Rekonstruktion Karstadt am Hermannplatz (in Planung)

  • ^^ Camondo:


    Ein Blick in den FisBroker (Geodatenkatalog von Berlin) zeigt, dass das Karstadt-Grundstück noch zu Kreuzberg gehört, während der eigentliche Hermannplatz bereits im Neuköllner Bereich liegt.



    Quelle: FisBroker Berlin

  • .. FisBroker (Geodatenkatalog von Berlin) zeigt, dass das Karstadt-Grundstück noch zu Kreuzberg gehört, während der eigentliche Hermannplatz bereits im Neuköllner Bereich liegt. ..


    Unter "Der Platz als Grenze" heißt es da: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermannplatz
    Da das nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Karstadt-Gebäude in der ersten Etage über den Gehweg hinausrage, führe das zu der kuriosen Situation, dass das komplett auf Kreuzberger Gebiet stehende Warenhaus in den Neuköllner Luftraum hineinrage und Karstadt hierfür an den Bezirk Neukölln eine Gebühr für „Sondernutzung öffentlichen Straßenlandes“ bezahlen müsse (Ende der 1990er Jahre: 15.000 Mark).


    Heißt: Man kann sich jene "Gebühr" durch einen Neubau sparen..:D


    PS: Projektseite: https://www.signa.at/de/real-estate/berlin-hermannplatz/

    Einmal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • In der Berliner Zeitung wir berichtet, dass der Bezirk Kreuzberg vom Investor Signa finanzielle Beteiligung für ökologische und soziale Ausgleichprojekte sowie eine Bürgerbeteiligung verlangt.


    Der Investor hat sich wohl schon erfolglos an den Senat gewandt, in der Hoffnung, dieser würde die Planungen für das neue Karstadt Gebäude an sich ziehen.


    Auf Neuköllner Seite geht man davon aus, dass erst die Bauarbeiten an der Karl-Marx-Straße beendet werden müssen (geplant 2022), bevor mit dem Neubau begonnen werden kann. Ausserdem ist von einen Realisierungshorizont von 5 bis 10 Jahren die Rede.

  • Signa tritt dem Bezirk offen gegenüber. Man möchte die Auswirkungen des Projekts und die Bürgerbeteiligung in 6 Monaten abfrühstücken.


    Ich hoffe es gibt überregionale Unterstützer, denn dieses Projekt hat auch überregional Aufmerksamkeit erhalten, steht es doch wie kaum ein anderes für die "Roaring Twenties", die ab nächstem Jahr wieder aufstehen im neuen Jahrhundert.


    Link: https://www.tagesspiegel.de/be…n-konkreter/24347846.html

  • Der Bezirk hat auf der Bauausschußsitzung gegenüber Signa zu verstehen gegeben, dass der vorgesehene Zeitplan für Gutachten und Bürgerbeteiligung unrealistisch knapp ist.
    Außerdem wurde auch sehr klar kommuniziert, dass an einem vorhabenbezogenen B-Plan kein Weg vorbei geht; womöglich wird es auch noch einen städtebaulichen Vertrag geben, im dem die von Signa als Kompensation für gewährtes Baurecht zu finanzierenden Leistungen festgehalten werden.
    Baustadtrat Schmidt hat dabei durch die Blume zu verstehen gegeben, dass er sich diese Kompensation auch gut als Finanzierung des von ihm geplanten Kommunalisierungsfonds vorstellen könne.

  • Ich würde mir ehrlich wünschen dass in Berlin und auch auf den Berliner Bezirksebenen ein Politikwechsel oder zumindest ein Umdenken stattfinden würde hin zu einem wirtschaftsfreundlicheren Ansatz. Ein Weniger an politisch motivierter Ideologie und zentralstaatlichem Denken auch im Bereich des Bauens und des Städtebaus würde Berlin enorm voranbringen.
    Wenn ich schon "Kommunalisierungsfonds" lese, dann wird klar, wie hier Politik und Bezirke ticken. Ich habe nichts gegen soziale Standards bei Bauprojekten, man muss aber auch nicht jedem Investor gleich von vornherein, ob willentlich oder nicht so unnötig viele Auflagen auflasten, dass auch der willigste irgendwann das Weite sucht. So kann auch das ambitionierteste Projekt, und hier handelt es sich wohl um ein solches, an die Wand gefahren werden.

