Visionen/Wünsche für München?

  • Vision Isarring-Tunnel, Englischer Garten

    http://www.abendzeitung.de/muenchen/186334


    Die Architekten Lejeune/Grub schlagen vor, Mittel für die Infrastrukturprojekte um die geplanten Omlympischen Spiele 2018 für eine Untertunnelung des Englischen Gartens zu verwenden. Veranschlagte Kosten: € 50 Mio.


    Siehe #112 ff.


    Ich finde, das Vorhaben hat Charme. Wenn man schon argumentiert, die geplante Tram würde den Englischen Garten "durchschneiden", dann tut das diese Autobahn allemal. Vielleicht schaffen es die beiden ja tatsächlich, in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für dieses Projekt zu erzeugen.

  • ^^


    Hat nur einen Haken, die Initiatoren haben sich mit ihrer Angabe einen 6 spurigen Tunnel über 300 m plus Rampen für 50 Millionen Euro zu bekommen schon selbst abgeschossen. Vielleicht kann dieses Architektenpaar gut Reihenhäuser bauen aber von Infrastrukturbauten haben sie offensichtlich keine Ahnung.
    Wenn man die letzten Tunnel am Ring berücksichtigt kommt man auf eine Summe die sich irgendwo zwischen 200 und 300 Millionen Euro bewegen wird.

  • Wie schon an anderer Stelle geschrieben, finde ich es blödsinnig einen Tunnel zu bauen, nur damit ein paar Büsche und Bäume einen Lärmschutz haben, während an anderer Stelle in München die Anwohner ein paar Meter weg vom Mittleren Ring wohnen. Und warum muss es auf einmal sofort ein Tunnel sein? Bis jetzt hat man es nicht einmal für erachtenswert gefunden einen Lärmschutz, der wesentlich billiger wäre, entlang des Mittleren Rings zu bauen.

  • Der Englische Garten besteht nicht aus "ein paar Büschen und Bäumen", die einen Lärmschutz brauchen. Der Englische Garten ist vielmehr ein großes Kunstwerk des Gartenbaus (Friedrich Sckell), er war einer der ersten frei zugänglichen europäischen Parkanlagen und gehört mit 4,17 km² zu den größten Grünanlagen der Welt!!!


    Der Isarringtunnel wäre somit eine sehr wichtige und nützliche Investition, zumal der Englische Garten von 1789 - 1935 eine Einheit war, die umbedingt angesichts seiner historischen Bedeutung wiederhergestellt werden sollte. Die große Mehrheit der Parkbesucher und auch die der Anwohner sind dafür, dass der Tunnel gebaut werden sollte.

  • Also diese Ecke vom Englischen Garten ist nicht wirklich die tollste, von einem großen Kunstwerk des Gartenbaus weit entfernt. Nördlich vom Mittleren Ring gibt es hauptsächlich Schrebergärten, Tennisplätze und ein Wasserkraftwerk. Echte Parkanlagen gibt es hier auch nicht mehr, sondern das Gelände ist ansonsten eher wäldlich geprägt.
    Der echte, ursprünglich geplante englische Garten hört auch mit dem Mittleren Ring zum Norden hin auf. Der nördliche Vortatz ist eh nur eine spätere Erweiterung.


    Und gerade weil der Englischer Garten auch wirklich groß ist, ist ein Tunnel noch viel sinnloser. Warum sollte man hier wirklich viel Geld verbuddeln. Geld, was nun mal nur einmal ausgegeben werden kann und an anderer Stelle benutzt werden könnte, wo ein Tunnel wirklich Menschen erheblich entlastet. Der gestörte Spaziergänger oder Parkbenutzer kann ohne Probleme ein paar Meter weitergehen, wo ihn der Mittlere Ring nicht stört.


    Und welche Anwohner meinst du?

  • Schon brutal. Da leben auch in München Menschen, die jeden Euro fünfmal umdrehen, bevor sie ihren Kindern eine neue Jacke kaufen und auf der anderen Seite echauffieren sich hier Leute mit derartig sinnlosen Projekten. Grün in die Stadt? Ja, gerne aber bitte mal nach Milbertshofen oder in die Ludwigsvorstadt. Die Superreichen um den Englischen Garten werden genügend von unserem System privilegiert. Kein einziger Steuer-Euro für den Parktunnel. Dann lieber einen Tunnel in Obergiesing oder der Landshuter Allee.

  • Ganz meiner Meinung Isek, so naturverbunden ich persönlich auch bin und so wenig mich der mittlere Ring auch betrifft.


    Aber an der Landshuter Allee herrschen seit vielen Jahren menschenunwürdige und gesetzeswidrige Lebensbedingungen. Nach 15(!) Anträgen, die vom Normalbürger, dem Bezirksausschuss bis hin zum Bürgermeisterkanditaten gestellt wurden, wird gerade mal dem Stadrat ein Beschluss vorgelegt, um über die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie für die Tunnelverlängerung zu entscheiden.


