die jeden Tag von Zwickau zu Beiersdorf nach Leipzig pendelt. Ich kenne selbst aus dem privaten Umfeld die Fälle von München-Ingolstadt und Unna-Düsseldorf. Ob das was für einen selbst ist sei dahingestellt, aber so lässt sich ländlich wohnen aber dennoch urban hohes Einkommen erzielen.


    Ich selbst wohne in einem Dorf mit 41 Einwohnern im Altenburger Land und pendle zu einem amerikanischen Pharmaunternehmen nach Leipzig. Ich habe zwei kleine Kinder und meine Frau arbeitet ebenso Vollzeit. Es ist also die Frage persönlichen Willens, jedoch wollten wir uns nicht lokal einigeln und fragen, wieso denn der Wohlstand nicht dauerhaft zu uns kommt. Der wird nie originär bei uns Einzug halten, eher nur indirekt indem Arbeitskräfte von positiveren Jobmärkten in gewisser Entfernung zum Wohnort partizipieren. Dieses Verständnis ist im Westen stärker, dort gibt es aber auch nicht die verbreitete Illusion, direkt vor der eigenen Haustüre muss es aussehen wie in Starnberg oder Sindelfingen, sonst ist alles Mist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Lichtwark ()

  • BILD berichtet über das Projekt VGP Park Leipzig an der Leipziger Messe. Der Möbelhersteller USM Haller bezieht gerade an der B2 die mit 24 000 Quadratmetern größte Halle des Projekts.


    Zwei Hallen mit Flächen von 6.500 bzw. 9.500 Quadratmetern sollen im Mai 2018 fertig werden. Mietverhandlungen sollen laufen.


    Zwei weitere, kleinere Hallen sollen zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden.


    VGP Park an der Neuen Messe


    DAFmap


    Mehr als 46'000qm sind lt.

    VGP Industriebau GmbH schon anmietbar, nur noch knapp 4'800qm frei verfuegbar.

    Plan:

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    Aktueller Zustand: Blick nach Sueden

    Noerdlich der zentralen grossen Montagehalle von USM-Haller (seit Sommer 2018)(im Hintergrund) sind die Hallen A1 (rechts) und A2 (links) fertiggestellt und in Betrieb ...

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    Blick nach Norden

    links USM-Haller, im Hintergrund Halle A2

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    Blick nach Norden

    Suedlich von USM-Haller sind die letzten beiden geplanten Hallen noch nicht im Bau.

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    Photos: MartinW

  • Industriepark Nord DAFmap


    Dem Industriepark Nord (BMW-Gelaende und Umfeld) liegt der Bebauungsplan Nr. 750 zugrunde:

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    Quelle: geoleipzig


    Mit den Ansiedlungen von Intaurus, Rhenus, Goldman und bald Baytree weist der BP 750 nur noch wenige Freiflaechen auf (unten blau, rot, orange): von den 350ha ausgewiesenen Industrie-/Gewerbegebieten sind damit noch 44 ha unbelegt, also ca. 12%:

    daf_bp750_modi0nkwf.jpg


    Ich schlage vor, in DAFmap die derzeitige grossflaechige "in Bau befindlich" - Markierung fuer das gesamte Areal zu entfernen und statt dessen diese farbigen offenen Planflaechen in Vorplanungsstatus einzeln auszuweisen (inkl. des schwarz schraffierten Areals als letzte z.Verf. stehende Erweiterungsflaeche fuer BMW) .


    Zwei Gebiete habe ich online ausgeschrieben gefunden:

    • 2ha grosse Fläche jenseits der Dingolfinger Str. oestlich der suedlichen Rhenus-Ansiedlung. (in rot)
    • 9 ha grosse Fläche noerdlich von Goodman/Rhenus (in orange)

    Koennte das bedeuten, dass die restlichen Flächen (blau) in der Verhandlung mit Interessenten oder gar schon vergeben sind? :/

  • Für uns hier ist ja in erster Linie "bebaut" interessant und nicht "in Betrieb".

    Über den Vorschlag, das Gebiet in der DAFmap aufzudröseln, habe ich nachgedacht - und mich dagegen entschieden. Das Areal wird von den Usern hier nicht so stark frequentiert, als dass man ein einigermaßen aktuelles Bild bekäme. Des Weiteren passiert ja hinsichtlich des Bebauungsplangebiets noch etwas, d. h. das Ganze IST noch im Bau, auch wenn die BMW-Werke fertig sind. Da es einen eigenen Thread für das Gebiet gibt, sind die zugrundeliegenden Beiträge auch schnell abrufbar. Insgesamt ist uns hier glaube ich besser gedient, wenn alle zwei Jahre mal jemand einen Status erhebt, den ich dann in der Map verlinke - was ich mit Beitrag 106 jetzt getan habe.