  • ^^^naja, ich würde sagen: Bestellt wie geliefert. Die Bevölkerung hat gewählt, und dass ist das Ergebnis. Hier im Forum werden dir wahrscheinlich sehr viele zustimmen (ich im übrigen auch), aber wenn man sich hier in Berlin umhört, erhält diese Politik eben doch sehr viel Zustimmung. Insbesondere auch von Gebildeteren und Akademikern.
    Das Kunststück wäre es, die Wähler richtig abzuholen und eine investorenfreundlichere Poltitik zu ermöglichen ohne gleich den Eindruck zu vermitteln, man stecke mit Ihnen unter einer Haube (wie es FDP und teile der CDU eben in der Vergangenheit oft getan haben...)

  • ^^ Ich bitte zu bedenken, dass wir hier nicht von Ideologie vs. Vernunft sprechen, sondern von gegensätzlichen Interessen. Ich bin ein großer Fan des Projektes, aber es wäre nun mal auch ein Treiber der Gentrifizierung und damit ein Problem für die angestammte Bevölkerung.


    Dieser Widerspruch lässt sich nicht einfach wegwischen – auch wenn einige hier im Forum das immer wieder versuchen, indem sie die Vertreibung der Alteingesessenen in die Randgebiete oder den Speckgürtel als wünschenswerten und quasi-natürlichen Effekt beschreiben (und wenn Vertreibung "Natur" ist, dann ist deren Verhinderung natürlich "Ideologie"). Wenn sich Signa an einem Kommunalisierungsfond beteiligt, könnte das ein guter Kompromiss zwischen einem tollen Projekt einerseits und der Wahrung sozialer Interessen andererseits sein.


    Was daran so schlimm sein soll, weiß ich nicht. Berlin hat vor 15 Jahren den Fehler gemacht, seinen Wohnungsbestand zu verscherbeln, um den Haushalt zu sanieren. Diese Privatisierungswelle war einer der Faktoren, die zur Explosion des Mietspiegels beigetragen haben. Rückgängig machen lässt sich das angesichts der Marktpreise nicht mehr – aber ein Fond könnte helfen, wenigstens wieder einen Grundstock an kommunalem Wohnungsbestand aufzubauen. Allerdings würde ich mir vom Bezirk schon eine offenere Haltung wünschen. Diese zur Schau getragene Feindseligkeit ist nicht hilfreich.

  • Es ist doch äußerst erfreulich, wenn man Seitens der Politik Kompromisse aushandelt und man nicht dem Investor das Feld und die betroffenen Anwohner im Stich lässt.


    Es erschließt sich mir auch überhaupt nicht, wie man das kritisieren kann. Es ist doch im Interesse aller, wenn nicht nur die Investoren (inklusive deren Teilhaber) profitieren. Das ist ja auch nicht das einzige Projekt, das in den nächsten Jahren in Berlin, sehnsüchtig erwartet, realisiert werden soll.


    Das Vorhaben ist beeindruckend und ich befürworte es, aber, selbst wenn es wirklich eine originalgetreue Rekonstruktion der Fassade und der Türme werden sollte, ist es mit Abstand das größte Projekt rund um den Hermannplatz und bedeutet eine enorme Veränderung. Man braucht sich dazu nur Fotos aus den 1930er Jahren ansehen um zu erkennen wie groß das Gebäude im Vergleich zur Bebauung der Umgebung war und wird.


    Das so ein Vorhaben Auswirkung auf die Umgebung hat, ist selbstverständlich. Die Bemühungen, diese abzumildern, kann man als Sozialromantik oder Investorenfeindlichkeit ansehen oder aber als sinnvolle und notwendige Maßnahme um für die Anwohner und Angestellten ein Stück vom Kuchen zu erhalten.


    Das Beispiel der Deutschen Wohnen und ihrer Geschäftspraktiken sollte jedem klar machen, was geschieht, wenn zu viel Macht in die Hände eines Investors gelangt.

