Valencia: Spaniens Drittgrößte

  • Valencia: Spaniens Drittgrößte

    Einen Dreivierteltag Valencia habe ich im Juni in meinen Spanien-Urlaub eingeschoben, eigentlich nur um ein paar der ganz netten U-Bahnhöfe zu fotografieren. Aber die Stadt hat mich so überwältigt mit ihrer urbanen Pracht, dass ich drei Monate später nochmal zwei Wochen dort verbracht habe.


    Santiago Calatrava ist dort geboren. Macht Euch also auf ein paar spektakuläre Gebäude gefasst.


    Hier ein paar Bilder:


    Foto 1: Plaza del Ayuntamiento, ein zentraler, dreieckiger Platz:


    Foto 2: Es folgen ein paar Gebäude rund um selbigen Platz:


    Foto 3: Postgebäude:


    Foto 4:


    Foto 5: Im Inneren der Post:


    Foto 6: Gegenüber der Post steht das Rathaus:


    Foto 7:


    Foto 8: Hubschrauber:


    Foto 9:


    Foto 10: Rund um den Platz überall Bürgersteige aus Marmor:


    Foto 11:


    Foto 12: Die Stadt ist von breiten Boulevards nach Pariser Vorbild durchzogen. Hier ein Mittelstreifen:


    Foto 13: Puente del Real über dem ausgetrockneten Bett des Turia-Flusses:


    Foto 14: Der Turia-Fluss wurde umgeleitet, und sein Bett ist nun ein grünes Band mit Parkanlagen und Sportplätzen:


    Foto 15: Brücke von Santiago Calatrava. Unter den leuchtenden Bodenfenstern liegt der U-Bahnhof Alameda:


    Fortsetzung folgt. Bilder von mir.

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  • Weiter geht's. Gleich kommt noch mehr Calatrava.



    Metro-Foto 1: Blick in den Metro-Bahnhof Alameda (Architekt: Santiago Calatrava)


    Metro-Foto 2: Auch nicht übel: Metro-Bahnhof Av. del Cid


    Foto 16: Eines der Stadttore:


    Foto 17: Jetzt geht es auf Valencias hervorragenden Fahrradwegen zur östlich der Altstadt liegenden Ciudad de las Artes y las Ciencias ("Stadt der Künste und Wissenschaften"). Hier hat Calatrava sich richtig ausgetobt:


    Foto 18:


    Foto 19:


    Foto 20: Agora, die Multifunktionshalle, im Volksmund angeblich auch Darth Vader genannt. Neben dem Helm hält er ja auch sein Lichtschwert hoch:


    Foto 21: Das Wissenschaftsmuseum:


    Foto 22:


    Ein Plan der Ciudad de las Artes y las Ciencias:


    Foto 23:


    Foto 24: Im Wissenschaftsmuseum:


    Foto 25:


    Foto 26:


    Foto 27: Hemisferic (IMAX-Kino und Planetarium) in Form eines großen Auges, sogar mit aufklappbarem Lid:


    Foto 28: Der Poolboden muss ab und zu gestaubsaugt werden:


    Foto 29: Auf der Eingangsseite sieht das Auge eher wie ein Käfer aus:


    Foto 30: Im Inneren des Auges erkennt man die Mechanik für die hochfahrbare Fensterfront (Lid):


    Foto 31: Palau de les Arts (ein Konzertsaal):


    Foto 32:


    Foto 33:


    Foto 34:


    Foto 35: Jetzt kommen Gebäude des Oceanografic. Ich hatte gehofft, in diesem Aquarium ein wenig Schutz vor der Mittagssonne zu finden. Vergeblich, denn es ist ein sehr weitläufiges Parkgelände mit etwa einem Dutzend unterirdischen Aquariengebäuden zu verschiedenen Themen:


    Foto 36:


    Foto 37: Jedes Aquarium der Welt hat heutzutage anscheinend einen Haifischtunnel:


    Foto 38: Den find ich toll: urzeitlicher Sonnenfisch, ca 50 cm:


    Foto 39:


    Foto 40: Ein Vorlesungssaal mit Aquarium: hier kann der Dozent wohl direkt auf die Objekte des Interesses zeigen:


    Foto 41:


    Foto 42: Wieder in der Altstadt. Aber um noch kurz im Reich der Biologie zu bleiben, das Gewächshaus im Botanischen Garten:

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  • Wirklich beeindruckende Bilder. Kommt auch noch etwas aus der eigentlichen Altstadt?


