Zweite S-Bahn Stammstrecke [Bauthread]

  • Abschnitt Oberirdisch WEST:

    Die Bahn hat den Abschnitt "Oberirdisch WEST" mit folgenden Gewerken an die Bietergemeinschaft, bestehend aus Züblin, Max Bögl, Bauer Spezialtiefbau und Freytag Ingenieurbau vergeben:


    - Umweltverbundröhre Laim
    - Neubau Bahnhof Laim
    - diverse Stützbauten
    - Stabbogenbrücke
    - diverse Gleisbauarbeiten


    Nach den derzeit laufenden bauvorbereitenden Maßnahmen soll 2019 mit diesem Abschnitt begonnen werden.


    Quelle: SZ Print, 16.11.2018


    Hier hat die Bahn die Maßnahmen schön zusammengestellt (inkl. Sendlinger Spange):


    https://www.2.stammstrecke-mue…2SBSS_180314__BA-Laim.pdf



    In den nächsten Wochen soll dann der Auftrag für den Abschnitt "Tunnel WEST" mit den Stationen HBF und Marienhof vergeben werden.



    Zudem gibt es seit September eine nette Prinzipsimulation der DB zur Herstellung der 55 Meter tiefen Schlitzwand und den 65 Meter tiefen Primärstützen für die Baugrube am Marienhof:


    https://youtu.be/ja98KVCxyHc

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    Nun wurde der Auftrag für den Abschnitt "Tunnel WEST" mit der in 40 Metern Tiefe gelegenen Station HBF und den Tunnelröhren westlich des Marienhofs vergeben (ohne Innenausbau, nur Rohbauten). 676 Mio. Euro sind hierfür veranschlagt.


    Es ist wieder die Bietergemeinschaft bestehend aus Wayss & Freytag Ingenieurbau, Max Bögl, Züblin und Bauer Spezialtiefbau geworden.


    2024 soll der Nukleus fertig sein.


    Der Bieterwettbewerb für die Station Marienhof folgt in den nächsten Wochen, Ostbahnhof und die Tunnelröhren östlich des Marienhofs werden erst später ausgeschrieben.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…trecke-muenchen-1.4238866

  • Das gleiche Konsortium hat ja die Rohbaumaßnahmen von Laim bis Donnersberger Brücke Anfang November für 189 Mio. Euro gewonnen. Fast die Hälfte des Rohbaus von Stamm wird somit von dieser Arge gebaut.


    Wayss und Freytag ist übrigens eigentlich BAM, ein holländischer Baukonzern. Züblin gehört zur Strabag in Wien. Max Bögl und Bauer sind tatsächlich noch unabhängige Firmen mit Hauptsitz in Bayern.

  • Ebenfalls vergeben wurden Prüfleistungen (BVB, Bauvorlageberechtigter nach VV-Bau):
    Zuschlag VE41 (Hp Marienhof) IMM Maidl + Maidl Beratende Ingenieure
    Zuschlag VE30 (Tunnel West und Hp Hauptbahnhof) KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH


    Für die Ausführungsplanung (welche durch den BVB zu prüfen ist) ist der Vergabevorgang m.W. noch nicht abgeschlossen.


    Gleiches gilt für die laufenden Ausschreibungungen für Bauüberwachungsleistungen (bautechnisch, umweltfachlich und immissionsschutzfachlich).

  • Station Marienhof:

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    Nun wurde auch der Bau der Station Marienhof vergeben.


    Beauftragt für das 400 Millionen Euro Paket wurden Implenia Construction und Hochtief Infrastructure.


    In diesem sind enthalten, der Rohbau des Zugangsbauwerks, der Tunnel für die Bahnsteigebene mit Verbindungstunnel, der Rohbau aller Ausgangs- und Übergangsbauwerke zur U-Bahn und die Stabilisierung und Absicherung der bestehenden U-Bahn-Röhren und Bestandsgebäude.


    Bis zum Sommer laufen an dieser Stelle noch weitere bauvorbereitende Maßnahmen wie etwa die Absenkung des Bodenniveaus um 3-4 Meter, die restlose Entfernung alter Mauerwerke und die Vollendung der Schallschutzwand.
    Dann beginnen mit der einjährigen Erstellung der 60 Meter tiefen Schlitzwand und Primärpfähle die von oben wohl auffälligsten Arbeiten (laut, dreckig) am Marienhof.


    Am Ostbahnhof wird im Herbst auch endlich das greislige Zollamt (Berg am Laim Straße Ecke Orleansstraße) abgerissen und das Baufeld für die Tunnelvortriebsmaschinen frei gemacht.
    Bedeutet das, dass die Gebrauchtwagenhändler auch weg müssen?


    https://www.sueddeutsche.de/mu…ftrag-marienhof-1.4267016

  • ^^


    400.000.000 Euro für den Rohbau einer S-Bahn Station ist wahrlich ein stolzer Preis. Technisch sicher anspruchsvoll aber alles noch Standardmethoden.

  • Westlich der Donnersbergerbrücke entsteht derzeit zwischen den Gleisen und der Bahndirektion ein Containerdorf.

  • Die Umsetzung der Änderungsidee bei Baurecht und Finanzierung hätte ich nie gedacht. Ziel ist vermutlich eine signifikante Kosteneinsparungen. Verkehrlich bringt der Halt an der Friedensstraße Straße jedoch einige Nachteile, da der Unsteigeweg zur U5 gigantisch weit wird. Ich hätte die alte Planung bevorzugt, auch wenn sie um 100 Mio teurer ist.

  • Für das Werksviertel bringt die Änderung dagegen große Vorteile.


