Rekonstruktionen

  • Ich habe allgemein geschrieben, und noch mal, auch in meinem von Dir zitierten Satz steht nicht von 'hier in diesem Forum' ;) Und wo die Erfahrungen des 'Echter Berliner' herkommen, kan ich nicht sagen, Du brauchst seine Aussagen nicht mit meinen zu vermengen ;).


    Also wenn für Dich das Dom-Hotel ein Klotz ist, was ist dann Dein Vorschlag dafür? Du hättest es lieber weg? Aber auch Dir muss doch klar sein, dass stattdessenen in Köln niemals die 'ganz alte' kleinteilige Bebauung wieder erstellt werden würde!? Da würden wir nur einen weitern furchtbar(en) modernen Klotz für bekommen.


    Dann doch lieber das Dom-Hotel wieder in seiner alten Pracht auferstehen lassen.


    Das Dom-Hotel ist im übrigen ja Denkmalgeschützt (also abriss u. alte, kleinteilige Bebauung ist hier nur ein Gedankenspiel), aber warum sorgt der Denkmalschutz nicht dafür, dass es wieder in seiner ursprünglichen Form erstellt wird? diese Glasetage mit dem Technikkarton obendrauf geht IMHO gar nicht. Ich kann da wieder nur an geklüngel denken. Ich meine, dann braucht es auch nicht unterDenkmalschutz stehen. Oder anders: was an dem jetzigen Erscheinungsbild ist so Denkmalwürdig? Und was will man durch den Umbau im Bezug auf den Denkmalschutz erreichen?


    PS: warum reitest Du so auf der 'Gesinnungsgeschichte' rum, und gehst nicht auf meine Probleme bzgl. der modernen Wohnarchitektur ('Grüner Weg') ein. Das kann man doch nicht ernsthaft schön finden, oder?

  • Ich habe allgemein geschrieben, und noch mal, auch in meinem von Dir zitierten Satz steht nicht von 'hier in diesem Forum


    Fakt ist, die Aussage kam von dir hier in diesem Forum! Und in diesem Forum haben m.E. solche Aussagen nichts zu suchen.


    Also wenn für Dich das Dom-Hotel ein Klotz ist, was ist dann Dein Vorschlag dafür? Du hättest es lieber weg? Aber auch Dir muss doch klar sein, dass stattdessenen in Köln niemals die 'ganz alte' kleinteilige Bebauung wieder erstellt werden würde!? Da würden wir nur einen weitern furchtbar(en) modernen Klotz für bekommen.


    Schade, dass du meine Kommentare nicht in gänze liest! Ich erlaubte mir zu gestehen, dass ich bei dem Thema keine Antwort parat habe, was ich vom Dom Hotel halte! Ich habe weder geschrieben, dass das Hotel abgerissen werden sollte, noch komplett rekonstruiert. Bitte kein schwarz-weiß-Denken.


    PS: warum reitest Du so auf der 'Gesinnungsgeschichte' rum, und gehst nicht auf meine Probleme...


    Weil ich dieses unsinnige Gerede, dass man als Anhänger von Rekos angeblich in die rechte Ecke geschoben wird, nicht mehr hören bzw. lesen kann!


    ... und gehst nicht auf meine Probleme bzgl. der modernen Wohnarchitektur ('Grüner Weg') ein. Das kann man doch nicht ernsthaft schön finden, oder?


    Weil du ein Problem hast, haben dann automatisch alle ein Problem?


    Ja, ich finde den Grünen Weg gelungen und die Gebäude schön!


    Was sollen solche Sätze wie "das kann mon doch nicht ernsthaft schön finden"? Damit gibt du also vor, was schön ist und was nicht? Du bist das Maß aller Dinke? Nur weil du es nicht als schön empfindest, heißt es nicht, dass alle so empfinden. Ich würde meinen Geschmack NIEMALS als die Allgemeingültige hinstellen! Wie anmaßend wäre das denn?


    Da es mittlerweile für mich keinen Sinn mehr hat mit dir zu diskutieren (da du ja sowieso nur deine Meinung gelten lässt) beende ich den "Dialog"! Schade ist nur, das ich nicht rüberbringen konnte, dass manche Sachen differenzierter betrachtet werden sollten. Wenn man allerdings solch festgefahrenen Ansichten hat wie du, und anderer Meinungen nicht zulässt, was soll dann dieses Architekturforum bringen?