  • Die Naivität, mit der manche Foristen den Investoren stets ein Sympathie- und Vertrauensvorschuss geben bei gleichzeitigem ständigen Misstrauen gegenüber gewählten Volksvertretern, erstaunt mich immer wieder. Das gilt aber in diesem Fall ganz besonders.
    Benko, der Gründer und mit Abstand größte Anteilseigner von Signa, ist ja kein unbeschriebenes Blatt. Er wird im Ibiza-Video als Großspender der FPÖ genannt, und was im Video über eine mögliche Einflussnahme auf die Presse durch die vorgebliche Oligarchennichte gesagt wurde, ist dann nach der Wahl so ähnlich auch geschehen: Durch Benko, der Ende 2018 jeweils fast 25% von Krone und Kurier übernommen hat. Im Kurier wurde der gemäßigte Chefredakteur (zack!) abserviert und durch eine FPÖ-nahe Journalistin ersetzt. Und wir dürfen nicht vergessen: Benko wurde wegen Korruption verurteilt. Von einem "Musterfall für Korruption" sprach die Richterin.
    Um nicht missverstanden zu werden: Auch mir gefällt das Projekt sehr gut, aber gerade das sollte uns nicht blauäugig machen: Auch und gerade hier sollten wir froh sein, wenn Politiker darauf achten, dass die Interessen der Anwohner und der Stadt angemessen vertreten.

  • Ich freue mich bekanntlich über jeden Arbeitsplatz in Berlin und würde das Projekt als (Süd-)Neuköllner durchaus begrüßen. Dennoch sehe ich die kritischen Argumente in diesem Thread durchaus als nachvollziehbar an. Kreuzkölln gilt ohnehin schon als ein Epizentrum der Gentrifizierung. Der Trend könnte sich hierdurch noch beschleunigen. Dennoch mag ich das Auftreten und die Rhetorik "der" Politik nicht besonders. Das erinnert mich zu sehr an Frau Lompscher: Knappe aufreißen, Parolen loslassen und am Ende kommt dann meist überhaupt nichts groß bei heraus. Aber natürlich soll man nicht schon vorher alles schwarz malen. Vielleicht kommt ja auch tatsächlich ein guter Kompromiss zustande.


    Beitrag getrennt - off topic bitte dort weiterführen und in diesem Thread möglichst on topic weiter. Danke
    Bato


    Konkret am und um den Herrmannplatz gibt es nicht nur eine objektive Wahrheit und entsprechend auch nicht eine einzige Idealentwicklung. Es gibt sehr viel.Elend und Verwahrlosung, die ich auch lieber heute als morgen verschwinden sehen möchte. Aber die Probleme und vor allem die Menschen lösen sich ja nicht einfach in Luft auf. Zugleich gibt es im Umfeld auch sehr viele Menschen mit geringem eigenen Einkommen oder mit Bezug von Transfergeldern. Auch die lösen sich nicht über Nacht auf oder werden zu Spitzenverdienern. Aber auch am Stadtrand (etwa Südneukölln) bleibt immer weniger Platz. Natürlich bringt es Neukölln auf verschiedenen Ebenen auch Perspektiven, wenn sich nachhaltig neue Jobs ansiedeln und auch neue Menschen mit soliden bis guten Gehältern hierherziehen. Aber man sollte die Komplexität solcher Prozesse nicht unterschätzen. Das Problem ist leider, dass auch der Populismus der politischen Klasse zu solchen einfachen Bildern und Antworten beiträgt. Und je komplizierter und unbequemer die Themen sind, desto eher wird Populismus vom Bürger "gekauft" (siehe Kohl zum Thema kostenlose Wiedervereinigung und blühende Landschaften, siehe beide Extrempole beim Thema Flüchtlinge und die starken Zahlen für Grüne und AfD).

  • @ Jan85: Der Kreuzberger Teil der Umgebung ist der Graefekiez, und der ist seit langem eher gehobene Wohnlage. Auch Kreuzkölln und der Schillerkiez auf Neuköllner Seite sind seit ca. 10 Jahren einem rasanten Gentrifizierungsprozess unterzogen. Odysseus verbreitet das beliebte Narrativ, in Berlin werde einfach auf Kosten des Nicht-Berliner Steuerzahlers ein uralter Status Quo konserviert. Und das ist schlicht falsch - wenn überhaupt geht es darum, die Veränderungen halbwegs sozialverträglich abzufedern.


    Anders gesagt: Die Frage ist nicht, ob sich ein Maurer (was spricht gegen Maurer?) den Pariser Platz leisten kann, sondern ob er in zehn Jahren noch in Nord-Neukölln leben kann.

