Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • Die Wohnungsnot wird von Hochhäusern gelindert, aber nicht beseitigt. Wohnungsnot wird nur ernsthaft bekämpft, wenn die absoluten Zahlen für Neubauwohnungen / Jahr stark steigt. Die Mittel dazu sind vielseitig und in München gibt es nicht DAS Mittel der Wahl, sondern es muss eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen werden.
    Darunter:


    - Nachverdichtungen, darunter auch das berühmte Überbauen von Parkplätzen
    - Schnelleres Verwirklichen von kompletten Neubaugebieten auf dem Stadtgelände
    - Mehr Ausweisung von Bauflächen in den Umlandgemeiden
    - Schnellere Entwicklung von Baugebieten und nicht 10-20 Jahre Planungsphasen
    - Höher bauen - nicht nur 4-6 Stockwerke, sondern auch mal 8-9 und auch Wohnhochhäuser.


    Im Artikel steht übrigens, dass die Wohnform "Wohnblock >12 Parteien" die unbeliebteste Wohnform sind. Gefühlt wird diese in München am meisten verwirklicht.

  • Das ist doch logisch. Wäre ja so, als würde man schreiben: "2 stöckige Einfamilienhäuser werden die Wohnungsnot nicht lindern". :)


    Da kann man auch 100 davon in einer Stadt bauen und es haben dann 300 Leute mehr Wohnraum.


    Beim Wohn HH geht es aber bei 100 Wohn HH schon eher um Wohnraum für 20.000-30.000 Menschen.


    Und das ist ein kleiner Unterschied.


    Darum sind solche Artikel absoluter Schwachsinn!

  • Habe gerade zufällig den Artikel der SZ über das 1998 geplante 263m hohe Ingenhoven Hochhaus (in Form einer Nadel) wieder gefunden:


    http://www.sueddeutsche.de/mue…imative-hochhaus-1.738895


    Allerdings war es bereits damals - trotz vergleichsweise großer Offenheit der Stadtregierung gegenüber 200m HH - schwierig solche Höhen umzusetzen, wie man an den zahlreich wechselnden Investoren- und Entwürfen sieht. Vor diesem Entwurf sollten es anscheinend nur 104m werden. 2001 dann waren 212m im Gespräch:


    http://www.sueddeutsche.de/mue…eber-sich-hinaus-1.671507


    Letztlich blieb es dann nach dutzenden Umplanungen bei den heutigen 146m.


    Dann kam Jahre später Kronawitter mit seinem Entscheid daher. Die damaligen Äußerungen von ihm, kann man heute nur noch als böse Ironie begreifen:
    http://www.sueddeutsche.de/mue…hoehenrausch-vor-1.743232


    Im Internet finde ich allerdings keinen einzigen Entwurf von damals. Weiß hier jemand vielleicht eine Website?

  • Oh Mann, das stimmt mich sehr wehmütig. 263m !!! Höher als der Commerzbank Tower in FFM! Und damit (ohne Antenne) der höchste Wolkenkratzer in D. :(


    Wäre dann Kronawitter mit seinem SCHMARRN nicht dahergekommen, wäre dies eine Initialzündung gewesen.


    Die Stadt würde jetzt komplett anders aussehen.


    Leider spukt die 100m Höhenlinie, auch weiterhin, in den Köpfen herum. Bindend ist natürlich nix mehr davon.


    Aber darauf kann Kronawitter selbst im Grab noch stolz sein: Die Entwicklung eines Stadtbildes in eine komplett andere Richtung gedreht zu haben.

  • Und der 100m - Entscheid wird selbst dann herangezogen, wenn es nur um Aufstockungen, Anhebung der Trauflinie oder z.B. um das Gebäude am Starnberger Bahnhof geht.
    Bürgervertreter, Planer, Politiker und Medien verweisen dann sehr gern auf den Hochhausentscheid.

  • Schachbrett: Schau Dir allein die Aufstockung des Baywa HH an. Da wurde monatelang diskutiert. Es wurde regelrecht um jeden Milimeter gefeilscht.