  • "Da es mittlerweile für mich keinen Sinn mehr hat mit dir zu diskutieren (da du ja sowieso nur deine Meinung gelten lässt) beende ich den "Dialog"!"


    Dann ist alles was Du in Deinem letzten Post geschrieben hast aber kein Dialog, sondern ein reiner Monolog ;)


    ICH beende die Disskussion ja nicht, das machst Du ja, da fällt es mir gerade etwas schwer zu erkennen wer hier nur die eigene Meinung zulässt ;)


    Den Grünen Weg finde ich hässlich, Du gelungen, beim Dom-Hotel wäre ich für eine Reko, Du nicht, bzw. weißt nicht was Du willst. Kein Problem. Aber aus der Differenz dieser Ansichten mir zu unterstellen ich würde nicht disskutieren wollen ist ja ziemlich weit hergeholt.


    Ja, stimmt, mein Post ist eigentlich überflüssig, wenn wir ja eh nicht mehr Disskutieren...


    Aber vielleicht gibt es ja auch noch andere Mitdisskutanten, die von moderner Architektur eher enttäuscht wurden, und die sich freuen würden, wenn ein par mehr der Kölner Bau-Schätze etwas mehr zuneigung erfahrenn würden, und denen wollte ich eigentlich nur mitteilen, dass ich mittlerweile auch eher mehr Rekos als 'tolle' moderne Architektur sehen möchte ;).


    PS: ich meine, das ist doch hier der Kölner Strang über Rkonstruktionen!? ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Mercutius () aus folgendem Grund: PS :)

  • Ja wäre super, wenn ihr eure private Fehde woanders austragen würdet. Diskurs ist schön und gut. Aber wenn er ausartet und sich immer nur im Kreis dreht, bringt das den anderen Mitgliedern und dem eigentlichen Thread-Thema nichts.


    Gibt es noch andere, die etwas zum Thema Fassadenrekonstruktion mitteilen möchten?


    Der preisliche Faktor ist eine eindeutige Hürde. In dem Artikel von Welt-Online sind von etwa 100.000 € für eine 800 m² Fassade die Rede.
    In einigen Städten gibt es mittlerweile Vereine, die Spenden sammeln und Anstrengungen unternehmen, beschädigte bzw. amputierte alte Bausubstanz wieder herzustellen.
    Auch in Köln scheint ein Verein sich für ähnliche Projekte einzusetzen, wie ich jetzt gesehen habe:
    http://www.stadt-koeln.de/lebe…rdenkmal-auf-dem-heumarkt


    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Hausbesitzer sich von einer externen Anstoßfinanzierung für eine Fassadenwiederherstellung überzeugen lassen, selber Geld in die Hand zu nehmen und das Vorhaben umzusetzen.
    In Berlin scheinen die Inhaber benachbarter Gebäude sich davon inspirieren lassen und ziehen dann ebenfalls nach.

  • Etwa 100,000 Euro hat unsere Fassadensanierung/Reko in etwa auch gekostet, wobei ein kleiner Teil davon auch für Dachanschlussarbeiten war. Ich glaube Spendengelder für ein privates Haus zu erhalten ist nicht so einfach, immerhin profitiert der Besitzer ja auch von der Wertsteigerung durch die Sanierung. Bei öffentlichen Gebäuden ist das mit den Spenden aber eine gute Idee, sieh ja z.B. Frauenkirche und Berliner Schloss.


    PS: Ich möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass Kosten, die das Denkmalamt aktzeptiert (waren bei uns ca. 60%) werden, mit einem höheren Satz von der Steuer abgesetzt werden können.

    Einmal editiert, zuletzt von Mercutius () aus folgendem Grund: PS...

  • Ja wäre super, wenn ihr eure private Fehde woanders austragen würdet. Diskurs ist schön und gut. Aber wenn er ausartet und sich immer nur im Kreis dreht, bringt das den anderen Mitgliedern und dem eigentlichen Thread-Thema nichts.


    Danke, dem ist nichts hinzuzufügen. Zum privaten Austausch steht die PN-Funktion zur Verfügung. Ansonsten gilt: Beiträge, die hier komplett am Thema vorbeigehen, werden demnächst entfernt. rec

  • @ Mercutius: In Deinem Fall war der größte Teil der Fassade ja noch erhalten. Welcher Betrag wurde denn ca. von den 100 T€ für die Wiederherstellung des Erdgeschosses mit Bossenwerk etc. fällig?