    Man sollte übrigens bei all der zugegeben spektakulären wie qualitätvollen Architektur nicht vergessen zu erwähnen, dass es sich bei einigen Objekten geradezu um Luftschlösser handelt – sowohl die Verschuldung als auch die Arbeitslosigkeit in dieser Region ist eine der höchsten in Spanien und auf deutsche Verhältnisse übertragen geradezu aberwitzig.

  • Danke! Ich hab nochmal ungefähr genausoviele Bilder, davon das meiste aus der Altstadt. La Lonja, Mercado Central und Plaza de la Virgen kommen noch und einiges in der Ecke. Ist es das, was Du mit der "eigentlichen" Altstadt meinst?


    Das mit der Verschuldung und Arbeitslosigkeit wusste ich nicht. Aber ich habe ein Herz und anscheinend einen sechsten Sinn für Städte, die "arm aber sexy" sind. Der Reichtum liegt dort gewissermaßen auf der Straße, in den öffentlichen Plätzen, in der Architektur. Und wir Touristen können das alles bewundern und helfen vielleicht ein bisschen, indem wir unser Geld da hintragen.

  • Ahhhh, Valencia! Wirklich eine tolle Stadt. War im August dort.
    Leider wurden alle meine Fotos bei der letzten Computerreparatur gelöscht...
    Die Gegend um den Mercado Central und das Keramikmuseum sind echt genial.

  • Mir gefallen besonders die hellen/weißen Gebäude ... wieso gibt es in Deutschland nur so wenige davon!


    Was mich aber stört: So schön die Stadt auch ist, es ist ein Unding soviel Geld in solche teilweise sinnlosen und Prestigebauten zu stecken, v.a. dann, wenn es fremdes (bestimmt auch EU-Gelder, dann aber zu einem Drittel deutsches Geld) ist.
    Und das Argument, so die lokale/regionale Wirtschaft anzukurbeln (v.a. durch Tourismus), kann man nicht ernsthaft anführen (das war nicht auf dich bezogen Micro ... das hast du ja auch so nicht gesagt!).
    Erst sollte die wirtschaftliche Kraft da sein, dann sollte man mit dem Geld-Ausgeben anfangen ... sorry für die Misstöne meinerseits, aber die Bilder sind so überwältigend, dass man nach dem Hinterfragen und Lesen einiger wirtschaftlicher Eckdaten nur noch den Kopf schütteln kann.


    Aja, dennoch: tolle Bilder, Micro! Freue mich auf die nächsten Bilder!

  • Wow, Cala hat da ganze Arbeit geleistet. Aber IN der Stadt möchte ich sowas nicht stehen haben, wie so viele Werke der modernen Architektur. Wahre Kunsterwerke, aber nicht wirklich symbiosefähig. Aber so an sich echt toll. "Darth Vader mit Laseschwert" ist ja echt nen geiler Spitzname.


    Das mit dem Flussbett finde ich auch interessant. Wie hier in Berlin der Luisenstädt. Kanal. Auch wenn ich das Wasser bevorzugen würde.


    Finde die Mischung der Bauten in der Altstadt ganz interessant. Dieser "Wilhelminismus" (oder eher "Alfonsonismus") mit dem Art Déco. Aber die Proportionen stimmen teilw. nicht so ganz, z.B. das Rathaus. Das bräuchte mMn 1-2 Etagen mehr, um mit diesen Kuppeltürmen stimmig zu wirken.

  • Was mich aber stört: So schön die Stadt auch ist, es ist ein Unding soviel Geld in solche teilweise sinnlosen und Prestigebauten zu stecken, v.a. dann, wenn es fremdes (bestimmt auch EU-Gelder, dann aber zu einem Drittel deutsches Geld) ist.
    Und das Argument, so die lokale/regionale Wirtschaft anzukurbeln (v.a. durch Tourismus), kann man nicht ernsthaft anführen


    Kann ich nicht beurteilen. Vielleicht kann RMA ja noch Quellen angeben, die das mit der wirtschaftlichen Situation vertiefen, z.B. ob eine temporäre Krise oder langfristige Situation gemeint ist.