    Im Artikel ist von 25 % Kapazitätssteigerung am Ostbahnhof die Rede. Wie genau ist das zu verstehen?

  • Wann soll denn endlich mal mit ernsthaften Baumassnahmen angefangen werden, sprich Tunnel bohren.



    Ich finde es einen Hohn wenn Herr Reiter bei der U9 von einer dringend benötigen Erweiterung redet, sie aber erst 2037 fertig stellen möchte. Und wenn man jetzt 2037 sagt wird es wohl 2050 werden.

  • Ich finde es einen Hohn wenn Herr Reiter bei der U9 von einer dringend benötigen Erweiterung redet, sie aber erst 2037 fertig stellen möchte. Und wenn man jetzt 2037 sagt wird es wohl 2050 werden.


    Das sehe ich genauso... mittlerweile kann man froh sein dass die S-Bahn von der Deutschen Bahn vorangetrieben wird und nicht von der Stadt München. Da ist eine Fertigstellung zumindest in den 2030er Jahren realistisch.


    Die Vorlaufzeiten, die solche Projekte mittlerweile erfordern, sind schlichtweg Wahnsinn. Bei der U-Bahn herrscht seit vielen Jahren kompletter Stillstand. Alternativen sind nicht in Sicht, nichtmal die Westtangente wird gebaut. Das Radwegenetz ist zunehmend ein Witz. Eine echte Alternative zum Individualverkehr wird es in den nächsten Jahrzehnten nicht geben. Wir brauchen aber jetzt eine Entlastung, nicht erst in 30 Jahren :nono:

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    Wann soll denn endlich mal mit ernsthaften Baumassnahmen angefangen werden, sprich Tunnel bohren.


    Das steht auf der Website der Deutschen Bahn.


    Ich erinnere übrigens daran, dass Stamm-2 schon vor Jahren hätte fertiggestellt werden sollen. Schneller geht bei der Deutschen Bahn wirklich überhaupt nichts. Seit 1972 wurde der Bahnhof Johanneskirchen z.B. nicht ein einziges mal modernisiert, trotz massenhaft Anträge und Beschwerden der Bürger / Stadt. Beinahe antik.


    Eine echte Alternative zum Individualverkehr wird es in den nächsten Jahrzehnten nicht geben. Wir brauchen aber jetzt eine Entlastung, nicht erst in 30 Jahren


    Nein, natürlich wird es die für die ewig bequemen unter den Autofahrern nicht geben. Es finden sich immer Rechtfertigungen mit dem Auto fahren zu müssen. Alles Gewohnheit und eine Frage des Anspruchs. Nach Tagen im New Yorker U-Bahn System ist hier für mich nun selbst eine überfüllte U6 noch komfortabler.
    Schnell umsetzbar wären Busspuren. Ach nein, die CSU sitzt noch im Rathaus.

  • Warum sich die CSU nicht stärker beim U und S Bahn Ausbau profiliert ist mir ein Rätsel. Das wäre doch die Chance glaubhaft ein Konzept für die Verkehrswende zu haben. Dann meinetwegen noch ergänzt durch Tram oder Bustrassen, die dem für die CSU wichtigem IV nicht groß stören. Das wären Investitionen in Infrastruktur, Bauen, Unterstützung der Industrie und des Handwerks.

  • Wann soll denn endlich mal mit ernsthaften Baumassnahmen angefangen werden, sprich Tunnel bohren.


    Bevor man mit dem Tunnelvortrieb anfangen kann, sind "ernsthafte Baumaßnahmen", sprich Vorbereitungen erforderlich, die längst im Gange sind. Es wird Abraum anfallen, es werden Tübbinge angeliefert, und das in Mengen, die große Lager- und Umschlagplätze, Logistikgleise erfordern, die ans Gleisnetz angeschlossen werden müssen. Dort, wo an der Oberfläche gebaut wird, etwa für den Rohbau der Haltestelle Marienhof, müssen Baufelder freigelegt werden, Kabel und Kanäle verlegt, es müssen Schächte und Brunnen für die Wasserhaltung angelegt werden. Dasselbe gilt für die Startbaugrube(n) der Vortriebsmaschine(n). Für die Logistikgleise müssen Weichen eingebaut, Signale an Stellwerke angeschlossen werden, Kabelkanäle verlegt werden und was noch alles. Bevor das nicht fertig ist, kann man nicht anfangen.

  • Wenn der geplante S-Bahnsteig auf die andere Seite des Ostbahnhofs verlegt werden soll (Friedenstraße), wie genau soll denn das mit dem "Wiedereinfädeln" in die oberirdische Strecke funktionieren? Da ist doch gar kein Platz auf der Seite?

  • um mir meine Frage selbst zu beantworten:


    Hier auf dem Bild ist ein deutlich weiterer Bogen dargestellt, der dann dazu führt, dass die Strecke von hinten wieder unter der Stammstrecke durchgeht und auf der bisher geplanten Seite einfädelt:


    https://www.merkur.de/bilder/2…of-2vYnYtpyEzn9wD0qNG.jpg


    Im Artikel selbst werden Stimmen laut, die eine Verzögerung von 5-7 Jahren befürchten:


    https://www.merkur.de/lokales/…rve-kriegen-12823266.html


    Donnerstag will die Bahn die Änderungen vorstellen

  • Der Bahn kann man erfahrungsgemäß nicht trauen, schon gar nicht, wenn sie mit einer solchen Salamitaktik um die Ecke kommt.
    Mir scheint das mit den neuen Änderungen auch etwas dubios. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn die Staatsregierung dem einen Riegel vorschiebt und bauen lässt, wie bislang geplant.
    Nicht, dass Stamm-2 zeitlich und finanziell ausartet wie S-21.