LP12 Mall of Berlin - Der Namensthread

  • Naja, der Name ist halt einfallslos. Die Vorschläge von echter Berliner finde ich dagegen sehr gut.


    Allerdings ist das eher ein kleines Ärgernis in einem Projekt das mir das ganzes recht gut gefällt.


    Ich vermute auch ohnehin dass sich der Name kaum festsetzen wird weil er viel zu Trivial ist. So ein Name schafft keine Identität und wird daher vermutlich recht unbekannt bleiben. Der Leipziger Platz ist sicher auch in zukunft der "Name" zu dem man geht, wenn man dort hingeht.

  • Naja, die "jungen Menschen", und da zähl ich mich jetzt einfach mal kackdreist hinzu, sind aber auch irgendwie mit Deutsch aufgewachsen. Das Wörtchen "sale" gehört nun wirklich zu den überflüssigsten Erscheinungen der letzten Jahre. Auch wenn einige Optimisten dem Wort neuerdings krampfhaft eine spezifisch Bedeutung abzuringen versuchen, da reiben sich nicht nur Franzosen die Augen. Ein simpler Schlussverkauf ist es nicht, hängen solche Hinweise doch das ganze Jahr über mal im Schaufenster. Bleibt nur der nett gemeinte Hinweis übrig, hier sei irgendetwas zu irgendwelchen Konditionen zu verkaufen oder aber der Spaß ist, warum und wieso auch immer, "dauerhaft reduziert". Spätestens hier sollte man endgültig stutzig werden. Es ist mir bis jetzt ein Rätsel, warum für diesen Quark riesige Werbeflächen an Fassaden und Schaufenstern verjubelt werden.

  • Haben die Bauherren bis vor kurzen eingentlich nicht behauptet, das würde gar keine Mall werden?
    Eine Mall ist ja auch nicht irgendein EKZ sondern ein gerades Langes, die Potsdamer-Arcaden sind ne echte kleine Mall (im Vergleich zu den zu 1 KM langen US-Malls).

  • ^also ich war ja schon in etlichen Malls auf dieser Welt - aber was 'Langes, gerades' konnte ich bisher nicht damit assoziieren...

  • Vom Wortstamm her schon. Insofern trifft das auf die Potsdamer Arcaden schon eher zu. Aber als "gerades Langes" kann man ja den Teil zw. Bundesrat und Voßstr., oder? Alternative wäre die Bezeichnung Galerie, die ursprünglich auch für einen geraden Gang mit seitl. (Schau)Fenstern stand. Aber die Galleria V.-E. II z.B. besteht aus zwei solcher langen Galerien, die sich kreuzen. Man muss ja nicht ganz so pingelig sein, oder? ;)


    Den "Vornamen" finde ich da auch problematischer, weil es eben so lächerlich ist...

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  • Namensgebung

    Bezüglich des Namens hat die Facebook-Seite "Mall of Berlin" auf Anfragen folgende Kommentare abgegeben:


    "Das ist der künftige Name: LP12 Mall of Berlin"


    "Die Mall of Berlin wird immer in Verbindung mit dem Zusatz LP12 genannt. Also Leipziger Platz 12 - Mall of Berlin."

  • Was für ein bescheidener Name! :Nieder:
    Schon auf den Visualisierungen konnte man sehen, dass auch zum ehem. Wilhelmplatz hin der Name LP 12 stehen soll. als wenn das Gebäude nur eine Hausnummer umfassen würde.... :nono:
    Eigentlich könnte man für so was einen Ideenwettbewerb ausrufen wie bei der U 5, dann würde so etwas Ähnliches rauskommen wie Bärlinde, also zum Beispiel Wilhleipzmall.... :lach:

  • Eigentlich könnte man für so was einen Ideenwettbewerb ausrufen wie bei der U 5, dann würde so etwas Ähnliches rauskommen wie Bärlinde, also zum Beispiel Wilhleipzmall.... :lach:


    Richtig. Und weil das Ergebnis vorhersehbar ist, unterlässt man es lieber...;)

  • Wie wäre es denn mit Messel-Quartier oder -Passage? Hier stand ja schließlich eines der seiner Werke.


