Sol-Melia-Hotel am Hofgarten (1.2009 fertiggestellt)

  • das ergebnis wirkt meines erachtens wesentlich solider, als es die entwürfe hatten vermuten lassen. wie so oft ist dafür die güte der fassadenmaterialien entscheidend.
    die gekonnt eingesetzte unterschiedliche farbigkeit der natursteinplatten verleiht der fassade geschickt eine tiefe, die sie im grunde gar nicht besitzt. bei allen schwächen - gerade im übergang zum flachbaubereich - kann meiner meinung nach das gebäude deshalb zu den gelungensten hotelneubauten der letzten jahre gezählt werden. es ist auf angenehme weise unspektakulär, ohne dabei langweilig zu wirken oder sich (wie der breidenbacher hof) dem gerade aktuellen geschmack anzubiedern.
    wirklich gut gemacht.

  • Architektonisch kein kompletter Fehlgriff, warum hat man sich keine Balkone bei solch tollem Blick auf den Park geleistet? Aber auch hier bestimmt natürlich auch das Umfeld den Gesamteindruck. Die Mietshäuser an der Kaiserstraße dürften meiner Meinung nach morgen verschwinden.


    Traurig: Ein Mövenpick-Schriftzug aus verblühten Blumen vegetiert (sic!) an der Fassade oben.

  • Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: Klar besser als erwartet, mit einer weit lebhafteren Fassade als auf den Entwurfsbildern.


    Jetzt muss es aber auch betrieben werden...

  • Nunja, ich kann mich dem Urteil nicht anschließen. Es ist nicht häßlich, aber die Nicht-Naturstein-Partien des Gebäudes sind alles andere als gelungen. Die Farbwahl läßt tiefste 70iger vermuten. Gäbe es nicht die versetzten Fenster, könnte man das Gebäude wohl ganz in diese Zeit schätzen.

  • Bin auch der Meinung LeFays, der Bau wirkt wie ein gelungeneres Exemplar dessen, was man doch in Düsseldorf mit der hohen Neubauaktivität vergessen zu machen sucht: unansehnliche Nachkriegszweckarchitektur.


    Warum hat man den auf den ersten Renderings erkennbaren Ansatz "durchgehender" Glasfenster nicht weiter verfolgt? Und selbst der realisierte Bau wäre optisch deutlich ansprechender, hätte man sich statt scheußlich undefinierbarer graubrauner, anthrazitfarbener Aluminiumelemente bedient.


    Schade, dass ein Hotelneubau in solch einer wunderbaren Lage direkt am Hofgarten und in unmittelbarer Nähe zum sehenswert restaurierten Standesamt kein großer Wurf geworden ist.

  • Ist mir jetzt erst aufgefallen: Man kann den rückwärtigen Flügel ja auch von der Kaiserstraße aus sehen, zwischen den hässlichen weißen Wohnblocks. Da wirkt es fast ein bisschen edel, das Umfeld bestimmt hier den Eindruck ...

  • Nun ... ich stand gestern bei meiner Stadtbegehung das erste mal live vor Ort und bin weder sonderlich begeistert von dem Bau, noch enttäuscht.


    Was ich positiv finde ist, dass er sich unauffällig in die Bestandsbebauung einfügt und nicht dominiert - andererseits wirkt es für mich fast danach, dass die Formale Lösung als auch die Fassade einem Entwurf aus den späten Nachkriegsjahren entsprang, der zufällig in irgend einem Aktenschrank wiederentdeckt wurde - sehr originell ist es jedenfalls nicht.


    Muss aber auch nicht zwingend sein - lieber schlicht und auch in 20 Jahren ansehnlich und adrett, als trendy und irgendwann langweilig.




    By corvus_edin at 2009-05-28



    ce