Egidienplatz

  • Egidienplatz

    Im Fembohaus ist ja zur Zeit eine Ausstellung zum Wiederaufbau nach dem Krieg.
    http://www.museen.nuernberg.de…ausstellungen.html#aufbau
    (Die Ausstellung ist recht sehenswert - schon erstaunlich, was man nach dem Krieg auf für verrückte Ideen hatte ...)


    Es geht da auch um den Egidienplatz.


    Präsentiert wird dabei auch eine aktuelle Vision des Stadtplanungsamtes zur Neugestaltung des Platzes. Danach sollte er in eine Fußgängerzone umgewandelt werden. Das olle Wilhelm-Denkmal wird entfernt (wär wohl nicht schade drum). An seiner Stelle sollte ein Brunnen entstehen. Ein Bach soll davon über den Platz nach unten fließen zu einem zweiten Brunnenbecken. Teilweise wird begrünt, der Baum vor der Egidienkirche soll aber zugunster einer besseren Ansicht der Kirche weichen. Die Platzgestaltung soll sich bis zum Theresienplatz hinüber ziehen.

  • Gute Vorsätze

    Die Umgestaltung des Egidienplatzes halte ich auch für dringend notwendig, gerade wenn in Zukunft der Pellerhof fertigestellt sein wird und der Egidienplatz der Besuchermagnet der ehemaligen "Wüste" werden soll.


    Allerdings finde ich schon, daß das Denkmal noch eine gewisse Ausstrahlung besitzt und halte ein Beibehalten dessens als sinnvoller (soviel Denkmäler gibt es eh nicht mehr und die meisten Neuen fallen teilweise gar nicht ins Auge). Von daher fände ich eine Planung mit diesem Denkmal viel besser. Den "Bachlauf könnte man ja auch direkt unterhalb des Denkmals starten.

  • Soso, Willem eins soll also verschwinden. ALARM! GESCHICHTSKLITTERUNG! Da soll offensichtlich DAS KAISERREICH VERLEUGNET werden! Wo bleibt der Aufschrei unserer linken Gutmenschen? Ach ja: hier geht es ja gar nicht um die Umdeutung mißlungener Nachkriegsarchitektur zum Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus - dann ist das natürlich in Ordnung!


    Jetzt aber mal ganz sachlich: Da ich noch nicht in der Ausstellung war kann ich auf den konkreten Vorschlag nicht eingehen. Aber der Grundgedanke Brunnen oben, Wasserlauf (am besten eine Kaskade; wenn wirlich ein Bach im engeren Sinne geplant sein sollte, dann gute Nacht - aber bei den topographischen Begebenheiten und stadtplanerischen Zwängen dürfte ein richtiger Bach gar nicht realisierbar sein), Brunnen unten ist ausnahmsweise mal eine gute Idee aus dem Baumeisterhaus. Ob dafür das Wilhelm-Denkmal wirklich weichen muß oder ob man es nicht in diese Konzeption integrieren könnte ist für mich die eine Frage, die andere ist die der konkreten Gestaltung der neuen Brunnen und des Wasserlaufs. Ich befürchte, der aktuellen Stadtspitze fehlt für ein zweites Ehekarussell (um eventuellen Mißverständnissen vorzubeugen: das ist metaphorisch gemeint) der Mut und die Vision (und ein Otto Peter Görl). Aber ich werde demnächst mal in die Ausstellung gehen und vielleicht werde ich ja positiv überrascht.

  • Zum Denkmal - ich denke der Preußen-Cäsar hat nicht unbedingt eine historische Verankerung am Egidienplatz.
    Am besten wirklich mal die Ausstellung ansehen. Habe leider keinen Link zu diesem Vorschlag gefunden.

  • Sieht sehr gut aus! Und schafft durch die durchgehende Bepflasterung eine Einheit mit dem südlichen Platz. Wie heist der eigendlich?





    Was mir sehr gut gefallt: Weg mit den Autos! So sollte man öfter handeln. Plätze sind in den letzten Jahrzenten oftmals nur zu Parkplatzen verkommen...


    Die Bilder wurden von mir geschossen.

  • Der Platz südlich müsste der Theresienplatz sein.
    Der Egidienplatz ist wirklich eine Schande: wilder Parkplatz, Altglascontainer und ein olles nicht besonders schönes Denkmal ;)


    Aber für die Platzgestaltung ich auch ausschlaggebend, wie das Pellerhaus mal künftig genutzt werden soll - ist ja noch völlig offen.