  • Es gibt in Köln Beispiele, für eine gelungene Wiederherstellung der ursprünglichen Stuckfassade.
    Schon seit der Zerstörung im 2. Weltkrieg bis heute gibt es Eigentümer, die sich dafür einsetzen. Aber das wird alles eine Frage des Geldes sein. Vermutlich sind kleine Investoren engagierter als institutionelle Anleger.


    Hier einige Beispiele, die ich auf die Schnelle gefunden habe, bzw. die ich teilweise bereits gepostet hatte:


    Hansaring:
    Vorher:
    http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_101991
    http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_105794 (linkes Haus)


    Nachher:
    http://www.bilderbuch-koeln.de…alte_fassade_stuck_375241
    http://www.bilderbuch-koeln.de…_nord_hansaring_37_450993 (linkes Haus)


    Beispiele aus Ehrenfeld:
    http://www.deutsches-architekt…hp?p=362875&postcount=445
    Rekonstruktion des ursprünglichen Daches: http://www.deutsches-architekt…php?p=459265&postcount=36


    Beispiel vom Eigelstein:
    Vorher: http://www.bilderbuch-koeln.de…mnasium_hochschule_400721
    Nachher: http://www.bilderbuch-koeln.de…a%C3%9Fe_eigelstein_22388


    Frühere Beispiele:
    Haus Bachem, Severinsstraße:
    Während der Wiederherstellung:
    http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_115650 (War komplett ausgebrannt - nur Teile der Außenmauern blieben stehen)
    Nachher:
    http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_132130


    Overstolzenhaus, Filzengraben:
    Während der Wiederherstellung: http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_136316
    Nachher: http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_136330


    Und, vielleicht beruhigt sich die Diskussion dadurch ein wenig. Und wenn schon darüber diskutiert werden muss, dann bitte Differenzierter und Fundierter. Sonst macht es keinen Spaß.

  • @ Mercutius: In Deinem Fall war der größte Teil der Fassade ja noch erhalten. Welcher Betrag wurde denn ca. von den 100 T€ für die Wiederherstellung des Erdgeschosses mit Bossenwerk etc. fällig?


    Eklektizist: ca. 30T€. Und es ist ja ein vergleichsweise einfaches Bossenwerk ohne großen Zierrat. Leider Leider konnten wir das Treppenhaus noch nicht wieder in den Ursprungszustand versetzen, zumindest was die Qubatur anbelangt.
    Was das mit der Fassade zu tun hat? Nun ja, man kann auf den alten Photos von dem Gebäude (z.B. rheinisches Bildarchiv) erkennen, dass über der Tür und dem Fenster daneben ein großes, halbrundes Fenster existiert hat. Dieses existiert noch! Sollte sich irgentwann einmal an der Gewerbeeinheit etwas ändern, werden wir einen neuen Anlauf starten :).


    Im Gegensatz zu einem Neubau sind die Kosten bei einer Fassadensanierung halt voller unwägbarkeiten. Man weiß einfach nicht wie gut die vorhandene Substanz ist (kann die auch nicht für jeden Quadratmeter prüfen und einen eigenen Sanierungsplan dafür erstellen. Nun ja, dass ist für Privatleute schon recht unerschwinglich, grundsätzlich wäre das immer der Königsweg :). Bei dem Reko-Teil im Erdgeschoss sind wir z.B. auf zwei Schichten Fliesen gestoßen, eine unbekannte Fenstersituaion, und das große Gesims zum 1. Stock hin ist beim abschlagen der Fliesen gleich mit abgefallen.


