Leipzig: Buddhistische Zentren

  • Leipzig: Buddhistische Zentren

    Für dieses Thema habe ich heute, 15.07.09, diesen neuen Strang eröffnet. Cowboy.


    Nach der Fertigstellung des Jüdischen Gemeindezentrums im Waldstraßenviertel, wird nun in der Kamenzer Straße / Ecke Braunstraße ein buddhistischer Tempel nach Plänen des Büros Dölling errichtet. Es soll ein Pagodenbau entstehen und im Moment der einzige seiner Art in Ost-Deutschland sein.


    HIER ist eine kleine Skizze des Gebäudes zu sehen.

  • ^ Schönes Projekt. Schade, dass es nicht ein wenig zentraler oder zumindest in einer urbaneren Umgebung und nicht im Industriegebiet entsteht. Handelt es sich dabei um das Projekt, das ursprünglich in Taucha entstehen sollte?

  • Die Pagode entsteht ja wirklich leider jwd: http://www.bing.com/maps/defau…0&phy=0&phscl=1&encType=1


    Hätte es da keinen bezahlbaren Standort näher an den Gläubigen gegeben, z.B. in Neuschönefeld oder Volkmarsdorf, wo ja viele Deutsche mit vietnamesischen Wurzeln und Vietnamesen leben? Z.B. am Rabet? Auch der bisherige Sitz der Vietnamesischen Buddhistischen Gemeinde in Leipzig e.V. in der Torgauer Str. 51 ist ja wenigstens noch ein bißchen näher an der Stadt. Aber schön, dass es überhaupt ein solches Projekt gibt.



    Handelt es sich dabei um das Projekt, das ursprünglich in Taucha entstehen sollte?


    Ja, aber es konnte aus verschiedenen Gründen nicht in Taucha realisiert werden. Einige werden hier genannt:
    http://www.confessio.de/cms/we…ws/buddha_in_leipzig.html


    Aus einer Presseerklärung der Stadt Taucha: Das Genehmigungsverfahren wird dort, da es sich um schon erschlossenes Baugelände handelt, wesentlich erleichtert werden, zumal der Tauchaer Standort sich in einem Flora-Fauna-Habitat befindet, was nach europäischen Richtlinien umfassend zu prüfen ist.
    http://www.taucha-direkt.de/news.php?archiv=April08

  • Für den Neubau des buddhistischen Tempels hätte ich mir auch einen zentraleren Ort gewünscht, aber die Kamenzer Straße ist vielleicht gar nicht so schlecht gewählt. Vor ein oder zwei Jahren kaufte so ein Schwachkopf aus der rechtsradikalen Szene dort ein Grundstück und versucht seitdem rechtsradikale Skinhead-Konzerte abzuhalten. Die Stadt konnte zwar bis auf das erste Konzert weitere verhindern, aber seitdem die Medien davon Wind bekamen, ist Leipzig als Neonaziort freilich wieder in aller Munde. Der erste buddhistische Pagodenbau Ostdeutschlands in der Kamenzer Straße könnte somit auch als Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit gewertet werden.

  • Die Bild schreibt heute, dass die 800qm große Pagode über drei Etagen sanft geschwungene Dächer erhält und insgesamt 17 Meter hoch sein wird. Zusätzlich wird ein Garten mit Buddha-Statue nach Feng-Shui-Prinzip angelegt. Die mit rund 1 Mio Euro Spendengeldern veranschlagte Anlage soll auch für Touristen offen stehen.

    Quelle mit Fotos der im Bau befindlichen Anlage


    Aus einem früheren Bericht war außerdem zu entnehmen, dass 10 Mönche nach der Fertigstellung Ende nächstes Jahres in der Tempelanlage leben sollen.

  • Ergänzend noch ein Artikel aus der Lizzy. In Amsterdam befindet sich so eine Pagode mitten in der Innenstadt. Schade, dass in Leipzig kaum jemand zufällig die Anlage sehen wird... gerade im Hinblick darauf, dass davon ausgegangen wird, dass die Anlage eine Touristenattraktion werden wird. Hätte ich mir super auf dem Gelände zwischen Brandenburger und Hofmeisterstraße östlich des Hauptbahnhofs vorstellen können.

  • Kennt jemand die Gegebenheiten vor Ort? Wie soll bitte das auf Bild.de gezeigte Areal auf diesem kleinen Stückchen Land entstehen, wenn auch noch die Pagode dort hinkommt. Die gezeigte Ansicht ist bestimmt noch der alte Plan von Taucha.

  • ^ Also in den Artikeln ist ja die Rede vom wilden Parkplatz. Laut der von LE Mon. hist. verlinkten Bing-Karte dürfte das Gelände knappe 25 Meter breit und ~ 250 Meter lang sein. Auch wenn nicht auf voller Länge gebaut wird, dürfte es also kein Platzproblem geben, da der Garten wie es auf den BILDern aussieht in Verlängerung der Pagode gebaut wird.