  • Die Firma Dräxlmeier baut im Gewerbepark Stahmeln eine 25.000 Quadratmeter große Halle zur Produktion von Batteriesystemen. Schon im Herbst soll die Produktion aufgenommen werden, 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Parallel dazu werden die zwei restlichen Baufelder im Gewerbepark bis 2022 für weitere Unternehmensansiedlungen erschlossen, insgesamt 1000 Arbeitsplätze sollen dann dort angesiedelt sein. Neue Fahrrad- und Fußwege sollen für eine Verbesserung der Verbindung der Ortsteile Stahmeln, Lützschena und des S-Bahnhaltepunktes Lützschena sorgen.

  • Ich nutze die Thread-Umbenennung gleich mal für die Ankündigung des neuen Firmensitzes der Künne-Immobilien-Gruppe auf dem seit Monaten beräumten Eckgrundstück Käthe-Kollwitz-Straße / Marschnerstraße. Lt. LVZ von heute Morgen entsteht auf etwa 1500 Quadratmetern ein viergeschossiges Büro- und Geschäftshaus sowie ein eingeschossiges Gartenhaus. Das verkündete Geschäftsführer Marko Künne gestern beim symbolischen Spatenstich auf der Baustelle. Der bisherige Unternehmenssitz in der Moschelesstraße wurde zu klein für die mehr als 60 Angestellten. Im EG und 1. OG zieht noch eine Zahnarztpraxis ein. Die Fertigstellung ist für 2021 geplant.



    So soll der Neubau aussehen. Das erst seit 2015 bestehende Architekturbüro Graat aus Leipzig zeichnet für den Entwurf verantwortlich.


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    Bilder: Graat Architekten / Künne Immobilien


  • GVZ Süd III  DAFmap

    Am Exer, Lindenthal


    Das ca. 11,2 ha große Gewerbegebiet nach BP 245 ist voll ausgebildet mit

    • Rewe Group Fruchtlogistik
    • DSV Leipzig
    • Exer Schnellecke

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  • Dunker Bestattungen und Trauervorsorge

    Haus Apfelbaum

    Zweinaundorfer Str. 80, Anger


    Sanierung und Neunutzung des Hauptgebaeudes sowie Neubau der gleich benachbarten Veranstaltungshalle "Haus Apfelbaum"

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    Photo: MartinW


    Vor Kurzem in Bau:

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    davor:

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  • In der Zweinaundorferstr. 80 habe ich früher gewohnt. Damals gehörte es noch zur Stadtgärtnerei. Unglaublich was so eine Sanierung mit etwas Stuck über den Fenstern ausmacht. Damals hatte es eine schmucklose Fassade, große Risse im Treppenhaus und es regnete rein. Im Schlafzimmer hatte ich noch einen sehr alten Ofen. Nach der Wende standen plötzlich fremde Leute vor meiner Tür die von dem Ofen wussten und ihn abbauen wollten. Ob er wohl noch vorhanden ist? Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht dass das Gebäude saniert wird. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut.

  • Ich persönlich finde die Umbenennung dieses Threads etwas verwirrend. Dadurch, dass „Gewerbebauten“ und „in Leipzig“ in den Namen aufgenommen wurden, mischen sich zukünftig Industrieprojekte im GVZ mit Bürohausprojekten in der Innenstadt. Ist das so gewollt? Wäre es eine Idee, vielleicht ein separaten Thread („Leipziger Gewerbebau“ oder so) aufzumachen (analog zum existierenden „Leipziger Wohnungsbau“)?

  • Delitzscher Str. / Duebener Landstr. / Nathusiusstr.


    Das Gelaende zw. VW-Center und Hornbach war ueber Jahr und Tag beschildert als "Commercial Center Leipzig" (so steht's auch in Open StreetMap):

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    Nachdem vor einiger Zeit der Bewuchs entfernt wurde, fanden nun auch Arbeiten zur Entsiegelung des Geländes statt (Blick von Hornbach aus):

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    Photo: MartinW


    Was dort nun wirklich passierte, erscheint unklar.

  • Sommerfelder Str. 83

    Moelkau


    Zufallsfund zw. Auerbach Heizung & Bad und Caravan Karius:

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    Wohl ein Hallenneubau, Genaueres unbekannt:

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    Photo: MartinW

  • Die Firma Dräxlmeier baut im Gewerbepark Stahmeln [...]. Parallel dazu werden die zwei restlichen Baufelder im Gewerbepark bis 2022 für weitere Unternehmensansiedlungen erschlossen, insgesamt 1000 Arbeitsplätze sollen dann dort angesiedelt sein. [...]

    Der erweiterte Gewerbepark Stahmeln wird zusammen mit dem nördlich angrenzenden GVZ ein riesiges, zusammenhängendes Industriegebiet im Norden Leipzigs ergeben. Hier Bilder der bevorstehenden Erweiterung:

    mevzwiuu.jpg Amt für Wirtschaftsförderung Leipzig


    Für den Bau von Dräxlmeier wurde gerade Baurecht erteilt:

    v2ixw794.jpg metaWERK Leipzig GmbH