Stuttgarts Hochhäuser

  • Mod.Wagahai: Von Thread "S21-B&C, Rosensteinviertel" abgetrennt, da OT, 28.06.07 (bis *79)


    Ach Leute...
    Ich kann ja verstehen, dass man als Stuttgarter nicht gerade verwöhnt ist was Hochhäuser angeht und daher vielleicht ab und an mal die Geduld verliert.
    Andererseits ist das ganze Gebiet zwischen Pragsattel, Zentrum und Cannstatt, also da wo sich der Talkessel öffnet und in alle Richtungen auffächert, äußerst sensibel und sollte nicht aus irgendeiner Laune heraus mit Hochhäusern zugestellt werden.
    So kann ich auch in 15 Jahren noch meinen Besuchern ein vertretbares Stadtbild präsentieren, das man vielleicht als typisch deutsch bezeichnen könnte, weil hier eben nicht wie in 10.000 anderen Städten billige Standard-Türme hochgezogen wurden.
    Guckt euch doch nur mal Köln an, wo über das gesamte Stadtgebiet verstreut, mal hier, mal da scheinbar planlos Hochhäuser hingesetzt wurden und immer noch werden. Grauenhaft...
    Nichts gegen einen kleinen Cluster auf dem Pragsattel oder in Vaihingen, aber verschont doch bitte unsere schöne Innenstadt (und die Gebiete, die evtl. bald dazugehören werden)!
    ;)

  • Zitat von Puntagorda


    weil hier eben nicht wie in 10.000 anderen Städten billige Standard-Türme hochgezogen wurden ;)


    ...nämlich gar keine*, ist natürlich auch eine Lösung ;).
    Wahrscheinlich gibt es keine 10.000 schöne Skylines, aber ein paar sicherlich, und an diese könnte man sich vielleicht...aber auch nur vielleicht ;) ein Beispiel nehmen.
    Ein hochhausfreies Stadtbild findet man ja auch im Sudan, will heißen: Hochhausfreiheit ist keine deutsche Eigenart. Ein originelles Stadtbild könnte man gerade für Stuttgart mit schönen Innenstadttürmen (vorzugsweise Cluster, nicht wie zu Recht kritisiert über viele Stadtteile verteilt wie in Köln oder München) schaffen, bei dieser wunderbaren Topografie und zahlreicher 50er und 60er Bauten in der Innenstadt, die nach Abriss und Neukonzeptionierung schreien. Eine Skyline trotz Kessellage - Das wäre doch "typisch Stuttgart", oder? :)


    *Türme über 100m

  • Es kann im Stuttgarter Talkessel keine Skyline geben. Es gibt höchstens eine Forestline. Wenn sich das Haus gegen den Hang abhebt, schön zu sehen am alten Bauknecht Hochhaus beim Südheimer Platz.

  • Eine Skyline hebt sich vom Horizont ab und nicht vom Waldrand, das trifft auch auf Stuttgart-Mitte zu. Damit ein HH im Stuttgarter Talkessel als HH überhaupt erkennbar über den Tellerrand kommt, muß es über 300 Meter haben. Dafür ist einem vernünftigen Bauherrn zumindest sein eigenes Geld zu schade.
    Und wozu ich Möhringen oder Feuerbach aufwerten will, habe ich immer noch nicht verstanden. Ganz abgesehen davon wie das mit einer überdimensionalen Kiste funktionieren soll.

  • Na gut, derstuttgarter, man muss zwar nicht, man kann den Begriff Skyline aber auch streng wörtlich auslegen, das sei Dir gegönnt. Nennen wir "es" (um Begriffsverwirrungen vorzubeugen) einfach "schöne, ansehnliche Cluster-Bildung hoher Türme" in Stuttgart-Mitte :)


    Türme allein deswegen so hoch zu bauen, damit sie unbedingt umliegende Berge und Hügel übertrumpfen, ist wohl wenig sinnvoll und wohl noch von Niemandem ernsthaft in Erwägung gezogen worden, I suppose.

  • Einfach aus der Not (Kessellage) eine Tugend machen und die einzige urbane Vineyardline der Welt errichten. Es ist doch so einfach - wenn man nur will!