  • Vielleicht ein wenig offtopic, aber sollte der Thread nicht besser buddhistische Tempelanlage heißen? Vietnamesisch ist zwar nicht ganz falsch, da der Träger ja die vietnamesischen buddhistische Gemeinde ist, aber in erster Linie zählt ja die Religion.


    Anmerkung: Da der Tempel von der vietnamesischen budhistischen Gemeinde in Leipzig getragen wird, sollte m.E. auch der Bezug zu diesem Volk aus dem Titel hervorgehen. Nicht umsonst sprechen auch die Medien explizit vom vietnamesischen Tempel. Sollten jedoch auch andere User für eine Titeländerung plädieren, werde ich ihn entsprechend abändern. Aber bitte nur via PN an mich richten, keine Diskussion hier im Forum darüber. Gruß, Cowboy.

  • So wie es jetzt aussieht wird der Tempel nicht sehr groß, wenn man sich die Baugrube anschaut. Vielleicht kommen ja später noch ein paar Häuser dazu, würde bestimmt interresant aussehen.


    Bauupdate: 26.07.2009


    Hier wurde vor ein paar Monaten die Grundsteinlegung feierlich durchgeführt.

    Bilder: Dr.Faust

  • ^ Vielen Dank für das Bild und willkommen im Forum, sirwild. Wird ja augenscheinlich schon ein Hinkucker, wirklich schade, dass das Gebäude im Gerwerbegebiet versteckt liegt.

  • Der Tempel sieht in der Tat sehr stattlich aus. Wirklich schade, dass er irgendwo im Nirgendwo am Rande der Stadt gebaut wird. In Zentrumsnähe, vielleicht am Rande des Clara-Zetkin-Parks oder auf der Großen Wiese im Rosental (okay, das ist jetzt sehr illusorisch), und der Pagodenbau würde sicher weitaus besser zur Geltung kommen. Zumal ja hinter dem Bauvorhaben ein ernster, religiöser Gedanke steht, und keine alberne touristische Aktion.


    Hier noch einmal die Pagode direkt eingebunden:

    Quelle: lientripagode.de

  • Seit fast einem Jahr nach der Grundsteinlegung hat sich nichts getan. Aus der Baugrube, ist jetzt ein kleiner Tümpel geworden.



    Bilder: Dr.Faust

  • Mir ist auch schon aufgefallen, dass es dort nicht vorangeht. In den Medien findet man derweil nichts über die Hintergründe. Deshalb halte ich den Status "im Bau" in der Titelzeile noch bei.

  • Gerüchten (!) zufolge gibt es wohl Streitigkeiten zu der Bebauung. Es soll wohl nur ein Bauantrag für eine Lagerhalle vorgelegen haben. Eine Nutzung als Tempelanlage war daher gar nicht am Anfang vorgesehen. Wie gesagt, sind nur Gerüchte.

  • Versuchte Kontakt aufzunehmen, ging daneben. Eine Gruppe, welche die aktuellen Räume des Bauherren nutzen, sagten mir, es hinge von finanziellen Spenden ab.

  • Die LVZ Beilage "Stadtleben" berichtet, dass die Landesdirektion den Widerspruch eines benachbarten Unternehmers zurück gewiesen habe und die Pagode im Schönefelder Gewerbegebiet nun errichtet werden kann.
    Die 800qm große und 17 Meter hohe, dreigeschossige Pagode sollte eigentlich bereits im Rohbau stehen. Aufgrund der Klage musste nach offiziellem Baubeginn im Juli 2009 die Bauaktivität allerdings gestoppt werden.

  • Die aktuelle Ausgabe der LV (23.02.2013) berichtet, dass nun die letzte Hürde in Form eines Rechtsstreits gefallen ist: Der Tempelneubau in Schönefeld kann deshalb weiter gebaut werden. Fertigstellung soll 2014 sein. Die Baukosten betragen 1,6 Mio. €. Gegen den Tempel (bzw. die Nutzungsform per se) hatte eine benachbarter Industriebetrieb geklagt und nun in letzter Instanz verloren. Das Bauterain ist demnach nicht mehr Industriegebiet sondern "diffuses Gebiet". So wie ich den Artikel deute, kam die endgültige Baugenehmigung auch deshalb zustande, als das die buddhistische Gemeinde grundsätzlich darauf verzichten will, gegen potentielle Lärmbelästigungen durch Industrieanlagen vorzugehen.
    Die LVZ "krönt" den Artikel mit folgender - äußert schlechten (was erlauben die sich?) - Abbildung:


    http://img713.imageshack.us/im…ttleowlsroostinextrem.jpg


    Modhinweis Cowboy: Bild ge_urlt, bitte keine Bilder aus der Tagespresse ins DAF einbinden.

  • Bestimmt nur ab-fotografiert.. nicht wirklich gut gemacht. .:nono:
    ...aber für leipzig ein guter neuer Schritt in die neue Zeit.