  • Der Platz südlich müsste der Theresienplatz sein.
    Der Egidienplatz ist wirklich eine Schande: wilder Parkplatz, Altglascontainer und ein olles nicht besonders schönes Denkmal ;)


    Aber für die Platzgestaltung ich auch ausschlaggebend, wie das Pellerhaus mal künftig genutzt werden soll - ist ja noch völlig offen.


    Wird denn wieder alles mit Kopfsteinpflaster gemacht? Das Pflaster wird sich, wie man in vielen Straßen und auch Fußgängerzonen schon sehen konnte, nach ein paar Jahren an Stellen senken und der Platz verliert dadurch schon wieder Qualität. Ich hätte da lieber normale Pflastersteine genommen, dass es dann so aussieht wie die gerade neu renovierte Fußgängerzone in Fürth. In Nürnberg ist ja auch kein Kopfsteinpflaster mehr in der Fußgängerzone. Vom Aussehen her finde ich übrigens normale Steine auch viel schöner.

  • Im Prinzip sind Pflastersteine schon ganz schön.
    Das Problem ist - glaube ich - dass man früher mit Teer verfugt hat. Das ist jetzt ökologisch nicht mehr gewünscht. Man verfugt also mit Zement.
    Nur ist der eben nicht elastisch. Er bröckelt allmählich, Wasser dringt ein und das Pflaster wird schon relativ schnell unschön.
    Früher hat so ein Pflaster Generationen gehalten ...

  • Recht schöne Idee

    Sind echt gute Zeichnungen, auch das mit dem Pflaster sieht gut aus.
    Falls dann noch der Pellerhof fertig ist, kann man es wohl als einen angenehmen Platz mit herausragender Architektur im Hinterhof empfinden. ;)

  • Recht schöne Idee

    An sich finde ich die Idee und die gestalterische Planung schon sehr schön, obwohl ich immer noch für einen Brunnenstart unterhalb des Denkmals plädieren würde. :daumen:


    Nürnberger sollen nicht immer so kleinkariert denken. Wilhelm war als deutscher Kaiser - nach einem langen Kampf um ein vereinigtes Land/Reich - trotz seiner hauptsächlich konservativen Politik doch prägend für die folgenden Jahre. Auch durch seine Zugeständnisse an Bismarck wurden meines Erachtens ein großer Schritt zu der "Modernisierung" des Landes beigetragen. Und seine Politik hat nicht NUR "Preußen" sondern auch Nürnberg betroffen. ;)


    Trotz alledem. Eine gute und schöne Planung. Die Frage um das Denkmal wird sicherlich noch eine hitzige Diskussion ergeben. :lach:


    Man könnte ihn ja aber auch NOTFALLS auf den Theresienplatz verpflanzen, so daß er Aug in Aug zu Herrn Behaim steht. :lach:

  • Auf der Seite des Baureferates sind detailierte Pläne und eine Machbarkeitsstudie!


    http://www.nuernberg.de/internet/referat6/egidienplatz.html


    Ich vermute es wird eine Sanierung ohne die Brunnenanlagen. Betreffend den Brunnen war nichts zu lesen... :( Ist aber trotzdem ein Quantensprung im Vergleich zu jetzt. Der Platz soll von der Nutzung her den Hauptmarkt entlasten und auch für Großveranstalltungen dienen.

  • Die Pläne sind gut. Günstig und Effizient wird der Platz verbessert.


    Interessant ist - wie immer - die Gegenüberstellung der Bilder von vor und nach dem Krieg. ich wusste nicht, das sich so manche Fassade, wie das an der Ecke mit dem Flachdach (im Hintergrund ist Egidienkirche), sich an der Vorkriegsbebauung orientiert.


    Alles in allem fällt mal wieder auf, das man mit wenig Aufwand in Nürnbergs Altstadt sehr viel erreichen kann/könnte. Der Wiederaufbau hatte seine Schattenseiten, hat aber ebenso einen recht ordentlichen Grundstein gelegt. Dank der Proportionen bezüglich der Dächer und der Grundrisse würde so manche grundlegende Fassadenüberarbeitung viel bewirken.


    Aber das ist natürlich Sache der Hausbesitzer. Die Stadt kann aber durch die Aufwertung des öffentlichen Straßenraums dazu beitragen, potentielle Investitionen zu unterstützen.