  • Wer will denn?
    Wer will denn so eine Schönheit wie den Turm am Charlottenplatz, den am Wilhelmsplatz, Gastdozentenhochhaus, Kafkaweg überm Max-Eyth-See, die Stumpen am Albplatz, und der Löwentorbrücke? Den nutzlosen Windfang auf S21? Das Fontana und Colorado in Vaihingen?
    Was hat man uns jeweils nicht weiß machen wollen, daß Stuttgart unbedingt so etwas braucht, weil Stuttgart nur so Weltstadt, Metropopole sein wird, und beweisen müsse eine dynamische Kreissparkasse zu haben?
    Die Dinger stehen alle blöd rum, verschandeln die Landschaft und um keines wäre es schade, es würde verschwinden.
    Wenn in Stuttgart noch einmal ein architektonisch ansprechendes Hochhaus gebaut werden sollte, kommt der Osterhase zur Einweihung.

  • Hallo was ist so schlecht am Kafkaweg überm Max-Eyth-See ist doch nee tolle Verbindung der beiden Ufern was ist so schlecht daran zwei getrennte Gebiete zuverbinden, welche Brückenart hätte man verwenden sollen oder die Löwentorbrücke ist doch ein toller Steg die den Rosensteinpark mit dem Killesbergpark verbinden sowohl auch Umsteigeverbindung zwischen Stadtbahn und S-Bahn und den zwei Wohngebieten ist. Ich kann mir nicht vorstellen das die Leute auf diese zwei Brücken verzichten wollten den Umweg den sie laufen müssten wäre viel zu groß und so hässlich sind die Brücken nicht.


    Beim Hochhaus am Charlottenplatz da kann man sich streiten, nur damals war es modern so ein Ding zubauen, bleibt die Hoffnung das man es mal abreisst oder wie man es mit dem Heslacher Hochhaus gemacht hat komplett saniert und eine moderne Aussenfassade installiert.


    Das Colorado ist auch kein hässlicher Bau, es steht ja nicht mal in der Stgt-Innenstadt sondern in Vaihingen im Industriegebiet, selbst wenn es in der Innenstadt stehen würde, stellt es eine Menge andere hässlicher Gebäude in den Schaden z.b. das LBS Hochhaus scheissliches Ding und für Stgt schon eine Sensation das das Colorado rund ist und nicht eckig.


    Zum Rosensteinviertel mein Meinung wäre, das man so ein großes Gebiet nicht einem Architekten überlassen soll, sondern nur Teilgebiete statt den ganzen Kuchen. Damit verhindert man das am Ende alle Gebäude die selbe Höhe und das gleiche Erscheinungsbild erhalten. Stellt man sich vor wie Abwechselungsreich später das Viertel wäre mit den unterschiedlichen Handschriften der Architekten die ihre Ideen wie in den Modellen einbringen könnten. Darum hoffe ich das man verschieden Ideen von anderen Plänen verwendet und nicht nur eine. :)

  • re Trumpysky

    Ich meine nicht die Brücken, Wege oder Stege sondern die dort stehenden Hochhäuser.


    Ich habe keine Hoffnung, jedes Hochhaus ist modern in den Augen seines Bauherren und manchmal noch ein paar Anderer solange es noch es neu ist. Aber außer dem Tagblatturm ist in Stuttgart jedes Hochhaus ein Schandfleck im Stadtbild.


    Auch für das A Gebiet von S21 war eine im Modell langweilige Blockrandbebaung vorgesehen, in deren Rahmen verschiedene Architekten einzelne abwechslungsreiche Gebäude erstellen sollten. Das ganze Viertel sollte sich an der Bebauung von Stuttgart-Ost,-Süd,-West orientieren.

  • Zitat von derstuttgarter


    Die Dinger stehen alle blöd rum, verschandeln die Landschaft und um keines wäre es schade, es würde verschwinden...
    Wenn in Stuttgart noch einmal ein architektonisch ansprechendes Hochhaus gebaut werden sollte, kommt der Osterhase zur Einweihung.


    derstuttgarter...
    Wenn die gegenwärtigen "HHer" verschwinden würden, hätte ich auch kein Problem, es müssten nur ansehnliche Cluster entstehen, nicht verschüchterte RumpfHHer mal da, mal dort, um die "Deshotsbeiunsnochniegebn-Fraktion" nicht auf den Plan zu rufen wie bisher, sprich konzeptionsloses Dahinwurschteln.


    Auch für das A Gebiet von S21 war eine im Modell langweilige Blockrandbebaung vorgesehen, in deren Rahmen verschiedene Architekten einzelne abwechslungsreiche Gebäude erstellen sollten. Das ganze Viertel sollte sich an der Bebauung von Stuttgart-Ost,-Süd,-West orientieren.


    :confused: Wie nennst Du denn die Bebauung in Stuttgart-Ost,-Süd,-West? Ich dachte, das wäre klassische Blockrandbebauung.
    Ich sage nicht, dass Stuttgart unbedingt HHer braucht. Ich sage nur, ich fände es interessant und interessanter als das derzeitige Stadtbild, bezogen auf Stuttgart Mitte, wo mit Ausnahme des Schlossplatzes langweilige bis hässliche Riegel und Nachkriegsfunktionalarchitektur das Bild prägen. Übrigens finde ich den Tagblattturm auch eher hässlich.