  • Lustiger Gedanke, wenn man sich vorstellt, daß jemand sagt: "Wir treffen uns im Mall of Berlin." :klo::doof::auslach2:


    Sätze wie "Gehen wir in die Mall (of Berlin)?" oder "Gehen wir ins LP12?" gehen vermutlich leichter von der Zunge der Zielgruppe als "Gehen wir ins "Wertheim-Quartier?"


    Abgesehen vom Problem der Namensrechte ist es meiner Meinung nach viel zu lange her dass dort das große Wertheim-Kaufhaus stand als dass heute noch ein positiver Imagetransfer davon ausgehen könnte. "Neues Wertheim" naja.

  • ^^ Wahrscheinlich wird's "Geenwa inne Leipzia?" statt "Lasst uns gemeinsam auf einen vergnüglichen Plausch ins Wertheim-Quartier gehen!" ;)


    Es bleibt natürlich noch abzuwarten, welches Publikum durch dieses Einkaufszentrum verstärkt angesprochen wird.

  • Ah, Markenrecht, na dann mal los :)


    Wertheim als Wort-Bildmarke (besteht seit 1909) gehört Karstadt. Bei Wertheim-Quartier als Wortmarke wird es Karstadt schwer haben, weil eine Wort-Bildmarke eben Wort in Verbindung mit der Schrift schützt. Dürften RAs ihre helle Freude dran haben - Außergerichtliche Einigung würde ich mal sagen: sieht gut aus, Mitte der Verlängerung Gertraud-Kolmar-Straße ein Denkmal mit Abraham und Theodor Wertheim und von mir aus mit Alfred Messel und alle sind glücklich. Krönen könnte man das Ganze noch mit einer "Gebrüder-Wertheim-Straße" (überdachte Straße gegenüber Bundesrat) und keiner wird was sagen, im Gegenteil: Keiner "kann" was sagen. Wertheim-Quartier wäre aber auch PR-technisch viel intelligenter, weil eine etwaige Auseinandersetzung um den Namen Reichweite bringt und gleichzeitig die Marke auflädt:


    In Sachen Imagetransfer: Historie und Roots sind durch nichts aber auch rein gar nichts zu ersetzen [außer man will (nur) die ganz jungen]. Da spielt eigentlich das wahrscheinlich kaum noch existente Image von Wertheim eine untergeordnete Rolle, sondern der dann kommunizierte Inhalt um die Geschichte und Tradition, das gibt zusätzliches Vertrauen und "Erdung" und ist natürlich auch gegenüber Alexa oder Arcaden kompetitiv und damit ein Wettbewerbsvorteil. Ich würd mal sagen, das das "Wertheim" so nach einer Dekade hinsichtlich Markenwahrnehmung mit dem KaDeWe auf Augenhöhe wäre (wenn denn die Qualität entsprechend ist).


    Und was "Wir gehn mal ins Wertheim-Quartier" betrifft. Da steht die verkürzte Version von "Wir gehen mal ins Wertheim" dem "Wir gehen mal ins LP12" (in Berlin alsbald verkürzt zu "Wir gehen mal ne Nummer") oder "Wir gehen mal in die Mall" (In Berlin alsbald verkürzt zu "Wir gehen Mall" - wat n Quatsch ;) ) wohl hinsichtlich Einfachheit in so gar nichts nach.


    Nachtrag: Im ürigen hat sich in den letzten 10 Jahren (seit dem Supergau "Come in and find out") in der Werbefachwelt die Erkenntnis gestützt durch Marktforschung durchgesetzt, dass a) die Mehrheit der Leute Englisch nicht wollen, b) Deutsche Bezeichnungen merkfähiger sind und c) Englisch kaum verstanden wird.... hier dazu Auszüge aus entsprechender Untersuchungsserie Achtung pdf.

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  • Es bleibt natürlich noch abzuwarten, welches Publikum durch dieses Einkaufszentrum verstärkt angesprochen wird.


