Weitere Autotunnel im Stadtgebiet?

  • Ideen für die nördliche Landshuter Allee


    Fakten für diesen Ringabschnitt:
    - Drastische Überschreitungen der Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2)
    - mit ca. 150.000 Fahrzeugen pro 24 Stunden stärker befahren als alle Münchner Autobahnen.
    - die höchste Bevölkerungsdichte am Ring, besonders schutzwürdig
    - historische Häuserfassaden grenzen direkt an die Fahrbahnen


    Allerdings ist die reizvollere Gründerzeitbausubstanz der Landshuter Allee nicht in diesem von Dir angedachten Verkehrsberuhigungsbereich, sondern nur zwischen Leonrod- und Arnulfstraße, und dort sind keine Verbesserungen möglich, weil man sonst auch gleich die Donnersbergerbrücke abreißen müsste um an den Trappentreutunnel anzuschließen, und das ist sehr unwahrscheinlich, obwohl selbst DAS vor Jahren von der CSU schon vorgeschlagen wurde. Man kann auch nicht ständig im Tunnel fahren ohne oben wieder aufzutauchen. Die angesprochene höchste Bevölkerungsdichte vermute ich ebenfalls eher im südlicheren Bereich und nicht in der Ebenau, weil dort, auf der Gerner Seite, bereits bei der Dom-Pedro-Straße die Bebauung endet.



    - Es entsteht eine Grünfläche die größer ist als der Petuelpark, was die umliegenden Viertel von der Lebensqualität her deutlich aufwertet


    Deswegen würde ich die gewonnene Grünfläche zum Anlass nehmen, die an die Landshuter Allee derzeit bestehende Grünfläche (Sportplatz, Kleingärten, Grünstreifen, Tankstelle) dann zu opfern um eine gleichhohe Geschossbebauung auch auf der westlichen Seite zu ermöglichen. Dann hätte man einen lückenlosen Straßenzug.



    Die Dom-Pedro-Straße würde ich als einzige Querstraße wieder verbinden.
    Ansonsten nur noch verkehrsberuhigte, einspurige Einbahnstraßen (evtl. auch als Fahrradstraßen gekennzeichnet) entlang der existierenden Ausfahrten, damit die Anwohner in die angrenzenden Viertel ein- und ausfahren können.


    Vom Gefühl her würde ich auch die Volkartstraße wieder verknüpfen, da die ja beidseitig des Rings so heißt, was auch bei Neuhausern oft für erhebliche Verwirrung sorgt, ähnlich wie bei der Blutenburgstraße. Es könnte dann allerdings sein, dass die Volkartstraße dann als Schleichweg für die Leonrodstraße missbraucht würde.



    Es soll auf jeden Fall konzeptionell, also durch Einbahnstraßen, sichergestellt sein, dass man diese Anwohnerwege nicht als Umgehung des Tunnels zwischen Leonrod- und Dachauerstraße mißbrauchen kann. Vorbild sollte hier der Petueltunnel sein, wo eine vergleichbare Ausgangssituation vorzufinden war, d.h. ein Ringabschnitt mit keiner nenneswerten Querverbindungen.


    Man sollte zwischen Dachauer und Ebenauer sowie zwischen Leonrod- und Volkartstraße ganz zu machen und die dortige Grundstückszufahrt privat lösen.



    Ich würde mich sehr freuen eure Anregungen in die detailliertere Planung einfließen zu lassen, insbesondere was die Oberflächengestaltung und Straßenführung oberhalb des Tunnels angeht.
    Meine Vision ist mit einer groben Planung, die aus bautechnischer Sicht realisierbar sein soll, an die entsprechend Verantwortlichen heranzutreten und damit den Stein ins Rollen zu bringen. Die eigentliche Planung findet dann natürlich in den entsprechenden Stadtreferaten statt, es geht erstmal nur um eine Ideensammlung und um die Berücksichtigung von Umständen, die mir und evtl. auch den zukünftigen Planern bisher unbekannt sind.


    Toll dass Du das machst. Selbst wenn es erst langfristig umsetzbar sein sollte, mit der Machbarkeitsstudie ist ja nun schon ein weiterer Schritt getan worden.



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  • ..im übrigen wird durch den Tunnel bezahlbarer Wohnraum vernichtet. Was glaubt ihr welche Sanierungswelle durch die Landshuter Allee rasen würde? Es gibt in München genügend Bevölkerungskreise - vorwiegend aus dem Südland, die mit der Verkehrsbelastung gut leben können. Für die ist die Landshuter Allee ein unbefestigter Wirtschaftsweg gegenüber einer Ausfallstraße in Athen, Madrid oder Istanbul.