  • Es geht immer um die Streitfrage was wichtiger ist. Die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben oder die Interessen der vormaligen Bevölkerung zu verteidigen, also Gentrifizierung zu verhindern. Wobei es richtigerweise eher darum geht eine Balance zwischen beiden zu finden.
    Dabei setzt natürlich jeder andere Prioritäten und durch die interessante Sozialstruktur der Stadt ist es klar, dass da Welten aufeindanderprallen.
    Es ist schon so dass es bei vielen in Berlin diese Versogungsmentalität gibt und von der Politik auch unterstützt wird, ob das die Linken für die ehemaligen DDR Bürger sind oder Manche im Westen, die die Subventionsmentalität der Teilung noch immer irgendwo verinnertlicht haben.
    Es ist für mich jedenfalls eine Tatsache, dass Berlin ohne die Zuwanderung von außen keine Chance hätte, sich so zu entwickeln wie es geschehen ist. Die Leistungsbereitschaft ist einfach wesentlich höher von all den Menschen, die hierher kommen, als von denen die hier waren. Klar die Belastungen und Veränderungen waren für viele hier hart, aber deswegen kann man nicht einen Status quo und Bestandsschutz für immer fordern.
    Es ist auch vielsagend, dass ich von kaum jemand der hierher kommt irgendwelche Klagen über Berlin höre, der Fokus ein völlig anderer ist.
    Was ich mich auch immer gefragt habe. Kreuzberg war ja ziemlich in türkischer Hand und Kreuzberg war und ist ja der wohl am meisten gentrifizierte Bezirk. Ich habe niemals spezifisch irgendwo gelesen, wie die türkische Bevölkerung das alles geschafft hat, keine Lobby kein Jammern
    und haben sich meines Erachtens der Situation gestellt und sind damit klargekommen. Vielleicht habe ich da auch was verpasst, lass mch gerne aufklären.
    Ich will damit einfach nur sagen, es kommt halt immer - auch - darauf an, wer am lautesten schreit und entsprechende Aufmerksamkeit bekommt. Ich denke schon, dass eine Portion Wehleidigkeit bei vielen dabei ist. Und es ist einfach falsch zu behaupten, dass Berlin radikal alles verändert. Wir sprechen jetzt von 30 Jahren! Eine ganze Generation!
    Dass hier generell ein investitionsfeindliches Klima herrscht, glaube ich nicht, Berlin hat ja auch jede Menge zu bieten für Investoren und daher auch Recht dafür was zu verlangen. Es kommt halt immer auf den Einzelfall an und hier am Hermannplatz fände ich es halt gut wenn was passiert.

  • Und vielleicht noch eine kleine Ergänzung zum Projekt der Signa-Gruppe und der Karstadtrekonstruktion. Ich finde, man sollte mal die Chancen dieses Projekts viel mehr in den Fokus rücken. Würde Signa sagen, wir schließen den Karstadt, weil er sich nicht mehr in der jetzigen Form trägt, ich bin mir sicher, es ging ein Aufschrei durch den Bezirk. Wegen der Arbeitsplätze, dass immer mehr Läden zu machen etc. Das übliche eben. ...


    Hier versucht ein Investor, einen Standort zukunftssicher zu machen, er baut ihn vielmehr noch aus. Er gibt der Stadt ferner ein wirklich sehr interessantes Architekurzeugnis zurück. Und es ist ja nicht mal so, als würde er Wohnraum vernichten, Alteingesessene entmieten oder dergleichen, vielmehr wird sogar noch Entlastungswohnraum und Entlastungsfläche geschaffen.


    Ich bin weit weg davon, Investoren heilig zu sprechen. Auch Signa will in erster Linie mal Geld verdienen, was auch ihr Job ist. Aber ich finde gerade dieses Projekt bringt die Chance mit sich, dass am Ende Singa und der Bezirk als Gewinner dastehen können, wenn man es klug anstellt und miteinander anstatt gegeneinander arbeitet. Und dieser neue Ankerpunkt kann auch positive Effekte auf den Bezirk und die Anwohner haben. Man muss solche Chancen aber auch von der Stadtbevölkerung annehmen und aktiv gestalten und sich nicht schon vorher ausklinken und alles schlecht reden, obwohl man noch nicht mal die konkreten Planungen kennt!