    Sehr wahrscheinlich jenes Publikum, das mit dem simplen Begriff 'Mall' mehr anzufangen weiß als mit hölzernen Germanismen ala 'Leipziger Platz Wertheim Quartier'...;)

  • Für die deutschen Kunden bräuchte es vermutlich keinen Namen zu haben da es wahrscheinlich einfach als Ansammlung von Läden am Potsdamer/Leipziger Platz wahrgenommen wird. Bzgl. des KaDeWe Vergleichs. Da sollen 40% der Kundschaft aus Auslandstouristen bestehen. Ähnliches wird sich HGHI angesichts des täglichen Touristenauflaufs in der Gegend wohl auch erhoffen.


    Allerdings gibt es sonst wenig Gemeinsamkeiten da das KaDeWe trotz einiger Shop in Shop Angebote als ein zusammengehöriges Luxus-Geschäft wahrgenommen wird. Bei der "LP12 -Mall of Berlin" wird außen groß Peek Cloppenburg, Saturn, C&A usw. auf der Fassade stehen. Und anstatt einer Feinschmecker-Etage gibt es Kaisers und einen Food-Court mit Schnellimbissen.


    Bzgl. der Wertheim Marke. Ich bin weder Jurist noch Marktforscher. Also als Laie denke ich Karstadt würde Geld sehen wollen und an eine Steigerung des Ansehens durch eine vermeintliche Anknüpfung an die Tradition glaube ich dort nicht.

  • Dieser Zwang alles zu englifizieren geht mir auch gegen den Strich und ich finde diesen Begriff "Mall" einfach schrecklich. Kann man sich nicht einfach was eingängiges neues ausdenken, etwas was davon zeugt, dass man sich auf berliner, respektive deutschem Boden befindet? Wie wäre es mit Warenhaus des Ostens? Kommt mir gehen ins WadesO. ^^

  • .. ich vermute, dass viele einfach zum Potsdamer Platz einkaufen gehen werden, wenn sie die Mall of Berlin meinen. Der Leipziger Platz ist noch nicht wieder im kollektiven Gedächtnis der Stadt angekommen und der PP wird immer der bekanntere dominante Part dieses, im Grunde genommen Doppelplatzes, bleiben.


    Wertheim ist vom Image her vollkommen verstaubt gewesen und war in den letzten Jahrzehnten seines Bestehens keine Perle der Branche. Wertheim war, soweit ich mich zurückerinnern kann, immer ein olles Kaufhaus mit ähnlichem Image wie C&A. Dafür Geld für die Namensrechte auszugeben, wäre wohl keine gute Idee.


    Gespannt bin ich ob die Passagen am LP wirklich einschlagen. Im Gegensatz zum Alexa, wirkt das Ganze von aussen nicht wie ein Einkaufszentrum.

  • Ich finde den Namen ansich nicht schlecht, ich verbinde damit sofort große Einkaufszentrum wie die Mall of the Emirates oder Mall of America, was beides für Superlative steht.
    Nur speziell Mall of Berlin klingt komisch, weil das Wörtchen Berlin irgendwie nicht für diese Kombination taugt.
    Aus Marketingsicht kann ich die Namenswahl aber absolut nachvollziehen. Und wenn man mal ehrlich ist: Am Ende geht es doch nur um das Geschäft und da ist (insbesondere für (ausländische) Touristen) ein Name, mit dem jeder sofort etwas anfangen kann, doch besser, als sowas wie Wertheim Quartier (könnte auch einfach ein Wohnpark sein, ein Stadtteil oder sonst was und erinnert mich auch eher an das Outlet Center Wertheim Village).

  • Anglizismen bzw. "Markenbildung"

    Zwei Artikel widmen sich der Häusernamensgebung (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hausname :)):
    https://www.zeit.de/entdecken/…en-hotelifizierung-berlin
    https://www.tagesspiegel.de/be…keine-marke/21145012.html


    "Branding" hin oder her, außer in z.B. England oder vor allem Japan, wo in Großstädten damit sogar Einheimischen die Orientierung leichter fällt, spielt das im Alltag hierzulande keine Rolle - kurz nach Fertigstellung aus den Augen, aus dem Sinn..

    Einmal editiert, zuletzt von Hallole ()