    Aber wir haben auch noch Teile des originale Bossenwerkes gefunden, darauf fußt die jetzige Größe und Ausprägung der neuen Bossen, und wir haben alte Farbreste gefunden. Mit diesen Infos und dem Fachwissen des Denkmalpflegers hat das Gebäude dann das jetzige Aussehen erhalten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Mercutius () aus folgendem Grund: Typo... :)

  • Ich persönlich finde es Schade das von den Rekonstruktions "Gegnern" selbst aus Architektur ein Politikum gemacht wird. Euch möchte ich auf den Weg geben, das die Geschichte einer 2000 Jahre alten Stadt auf Dauer nicht nur in den 50/60ern und deren Bausubstanz gelebt und gezeigt werden kann.
    Stichwort Domumgebung/Domhotel: Warum orientieren wir uns in der Argumentation (Dächer) und etwas mehr Kleinteiligkeit zur Abwechslung nicht einmal am Excelsiorhotel/Ecke Marzellenstr. links, um den Heinzelmännchenbrunnen am Hof mit Früh und dem Stollwerk mit Passage, dem Cafe Reichard oder dem Eiscafe Raffaello/früher Tonger Ecke Unter Goldschmied... es sind also in direkter Nachbarschaft um den Dom bereits 10 Gebäude ohne Flachdach im Ist-Bestand. Es geht mir nicht um Detail Nachbau alter Substanzen, aber um Anlehnung an Bestände und dazu gehören für mich auch Dächer. Mit der weiteren Flachdach Entstellung des Domhotels nach vorhandenen Entwurf kann ich persönlich gar nichts anfangen!



    Ich hatte es bereits früher schon mal hier geschrieben:
    Dieses schöne Eckhaus Aachener/Brabanter ist für mich ein absolutes Fassaden Rekonstruktions MUSS.


    ... und Bitte: Ich bin keine Bedrohung, nur weil ich Badkacheln außen angebracht 70 Jahre nach Kriegsende im Jahr 2015 als unattraktiv empfinde!

  • zu Beitrag #88:


    Wow, man kann sich wirklich ein drittes Bein freuen, dass die Wiederherstellung tatsächlich so umgesetzt wurde :daumen:


    Handelt es sich hierbei eigentlich auch um einen "erhaltenten" Altbau?
    Aktuell:
    https://www.google.de/maps/pla…99dd87:0x3cc2a11b4a4192b6


    Früher (Eckhaus an der Roonstraße)
    http://www.google.de/imgres?im…I0qqxuPqJxgIVxhFyCh3X_ACB


    Falls das der Fall sein sollte, wäre das ein enormer Zugewinn, da das Haus so zentral exponiert steht.

  • Ich persönlich finde es Schade das von den Rekonstruktions "Gegnern" selbst aus Architektur ein Politikum gemacht wird. !


    Wer macht den daraus ein Politikum? Wenn ich mir die Kommentare durchlese, sind es in der Regel die Reko-Befürworter, die mit unsachlichen Behauptungen und oft pauschalen Äußerungen ein Politikum beginnen:
    - Reko-Befürworter werden angeblich in die rechte Ecke geschoben.
    - Die größte Zerstörung kulturellen Identität erfolgte duch die Nachkriegsmoderne.
    - Der Denkmalschutz ist nur an die Nachkriegsarchitektur interessiert.
    Sätze wie "das kann mon doch nicht ernsthaft schön finden" sind auch nicht förderlich für eine gute Diskussion.
    Wenn hier jemand vorgeben will, was schön ist und was nicht, und das zum Allgemeingültigen erhebt, ist das in deinen Augen OK?
    Niemand sollte sich anmaßen vorzugeben, was paschal gut oder schlecht ist! Man muss die künstlerische und architektonische Bereiche möglichst differenziert betrachten. Liege ich da so falsch?

    Euch möchte ich auf den Weg geben, das die Geschichte einer 2000 Jahre alten Stadt auf Dauer nicht nur in den 50/60ern und deren Bausubstanz gelebt und gezeigt werden kann!


    Auch hier wieder die Einteilung in ihr (Reko-Gegner) und wir (Reko-Freunde)! Schwarz oder Weiß! Es gibt aber Architekturinteressierte, die Moderne UND Altbauten bzw. Rekos schön finden und befürworten - dazu gehöre auch ich.
    Zu den 2000 Jahren Stadtgeschichte: Wer hat denn dafür gesorgt, dass in Köln ein Großteil dieser Geschichte bereits Ende des 19. Jhd. vernichtet wurde? Wie oft habe ich hier schon geschrieben, dass durch den Historismus jahrhunderte alte Kulturgüter zerstört wurden, und nicht durch die Nachkriegsmoderne. Nach dem Krieg wurden zwar einige Gründerzeithäuser bewusst abgebrochen bzw. entstuckt, jedoch muss man hier berücksichtigen, dass das eigentlich keine Altbauten waren, da sie max. 50 - 60 Jahre alt waren (viele Häuser der Nachkriegsmoderne sind mittlerweile schon älter). Dew Weiteren waren für einige die Historistischen Gebäude (die wie gesagt noch keine Altbauten waren) ein Symbol für das großdeutsche Denken. Aus heutiger Sicht war diese Denkweise m.E. jedoch falsch.