  • Ich empfinde es nicht so, dass das Projekt von der Stadtgesellschaft schlecht geredet wird. Aber es ist ja tatsächlich so, dass man die konkreten Pläne noch gar nicht kennt und folglich diesen auch noch nicht zustimmen kann.


    Skepsis ist angebracht. Was hilft es, wenn das Gebäude fertig ist, die Gerüste fallen, man dann sieht, dass es, wie so oft, gar nicht so gut aussieht, wie auf den Visualisierungen, aber die wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die Kieze unausweichlich sind.


    Holzauge sei wachsam. Gerade bei Österreichern, die eine goldene Zukunft versprechen ;)

  • in der berliner morgenpost (plus beitrag) von heute (30.08.2019) steht als überschrift das die grünen einen neubau ablehnen.
    hat jemand so ein plus abo und kann es ganz lesen ?

  • Aufgrund seiner Dimension, Wirkung und geplanter Nutzung würde das Gebäudes im Stadtgefüge als Fremdkörper wirken, heißt es in einem Vermerk von Florian Schmidt, Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, der Signa am Donnerstag zuging.


    Q: Tagesspiegel


    In der Morgenpost kommentiert Nina Kugler diese Entscheidung und fordert den Senat auf, sich dem Thema anzunehmen, da ein Projekt mit einer solch hohen Strahlkraft und wirtschaftlichen Bedeutung nicht an dem Stadtrat eines einzigen Bezirks scheitern dürfe. Florian Schmidt unterstellt sie vornehmlich ideologische Gründe für sein Nein. Er wolle ein Kreuzberg der Vergangenheit bewahren und habe dabei nicht die Interessen der Bevölkerung im Blick. Der Hermannplatz sei lt. Polizei einer von sieben kriminalitätsbelasteten Orten in Berlin. Ein Ort mit den Seitenstraßen, der von Wettbüros, Ein-Euro-Läden und Ramsch-Artikel-Shops geprägt sei. Das würde Schmidt mit seinem Nein schützen.


    Q: Morgenpost


    Im Grunde kann ich aus meiner Sicht zustimmen, dass ein wirtschaftlicher Aufschwung und Investitionen hier nicht als Chance verstanden werden, sondern als Bedrohnung für den Kiez empfunden werden, trotz der eigentlich recht desolaten Situation, die ich am und um den Hermannplatz wahrnehme.
    Aus archtektonischer Sicht und im Punkte zur Einfügung einer Rekonstruktion ins Stadtbild ist die Absage Schmidts aber wirklich schmerzhaft. Wenn man sich den Bestandsbau ansieht und die Pläne, bei aller Mühe, kann ich nicht verstehen, wie man dem Bestand den Vorzug gibt.


    Nelson Mandela hat bei seiner Antrittsrede als erster schwarzer Präsident Südafrikas Marianne Williamson zitiert. Daran muss ich gerade denken. Hier ein Teil des Zitats:


    Unsere tiefgreifendste Angst ist nicht, dass wir ungenügend sind,
    unsere tiefgreifendste Angst ist,
    über das Messbare hinaus kraftvoll zu sein.
    Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit,
    die uns am meisten Angst macht. ...


    ... Und wenn wir unser Licht erscheinen lassen,
    geben wir anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
    Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
    befreit unsere Gegenwart automatisch andere.

  • Um es kurz zu machen, die Diskussioen darum wird ja lang genug:


    Das historische Gebäude wäre faszinierend aber heute würde es überzogen und unangemessen sein, es wäre nur noch eine Replik, die nicht mehr zum Inhalt und zur Umgebung passen würde. Zudem werden negative Auswirkungen auf die Umgebung befürchtet.


    Außerdem fehlen Angaben im Verkehrskonzept, zu Stellplätzen für Autos und Fahrräder sowie Ver- und Entsorgung.

  • Dem lieben Herrn Schmidt kann man das auch unterstellen. Wie aus dem Artikel im TS hervorgeht, scheinen ja etliche Briefe mit Gesprächsangeboten des Investors völlig unbeantwortet geblieben zu sein. Mich wundert, dass sich überhaupt noch Investoren finden, die sich das alles antun.