    Kranke Scheiße, anders kann man das bei dieser nicht enden wollenden Tragödie nicht ausdrücken!
    Da habe ich vollstes Verständnis für jeden Menschen der ob dieses Wahnsinns irgendwann den Glauben an die Gesellschaft verliert.

  • Ich kenn mich mit dem Thema nicht so aus, aber warum gibt es dann nicht ein neues Bürgerbegehren? Damals wurde die Stadt doch auch zu den Tunnels gezwungen.

  • .

    Ich würde gern Hochhäuser in München sehen die über 100m hoch sind.
    Und ein anderes Hochhaus neben dem uptown damit der nicht so alleine in der Gegend rum steht, das wäre klasse oder in Schwabing ein Hochhausvirtel :)

  • Laut Stadtbaurätin Merk gab es in ihrer gesamten bisherigen Amtszeit keine einzige Anfrage zur Errichtung eines Hochhauses. Die geringe Wirtschaftlichkeit von Hochhäusern und der enorme Büro-Leerstand seien hier eher die Gründe als das Hochhaus-Bürgerentscheids-Ergebnis, denn das habe rein rechtlich gar keine Bindung mehr. Das Interview war leider nur in der Print-Ausgabe, so dass ich es nicht posten kann.

  • Die geringe Wirtschaftlichkeit von Hochhäusern und der enorme Büro-Leerstand ...


    Dazu würde ich gern mehr wissen. Quellen? Ich dachte, dass die Leerstandsquote in München vergleichsweise gering ist.

  • Dazu würde ich gern mehr wissen. Quellen? Ich dachte, dass die Leerstandsquote in München vergleichsweise gering ist.


    Zumindest 2009 war sie in München deutlich höher als in Hamburg und auch etwas höher als in Berlin.
    Quelle: KLICK


    München liegt da bei knapp 8% Leerstand, vor ein paar Jahren waren es auch mal 10%. Kein tragischer Wert also, aber auch noch lange kein Grund mit gewerblichem Hochhausbau weiterzumachen.

  • Leerstand

    8 oder 10 Prozent mögen sich nicht schlimm anhören. Man kann sich natürlich mit Dubai (60 %) oder NYC vergleichen... Ich lasse mir lieber die tatsächlichen Leerstandszahlen auf der Zunge zergehen. Und das sollen in München 1,7 Millionen Quadratmeter sein.


    http://www.crn.de/cio/artikel-85398-2.html


    Kein Wirtschaftsboom könnte sowas abtragen, aber erst recht keine halbapokalyptische Finanz- und Währungskrise. Aber wenn man wachen Auges durch die Stadt fährt, gerade im Winter, wo es früh dunkel wird, dann entgeht einem nicht, dass in ziemlich vielen Bürohäusern kein Licht brennt. Manchmal zur Hälfte nicht, aber einige Bürohäuser sind komplett dunkel. Sicher, diese Boomtown- und Städteranking-Gehirnwäsche hinterlässt ihre Spuren in der Meinung vieler, aber die Realität dürfte eine andere sein. Außerdem: Was soll in all diesen Büros gearbeitet werden, wenn es keine dazugehörigen Produkte im eigentlichen Sinn mehr dazu gibt? In der Bevölkerung gibt es ebenfalls keinen Rückhalt für so viele Bürohäuser. Der Wohnungsmarkt werde künstlich hochpreisig gehalten, die Büroadressen trügen kaum zur Belebung eines Quartiers bei und die Architektur sei oft misslungen, hört man wenn man sich mit den Leuten unterhält.


    Auch Ude selbst rechnet nicht mehr mit einem Hochhausprojekt Ü100 in seiner Amtszeit. Zumindest zum fünfjährigen Jahrestag des Hochhausentscheids.


    http://www.merkur-online.de/lo…r-hoch-hinaus-553527.html


  • Kein Wirtschaftsboom könnte sowas abtragen...


    Das denke ich nicht. Obwohl sich die Leerstandsquote in den letzten Jahren nur wenig verändert hat, wurden Jahr für Jahr ~ 300-400.000 qm neue Büros auf den Markt geschmissen. Außerdem sind im jetzigen Leerstand sicherlich noch einige Prozent fast unvermietbarer Altbestand enthalten.
    Mit den Vergleichen mit anderen Städten tut man sich immer schwer. National gilt meiner Meinung nach: In Städten, wo es eine höhere Miete gibt und somit mehr Rendite winkt, gibt es normalerweise auch einen höheren Leerstand.


    In München gab es im Gegensatz zu den anderen wichtigen Bürostandorten in Dtld. auch die Finanzkrise durch eine fast konstante Fertigstellungsrate. Derzeit sieht man, dass fast keine neuen Projekte mehr im Bürobereich in München angekündigt werden, bzw ein Baustart erfolgt. Somit erleben wir derzeit einen verspäteten Einbruch bei den Projekten in München. Langfristig wird dann auch die Leerstandsquote wieder runterkommen und ab etwa 6-7% wird wieder ein neuer Boom anfangen.


    Der "große" Hochhausboom um 2000 (Highlights, Uptown, Telekom X..) war ein Marktversagen vorausgegangen, dass auf einmal zum 2000ender Boom in München fast kein Büroleerstand mehr existierte.