  • Will mich gar nicht an der tiefergehenden Diskussion beteiligen: Will nur Maik66 zustimmen bei seiner Forderung der Rekonstruktion des Gebäudes Aachener Str. / Brabanter Str.. Das Gebäude ist m.E. ein Muss für eine Reko und würde den Entree in die Aachener Str. an dieser Stelle ein ganz neues (bzw. älteres ;-)) tolles Gesicht wiedergeben!

  • Roonstraße

    Handelt es sich hierbei eigentlich auch um einen "erhaltenten" Altbau?


    Schwer zu sagen. Es gibt ein Foto aus den 70-ern:
    http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_105723
    Auf der verlinkten Postkarte kann man vom Gebäude (befindet sich am linken Rand) leider nicht viel sehen.
    Wen man sich jedoch die Deckenhöhe und die Fensteröffnungen anschaut, handelt es sich wahrscheinlich um einen Altbau.


    ^^ Über das Gebäude an der Aachener Straße ärgere ich mich auch schon seit langem. Ich wohne um die Ecke und komme fast täglich daran vorbei. Auch die Gestaltung des kleinen Platzes ist verbesserungswürdig. Hier ein Foto aus den 1960-ern:
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/102484#105847
    Aus dem Haus könnte man durchaus wieder ein Schmuckstück machen.


    Nebenan gibt es ein Beispiel einer Reko von Fassadenfiguren, die zwar gut gemeint war, deren Ausführung jedoch m.E. nicht so gelungen ist.
    https://www.google.de/maps/pla…3dc5d1:0x5779f45e8d9abdb3
    Die Figuren wirken unfreiwillig komisch.

    Einmal editiert, zuletzt von D.T.68 ()

  • Die Figuren an der Aachener Straße 16 stammen doch zum größten Teil noch aus der Entstehungszeit des Gebäudes, lediglich der fehlende Kopf der großen Figur wurde leider etwas unpassend ergänzt. Ich muss allerdings zugeben, dass mich der zu den restlichen Proportionen der Figur nicht passende Kopf optisch weniger stört als die geköpfte Variante.

  • Wer macht den daraus ein Politikum?


    Dew Weiteren waren für einige die Historistischen Gebäude (die wie gesagt noch keine Altbauten waren) ein Symbol für das großdeutsche Denken. Aus heutiger Sicht war diese Denkweise m.E. jedoch falsch.


    Die Gebäude können doch einfach nichts dafür, ob, und wenn ja, für was für eine falsche oder richtige Gesinnung sie standen, oder? Darf man ein solches Gebäude desswegen nicht erhaltenwert finden, einfach nur so aus rein ästhetischen und geschmacklichen Gründen? Bei großen öffenlichen Gebäuden gäbe es auch immer die Möglichkeit in einem Bereich des Gebäudes auf die vielleicht problematische Historie hinzuweisen?


    Aber ganz unpollitisch gesehen, kann man Gebäude aus der Gründerzeit einfach schöner finden, als viele 50er/60er, auch wenn diese mittlerweile vielleicht länger stehen als es die alten Gründerzeitler bis zu ihrer vernichtung taten.


    Die Reko auf der Aachener Straße gefällt mir ganz gut. Ich weiß nicht, ob es sich bei der Figur um eine historisch herausragende Person handelt. Weiß das hier vielleicht jemand? Ich meine, vielleicht sah der ja auch einfach nur so aus :). Ohne einen solchen Bezug gebe ich euch allerdings Recht, der Kopf wirkt ein wenig groß :).


    Der Ansatz von Maik66 bzgl. der Domumgebung gefällt mir wirklich gut. Wenn man den verfolgen könnte, könnte das ganze Areal IMO viel mehr wie aus einem Guss aussehen :).

    Einmal editiert, zuletzt von Mercutius () aus folgendem Grund: type

  • ^ Da wir beide uns (hoffentlich) wieder beruhigt haben, hat die Diskussion wieder einen Sinn.