    Wenn es um den neuen HBF geht, kommt in fast jedem Zeitungsartikel folgender Satz vor: "Muß denn dieser Turm eigentlich sein?"


    Den HH Entscheid bekommt man aus den Köpfen der Stadtpolitiker, Medienvertreter nicht mehr so schnell heraus.


    München wird weiterhin die Stadt bleiben, mit dem Stempel HH Entscheid. Und damit fast schon wieder einzigartig in Europa und weltweit sowieso :)

  • Schau Dir allein die Aufstockung des Baywa HH an. Da wurde monatelang diskutiert. Es wurde regelrecht um jeden Milimeter gefeilscht.


    Wobei es dort weniger um den HH-Entscheid ging als um Politiker, die die Wirkung der Mae West in Gefahr sahen und um die nördlich wohnenden Anwohner, die Verschattung in ihrem Garten fürchteten. Letzteres kann man ja noch verstehen. Immerhin gab es hierzu halbwegs belastbare Untersuchungen. Letztlich wurde meines Wissens ohnehin das statische Maximum herausgeholt.


    Schachbrett:


    Ich denke, ein neuer Bürgerentscheid wäre das einzige Mittel, um in absehbarer Zeit wieder HH über 100m bauen zu können. Ein Reset sozusagen.

  • Ich denke der Zug ist in München abgefahren. Es wird auf absehbare Zeit keine Hochhäuser geben.
    Ein einzelnes Hochhaus macht ja wenig Sinn, von daher wäre eine grundsätzliche Diskussion von Nöten, die letztendlich darin mündet, wo und wie Hochhäuser gebaut werden können, es müssten Cluster ausgewiesen werden, was einer grundsätzlichen umfangreichen Stadtplanung bedarf. In anderen Städten geht es ja mittlerweile mehr und mehr darum ob und wenn ja wo überhaupt in einer Stadt hoch gebaut werden darf und wo nicht und danach fängt man an konkrete Projekte zu planen. Man will ja vermeiden dass einzelne Gebäude verteilt in einer Stadt entstehen, das macht ja auch zugegebenermaßen wenig Sinn.
    Vor zwanzig Jahren hätte man Gebiete wie Oberwiesenfeld oder Baumkirchen oder entlang der Bahnstrecke nach Pasing als attraktive Standorte bestimmen und dementsprechend planen können, so viele relativ zentrumsnahe Viertel gibt es ja in München nicht wo so etwas möglich und sinnvoll wäre. Das wurde alles versäumt oder genauer gesagt, niemand in München hat dies ernsthaft in Erwägung gezogen. Als lahmen Kompromiss stellt man ab und zu einen 60 bis 80 Meter Stumpf in die Landschaft, das ist keine Stadtplanung sondern Dilettantismus.


    Deshalb sind die Diskussionen über einzelne Projekte, die ab und zu mal auftauchen eigentlich zum Scheitern verurteilt, weil sie ja auch stadtplanerisch meines Erachtens wenig Sinn machen und ich wüsste auch nicht mehr wo man in München noch so ein Viertel hinsetzen könnte, das wird alles schon mit dem immer gleichen vierstöckigen Wohnungsbau zugeplant.


    In Wohngebiete kann man sowas nicht reinsetzen, absolut unmöglich, am besten in der Nähe von Bahnanlagen (wie dem Arnulfpark bis Laim raus oder am Ostbahnhof) und ähnlichen, aber diese sind ja schon meist zugebaut oder verplant, ebenso die ehemaligen Kasernengebiete, die sich vielleicht auch angeboten hätten.

  • Ihr habt alle Recht,
    nur gleichzeitig ist auch hinsichtlich gleichbleibender Baudichten und Höhen der Zug auch abgefahren. Denn dann hätte man schon viel früher die Entstehung der Wirtschaftsmetropole München verhindern müssen.
    Das Projekt "Millionendorf" ist aus meiner Sicht ebenso gescheitert, wer gibt es zu und wann ?

