Ludwigshöhviertel (Konversion)

  • DA: Jefferson-Housing und Cambrai-Fritsch-Kaserne

    In Darmstadt nimmt ein größeres Wohnbauprojekt Fahrt auf, und zwar die Umnutzung und Neubebauung der ehemaligen Jefferson-Housing und Cambrai-Frisch-Kaserne südlich der Ludwigshöhe im Stadtteil Bessungen. Das Ergebnis eines Städtebaulichen Wettbewerbs, den AS+P gewinnen konnte, fließt in überarbeiteter Form in den im Verfahren befindlichen B-Plan S26 ein. Vor etwa drei Monaten wurde bekannt, dass sich die Stadt Darmstadt und der Bund in Gestalt der BIMA über den Ankauf des ca. 35 ha großen Geländes geeinigt haben.


    Es geht um die Errichtung von mindestens 1.300 Wohneinheiten (andere Quellen nennen 1.400 und sogar 1.500 WE) nebst Infrastruktur. Ganz frisch ist Information, dass das RP Darmstadt die bergrechtliche Genehmigung für Erdwäreerkundung erteilt hat. Geplant wird ein Energiekonzept unter Einbindung von Geothermie.


    Ein Luftbild des baulichen Bestandes gibt es hier zu sehen: rottenplaces.de


    Weiterführende Informationen:


    AS&P zum Städtebaulichen Wettbewerb


    Darmstädter Echo zum Ankauf des Geländes


    Zum B-Plan S-26


    Projektinformation des Bauvereins (Träger des Projekts)


    RP DA zur Erdwärmeerkundung

  • Mit dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte im Jahr 2008 wurden insgesamt rund 314 Hektar zuvor militärisch genutzter Fläche frei. Im innerstädtischen Bereich befinden sich knapp 122 Hektar. Dazu zählen die rund 34 Hektar der ehemalige Cambrai-Fritsch-Kaserne und die Jefferson-Siedlung im Süden der Stadt. Gemeinsam mit der Lincoln-Siedlung bilden sie den sogenannten Konversionsbereich Süd, gelegen zwischen den Stadtteilen Bessungen und Eberstadt.


    Anstelle der früheren Cambrai-Fritsch-Kaserne und der Jefferson-Siedlung soll ein neuer Stadtteil entstehen. Vor gut einem Jahr hat der Darmstädter Magistrat beschlossen, dass dieser östlich der Heidelberger Straße gelegene Teil der Konversionsflächen "Ludwigshöhviertel" heißen soll. In dem neuen Stadtteil werden in den nächsten Jahren etwa 1.400 Wohnungen für rund 3.000 Menschen errichtet.


    Im Januar 2019 wurde ein Kaufvertrag zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Bauverein-Tochter BVD New Living GmbH & Co. KG geschlossen. Die BVD New Living wird als klassischer Projektentwickler tätig. Um die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, wird derzeit ein Bauleitplanverfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans durchgeführt. Dieser wird "S 26 - Cambrai-Fritsch-Kaserne / Jefferson-Siedlung" heißen.


    Als Grundlage für den Bebauungsplan wurde ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb namens "Ehemalige Cambrai-Fritsch-Kaserne / Jefferson-Siedlung" ausrichtet, der im Dezember 2017 entschieden wurde. Den ersten Preis erhielt das Frankfurter Büro AS+P Albert Speer + Partner. Hier der Entwurf und der Erläuterungsbericht des Preisgerichts. Plan:


    darmstadt_ludwigshoehviertel_as&p.jpg
    Grafik: AS+P Albert Speer + Partner GmbH


    Inzwischen hat die Erschließung begonnen. Die Arbeiten lassen sich mit drei Webcams beobachten.

  • Ich versteh es nicht. AS+P hat nichts aus den Europaviertel Problemen gelernt und einen recycelten Entwurf hier in Darmstadt auf einer Konversationsfläche mit Abwandlungen erneut genutzt. Die zentrale Straße ist nicht ganz so breit, aber die städtebauliche Struktur aus aufgelockerter Riegel- und Klötzchenbebauung ist sehr ähnlich. Auch hier ist das einzig belebende Element ein Park (ähnliches Gebilde). Der größte Unterschied ist, dass das Umfeld hier nicht innerstädtisch geprägt ist, womit ein gewisser Grad an Rechtfertigung für diese Art der Bebauung besteht. Gleichzeitig ist aber der zentrale Park unnötig. DIe Siedlung ist von Grünflächen umgeben. Westlich befindet sich einer kleiner See, welcher aufgewertet hätte werden können, um einen Bezug zur Umgebung zu schaffen.


    Wenn ich an AS+P denke, dann denke ich an langweilige Vorortbebauung, welche in dem deutschen Vierteil gipfelte, welches in China errichtet wurde und von den Chinesen bei der Vorstellung als hässlich (beziehungsweise nicht vertragsgemäß) abgelehnt wurde. Dass dieses Büro immer noch im RheinMainGebiet federführend städebauliche Planung auf großen Flächen betreiben darf, hat für mich nichts mit der Qualität ihrer Arbeit zu tun.