Regionalplanung: Das große Ganze

  • Regionalplanung: Das große Ganze

    Da es immer wichtiger wird, auf das große Ganze zu achten, fernab jeglicher "Kirchturm"-Politik, hier mal ein neuer Thread über die Regionalplanung.


    Beim Regionalplan handelt es sich um Stadtplanung auf der Ebene der ganzen Region Stuttgart. Der Regionalplan hat eine bindende Wirkung für alle Gemeinden und Städte.


    Der aktuelle Regionalplan (pdf)


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    Die Regionalversammlung beschließen 4 neue Gewerbegebiete insg 64 Hektar. Regionalplan wird angepasst. Allesamt an der A 81.
    - Ingersheim (ca. 15 Hektar)
    - Schwieberdingen (ca. 23 Hektar)
    - Korntal-Münchingen (ca. 19 Hektar)
    - Bietigheim-Bissingen (ca. 17 Hektar)


    Quelle: https://www.region-stuttgart.o…-beschlossen/?tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[action]=detail&cHash=60866c695a858b29452b148424dde4da

  • Siedlungsstruktur

    Hier und in den Beiträgen davor war bereits die Rede über die Zusammenhänge zwischen der Siedlungsstruktur in der Region und den Stuttgarter Verkehrsproblemen. Dazu ergoogelte ich diesen StZ-Artikel vom November 2013 - man konnte den zusätzlichen Flächenverbrauch seit 2000 von 423 Hektar auf 209 Hektar 2012 senken. Dennoch liegt der Verbrauch landesweit mehr als doppelt so hoch als einst von der Landesregierung angestrebt (wohl noch von der CDU-Landesregierung). Seit 2000 erhöhte sich die versiegelte Fläche in der Region von 297 Qm/Einwohner auf 311 Qm/Einwohner.


    Die gute Nachricht - laut Artikel müssen alle Neubaugebiete der Gemeinden vom Verband Region Stuttgart genehmigt werden - ich hoffe, dass jene weit von den SPNV-Haltestellen strikt abgelehnt werden. Der Verband sollte stattdessen Nachverdichtungen bestehender Siedlungen um jene Punkte nahelegen. Im Regionalplan wird die Einwohnerdichte der Neubaugebiete mit 50-90 EW/Hektar beziffert, doch was bringt das fern vom SPNV-Netz - weit von dem sollte es Null sein (keine Neubaugebiete) und an dem möglichst weit mehr als die 90 Leutz/Ha.


    Der Artikel beschreibt weiterhin Konflikte zwischen dem VRS und einigen Kommunen, die weit mehr Fläche als genehmigt bebauen möchten. Es wird auch eine Umfrage erwähnt, laut der die Bevölkerung sehr eindeutig gegen die weitere Zersiedlung sei.


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    Dieser StZ-Artikel vom 23.07.2015 beschreibt die Umwidmung des Postareals in Vaihingen - u.a. soll der Parkplatz bebaut werden. Gleich finden sich aber Lokalpolitiker, darunter der Grünen, den die Planung "zu Dicht" ist - wenn hier am zentralen Ort ein Gebäude weggestrichen wird, entsteht gleich Druck, woanders eine Reihenhäuser-Reihe mit weit mehr Grund- und Verkehrsfläche zu bauen. Wenn mehr Platz in der Mitte für Begrünung geschaffen werden soll, sollte man vielleicht zum Ausgleich die anderen Gebäude um ein Geschoss höher bauen, damit keine Wohnfläche verloren wird?


    Diesem Artikel nach soll es in Stuttgart keine Außenentwicklung mehr geben, keine Neubaugebiete - diesem Beispiel sollten erst recht umliegende Gemeinden folgen.


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    Ein Beispiel der Nachverdichtung im Umland - das Stuttgarter Tor in Reutlingen in Bahnhofsnähe - 7000 Qm von Wohnungen, Büros und Praxen auf 16 Geschossen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Gewerbegebiet Kornwestheim

    NIMBY wie es leibt und lebt meets Kirchturmdenken:
    Kornwestheim will an der Grenze zu Stammheim ein durch den Regionalplan genehmigtes Gewerbegebiet aus dem Acker heben.


    Das "stinkt" den Stammheimern natürlich gewaltig! Dagegen! Stammnheimer sammelten Unterschriften für Kornwestheimer GR. Der ist dafür aber nicht zuständig...


    Herrlich :lach:


    The whole Story: http://www.stuttgarter-zeitung…2c-b34b-48d6648ea5d5.html


    Edit: Die grausamen und tödlichen Fakten, zusammengetragen durch die Stammheimer Interessengemeinschaft. Intriegen, Verschwörung und Beweise der Illegalität: Stammheim erstickt qualvoll.

  • ^^ Mir kommen die Tränen... Erst der Knast, dann die monströse Stadtbahn statt der lieblichen Strooßäboohn, und nun rückt Kornwestheim dem lieblichen Stammheim auf die Pelle, zerquetscht es geradezu! Kornwestheim eingemeinden! Oder zumindest Stammheim nach Kornwestheim eingemeinden!