  • @Theseus_532:
    Aber genau diese Untersuchungen, wo nun - ich nenne sie jetzt mal "richtige" Hochhäuser - gebaut werden können, gibt es doch schon längst. Es versucht nur keiner, diese ernsthaft umzusetzen. Stattdessen wurde vor 20 Jahren unter der damaligen Stadtbaurätin Thalgott angefangen, den Mittleren Ring mit kleinen und großen Hochhäusern zu säumen (siehe unten). Der Schuss ging nach hinten los, wie man am Entscheid 2004 sieht.
    Ich würde jetzt 60m Hochhäuser, die verteilt im Stadtgebiet herumstehen auch nicht mit in die Diskussion einbeziehen. Diese sind im Panorama überhaupt nicht erkennbar, stärken aber gleichzeitig den lokalen Stadtraum - auch dort wo ein 100m Hochhaus vielleicht unpassend wäre. Das Ziel sollte also nicht sein, nur noch an wenigen Standorten überhaupt höher zu bauen, sondern mal eine öffentliche Hochhausdebatte anzuregen und da gebe ich dir ganz Recht, wo verdichteter Hochhausbau stattfinden soll - nicht kann - und daher auch Höhen jenseits der 100m möglich wären. Projekte wie z.B. das Schwabinger Tor oder der Campus Süd, beide Vorhaben mit Höhen, die aus 500m gar nicht mehr sichtbar sind, sollten unabhängig davon realisiert werden können. Zugegeben, der Zustand so wie er jetzt ausartet, dass praktisch in jedem neueren Projekt ein oder mehrere solcher Stumpen mit entstehen, wird einer öffentlichen Debatte nicht standhalten, will man HH mit 100m und mehr wieder durchsetzen. Letzteres ist mir dann doch lieber.



    Hier ein sehr aufschlussreiches SZ Interview mit Christiane Thalgott aus dem Jahre 2001:
    http://www.sueddeutsche.de/mue…-von-modernitaet-1.756575


    Im Grunde war sie HH aufgeschlossen, doch verfolgte sie eben den Ansatz des HH Verteilens und nicht dem einer Clusterbildung. Zudem spricht sie die leidigen gesetzlichen Abstandsvorgaben an, die bis heute nicht geändert worden sind.
    Dann der entscheidende Satz, der das drei Jahre später folgende Ergebnis des HH-Entscheids und dessen absurd geringe Beteiligung schon vorwegnahm:


    "Gerade zu der Hochhausstudie haben wir reichlich öffentliche Veranstaltungen gemacht. Es ist offensichtlich ein Thema, das zwar die jeweils Betroffenen stark interessiert, aber weniger die Allgemeinheit."

  • ^
    Hier die Original Studie von Professor Stracke (1995), der die Schreiber Studie von 1977 fortgeführt hat. Sehr lesenswert und eigentlich schon eine Pflichtlektüre ;) Dort findest du alle wesentlichen Hochhausverdichtungsräume. Die beiden größten sind die Areale von den BVTs über das SZ HH bis hin zur S8 am Hüllgraben Gewerbegebiet und das Gelände südlich (verbaut) und nördlich (noch Gewerbe) des Uptown.
    https://www.muenchen.de/rathau…tudie_1995_Teil_I_red.pdf


    Weitere Infos zur Studie:
    https://www.muenchen.de/rathau…4-Die-Hochhausstudie.html


    Eine Zeichnung aus der Studie, was auf dem DB Streifen westlich der Friedenstraße möglich ist (1995):
    https://www.muenchen.de/rathau…95_Hochhausstudie.jpg.jpg


    Könnte man ja Herrn Steidle noch mal unterschieben :D

  • München ist, nach Berlin und Wien, drittgrößte Stadt des deutschsprachigen Raumes. Dennoch besitzt sie keinen diesen beiden Städten vergleichbaren metropolitanen Charakter. Daß sie, was die Urbanisierungsform angeht, eher Hamburg ähnelt, ist auf ihre „landständische" Entwicklung mit „lebhaften Stadt-Umland-Verflechtungen" zurückzuführen. Nicht nur die infolge des Stadtwachstums zu Geld gekommenen Grundbesitzer des bäuerlichen Umlandes, sondern auch die Industriellen, Künstler und Kunsthandwerker etablieren um die Jahrhundertwende im Umland von München eine ländliche Idealkultur. Die an den Seen, in den Künstlerkolonien und Villengebieten gerade
    auch von Intellektuellen kultivierte Bodenständigkeit verschmilzt mit dem Streben der Stadt nach internationaler Anerkennung.