    Städte, die viel in die öffentlichen Plätze und Bauten investieren, finde ich, bieten ein immenses Stück Lebensqualität. Wenn ich die Wahl zwischen hohem Einkommen in einer hässlichen Stadt oder nicht so hohem Einkommen in einer Stadt mit der Lebensqualität von Valencia hätte, würde ich mich glaube ich für letzteres entscheiden.

  • Wahre Kunsterwerke, aber nicht wirklich symbiosefähig.


    Die Bauten in der Ciudad de las Artes y las Ciencias würden nicht in die Altstadt passen, das ist klar. Aber in dem Bereich, in dem sie stehen, passen sie ganz gut zusammen und bilden ein nettes Ensemble, finde ich.


    Auch wenn ich das Wasser bevorzugen würde.


    Die Stadt liegt an Mittelmeerstränden, was will man mehr? Der Grund für die Umleitung des Flusses war eine schwere Überschwemmung im Jahr 1957. Der Vorschlag, dort eine Autobahn hineinzulegen, wurde zum Glück nicht umgesetzt.

  • Foto 43: Sehr berühmt ist La Lonja, die alte Börse, in die wir gleich reingehen werden:


    Foto 44:


    Foto 45: La Lonja aus dem frühen 16. Jhd. hat den Unesco-Weltkulturerbe-Status:


    Foto 46: An den Wänden steht was dran:


    Foto 47:


    Foto 48: Lebensmüder Tourist spaziert über einen Sims:


    Foto 49:


    Foto 50:


    Foto 51: Ein paar weitere Gebäude in der Altstadt:


    Foto 52:


    Foto 53: Mercado Central, die größte Markthalle Europas, kurz nach Toresschluss:


    Foto 54: Und am nächsten Tag im Inneren der Markthalle:


    Foto 55:


    Foto 56: Die Markthalle hat verschiedene Bereiche. Hier z.B. die Meeresfrüchte:


    Foto 57:


    Foto 59: Einer der typischen Metro-Eingänge:


    Foto 60: Die obligatorische Stierkampfarena liegt neben dem Hauptbahnhof:


    Foto 62: Heißt Estacion del Norte und liegt verwirrenderweise südlich der Altstadt: der modernistische Hauptbahnhof:


    Foto 61:


    Foto 58: Im Inneren des Hauptbahnhofes:

  • Klasse Arbeit! Ob Metro-Stationen oder Altstadt - einfach bezaubernd. Und die "Stadt der Künste und Wissenschaften" ist absolut der Wahnsinn! Genauso wie die Temperaturen in Valencia :D

  • Ja, untereinander passen sie natürlich perfekt. Ist ja auch nichte schwer, wenn alles von einem Architekten stammt. Aber Darth Vader allein, sagen wir mal Unter den Linden, ginge ja nun mal gar nicht. Dieser Bahnhof allerdings auch nicht ;). Sieht ja aus, wie Small World in Disneyland.


    Ach, auf Strand steh ich nicht. mag lieber Flüsse. Hab mir mal durchgelesen, was es mit dem Fluss auf sich hat. Hätte es nicht gereicht, einen Teil des Wassers umzuleiten? Naja, besser als ne Autobahn...


    Ja, diese U-Bahn-Eingänge sind echt schnieke. Interessante Idee, diese "Würmer".

  • Weiter geht's...