  • Plan B: neuer B-Plan !!!

    Außerdem sind im jetzigen Leerstand sicherlich noch einige Prozent fast unvermietbarer Altbestand enthalten.


    Meine Idealvorstellung wäre, dass aufgrund von auslaufenden Mietverträgen viele Unternehmen sich zu einem Umzug in neue Büroquartiere entschließen und diese dann mit "Leben" :gruppe: füllen und die nicht mehr zeitgemäßen Bürogebäude in zentralen Lagen dann durch Umbaumaßnahmen wieder einer Wohnnutzung zugeführt werden. (Beispiele Nymphenburger120, AOK Maistraße, Arbeitsamt Thalkirchner Str., Lenbachplatz.). Das wäre ein Stühlerücken, von dem die ganze Stadt profitieren könnte.


    Derzeit sieht man, dass fast keine neuen Projekte mehr im Bürobereich in München angekündigt werden, bzw ein Baustart erfolgt. Somit erleben wir derzeit einen verspäteten Einbruch bei den Projekten in München. Langfristig wird dann auch die Leerstandsquote wieder runterkommen und ab etwa 6-7% wird wieder ein neuer Boom anfangen.


    Hoffentlich nicht. Ich finde es reicht mit gläsernen Büroriegeln. Die Stadt legt immer so viel Gewerbeflächen fest, weil dies nicht so hohe infrastrukturelle Folgekosten mit sich bringt. (Schulwesen, Kinderbetreuung, Kultur- und Sozialeinrichtungen). Auch hier hätte ich ein Rezept. Nicht zu vermarktende Büroflächen wie aktuell Friedenheimer Brücke werden durch einen Änderungsbeschluss im Bebauungsplan nun doch als Wohnnutzung festgesetzt, für studentisches Wohnen sowie "Business Apartments" und Single-Wohnungen. Hierfür fällt kein Schul- und Kitabedarf an, und für erwachsene Singles/Studenten ist die Infrastruktur ausreichend bis gut. Auch seitens der Investoren ist, wie in einem anderen Thread zu lesen, hierfür eher die Bereitschaft vorhanden. Aber dass stur bei jedem B-Plan Büro und Gewerbe auf das Reißbrett geknallt werden egal wie unmöglich es erscheint, (Beispiel Freiham) - das macht mich mit der Zeit wütend. :mad:

  • Auch hier hätte ich ein Rezept. Nicht zu vermarktende Büroflächen wie aktuell Friedenheimer Brücke werden durch einen Änderungsbeschluss im Bebauungsplan nun doch als Wohnnutzung festgesetzt, für studentisches Wohnen sowie "Business Apartments" und Single-Wohnungen. Hierfür fällt kein Schul- und Kitabedarf an, und für erwachsene Singles/Studenten ist die Infrastruktur ausreichend bis gut.


    Gewerbebauten sollten dank Gewerbesteuer der Stadt auch höhere Einnahmen bescheren. Wieso denkst du, dass die Gebiete an der Friedenheimer Brücke nicht mehr vermarktbar sind? Die Lage ist doch ziemlich gut (Nähe Mittlerer Ring + Stammstreckenanschluß), gerade hier sollte man Bürokapazitäten konzentrieren.
    Ähnliches hatten wir zB schon bei der Parkstadt Schwabing oder Arnulfpark. Zuerst wurden die Wohngebiete gebaut. Aber nun, nach einiger Zeit sind fast alle Gewerbebauten hinzu gebaut worden. Wenn wir uns in 5 Jahren die Friedenheimer Brücke anschauen, rechne ich fest damit, dass viele Projekte umgesetzt sein werden.
    Mich ärgern nicht die Gewerbe/Bürogebiete, die die Stadt plant, sondern dass die Stadt mit zu wenigen Wohnungen pro Neubaugebiet kalkuliert (zB Einfamilienhäuser in Freiham und Bebauung Prinz Eugen Kaserne)

  • Mich ärgern nicht die Gewerbe/Bürogebiete, die die Stadt plant, sondern dass die Stadt mit zu wenigen Wohnungen pro Neubaugebiet kalkuliert (zB Einfamilienhäuser in Freiham und Bebauung Prinz Eugen Kaserne)


    Bei uns ist es ähnlich, obwohl es häufig Medienberichte über den Mangel an Grundstücken und (bezahlbaren) Etagenwohnungen gibt. Ich verstehe es nicht; niemand kann ernsthaft die Marktfähigkeit der Etagenwohnungen in einer Metropole dieses Kalibers bezweifeln. In einigen Fällen habe ich den Eindruck, dass die verminderte Baudichte ein Entgegenkommen gegenüber protestierenden Bürgerinitiativen sein sollte. Persönlich würde ich bevorzugen, würde man in einigen Fällen gar nicht bauen und die besser erschlossenen Areale ohne Abstriche nutzen.


    Welche Gründe für solche aufgelockerte Baugebiete gibt es in München, falls jemand Hintergründe kennt?

  • Entwicklungsschwierigkeiten Birketweg

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