  • ..im übrigen wird durch den Tunnel bezahlbarer Wohnraum vernichtet. Was glaubt ihr welche Sanierungswelle durch die Landshuter Allee rasen würde? Es gibt in München genügend Bevölkerungskreise - vorwiegend aus dem Südland, die mit der Verkehrsbelastung gut leben können. Für die ist die Landshuter Allee ein unbefestigter Wirtschaftsweg gegenüber einer Ausfallstraße in Athen, Madrid oder Istanbul.


    In den extrem heruntergekommenen Häusern wohnen interessanterweise gar nicht so viele ausländische Mitbürger. Manche Häuser auch an der Allee sind in derart desolatem Zustand, dass es Sinn machen würde, nur noch befristet zu vermieten, so lange, bis keine unbefristeten Verträge mehr bestehen. Dann sollte man grundlegend sanieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Martyn ()

  • Der Stadtrat hat die Beauftragung der Machbarkeitsstudien beschlossen:


    Quelle AZ


    "Dabei geht es um die derzeit drei größten Brennpunkte am Mittleren Ring.


    Die Tegernseer Landstraße zwischen der Candid-Auffahrt und der Chiemgaustraße


    Die Landshuter Allee zwischen Richelstraße und Hengelerstraße (Borstei).


    Die beiden gehören „zu den am höchsten durch Lärm und Abgase belasteten Bereiche in München“, wie Stadtbaurätin Elisabeth Merk erläutert. Die Landshuter Allee zählt obendrein zu den bundesweit am meisten durch Feinstaub belasteten Straßen. Schließlich zerschneidet sie auch empfindlich den Stadtteil Neuhausen.


    Der Isarring im Englischen Garten [...]"



    Endlich tut sich da mal was!
    Unfassbar, dass bei den dringend benötigten Tunnels gespart werden soll und man für jeden überflüssigen Luxusbau die Millionen übrig hat.
    Ob der Isarring wie die AZ meint zu den drei größten Brennpunkten am Ring zählt, das halte ich jedoch für diskussionswürdig ;)


  • Unfassbar, dass bei den dringend benötigten Tunnels gespart werden soll und man für jeden überflüssigen Luxusbau die Millionen übrig hat.


    Wo bitte investiert die Stadt München Millionen in Luxusbauten??

  • Wo bitte investiert die Stadt München Millionen in Luxusbauten??


    Mit Luxusbau meinte ich eigentlich sämtliche Bauten, die nicht lebensnotwendig für München sind, sondern nur "nett zu haben".
    Davon gibt es jede Menge und das nicht nur im Kunst- und Kulturbereich.

  • Landshuter Allee im Umbruch

    ..im übrigen wird durch den Tunnel bezahlbarer Wohnraum vernichtet. Was glaubt ihr welche Sanierungswelle durch die Landshuter Allee rasen würde?


    Interessanterweise passiert ebendies zur Zeit auch ohne Tunnel. Es wird / wurde an fast allen Ecken modernisiert, umgebaut, nachverdichtet, aufgestockt, aufgehübscht, abgerissen. Könnte Euch dutzende Beispiele nennen, hab aber nicht genug Zeit das alles zusammenzustellen. Verdächtig zum Komplettabriss, wenn auch unbestätigt ist auch das Anwesen Nymphenburger Straße 136.


    Und die greisligste Stelle wird künftig zum Blickfang. Ein Anfang ist bereits gemacht:


    http://www.merkur-online.de/lo…mehr-drueber-1471314.html


    :daumen:

  • Dazu würden aber schon Beispiele interessieren!


    Ok, ok ;)

    • - Landshuter Allee 38: Umbau und energetische Sanierung Bürogebäude, Abbruch Gewerbehalle (diakonia-Warenhaus), Errichtung Tiefgarage und Supermarkt
    • - Landshuter Allee 158a. Abbruch eingeschossige Ladenzeile, Errichtung fünfstöckiges Wohngebäude mit TG inkl. Durchfahrt zum Innenhof
    • - Schlörstraße 1 - Umbau Gründerzeithaus, Aufstockung um zwei Geschosse http://www.mayerle-schatz.de/i…obilien/schloerstrasse-1/


    Das sind die drei derzeit umfangreichsten Vorhaben.