    Treffender kann man es nach 1995 auch 22 Jahre später nicht ausdrücken - mehr braucht man zu München nicht sagen!


    Wobei der erste Satz mit München wäre die drittgrößte Stadt im deutsprachigen Raum schon sehr mutig ist. Rein statistisch obejektiv wäre dieser Nachweis ja noch offen... :D

  • Ich bleibe dabei dass diese Streuung von Hochhäusern genau der Grund ist weshalb die Akzeptanz so niedrig ist. Die Stadt hat ein Konzept entwickeln lassen mit dem der Widerstand vorprogrammiert war.
    Grundsätzlich gibt es eigentlich nur zwei Konzepte bei denen eine Hochhausentwicklung wirklich funktioniert und auch akzeptiert wird:
    A) der Markt darf sich weitgehend frei austoben, hohe Gebäude entstehen vor allem in der City
    B) es werden spezielle Hochhauszonen ausgewiesen. Dort und nur dort darf richtig hoch gebaut werden


    Bei allen Städten mit großartiger Skyline wurde einer dieser beiden Ansätze verfolgt.

  • Es ist einfach nicht verständlich, weil wenn ich in der Stadt im sagen wir Innenraum iwo innerhalb des MR unterwegs bin, oder auch in der Altstadt, dann sehe ich als Bürger der auf der Strasse unterwegs ist, oder der in seiner Wohnung ist ein Hochhaus sagen wir das was die SZ einst geplant hatte überhaupt. Da bräuchte man schon eine 2-3 geschossige Dachwohnung in Schwabing im 6-7 Stock. Und selbst dann muss ich ja Blick in die Richtung des HH haben. Also komplett absurd.


    Ich freue mich gerade über den Begriff:


    "ländliche Idealkultur". Made my day XD.


    Allerdings ist in der Studie schon eingangs ein Fehler gegeben. München ist die 4. größte Stadt im Deutsch sprachigen Raum. Man hat Hamburg vergessen.
    Aber das ist ja eigentlich auch egal.

  • Ich glaube, das gehört eher in diesen Thread:


    Ich jedenfalls, würde als bekennender Fan von HH, bei einem Bürgerentscheid ebenfalls für einen Stopp dieser Mini-HH stimmen. Das wirft uns beim Thema Hochhäuser nur zurück!


    Diese Logik kann ich nicht nachvollziehen. Wenn die vielen Hochhausprojekte die Investoren, die Käufer/Mieter und die breite Bevölkerung an diese Wohnform gewöhnen, ist es nur ein kleiner Schritt das eine oder andere Projekt höher bauen zu wollen. Schon alleine deswegen, weil so gerne mit dem höchsten (Wohn-)Hochhaus einer Stadt geworben wird.


    Hochhäuser komplett verbieten und warten, bis ein saudischer Prinz im Meer niedriger Bauten einen One-Mile-Tower bauen möchte? Das wird keinen Erfolg haben.


    Wichtig ist natürlich, dass die Hochhäuser elegant, vielfältig entworfen werden und gut in die jeweilige Umgebung passen - so, dass sie akzeptiert werden. Misslungene Projekte wie ganze Pulks zu ähnlichen schwerfälligen Kisten wirken da kontraproduktiv (ich denke gerade nicht an konkrete Münchner Projekte, kenne aber woanders solche).

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    Dein verlinktes HH-Revitalisierungsprojekt hat mich gerade an das Ex Siemens HH in Sendling erinnert, das derzeit zum Wohnhochhaus "South One" umfunktioniert wird und ähnliche Ausmaße hat. Auch dort wirbt man exzessiv damit, Deutschlands südlichstes Wohnhochhaus zu schaffen (obwohl das gar nicht stimmt, es kommt weiter südlich nur kein höheres mehr). Ich bin sehr gespannt ob das Konzept "aus Büro mache Wohnen" hier aufgeht. Vielleicht trägt das öffentliche Dachcafe zur besseren Akzeptanz bei.