    Zitat von derstuttgarter

    ...dass Stuttgart unbedingt so etwas braucht, weil Stuttgart nur so Weltstadt, Metropopole sein wird, und beweisen müsse eine dynamische Kreissparkasse zu haben?


    Dein Rezept, derstuttgarter? Achtung! Rhetorische Frage: Hindern denn HHer eine Großstadt, eine Metropole zu werden? ;)
    Außerdem ist dieser Aspekt bei dem HHthema für mich eher von untergeordneter Bedeutung. Mir geht es primär um die Frage: Wie würde ich S-Mitte interessanter finden und schöner? Sicherlich sollte man sich bei neuen HHern qualitativ nicht am Bestand in der Stadt orientieren, da hast Du absolut Recht.
    Dennoch: Bei den im Weltvergleich weniger als bescheidenen HH-Maßstäben in town den Untergang des Abendlandes an die Wand zu malen, ist eine Hysterie, bei der ich regelmäßig nur (leise) gähnen kann;).
    Übrigens, hast Du schon mal in Stuttgart eine Kreissparkasse gesehen?


    Zitat von Schmittchen

    Einfach aus der Not (Kessellage) eine Tugend machen und die einzige urbane Vineyardline der Welt errichten. Es ist doch so einfach - wenn man nur will!


    "Auch ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt" (chinesisches Sprichwort) ;)

  • Die Hochhaus-Frage in Stuttgart ist nicht, braucht eine Stadt aus Imagegründen ein Hochhaus oder gleich einen Cluster, sondern wie sieht aufgrund der Topografie ein Hochhaus in einem 250 Meter tiefen Loch aus. Was in Frankfurt und München Sinn macht, beweist in Stuttgart nur, daß der Architekt seine Hütte rücksichtslos und blind für die Umgebung in die Gegend geklotzt hat.


    Mein Rezept: erst einmal sollte die Stadt von nostalgischen Bebauungsplänen Abschied nehmen.
    Blockbebauung wie 1880 gibt es nicht mehr.
    Das Blockkonzept für S21 ging fälschlicherweise davon aus, daß mehrere Bauherren und Architekten sich einen Block teilen. Das Gegenteil ist der Fall, ein Bauherr für drei Blöcke ist die Norm bei (die KSK) LBBW und Ventuno.
    Die Straßen sollten noch richtige Straßen sein, vielleicht auch verkehrsberuhigte und keine Lüftungsschlitze für die Tiefgarage. Carl Etzel würde sich im Grab drehen, könnte er sehen wofür er seinen Namen hergeben muß


    Da ich sowieso die gesamte Nordzufahrt der Bahn auf den alten Nordgüterbahnhof verlegt hätte (siehe meine uralte Webseite), wäre die Wagenhalle der neue Nord-S-Bahnhof geworden. Das C-Gebiet wäre viel attraktiver und der Bahnhof liegt mitten drin und nicht am Parkrand.

  • Zitat von derstuttgarter

    Die Hochhaus-Frage in Stuttgart ist nicht, braucht eine Stadt aus Imagegründen ein Hochhaus oder gleich einen Cluster, sondern wie sieht aufgrund der Topografie ein Hochhaus in einem 250 Meter tiefen Loch aus.


    Wie sieht es denn aus?
    Ein generelles Hochhausverbot allein wegen "der Topografie" ist als Totschlagsargument ein wenig dürftig. Geschmäcker sind verschieden, das ist auch gut so. Ich habe nur das (ungute) Gefühl, als hielte man den bisherigen Hochhausverzicht für ein gottge-/wissenschaftlich vorge-gebenes Gebot. Ein "Es gefällt mir einfach nicht, basta" wäre imo ehrlicher ;)

  • Für einen guten Architekten sollte es sich von alleine verbieten, ein Hochhaus in einen Kessel zu setzen. Es ist schlimm wenn der gesunde Menschenverstand in Paragraphen gesetzt werden muß.
    Wenn mein Hochhaus nicht für mich wirbt, sondern bei der Mehrheit, bei jedem Anblick nur Ablehnung und Zweifel an meinem guten Geschmack hervorruft, sollte ich mir vielleicht überlegen, ob ich mein Geld nur ausgebe, um andere zu verärgern.

  • ^
    Also keine Geschmacksfrage?