    Bezüglich des Pellerhauses:
    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke hier wäre eine Fassadenreko durchaus sinnvoll für die Platzwirkung.
    Die Egidienkirche sähe dann vom Theresienplatz nicht mehr wie ein Ufo aus alter Zeit aus und bekäme sowas wie ein architektonisches Pendant. Renaissance versus Barock.
    Allerdings ist die derzeitige Fassadengestaltung des Pellerhauses auch nicht die allerschlechteste unter den Wiederaufbauprojekten.



    D.

  • Eine Rekonstruktion der Pellerhaus-Fassade scheint - zumindest auf absehbare Zeit - nicht zu kommen.
    Das derzeitige Gebäude steht ja auch unter Denkmalschutz.
    Entscheidend ist jedoch, was im Pellerhaus künftig geschehen wird. Natürlich wäre ein Museum hier optimal, kann man aber wohl aus finanziellen Gründen vergessen.
    (In München würde man da bestimmt Geld locker machen - aus der Staatskasse...)
    Ein angedachtes Museum der bayerischen Geschichte dürfte ganz sicher niemals kommen - 1. weil die Nürnberger da gar nicht so sehr begeistert wären und 2. weil die Münchner das sich niemals entgehen lassen werden.

  • Ich glaub, das das Museum wohl eher nach Regensburg geht! Die Regierung wir schon versuchen nach alles auf M zu zentralisieren?! Ich fände das Museum in Nbg spitze! Das würde ein Zeichen der kulturellen Aktzeptanz bedeuten, allerdings müsste Franken dort eine eigene Ausstellung erhalten. Aber eigendlich ist mir als Nicht-Franke auch wurscht! :)

  • Die Stadt Nürnberg hat ja eine sehr große Kunstsammlung. Die verstaubt aber weitgehend in Archiven bzw. ist teilweise als Leihgabe z.B. im GNM.
    Im Prinzip wäre das Pellerhaus eine feine Adresse dafür. Das Gebäude hat aber auch dafür Nachteile, wie die niedrigen Raumhöhen (war eben als Archiv geplant).
    Falls auf längere Zeit mit den aktuellen Räumlichkeiten keine Nutzung gefunden wird, dürften schon Überlegungen zu einem Neubau kommen, dann wohl auch mit der Rekonstruktion der historischen Fassade.


    Warum ist denn eigentlich der ursprünglich geplante Ringtausch geplatzt?
    Dann wäre ja das Konservatorium eingezogen. Das wäre ja ideal gewesen. Der Pellerhof und die Egidienkirche als Konzerträume in zentraler Lage ...

  • Ich weis, Nbg hat genügend Hotels... aber warum nicht ein Hotel gehobener Preisklasse dort unterbringen und von einem Investor umbauen lassen? PKW Zufahrt über das Rückgebäude, bzw die Anfahrt, geparkt kann ja in dem angedachten Parkhaus.


    Denn für Museen bietet sich zwecks der Raumhöhe das Gebäude nie und nimmer an. Somit fallen auch andere öffentliche Nutzungen flach. Verwaltungsbau halt...


    Sollte die Diskussion über das Pellerhaus weiterlaufen, sollte sie in den dazugehörigen Thread verschoben werden.

  • Im Prinzip wäre ein Hotel dort wirklich sehr schön.
    Aber es gibt eben wirklich schon sehr viele Hotels und es sind ja auch noch ein paar in Arbeit...
    Leider ist Nürnberg für Übernachtungs-Touristen nicht so attraktiv, warum auch immer.

  • So, jetzt isses so weit! Die CSU setzt sich für den Verbleib von Wilhelm I. auf dem Egidienplatz ein...


    http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/192229


    Ich finde zwar auch, dass der Platz ohne Statue mehr Wirkung hat, aber wo soll die Statue hin? Abhangig vom Verbleib würde ich die Entstehung des neuen Brunnens am Egidienberg machen. Sollte der Platz ohne Brunnen umgestalltet werden. Kann die Statue ruhig bleiben. Ansonnsten ganz klar, muss sie weg...


    Ganz würde ich sie aber nicht aus der Stadt verbannen. Immerhin hat die Hohenzollern Dynastie einen wichtigen Teil ihrer Wurzeln hier in Nürnberg.

  • Wenn man den Neptunbrunnen an einen anständigen Ort verlegen würde, wäre dort wunderbar Platz für den ollen Willy.