    Wenn die vielen Hochhausprojekte die Investoren, die Käufer/Mieter und die breite Bevölkerung an diese Wohnform gewöhnen, ist es nur ein kleiner Schritt das eine oder andere Projekt höher bauen zu wollen.


    Dein Einwand ist ein guter Punkt. Umso mehr Menschen in Wohnhochhäusern wohnen, desto mehr Leute werden womöglich auch keine Angst mehr gegen HH schüren. Ich denke aber trotzdem - und so hat Munich_2030 sein Ansinnen gegen die kleinen HH denke ich auch gemeint - dass es besser wäre, die HH an wenigen Standorten zu konzentrieren, anstatt wirklich quer über das Stadtgebiet zu verteilen. In Clustern können ja trotzdem noch niedrige HH entstehen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Menschen eher an HH gewöhnen, wenn sie überall stehen, ist denke ich schon deutlich geringer, als wenn sie eine schöne, kompakte Skyline bilden. Dies hat damals u.a. auch zum Bürgerentscheid geführt.


    Was mich mal interessieren würde: Wie würde ein Bürgerentscheid heute ausgehen? Und damit die Wahlbeteiligung nicht wieder wie damals quasi bei null liegt, gibt´s den gleich auch per Post oder Online Formular. Wahlgeschenk von einer Woche gratis MVG obendrauf.
    Zur Gaudi könnte man auch Kinder abstimmen lassen :D Die müssen die Folgen im Gegensatz zu vielen Alten am längsten ertragen und besitzen meistens eine sachlichere und überlegtere Ansicht zu vielen Themen als Erwachsene.

  • ^ Es ist halt ein 2014 umgebautes Hochhaus der 1970er Jahre, dennoch aktuell das höchste Wohnhochhaus der Stadt - ich erinnere mich dunkel an eine Angabe von 74 Metern. Gäbe es dieses HH nicht, würde man vermutlich nicht höhere planen - 111 Meter wenige Schritte entfernt, Upper Nord mit 120 Metern auf der anderen Rheinseite.


    dass es besser wäre, die HH an wenigen Standorten zu konzentrieren, anstatt wirklich quer über das Stadtgebiet zu verteilen


    Viele auf die Stadt verteilte Projekte, vor allem Wohnprojekte, verhindern nicht, dass es an einigen Stellen (bevorzugt mit besserer ÖV-Anbindung) dichtere Cluster gibt. Etwa in London findet man Hochhäuser und -Baustellen im Radius von mindestens 10 Km um den Tower, inzwischen praktisch überall - genauso wie auch Verdichtungen wie die City oder Canary Wharf.

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    Wenn man den Faktor Mensch außen vor lässt, ja. Allerdings entwickeln umso mehr Menschen Abneigung gegen HH, je mehr davon betroffen sind. Dann kommt es erst gar nicht zu Clustern, weil die Scheu vor dem Nachbar-HH dazu führt, allgemein gegen diese zu kämpfen. Bestes Beispiel: Georg Kronawitter, mit dem die ganze 100m Problematik bekanntlich angefangen hat. Hätte man sich damals auf ein oder zwei bestimmte Quartiere geeinigt, ähnlich wie in Paris, wäre es wohl nicht zu einem Bürgerentscheid gekommen. Die Stadtverwaltung hat hier damals einen riesen Fehler gemacht und hat bis heute nicht daraus gelernt. Denn ein Cluster wird immer noch nicht vorangetrieben. Nicht einmal das Bestehende am Arabellapark wird erweitert (vgl. Münchens größte Schande).


    London hat die kritische Masse längst überschritten und eine gänzlich andere Historie, kein Vergleich zu München. Hier bekommt jeder jedes Bauprojekt sofort mit und gründet bei Bedarf eine Initiative dagegen. Die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Projekten ist mäßig, Skepsis ist mindestens immer dabei, auch wenn die Meisten hinterher doch ganz glücklich mit der Entwicklung sind aber das will im Voraus ja nie jemand hören.