    Zitat von derstuttgarter

    ...Es ist schlimm wenn der gesunde Menschenverstand in Paragraphen gesetzt werden muß.
    Wenn mein Hochhaus nicht für mich wirbt, sondern bei der Mehrheit, bei jedem Anblick nur Ablehnung und Zweifel an meinem guten Geschmack hervorruft...


    Ich verstehe da Einiges nicht: Zum Einen gilt der Fernsehturm auf dem Hohen Bopser als das Stuttgarter Wahrzeichen, er wird von den Stuttgartern geliebt, anderseits hat man gegen den Trump-Tower auf der Prag gewettert bis zum Anschlag.
    Tagblatt- und Bahnhofsturm gelten als Meisterwerke der modernen Architektur in Stuttgart; werden aber weitere Innenstadt-HHer in die Diskussion gebracht, tritt man auf ein Minenfeld, das sich gewaschen hat. Für mich ein wenig kafkaesk, aber ooins is sischee, derstuttgarter hat auch hierfür eine passende Erklärung ;)

  • In dieser Diskussion muss ich mich ausnahmsweise mal auf die Seite desstuttgarters (Genitiv!) stellen.
    Zwar zeigt das Beispiel Hong Kong, dass eine Skyline vor einem Berg durchaus gut aussehen kann, allerdings möchte ich mir so eine Gebäudemasse nicht im engen (und nach fast allen Seiten geschlossenen!) Stuttgarter Talkessel vorstellen, mal davon abgesehen, dass es ohnehin noch eine Weile dauern würde, bis es soweit wäre. Außerdem leidet die Aufenthaltsqualität in den Straßen von Hong Kong Island doch erheblich darunter, dass der öffentliche Raum praktisch von zwei Seiten erdrückt wird.
    Der Protest gegen den Trump Tower basierte in meinen Augen nicht auf städtebaulicher Argumentation, sondern auf den Ängsten einiger betagter Anwohner und wie immer übereifriger Naturschützer. Gegen den HH-Standort Pragsattel spricht nämlich wirklich nicht viel.
    Bahnhof und Tagblatt-Turm mögen architektonisch wertvoll sein, aber auch sie passen im Grunde nicht in die Innenstadt.
    Wie gesagt gibt es in Stuttgart doch wirklich genug andere Gebiete, in denen Hochhäuser nicht stören oder sogar eine positive Wirkung haben können, nur lasst bitte das schöne Bild des Talkessels intakt! Es käme auch niemand auf die Idee, ein Hochhaus ins Barri Gotic von Barcelona zu setzen, oder in die Verbotene Stadt in Peking. (Wobei ich den Chinesen noch alles zutraue...)

  • Die Stuttgarter Türme in der Innenstadt passen zueinander, sie haben ähnliche Höhen und ähnliche Querschnitte. Es sind keine Hochhäuser sondern schlanke Türme. Türme rechnen sich nicht für den Bauherren, das Verhältnis Erschließungsfläche zu Nutzfläche ist einfach unwirtschaftlich. Man spürt es körperlich beim Besuch des Bahnhofturms, in dem es teilweise eng ist wie in einem mittelalterlichen Kirchturm. Es wird in der Innenstadt deshalb keine Türme mehr geben, weil sie sich keiner leisten kann.


    Außerhalb der Stadt auf der Filder stehen ein paar Hochhäuser verstreut in der Landschaft, wie wenn ein Riesenbaby Bauklötze verloren hätte. Von Rohr aus hat man einen schönen Blick. Ein Turm und eine Scheibe in Möhringen, ein schräger Quader und ein Zylinder in Vaihingen, drei Scheiben im Asemwald, zwei Scheiben im Pfannenwald und kantiger Quader im Unteren Grund, alles belanglos, planlos, langweilig und mit Sicherheit nicht Weltniveau. Das sieht von weitem nicht anders aus als Chisinau in Moldawien.

  • Zitat von derstuttgarter

    Türme rechnen sich nicht für den Bauherren, das Verhältnis Erschließungsfläche zu Nutzfläche ist einfach unwirtschaftlich.


    HK und NY sind also voller unwirtschaftlicher Bauten ;)

  • New York und Hongkong haben andere Grundstückspreise als Stuttgart-Mitte oder Möhringen. Aber selbst in NY ist bei 200 Meter die Grenze der Wirtschaftlichkeit.

  • Zitat von derstuttgarter

    New York und Hongkong haben andere Grundstückspreise als Stuttgart-Mitte oder Möhringen. Aber selbst in NY ist bei 200 Meter die Grenze der Wirtschaftlichkeit.


    Eben ab 200+ geht es in erster Linie um Prestige!