    Die Gebäude können doch einfach nichts dafür, ob, und wenn ja, für was für eine falsche oder richtige Gesinnung sie standen, oder? Darf man ein solches Gebäude desswegen nicht erhaltenwert finden, einfach nur so aus rein ästhetischen und geschmacklichen Gründen?


    Da sind wir doch einer Meinung! Ich bin 1968 geboren und habe die Nachkriegszeit nicht erlebt. Aber ich glaube in der Tat, dass einige damals wirklich dachten, mit dem abschlagen von historistischen Fassaden könne man sich symbolisch von der alten großdeutschen Denkweise bewusst loslösen. Wie ich schon schrieb, aus heutiger Sicht war diese Denkweise m.E. jedoch absolut falsch. Ähnliches konnte man in der jüngeren Geschichte in Berlin beobachten: Hier waren viele betroffene Bürger froh, dass Gebäude der DDR - wie etwa der Palast der Republik - abgerissen wurden, da diese für sie symbolisch für den Unrechtsstaat standen.


    Aber ganz unpollitisch gesehen, kann man Gebäude aus der Gründerzeit einfach schöner finden, als viele 50er/60er, auch wenn diese mittlerweile vielleicht länger stehen als es die alten Gründerzeitler bis zu ihrer vernichtung taten


    Ich habe doch mie behauptet, dass man Gründerzeithäuser nicht schön finden kann. Ich selber finde diese Gebäude ebenfalls schön! Wie ich ebenfalls schon schrieb, bin ich froh über jeden restaurierten Altbau in Köln! Ich bin für den Erhalt von Altbauten - egal aus welcher Epoche!

  • ja, das macht schon neidisch. Warum sind in Leipzig solche Sanierungen, teilweise auch Rekonstruktionen in dem Umfang möglich und hier nicht? Gibt es dort andere finanzielle Anreize?

  • Leipzig ist eine der schönsten Großstädte Deutschlands, viel sanierte Altbausubstanz, aber auch sehr tolle, WIRKLICH moderne Neubauten. Ich kenne die meisten der gezeigten Häuser, einige sogar von innen.
    Und ja, es gibt dort andere finanzielle Anreize. Zum einen steuerliche Förderungen aber auch einfache wirtschaftliche Anreize. In Leipzig gibt es nicht diese Wohnungsnot wie etwa in Köln. Dadurch ist bereits der Anschaffungspreis einer Immobilie für den Eigentümer/Investor deutlich niedriger, der Spielraum für eine Luxussanierung entsprechend höher – und Vater Staat finanziert mit. Eine derartige Investition wäre in Köln nicht machbar bzw. nicht lohnenswert, denn die Wohnungen können hier auch ohne großen Sanierungsaufwand teuer vermietet werden. Eine Investition nach Leipziger Art würde nur Rendite kosten. Aber auch eine Wohnungseigentümergemeinschaft ist mit solchen Investitionen in Köln meist überfordert. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie hoch deren Finanzierungsaufwand monatlich ist.


    Durch vielfachen Leerstand (zumindest in der Vergangenheit, Leipzig hat nach der Wende ca. 200.000 Einwohner eingebüßt) suchen sich Mieter ihre Wohnungen in attraktiven Immobilien. Es kam in der Vergangenheit oft vor, dass z.B. Eckhäuser (Altbauten) an belebten Straßen abgerissen wurden, weil die Wohnungen nicht so nachgefragt sind – schlechter Grundriss, an zwei Seiten Verkehrslärm. Für 6-7 Euro den Quadratmeter kann man in Leipzig einiges erwarten: schicke Altbauwohnung, topsaniert, in tollem Viertel … und der Vermieter baut auf Wunsch gern noch eine Küche ein, und der Makler musste noch nie vom Mieter gezahlt werden. Kein Scherz.


    Mein Eindruck ist aber auch, dass die Menschen in Leipzig einen höheren Anspruch an Ihre Behausung und an das Stadtbild allgemein stellen, die Kölner sind vielleicht schneller zufrieden. Außerdem gibt es in Leipzig einen strengen Denkmalschutz, der tatsächlich hart durchgreift. Mir ist ein Fall bekannt, da musste ein Investor sämtliche Holzfenster austauschen/neu streichen, weil der Farbton nicht authentisch war.