  • ich stells mal hier ein, den aktuellen Entwurf des Regionalverkehrsplans der Region Stuttgart. Aufgeführt sind untersuchte Massnahmen und Vorschläge der Expertenkommission zu Ausbau von Bahn, S-Bahn, U-Bahn, Autobahn, Bundesstrassen etc. mit Bewertung der Dringlichkeit, Kosten und Grafiken. Ein Riesen-Dokument aber sehr anschaulich für weitere Diskussionen.


    Quelle: https://www.region-stuttgart.org/regionalverkehrsplan/

  • Wieso sollte man sich das durchlesen??? Die Grünen und Ihre Anhänger werden doch sowieso 99,999% davon verhindern!

  • und wiedereinmal ein sinnfreier kommentar von dir. sprichst du mit deinem psychiater über deine grünenphobie :lach:, sag doch mal konkret warum und wie die grünen da irgendwas zu 99.9999% verhindern werden.

  • Ach ist doch wahr ey. Was haben de denn bisher gebacken bekommen? Schau dir doch mal das Stuttgart Forum an – nichts mehr los! Die Grünen haben es in der Zwischenzeit geschafft jeglichen Gestaltungs- und Fortschrittswillen in der Stadtabzuwürgen. Es hat doch keiner in der Stadt mehr Lust überhaupt noch irgendetwas zu planen weil man vom Rathaus ja eh nur ausgebremst wird. Zudem knicken die Grünen ja auch bei jedem kleinsten Protest ihrer eigenen Wählerschaft ein. Was dazu kommt ist ja, dass Kuhn ja bereits mehrfach verkündet hat das es mit ihm kein Wachstum in Stuttgart geben wird. Warum sollte er dann denn die Infrastruktur ausbauen? Klar, Radwege und Pedelec-Stationen werden kommen – da hab ich auch nichts dagegen – alle andere Projekte im Regionalplan werden höchstens mal unsere Kindeskinder mal erleben. Vermutlich gehört Deutschland dann auch zum neuen osmanischen Reich und Großprojekte werden einfach innerhalb von 6 Monaten durchgezogen :lach:

  • ich finde der Verein Aufbruch ist eine Antwort auf zwei Phänomene:


    Nach unserem Ausscheiden unseres letzten OBs der die Stadträte überforderte mit seinen sehr vielen guten Ideen und Visionen, hat sich eine Parteiübergreifende Stagnation entwickelt. Anders ist für mich nicht verständlich, dass man einen wie den Pätzold als BB bestellt. Er braucht die Verantwortungsübernahme von außen entweder durch seine Partei oder durch "Bürger", dies wird jedoch nicht ganzheitlich, wenn man diverse Bürgerbeteiligungen anstrebt, das ist am Ende das bekannte Nullsummenspiel.


    Dieser Rat hatte es nie gelernt innovativ zu sein, hatte sich eingerichtet, das einer für sie die Ideen entwickelt. Er gehört meiner Meinung nach, komplett ersetzt oder muss sich beweisen, dass er zu Innovationen/"Definition von Stadt von Morgen" in der Lage ist.



    Ein erfolgreicher Verein "Aufbruch Stuttgart" kann diese gefährliche Lücke schließen, insbesondere da er sich zum Ziel gestzt hat das mutige zuerst zu denken und dann erst über das sogenannte "unmögliche" zu denken, das unsere Stadt lähmt.


    Der zweite Grund ist die jetzt schon sehr lange anhaltende Lähmung in der Stadt durch den Graben der der Protest gegen S21 in unserer Stadtgesellschaft angerichtet hat. Der dazu führte das k21er kein gutes Haar mehr an Stuttgart lassen konnten, da sie sonst Angst hatten indirekt S21 zu befürworten.


    Es bedarf der Bündelung derer in Stuttgart die ein wahres Interesse an der Stadt haben, dazu gehört für mich auch der Verschönerungsverein u.a. natürlich auch Organisationen die ich noch nicht persönlich kenne.


    Was will ich sagen, ja der Ob lähmt, der BB lähmt es lähmen jedoch auch die anderen und es zeigt wie wertvoll es war einen oben zu haben, der zwar nicht präsentieren konnte jedoch die Stadt bewegt hat.


    Was ist besser, S21 dominiert nicht mehr alle Diskussionen, man kann sich jetzt wieder in Vereinen wie dem Aufbruch zusammen setzten und gemeinsam die Stadt von morgen besprechen.


    Es fehlen "nur" noch die handelnden Personen.

  • In meinen Augen hat unser OB die Stadt in eine unfassbar missliche Lage gebracht. Denn unsere (High-Tech)Industrie in Stuttgart braucht die besten Köpfe der Welt um auch morgen noch als globaler Innovationsstandor bestehen zu können! Kuhn hat aber, um seine eigene Argumentation zu stützen, alles daran getan ein möglichst schlechtes Bild von Stuttgart zu zeichnen. Die Krux, er hat es leider versäumt auch Lösungen für die (teilweise erfundenen) Probleme zu präsentieren, und an vielen Stellen Verschlimmbesserungen umgesetzt. Dazu gehört zum Beispiel die Umwandlung von Fahrspuren in Radspuren, um den Stau zu bekämpfen. Summa summarum bleibt in der Öffentlichkeit, und leider auch in der Realität, momentan ein desaströßes Bild der Stadt, das leider genau die Leute abschreckt die unsere Firmen dringend suchen. Im Ergebniss müssen die führenden Firmen Rekordlöhne zahlen um Mitarbeiter zu werben. Auf der anderen Seite wiederum führt das zu einem krassen Missverhältniss im Verhältniss zu den Löhnen in anderen Brachen, da nicht alle Firmen dieses Lohnnieveau bieten können.