  • Ok, ok ;)
    Landshuter Allee 38: Umbau und energetische Sanierung Bürogebäude, Abbruch Gewerbehalle (diakonia-Warenhaus), Errichtung Tiefgarage und Supermarkt


    Nachverdichtung würde ich das nicht nennen. Gab es doch eine vergleichbare Nutzung auch schon davor.



    Schlörstraße 1 - Umbau Gründerzeithaus, Aufstockung um zwei Geschosse http://www.mayerle-schatz.de/i…obilien/schloerstrasse-1/


    *hüstel* Also Aufstockung würde ich das nicht nennen - eher einen konventionellen Dachspeicherausbau. An der Traufhöhe und den 3 Vollgeschossen (was wirklich schon lächerlich ist in dieser Lage) wird sich - abgesehen von diesem Türmchen - gar nichts ändern. Im Übrigen wird das ein Luxusobjekt mit Quadratmeterpreisen jenseits der 7000 Euro. Hier kommt gar nix an Verdichtung. Am Ende werden im luxussanierten Haus wesentlich weniger Menschen leben als bis jetzt in den unsanierten WG-Buden und kleinräumigen Wohnungen! :nono:



    Landshuter Allee 158a. Abbruch eingeschossige Ladenzeile, Errichtung fünfstöckiges Wohngebäude mit TG inkl. Durchfahrt zum Innenhof


    Ist das schon im Bau? Soweit komm ich kaum runter. Von mir aus kann das als Nachverdichtung mit Aufstockung durchgehen... ;)

  • Das Projekt hier ist mit 125 Wohneinheiten plus Kinderkrippe und Kinderhort auch eine nicht zu vernachlässigende Nachverdichtung, nur ein paar Meter Fußballrasen von der Landshuter Allee getrennt:
    klick


    Und das sind wohl doch eher teure Luxuswohnungen als bezahlbarer Wohnraum für Südländer, um beim von Isek gezeichneten Bild zu bleiben.


    Es gibt sicher Argumente gegen ein Tunnelprojekt, das im Norden bis hinter die Dachauer Straße verläuft und gleichzeitig durch Einhausung auch am Südende zur Donnersberger Brücke hin die Situation für die Anwohner erheblich verbessern soll.
    Die zitierte "Vernichtung bezahlbaren Wohnraums" dürfte sich jedoch in einem so überschaubaren Rahmen bewegen, dass Sie in keinem Verhältnis zur städtebaulichen Zerstörung und der Belastung der Anwohner steht, für die der mittlere Ring in diesem Abschnitt aktuell verantwortlich ist.

  • Wortklauberei

    Nachverdichtung würde ich das nicht nennen. Gab es doch eine vergleichbare Nutzung auch schon davor.


    Ich nenne es nicht Nachverdichtung oder sonstwie, ich zähle halt ein paar Beispiele auf dass sich etwas tut im Straßenzug.


    Also Aufstockung würde ich das nicht nennen - eher einen konventionellen Dachspeicherausbau. An der Traufhöhe und den 3 Vollgeschossen (was wirklich schon lächerlich ist in dieser Lage) wird sich - abgesehen von diesem Türmchen - gar nichts ändern.


    Dieses dauernde "ich-weiß-es-besser" kann aber auch nerven.


    Im Übrigen wird das ein Luxusobjekt mit Quadratmeterpreisen jenseits der 7000 Euro. Hier kommt gar nix an Verdichtung.


    Wird kein Selbstläufer in dieser Lage direkt am Tunnelmund



    Ist das schon im Bau? Soweit komm ich kaum runter.


    Ja, das wurde begonnen, nach jahrelangem Hickhack. Es mussten auch Fenster des anzubauenden Hauses zugemauert werden.


    Von mir aus kann das als Nachverdichtung mit Aufstockung durchgehen...


    Danke, zu gnädig :master:;)

  • Es mussten auch Fenster des anzubauenden Hauses zugemauert werden.


    Cool, das bedeutet mal wirklich Weiterführung der Blockrandbebauung - das was jeder mag. Keine Punkthäuser! :)

  • Landhuter Allee 158a

    Was anderes wäre auch flächenmäßig nicht drin gewesen. Es wurden auch an beiden anzubauenden Wohnhäusern Fenster zugemauert. Ist schon einige Jahre her, dann war Stillstand. Vielleicht gab es Ärger, oder das Geld ging aus. Ist wohl auch kein einfaches Vermarktungsobjekt. Nun sind sie gerade mit der Tiefgarage zugange.