    Foto 64: Plaza de la Virgen, wo man angeblich den "Herzschlag der Stadt" spüren kann:


    Foto 65:


    Foto 66:


    Foto 67:


    Foto 68: Mercado de Colón ist zur Mall umgebaut und auch nicht so groß wie der Mercado Central:


    Foto 69:


    Foto 70:


    Foto 71:


    Foto 72:


    Foto 73: Wir gehen die Calle de La Paz hinunter:


    Foto 74:


    Foto 75:


    Foto 76:


    Foto 77:


    Foto 78: In der ältesten Horchataria gibt's Horchata, ein lokales Gesöff aus Erdmandeln:


    Foto 79:


    Foto 80:


    Foto 81: Ein weiteres Stadttor:


    Foto 82:


    Foto 83:


    Foto 84:


    Angenehmes Radeln auf der breiten Ausfallstraße Richtung Hafen:


    Foto 85: Das alte Hafengelände wurde, wie in so vielen Städten, mit moderner Architektur ergänzt und zum attraktiven Vergnügungsviertel aufgepeppt:


    Foto 86: Ein Riesenstück Lebensqualität in der Metropole: der Mittelmeerstrand:


    Foto 88: Entlang der Promenade reihen sich mehr oder weniger preiswerte Hotels und Restaurants wie an einer Perlenkette.


    Foto 87: Wenn man ein einem dieser teilweise auch nicht zu teuren Hotels wohnt, hat man Meerblick und kann jeden Tag mit Baden und Sonnenbaden beginnen, bevor man sich ins Großstadtleben stürzt ;)


    Alle Bilder von mir.

  • Danke micro, für klasse Bilder. Ein Trip nach Valencia mit seinen Calatrava-Bauten steht bei mir - natürlich - schon lange auf dem Programm. Über wirtschaftlichen Sinn und Unsinn dieser "Wissenschafts- und Kulturstädte" in Spanien lässt sich sicherlich streiten, für mich ist das Ensemble in Valencia aber jedenfalls eines der großartigsten auf dem Planeten.


    Das umstrittene wie noch im Bau befindliche, kleinere Pendant in Santiago de Compostela von Peter Eisenmann durfte ich die Tage (nur von Ferne) bewundern:




    Bilder:Wagahai

  • Ich seh diese Zentren als einen Beitrag zur Bildung der Bevölkerung (und der Touristen) an. Auch wer sonst vielleicht weniger mit Wissenschaft oder Kunst am Hut hat, fühlt sich vielleicht wenigstens von der spektakulären Architektur angezogen oder der Coolness des Ortes und nimmt dann doch noch eine Portion Bildung mit nach Haus. Am Ende profitiert die Volkswirtschaft dann doch wieder ein bisschen.

  • Was ich noch ergänzen wollte:


    Alt/neu: Spanien hat ja eine Tradition prachtvoller Bauten, viel mehr als das kriegsvernarbte und oft nüchterne Deutschland. Ich finde, dass z.B. das spektakuläre Calatrava-Ensemble in der "Charakterstärke", Architekturqualität und im Wow-Effekt durchaus vergleichbar ist mit den alten Prachtbauten in Valencias Altstadt. Also auch wenn man solche völlig unterschiedlichen Bauten natürlich nicht nebeneinanderstellen sollte (und sie stehen ja auch nicht nebeneinander), bilden sie so gesehen doch ein konsistentes Ganzes.


    Fotoauswahl: Ich wollte auch noch darauf hinweisen, dass nicht die gesamte Stadt so schön ist wie auf den Fotos. Außerhalb der Altstadt gibt es auch Viertel mit unzähligen schmucklosen Wohnmaschinen und auch alte, etwas prekäre Viertel. Ich neige auch immer dazu, allein durch die Auswahl der Fotos zu beschönigen. Auch wenn man versucht, Kontraste einzufangen, ignoriert man natürlich besonders gerne das Mittelmaß. Letzteres gab es aber nicht oft in der Altstadt.


    Reiseziel: Aber trotzdem fand ich Valencia insgesamt äußerst schön. Nicht so groß wie Madrid, nicht so ein Hammer-Touristenmagnet wie Barcelona, sondern irgendwie bescheidener und mehr Geheimtipp. Es ist vor allem die Großzügigkeit der Avenidas, die anscheinend intakte Urbanität, das gute Wetter, die Lage am Meer, die ich gut fand. Ein urbaner Traum. Viele Touris sind auch dort, aber viel, viel weniger als in Madrid oder Barcelona. Valencia kann ich unbedingt empfehlen, und ich werde sicher auch noch öfter hinreisen.


    Einer der vielen Boulevards -- Passeo de la Alameda: