Anzinger Str. 23-29 (515 WE; inkl. Wohnhochhaus 58m) [in Planung]

  • Also dass die 550 Wohnungen baurechtlich aufgrund des angrenzenden Gewerbes nicht genehmigungsfähig sind, fällt der Stadt erst jetzt auf?


    Dagegen scheint sich die jetzige Ergänzung um Hotel und Büros optisch positiv auszuwirken, da jetzt Hadi Teherani laut Artikel doch 20-stöckig baut und MSM Architekten den zweiten Block bauen dürfen. Man darf gespannt sein...



    Derzeit laufen im Bestandsgebäude Entrümpelungsarbeiten.

  • Eieiei....mag schon sein, aber grundsätzlich alles mal wieder sehr ärgerlich! Schade, dass hier nicht mal ein wirklich hohes Wohnhochhaus entstehen kann, sondern nun die tatsächlich interessanten Stockwerke wieder nur der Hotel- und Büronutzung vorbehalten bleiben. Für mich bleibt der Verdacht, dass der eigentliche Grund beim Investor zu suchen ist, denn aktuell ist Wohnungsbau wieder weniger im Trend und man verspricht sich mit gewerblicher Nutzung mehr Profit. Das angrenzende Gewerbegebiet erscheint mir hier als Ausrede - außerdem gibt es doch längst das Planungswerkzeug des "urbanen Gebiets". Warum wird das nicht endlich auch mal angewendet?? Und die jahrelangen Verzögerungen kommen noch obendrauf! :nono:

  • Ein urbanes Gebiet müsste erst wieder planungsrechtlich eingerichtet werden. Wahrscheinlich würde das bei der Stadt auch wieder Jahre dauern.

  • ^^


    Naja, 58 Meter würde ich nicht als hoch bezeichnen. Benachbart entsteht ein Wohnturm mit immerhin 70 - 75 Metern.


    außerdem gibt es doch längst das Planungswerkzeug des "urbanen Gebiets".


    Die jetzt angekündigte Funktionsdurchmischung entspricht dem Urbanen Gebiet mehr, als es die reine Wohnnutzung zuvor getan hat. Auszug:


    Für das Urbane Gebiet wird eine im Vergleich zum Kerngebiet, das dem Wohnen gerade nicht dient, umfangreichere Wohnnutzung erlaubt sein. Aber eine Nutzungsmischung, die ihren Namen verdient, muss erhalten bleiben. Das Urbane Gebiet darf nicht zu einem Allgemeinen Wohngebiet mutieren. Dies könnte etwa schon der Fall sein, wenn für ca. 60 % der Nutzfläche eine Wohnnutzung gem. § 6a Abs. 4 Nr. 2 BauNVO-E vorgeschrieben wird
    Seite 13: https://www.gif-ev.de/onlineshop/download/direct,328


    Die Büronutzung finde ich angesichts der niedrigen Leerstandsquote erstmal nicht schlecht, so besteht der Doppelblock nicht nur aus Wohnungen und ist auch tagsüber belebter. Ungewohnt ist dann doch, dass das Hotel über den Wohnungen Platz finden soll und nicht darunter. Das dürfte die Wohnungspreise zumindest nicht ganz so unbezahlbar werden lassen, als sie es in diesem Projekt eh schon werden.


    Und sehr ärgerlich natürlich auch die Zeitverzögerung, die schon allein durch den Verkauf an einen neuen Investor entstand, jetzt kommen sicher noch einmal 12 Monate dazu...:/

  • Denke aber, daß das Teherani HH jetzt eher in die 65-70m Höhenrichtung gehen wird. Kommt natürlich auch auf die Raumhöhen der Wohnungen und des Hotels an.

  • Liebe Stadtplaner, wir brauchen Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen. Das Gebiet an der Anzinger Straße ist eine klare Wohngegend :nono:
    Positiv nur, dass der Turm statt 15 nun 20 Stockwerke hoch wird, langsam kapieren es immer mehr, dass das gleich eleganter wirkt. Wobei den tatsächlichen Entwurf dazu kennen wir ja noch nicht Freunde...

  • Die Nordseite der Anzingerstraße ist seit jeher von Bürogebäuden, der Feuerwehr und Wohngebäuden, also einer klassischen Mischnutzung geprägt. Die Funktionsdurchmischung ist auf alle Fälle zu begrüßen.


    Natürlich wäre es schön gewesen, wenn diese on top dazukäme und nicht zu Lasten der Wohnungen ginge. Aber ich denke Iconic liegt da mit seiner Vermutung gar nicht so falsch.

  • Im Prinzip finde ich in hoch verdichteten Bereichen eine Nutzungsmischung gut. Das macht meines Erachtens auch die Attraktivität von Vierteln wie Schwabing aus. Sicher ist es schade um ein paar Wohnungen, aber derzeit wird halt alles in München gebraucht.

  • Iconic kritisierte beim Vorentwurf, die Schubladen-Schiebe-Gestaltung der Fassade wäre zu hoch konzentriert und ein hoher Turm würde besser wirken, Munich_2030 merkte an, zwei Türmchen gegenüber sähen plump aus.


    Nun ist beides beim neuen Entwurf umgesetzt, und das Bürodesign gefällt mir auch recht gut. Trotzdem hätte ich es schöner gefunden, wenn dem Bürotürmchen eine entsprechende Baumasse auf dem Wohnblock, quasi als kleines Tor ins Quartier, gesetzt worden wäre.


    Sehr positiv, dass nun allerdings tatsächlich wieder 20 VG am Quartiersplatz errichtet werden und nicht nur 10 wie beim Vorentwurf:
    https://cdn.iz.de/media/images…to_c0x1088_5000x3280.jpeg

  • ja, genau.


    Im Rahmen dieses Entwurfs wäre mein Wunsch auch, dass im Südosten am Eingang wie von Dir angesprochen ein kleines Wohntürmchen hinkäme und dass im 20er-Turm das Hotel unten und das Wohnen oben wäre.

  • Diese Mischnutzung ist wirklich keine Verbesserung. Aber für mich zeigt diese Entscheidung eigentlich etwas anderes: Es scheint bei den sündhaft teuren Wohnungen in den mittlerweile recht zahlreichen Münchner Hochhausstumpen (also Wohnungen mit Ausblick, jenseits des 10. OGs) eine Marktsättigung eingetreten zu sein. Es gibt scheinbar nicht mehr genug zahlungskräftige Kunden für diese Immobilien. Das erklärt, weshalb man zuerst kleiner geplant hat und dann (um die Möglichkeit ein Hochhaus zu bauen nicht zu versäumen) eine andere Nutzung realisiert.


    Den Entwurf finde ich im übrigen deutlich besser als zuvor, auch wenn die Visualisierung noch nicht viel zeigt. Vermutlich wird das Gebäude jetzt auch ein Stückchen höher, also wohl eher um die 70m.

    Mod.: Allgemeiner Austausch zum Wohnungsmarkt geht hier weiter: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=614085#post614085

  • Und wieder etwas aus der Abendzeitung:


    https://www.abendzeitung-muenc…cebook#Echobox=1538467769


    Inklusive einer neuen Visualisierung auf der zu erkennen ist, dass das Wohn-/Hotelhochhaus über 19 OGs verfügt und daher wohl tatsächlich Richtung 70m wächst.


    Weiter nichts sonderlich neues:


    - 200 Wohnungen weniger aufgrund Probleme mit dem Baurecht
    - Wohn-/Hotelhochhaus verfügt über eine Skylobby im 10 OG
    - Verdunklungselemente aus gelben Steckmodulen
    - geplante KiTa, Cafés und Restaurants


    Die Stadtgestaltungskommissin ist nicht ganz glücklich mit den Änderungen.
    Herbert Danner (Grüne) ärgert sich über den Wegfall von so vielen Wohnungen.
    Peter Scheller (Architekt) bemängelt fehlende "Finesse" des Entwurfs.
    Ulrike Lauber (Architektin) findet die Animationen "ein wenig erschreckend".


    Christoph Sattler ist allerdings begeistert und lobt den "Dialog" der Baukörper und die "interessanten Räume" die entstünden.


    Insgesamt gefällt mir die Planung sehr gut und das Hochhaus scheint kein Vierkantbolzen, sondern mindestens ein Fünfkantbolzen zu werden, auch wenn ich bei der Fassade noch ein bisschen skeptisch bin. Den Bürokomplex finde ich aber sehr elegant, sollte er denn auch so glatt und mit schwarzen Fassadenelementen kommen (in schwarz wäre ich auch eher ein Freund der Friends-Türme ^^).
    Hoffentlich kommt das alles nun so, wie vorgestellt.

  • Die Visualisierung wirkt auf den ersten Blick ansprechend.
    Für mich ist die Farbe des Hadi Teherani Entwurfs aber eher golden als gelb. Da die Metallelemente offensichtlich je nach Bedarf auf- und zugezogen werden können, dürften sich hin und wieder interessante Motive ergeben.


    Was mir nicht so gefällt, ist die scheibenartige Wirkung des Turms von Norden und Süden aus betrachtet. Das haben wir schon beim Werk-4.


    Die Optik des MSM-Bürogebäudes gefällt mir wiederum - auch wenn der Stil an Henn Architekten erinnert; überhaupt scheinen solche Entwürfe (Avantgarde?) jüngst stark zuzunehmen -, insbesondere da dessen dunkle Fensterrahmungen gut zu den goldenen Elementen ggü. passen.


    Ich würde mir noch wünschen, dass auch im EG-Bereich des Büros verschiedene Läden einziehen können.

  • Als Anmerkung: Das Werk 4 ist so ein Spezialfall, der auf den Visualisierungen sehr scheibenartig wirkt, aber gar nicht scheibenartig werden kann wenn man sich die Baufläche und das Seitenverhältnis vor Ort mal anschaut. Das ganze Gebäude ist ja kaum breiter als das davorliegende Werk 3.

  • Wenn ich mir die Google-Karte der Umgebung anschaue, stellen sich gleich einige Fragen, die manchen zum Teil als Sakrileg vorkommen können. Zuerst - weniger WE als zuerst geplant finde ich in dieser zentralen Lage nicht tragisch, wenn stattdessen mehr Büros und ein Hotel kommen - für diese braucht man erst recht zentrale Flächen. Die Umplanung wurde durch nahes Gewerbe begründet - ich sehe welches nur am Zündappbogen und am Lokweg, zwischen dem Plangebiet und dem Werksviertel. Die Frage dann, ob es nicht besser wäre, würde Gewerbe von diesem zentralen Gebiet umziehen, was weitere Wohnungen und Büros ermöglichen würde?


    Östlich vom Plangebiet sehe ich zwei Geschosse der Feuerwache und ein Fußballfeld - vielleicht könnte man auch diese Areale intensiver nutzen? Ich kenne einige Städte im Ruhrgebiet oder Krefeld, die in den letzten Jahren neue Feuerwachen (u.U. weniger zentral) gebaut haben.


    Schwarz-goldene Fassaden habe ich in letzter Zeit in einigen Städten gesehen - es scheint, dies könnte eine neue Mode sein. Die Proportionen des Hochhauses auf der Visualisierung sind nicht schlecht, doch die Glasfassade eines Geschosses in der Mitte lässt es wie zwei gestapelte Klötze wirken - vielleicht sollte man lieber auf diese Zäsur verzichten.