    Unterm Strich kann man sagen das Kuhn die Stadt langsamer, schmutziger, unsozialer, weniger lebenswert, und vor allem, nicht auf einem erfolgreichen Weg in die Zukunft führt! Er macht dies vermutlich nicht mit Absicht, aber er hat es getan.

  • Unterm Strich kann man sagen das Kuhn die Stadt langsamer, schmutziger, unsozialer, weniger lebenswert, und vor allem, nicht auf einem erfolgreichen Weg in die Zukunft führt! Er macht dies vermutlich nicht mit Absicht, aber er hat es getan.


    Sehe ich genauso, nur funktioniert vieles in unserer Welt nach dem Schweinezyklus, will meinen man muss mal wieder unten ankommen um fest zu stellen, was man vorher hatte.
    Und es ist nicht nur Kuhn, es fehlt generell an Mut die ganze Transparenz/Vergleichbarkeit durch Digitalisierung und Internet bedarf eines Menschen der mit dieser umgehen kann.
    Das kann man am Brandschutz, am Klimaschutz, am Tierschutz, am ... ablesen, die jede ihre Wichtigkeit haben, sie müssen jedoch ins richtige Maß gesetzt werden und dafür braucht es an Vertrauen in die die es umsetzen, an Visionen einfach an Mut Dinge anzugehen die man noch nie gemacht hat.
    Dafür müssen wohl einige noch tiefer absteigen, um dann schlussendlich den Zug in der 4. Klasse zu besteigen.


    Wer 1. Klasse fahren will, hat halt das Problem, wenige Mitstreiter vorzufinden und muss wohl den mühsameren Weg gehen.


    Diesen verkopften Stillstand (Wertkonservativ) werden wir bald hinter uns lassen und wenn der Kuhn sich ein zweites Mal aufstellen lassen möchte und erneut gewählt würde, hätte er dann halt am Ende für ihn sehr traurige letzte Jahre, denn nach 8 verlorenen Jahren, würden viele nicht mehr weitere 8 mitmachen.


    Der Schweinezyklus wird es richten, warum weil wir so viele exzellente Wissenschaftler, Ingenieure und Persönlichkeiten in Stuttgart haben und unsere Stadt ein noch riesiges Potential, das es zu schöpfen gilt, besitzt.

  • Ingersheim

    Die Regionalversammlung beschließen 4 neue Gewerbegebiete insg 64 Hektar. Regionalplan wird angepasst. Allesamt an der A 81.
    - Ingersheim (ca. 15 Hektar)
    - Schwieberdingen (ca. 23 Hektar)
    - Korntal-Münchingen (ca. 19 Hektar)
    - Bietigheim-Bissingen (ca. 17 Hektar)

    Wasn das für ne Schnapsidee!


    Ingersheim ist ein Nest, welches hauptsächlich den Weg nach Bietigheim versperrt und neuerdings noch durch ein besonders hübsch platziertes Windrad unangenehm auffällt. Durch Ingersheims Hauptstrasse hat man mit Tempo 30 zu kriechen, natürlich regionaltypisch bestens durch Blitzer abgesichert. Wer den Ort von der A81 aus erreichen muss (steckt wohl hinter der Regionalplanidee) erleidet selbiges durch Pleidelsheim. Viel Spass wenn dann noch mehr LKW und PKW durch müssen. Da sich die Region Strassenbau versagt, wird sich daran nichts ändern. Vermutlich träumt man also von Lastenfahrradlogistik. Oder Tempo 15-Schildern - echt intelligente Mobilitätsinnovation aus dem Musterländle.

  • ^ Danke für den Fund. Nur als kleine Ergänzung - der Planungsdirektor Kiwitt fordert laut Artikel die Bebauung der innerstädtischen Flächen vor jenen am Ortsrand. Ähnlich sieht man es auch in Düsseldorf, doch ich kenne andere Städte vergleichbarer Größe, die über neue Satellitenstädte nachdenken.


    Außerdem - der Bedarf an Ein-Zimmer-Wohnungen in der Region steige. In Düsseldorf wurden einst bevorzugt größere WE gebaut, da man pro jede (ob groß oder klein) einen Stellplatz nachweisen musste. Damit braucht man Fläche, die mit einer Fläche kleinerer Wohnungen vergleichbar ist. Als Abhilfe wurde die Stellplatzsatzung massiv gelockert (eine Abschaffung wurde ebenfalls gefordert).
    Verzeihung für die naive Frage - wie sieht es mit der Stellplatzsatzung in und um Stuttgart aus?